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Thema: Verletzte Perlhenne frisst nicht

  1. #1

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    Verletzte Perlhenne frisst nicht

    Ihr Lieben,
    eine meiner Perlhennen hat ein Greifvogel erwischt und übel an der Brust verletzt: 25 cm2 Hautfetzen fehlt, Brustmuskel geringfügig angerissen, zweite Risswunde unterm Bürzel. Sie hat ihn selber abgewehrt und sich versteckt, wir haben sie ca. 1 ha nach dem Angriff gefunden und tierärztlich versorgen lassen: Wunde säubern, Schmerzmittel, AB.

    Sie hat zunächst einen guten Eindruck gemacht: in der Pflegebox hat sie sich gleich nach dem TA-Besuch auf das Futter gestürzt und auf die Stange gesetzt. Seit dem Tag darauf frisst und trinkt sie aber kaum noch etwas, inzwischen seit über vier Tagen. Sie ist schreckhaft, sitzt nicht mehr auf der Stange der Box (die ist nur ein paar Zentimeter überm Boden, ich nenn sowas "die Wohlfühlstange"), ist sehr aufmerksam, und sie flüchtet vor mir und wehrt mich auch ab. Das geht seither unverändert, also es wird erstaunlicherweise NICHT schlechter. Ich muss sie ja einmal am Tag rausnehmen, um ihr ihr AB, Schmerzmittel und etwas Jecuplex mit Wasser einzugeben (weil sie nichts frisst). Ansonsten lasse ich sie möglichst in Ruhe in einem ruhigen Zimmer stehen. Perlhühner werden ja nie richtig zahm, so dass sie auf meine Nähe wohl lieber verzichtet.

    Ich bin ratlos. Zum einen fasse ich es nicht, dass sie ohne Fressen und Trinken so gut durchhält. Zum andern finde ich keine Ursache dafür. Sie hat zu flüssigen Kot - das könnte aber das AB und der Stress sein - so dass zumindest etwas Verdauung stattfindet. Sie legt nicht mehr - ein feststeckendes Ei kann ich aber nicht tasten. Den Kropf kann ich auch nicht tasten, der ist halt auch leer. Fieber hat sie keins. Die Wunde heilt bereits. Ich hab sie vorgestern zu den anderen Perlhühnern in den Stall gestellt, um zu sehen, ob sie dort frisst: ja , sie pickte nach zwei Körnern und versuchte zu trinken, ließ es aber sofort wieder bleiben.

    Für mich sieht das danach aus, als täte ihr das Schlucken weh oder als wäre was gelähmt. Verstopft kann sie nicht sein, weil ja hinten was rauskommt. Den TA brauch ich da nicht zu fragen.

    Wer hat eine Idee? Bisher hab ich alle angeflickten Hühner problemlos wieder hingekriegt.
    Geändert von Jungbäuerin (08.10.2021 um 11:25 Uhr)

  2. #2
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Bekommt sie weiterhin schmerzmittel?
    mir fällt da auch nur ein, ihr sonst 1x täglich futter angefeuchtet und kugeln in den schnabel zu schieben.
    was kommt hinten heraus? ist das grün oder nur dünn?
    tut mir leid, so richtig helfen kann ich auch nicht. vitamine, mineralien sicherstellen und auf zu eiweißreiches futter verzichten, da das noch durchfall fördern kann.
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  3. #3

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    der Kot ist fast flüssig, auch der Harn, mit Bröckchen, aber die Farbe ist normal...

    Schmerzmittel hab ich gestern mal versuchsweise weggelassen, um zu sehen, ob es dann anders ist - ist es aber nicht

    was mich irritiert ist das fehlende Ei. Da müsste noch eins in der Pipeline sein. Ich scheue mich, ihr nach allem jetzt auch noch in den Hintern zu poppeln...vielleicht einfach mal Gleitgel applizieren? - das arme Huhn, echt!

  4. #4

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    Schwierig.
    Mir fällt nur Zwangsernährung mit Eigelb und Traubenzucker ein. Hast du Weichfutter schon probiert? Bist ihr mal Katzenfutter oder Mehlwürmer an.

