Hier werden keine Windeier gelegt, sind sonst auch äußerst selten. Ich mache kein Tamtam ums Futter, Legekorn und Mehl mit was um die 4% Kalzium zur freien Verfügung.
Am Wochenende gibt es mal ne hingestreute Körnermischung.
Falls mal irgendwelche Reste da sind, äußerst selten, mach ich da schonmal eine Mineralstoffmischung dran.
Eierschalen und Grit mit Rotstein zur freien Verfügung.
1.14 Gr. Wyandotten
Ich glaube, es gibt ein Missverständnis: "Legekorn" ist nicht "Alleinfutter".
Im Legekorn ist einfach viel mehr Calcium drin als im Alleinfutter, und daher ist es als Alleinfutter ungeeignet und muss mit Körnermischung ergänzt werden. Wobei Legehennen idR mehr Calcium brauchen als die Rassehühner, um welche es ja hier geht. Daher ist aus meiner Sicht 2/3 Legekorn+1/3 Körner eher für Legehennen sinnvoll. Für deine (und meine) Rassehühner würde ich es eher umgedreht machen, wobei ich da auch nicht kleinlich alles abmesse und - wie Dorintia - kein großes Gewese um`s Futter mach`^.^Im Winter fressen sie eh anders als im Sommer oder in der Mauser.
Bei mir läuft das so: Morgens reichlich (Lege-)Pellets, irgendwann tagsüber mische ich den Rest mit Körnern (mit Erbsenanteil), und abends gibt`s Körnermischung zur freien Verfügung. Dazwischen dann Grünzeugs und Möhren (und Leckerli). Natürlich bleibt immer was übrig von Pellet wie auch Körnern (also Mischpoke im Trog), aber morgens werden aus Gewohnheit die Pellets aus dem Trog sortiert, und abends die Körner. Futterkalk oder so kriegen sie gar nicht und ich hatte noch nie ein Windei deswegen oder zu dünne Schale.
Alleinfutterpellets gingen sicherlich auch, aber irgendwie habe ich da nix gefunden, was mir zusagt und die Hühner kriegen eh bunte Mischkost, das soll auch so bleiben.
Geändert von Schwanzfeder (21.02.2023 um 22:02 Uhr)
Meinen Rassehühnern geht es mit 2/3 Legefutter und mehr, bestens.
1.14 Gr. Wyandotten
Oh, gut. Wahrscheinlich gibt es interhuhnische Unterschiede. Bei mir war es leider so, dass zuviel Legekorn massive Kalkablagerungen auf den Eierschalen bedingte. Nach Reduzierung war es ok, und sogar das Rot der Kämme war hinterher einen Tick satter, was ich auf latenten Eisenmangel durch zuviel Calcium zurückführe (wobei man auch nicht sagen kann, dass sie blaß gewesen seien, aber der Unterschied war doch erkennbar). Das Hack gebe ich selten, aber auch da konnte ich deutliche Unterschiede feststellen (im Verhalten; sie wirken deutlich ausgeglichener untereinander, seitdem ich Hack zufüttere). Aber wie gesagt, kann ja bei jedem anders sein.
Ehrlich gesagt wundert es mich schon, dass eine Henne Calciummangel haben soll, wenn sie rund um die Uhr Legekorn, Pickstein und dazu noch Futterkalk und Muschelkalk kriegt und dazu nichtmal jeden Tag legt, weil keine Legehybride. Daher meine Überlegungen, dass vielleicht - wie in meinem Fall - weniger letztlich mehr sein könnte. Wenn es nur eine einzelne Henne ist, könnte es ja auch genetisch sein, dann täte ich dieses Tier lieber erlösen, als die anderen mit einem Zuviel an Mineralstoffen vollzustopfen. Möglicherweise wird das zugesetzte Calcium im Golddott oder anderen Mischungen auch schlechter resorbiert als das meiner Pellets (ich nehme die der Kaisermühle), aber da kenne ich mich nicht aus.
Geändert von Schwanzfeder (22.02.2023 um 11:41 Uhr)
Sehr interessant!
Tatsächlich hat das ein dänischer Geflügelwissenschaftler namens Baelum mit schweren Rassen (2,7kg) so gemacht, als es noch um die Bestimmung des Eiweißbedarfs ging.
