Erfahrungsbericht zum letztjährigen Kohlanbau:
Die drei winterharten Wirsingsorten haben sich nicht wie von mir erwartet als so "winterhart" erwiesen. In zwei aufeinanderfolgenden -12 Grad Dezembernächten war es mit ihnen vorbei und sind gefault. Habe mich mal im Internet dahingehend belesen und siehe da "winterharter Wirsing verträgt nur Frost bis -10 Grad im Freien".
Ab da habe ich dann auf den angebauten Grünkohl umgeschwenkt. Ganze Pflanzen bekamen die Hühner nur bei schneebedecktem Auslauf. Ansonsten habe ich die Seitenblätter abgebrochen und täglich mit Möhren und Äpfeln durch die "Ninja" geschickt als zusätzliche Komponente des täglichen Feuchtfutters
Da dieses Feld sich ausserhalb des Dorfes, auf einem Berg (15 % Steigung) befindet und bei Schneefall und/oder Vereisung der Feldweg nicht geräumt bzw. gestreut wird, habe ich mir mal zwei Pkw-Anhängerladungen (etwa 1/3 der Pflanzen) dort ausgebuddelt und in den Hausgarten umgepflanzt. Diese Umpflanzung haben die Pflanzen sehr gut mitgemacht und haben nicht geschwächelt.
Nachdem bei allen Pflanzen die Seitenblätter abgeerntet waren, habe ich die bis dahin noch verschonten Spitzen abgeerntet und verfüttert. Auch ohne ihre Spitzen haben ein Großteil der stehen gelassenen Strünke/Stengel seitlich wieder neues Blattwerk ausgetrieben. An den nächsten wetterbedingten unhuhnigen Schmuddelwettertagen werden diese Strünke dann den Hühnern zum Runterputzen zur Verfügung gestellt, womit die Kohlsaison dann beendet ist.
Auf den Saatpackungen der Grünkohlsamentütchen steht "Ernte: Oktober - Februar". Da wir mittlerweile fast Ende März haben und der restl. Kohl zum Schreddern in der Ninja noch bis zum Wochenende reicht denke ich einmal, dass diese Kohlart wohl alternativlos und eine Empfehlung für den weiteren Anbau ist.
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