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Thema: Legehybriden beleuchten

  1. #21
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen

    Erlebe ich bei einem guten Teil meiner Hühner komplett anders, da wird gierig gefressen, soviel wie in den Kopf reinpasst. Bei großen Rassen hatte ich beim abendlichen Schlachten nicht selten faustgroße Kropf - Futterinhalte. Auch bei reichlichem Futterangebot übrigens. Der Kropf ist schließlich dafür da, das Futter zu sammeln.
    So unterschiedlich sind die Beobachtungen. Klar, wenns was Besonderes gibt gehts nach dem Motto: Rein was reinpasst, aber daß meine Hennen sich am vollen Trog reinschieben bis nichts mehr geht, erlebe ich höchst selten.
    Was nicht heißt, daß die Kröpfe leer sind. Sie füllen sie nur im Alltag weit eher mit Bedacht als mit Gier. Liegt vielleicht auch daran, daß meine immer was im Trog haben??


    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Rassen: Das klassische Hybridhuhn kann meiner Beobachtung nach fressen was es will, es bleibt ein schlankes Huhn. Bevor es verfettet, stirbt es an was anderem.
    Das unterschreibe ich. Allerdings neigt meiner Meinung nach das klassische Hybridhuhn tatsächlich dazu, mangelernährt (nicht unterernährt) zu werden, weil eben in Legemehl und Körnermix nicht alles drin ist, was für ein langes, gesundes, auf hohe Leistung ausgelegtes Hühnerleben notwendig ist. Und ich denke auch, daß die Probleme der Themenstarterin nicht unbedingt daher kommen, daß ihre Hühner bei ihr zuwenig Futter bekamen, sondern darin, daß die Hühner nach der Zeit im Legebetrieb und dem Weiterlegen ohne Pause ausgezehrt und überansprucht waren.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #22

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    vielen Dank für die vielen Antworten.

    Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Die Hühner waren nicht unterernährt, also nicht zu dünn. Ich meinte Mangelernährung. Und das ist nur eine Vermutung.
    Die ersten 3 Hühner kamen aus Freilandhaltung, kamen hier jedoch fast komplett nackt an.
    Die neuen 2 aus Bio-Freilandhaltung, Komplett befiedert, ein wenig kleiner und auch die Eier ein wenig kleiner. Ich hoffe das deutet darauf hin, dass sie weniger ausgelaugt sind.

    Wir haben letstes Jahr nicht beleuchtet, weil wir ihnen die Legepause gönnen wollten. Da die kurze Tageslänge nicht reicht, dass sie das Legen einstellen, dachte ich, ich tu ihnen was gutes mit der längeren Lichtzeit und mehr Zeit zum fressen.

    @sil du schreibst das Legemehl sei nicht ideal für eine lange, gute Versorgung.
    Was kann man unternehmen um dies zu verbessern?
    Die Hühner haben freien Zugang zu ihrem Legemehl, zu einem Pickstein für Hühner und Eierschalen. Einmal pro Tag Streu ich eine Körnermischung in den Auslauf. Die lieben sie. Ab und zu gibts Rührei (die Damen legen viel mehr Eier als wir verbrauchen) und im Winter getrocknete Insekten wie Gamarus und Mehlwürmer.
    Zudem haben sie am Tag immer Zugang zum Garten.
    Dort fressen sie gerne Grünzeug, Insekten (und grössere Tiere wenn sie welche erwischen), Beeren und Sämereien von der Wiese. Im Sommer fressen sie fast nichts vom Legemehl.
    Geändert von delia94 (29.11.2021 um 00:15 Uhr) Grund: Typo