Der fütterte 70-80g Getreidekörner zur Deckung des Erhaltungsbedarfs, und kalkulierte dann, daß mit der da möglichen Legeleistung von 180 Eiern im Jahr (im Schnitt 57g schwer) noch 30g eines Eiweißfutters mit 19,4% Protein nötig waren (Grünfutter außer acht gelassen also wieder etwa 14% Eiweiß in der Gesamtration).
Bei einem ähnlichen Versuch mit schweren Rhodeländern verdünnten sich die Hennen das Eiweißfutter mittels selbstgewählter 80g Körner statt abgemessener 60g von 16,4% auf 14,2% Protein, und zwar ohne Einbuße bei der erzeugten Eimasse, woraus geschlossen werden konnte, daß das Mehr an Eiweiß von diesen Hühnern nicht ausgenutzt werden konnte (bei den heutigen Hybriden z.B. sähe das natürlich anders aus).
Mir ist bei unseren Teetanten ähnliches aufgefallen, und zwar über den Geruch der Exkremente und insb. die olfaktorische Entwicklung bei der Heißkompostierung derselben.
Dorintias Hühner kommen mit bis zu 19%(?) Eiweiß und >4% Calcium ja offenbar gut zurecht. Wenn ich unsere dagegen 20%ige Eiweißpellets fast unverdünnt fressen lasse, merke ich das am Kot, und es macht sich auch eine gewisse Lustlosigkeit breit (die "All-Flock" bzw. Universalfutter in Nordamerika, auf die dort viele als Alleinfutter schwören, haben übrigens fast alle so 18-20% Proteingehalt).
Zur Zeit habe ich u.a. der Kälte und Abwechslung wegen bis zu 50g Körner am Tag zusätzlich zu Eiweißpellets verabreicht, heute habe ich aus Neugier mal angefangen, die Menge auf die erwähnten 70-80g anzuheben. Mal sehen, wie ihnen das bekommt. (An die Körner gebe ich da allerdings zusätzlich eine Vitamin- und Mineralienmischung.)
Zwar sind die Körnermischungen, die ich einkaufen muß, derzeit auch nicht billiger als die Pellets, aber im Sinne einer ökoligischen oder auch "natürlichen" und trotzdem fürs Huhn gesunden Fütterung finde ich die Vermeidung von (Import-) Eiweißvergeudung und den potentiellen Einsatz heimischer oder sogar selbstangebauter Futtermittel langfristig schon interessant. Weil dann nämlich die alten Zweinutzungshuhnrassen in der entspannten Privathaltung sogar ökonomisch gesehen Sinn machen.
Ja, Quarkkuchen, das letztgesagte war auch einer meiner Gedanken. Am liebsten würde ich ganz auf Soja in den Pellets verzichten (oder auf Pellets überhaupt, aber naja).
Der dänische Wissenschaftler hat anscheinend mit unseren Hühnern hier gerechnet Die Kaiser-Legepellets haben um die 19,xx% Protein und sie fressen ja als Truppe circa ein Drittel (wobei ich natürlich nicht jedes Huhn einzeln dabei beobachtet habe, also dh wer sich jetzt mehr Körner raussucht und wer vielleicht mehr Pellets). Es sind Dorking und Marans, erstere eine schwere Fleischrasse, zweitere eine auch wohl eher schwerere Linie und dann noch 2 ältere Marans-Hybriden. Wobei die Marans bei mir grad gut 5-6 Eier/ Woche legen und die Dorking 3-4/Woche. Die Dorking haben schon als Junghennen gern mal zwischendurch (die gleichen) Pellets+Körner gefressen, die Marans waren Körnerfetischisten. Wobei alle gleichermaßen schon immer gute Regenwurm- und Käferfänger waren. Im Winter gibt`s daher zusätzlich ein paar Mehlwürmer und Seidenraupenpuppen, Ei und Hack (beides selten), das käme als Protein noch (in eher kleinem Umfang) hinzu.
Vitamine gebe ich kaum, habe ich anfangs aber auch gemacht. Die Kaiserpellets scheinen mir recht hoch dosiert. Selten kriegen sie etwas D, A, E, K ins Wasser oder Weichfutter. Weil sie eben wenig zusätzliche Vitamine kriegen, füttere ich immer viel Möhre, Bierhefe und saisonale Kräuter (Wiese). Vielleicht wären zusätzliche Vitamine aber auch mal wieder gut!?
Geändert von Schwanzfeder (22.02.2023 um 22:12 Uhr)
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