  3. #23
    Moderator Avatar von sil
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    Ich habe mich wohl blöd ausgedrückt. So wie sich das bei dir liest, scheint ja keine einseitige Fütterung vorzuliegen. Legemehl ist (Eierlege-)Leistungsfutter. Hybridlegehennen sind genetisch dazu "verdammt", von Beginn der Legetätigkeit an über mehr als 12 Monate ein Ei nach dem anderen rauszudrücken. Das Legemehl gibt ihnen die dazu nötigen Nährstoffe, aber nicht mehr. Irgendwelches anderes Futter, etwa Körner, Grünzeug oder was auch immer dazuzufüttern, ist in gewerblichen Haltungen nicht üblich. Es würde die Leistung drücken und die Kosten durch den Zusatzaufwand erhöhen. Die Hennen sollen nach dem ersten Legejahr sowieso gegen eine neue Generation ausgetauscht werden, man nimmt deshalb von allen beteiligten Seiten her in Kauf, daß sie ihre Körperreserven mehr auszehren, als sie durchs Futter wieder auffüllen können.
    Meiner Meinung nach brauchen auf Maximum leistungsgetrimmte Eierlegerinnen unbedingt Legemehl, aber aus den genannten Überlegungen heraus würde ich es nie als alleiniges Futter anbieten und deswegen versuche ich, wenn ich ausgestllte Hybriden übernehme, diese uf eine möglichst große Vielfalt an Futterkomponenten umzustellen. Ich bin in der glücklichen Lage, daß meine Hühner ein wirklich vielfältig struktuiertes Umfeld mit Wald, Wiese, Misthaufen etc. zur Verfügung haben und auch bei Hennen, die niemals zuvor Tageslicht gesehen und Gras unter den Füßen hatten, die Instinkte soweit noch gut funktionieren und sie sehr schnell lernen, draußen zu finden, was ihnen not tut. Sie an anderes Futter aus dem Trog zu gewöhnen dauert mitunter schon länger, man könnte leicht auf den Gedanken kommen, sie brauchen nichts anderes, weil sie ja außer Legemehl nichts annehmen.
    Ich kann aber immer wieder beobachten, daß Hennen, auch Hybridhennen, mit der Zeit lernen, die Futteraufnahme an ihren jeweiligen Bedraf anzupassen und sich aus dem angebotenen Futter das herauszusuchen, was sie aktuell grade brauchen. Da kann der Bedarf an Legemehl mal steigen, mal fallen, oder es wird mal aufällig viel Mais herusgepickt und Weizen z.B bleibt mehr als üblich liegen. Besondere Leckereien fallen natürlich aus diesem "Bedarfsspiegel" heraus und sind mit Augenmaß anzubieten, aber ich bin überzeugt, das selbst der oft als wertlos abgetane Salat seinen Platz im Futterangebot nicht umsonst hat.

    Ich denke, die Vielfalt machts. Hühner sind keine an eine einzige Nahrungsquelle angepasste Spezialisten wie beispielsweise Pandas oder Koalas, sie brauchen von vielem etwas, um lange gesund zu bleiben. (Daß man es auch in dieser Hinsicht zu gut meinen und übertreiben kann ist natürlich auch klar....)
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  4. #24
    Moderator Avatar von sil
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    Noch was: Die Legeleistung bei Hennen ist erst mal unabhängig von der Tageslichtlänge, sie ist (wiederum nur nach meinen Beobachtungen) zum einen abhängig von der genetischen Veranlagung und zum anderen vom Futterangebot. Bei meinen Nichtlegehybriden kann ich beispielsweise durch ein erhöhtes Angebot an hochwertigem Eiweiß die Legebereitschaft fördern. Junghennen und Hennen, die nach der Mauser eine Legepause einschieben, lassen sich zusätzlich durch die Tageslichtlänge "pushen", indem sie bei länger werdenden Tagen (oder durch ein Lichtprogramm), zum Legebeginn angeregt werden. Hennen, die sich mitten in einer Legephase befinden, bringt auch wenig Licht nicht aus dem Takt. Hybridhennen schon gar nicht. Möglicherweise ist wenig Licht und damit eine nicht so optimale Futteraufnaahme für Hennen, die sowieso eine geringe Legeleistung haben, ein Grund, sich mit dem nächsten Ei noch etwas Zeit zu lassen. Hybridlegerinnen können das, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt.
    Man muß bedenken: Ein Huhn, das genetisch die Veranlagung für beispielsweise maximal 150 Eier pro Jahr mitbringt, hat sehr viel mehr Möglichkeiten, sich an äußere Umstände anzupassen als eines, daß auf Grund seiner Genetik "gezwungenermaßen" bis zu 300 Eier pro Legejahr zustandebringt.
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  5. #25
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich kann aber immer wieder beobachten, daß Hennen, auch Hybridhennen, mit der Zeit lernen, die Futteraufnahme an ihren jeweiligen Bedraf anzupassen und sich aus dem angebotenen Futter das herauszusuchen, was sie aktuell grade brauchen.........Besondere Leckereien fallen natürlich aus diesem "Bedarfsspiegel" heraus und sind mit Augenmaß anzubieten, aber ich bin überzeugt, das selbst der oft als wertlos abgetane Salat seinen Platz im Futterangebot nicht umsonst hat.

    Ich denke, die Vielfalt machts.......um lange gesund zu bleiben.
    So sehe ich das auch.
    Gruss Rainer
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  6. #26

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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    So sehe ich das auch.
    Genau so verhalten sich unsere ausgestalltet auch. Sie fressen anders als unsere Rassemädel. Solange ausgewogen gefüttert wird haben beide keine Probleme, auch wenn die Tage kürzer sind.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  7. #27

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    Vielen Dank für all eure Inputs.

    Unsere 2 neuen Hühner haben Ende Dezember als es sehr warm wurde entschieden in die Mauser zu gehen und eine Legepause einzulegen.
    Wir hoffen nun das sie sich bis im Frühling zeit lassen um wieder zu legen und nächsten Winter wieder in die Pause gehen und so die Grundlage für ein langes Hühnerleben legen ()

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