  5. #5

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    Meine Erfahrung beschränkt sich auf andere kranke Vögel, aber das klingt so, als müsste sie dringend mit Brei in den Kropf ernährt werden. Brei, damit auch der Flüssigkeitsbedarf mit abgedeckt wird. Ich hatte letztens eine Taube zum Päppeln die ca 1 Woche nicht selbst gefressen hat, dann aber wieder richtig fit wurde. Auch sie bekam, nach einem Katzenangriff, Antibiotika und Schmerzmittel. Beim Auffinden (nicht meine Taube, der Brieftaubenzüchter wollte sie aber nicht zurück) war sie schon sehr stark abgemagert und konnte die Beine nicht mehr bewegen, zudem hatte sie starke Untertemperatur.
    Zusätzlich hat sie Physiotherapie und 2mal Infusionen erhalten.

  6. #6
    Avatar von Widdy
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    Ich würde ihr auch zwangsweise was in den Schnabel schieben, wenn Du ohnehin schon 1 x täglich Medis geben musst.

    Vllt was gehaltvolleres wie z.B. Hundefutter aus der Dose, gibt Power. Zusätzlich noch mit einer Einwegspritze Wasser tröpfchenweise in den Schnabel geben. Nicht drängen, da es sonst in die Luftröhre gelangen könnte.

    Wenn sie Dich abwehrt, gibt sie Laute von sich (ich habe auch Perlis)?
    Wenn ja, kann ich mir nicht vorstellen, dass da was gelähmt sein könnte.

    Die Gesellschaft ist zwar einerseits super für ihren Heilungsprozess, kann ihr aber niemand an der Wunde rumpicken?

    Wenn sie evtl. nicht richtig aufpicken kann, wäre allenfalls ein Brei bzw. Mus von Vorteil.


    Ich drück Euch alle Daumen !!!!!
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  7. #7

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    Vielen Dank Euch fürs Mitüberlegen und die Tipps!

    Zuerst einmal kann ich melden, dass es der jungen Dame besser geht, und dass sie wieder bei den anderen Perlis ist. Das wünscht sie auch, das konnte man klar erkennen. Meine paar Hühner haben viel Platz und picken zum Glück (außer den Hieben zur Bestätigung der Rangordnung) nicht aneinander rum, und die Wunde ist zudem unten an der Brust, da kommen sie eh nicht dran.

    Sie hat ja, und das erstaunt mich immer noch, über 6 Tage AB und Pflegebox trotz Fastens nicht abgebaut. Sie hat mich am sechsten Tag noch genauso wüst zerkratzt wie am ersten. Wenn ich ihr die Medikamente gegeben habe, habe ich mit mit Wasser verdünntem Jecuplex nachgespült. Ob sie das aufrecht gehalten hat, kann ich nicht sagen. Freiwillig nahm sie weder Hühnerfutter, noch Mehlwürmer oder Katzenfutter, kein Ei, keinen Haferflockenbrei, keinen Salat, keinen Löwenzahn. Das wären die üblichen Renner in Normalzeiten, wobei meine Perlhühner im Gegensatz zu den Haushühnern eh keine Weichfuttermöger sind.

    Was in den Schnabel stecken hab ich halt gezögert, weil ich die Ursache für die Futterverweigerung nicht erkennen konnte, und ohnehin so viel Flüssigkeit unter Stress da reinmusste. Die Wunde musste ja auch versorgt werden - in Rückenlage - und ich hatte die ganze Zeit Sorge, sie kriegt mir noch einen Herzschlag. Wäre sie abgekommen, hätte ich das aber auch gemacht.

    Das Ei kam übrigens am letzten Behandlungstag mit zu weicher Schale und eingedätscht raus. Momentan legt sie nicht, aber es ist ohnehin jetzt Mauserzeit und kalt, und die anderen haben auch aufgehört.

    Der Durchfall: ich hab ihr am Tag nach dem AB Stullmisan gegeben. Danach war der Kot wieder besser (und ja, es kam ja auch noch Kot!! Können die ihre Eier resorbieren?)

    Man merkt ihr zwar die Strapaze noch an, aber sie ist den ganzen Tag im Gehege zugange, pickt Mehlwürmer und auch anderes und abends fliegt sie auf die Stange. Raus lass ich sie noch nicht, denn die Perlhühner gehen weit.

    Soweit der Bericht! Ich frag mich so manches, zum Beispiel ob man Perlhühner wirklich nicht isolieren sollte, ob es ihr vom AB einfach schlecht wurde, oder ob es doch das feststeckende Ei war.

  8. #8
    Avatar von Widdy
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    Schön zu lesen , und das geht ja super voran. Mehlwürmer-Picken, auf die Stange fliegen.

    Ich habe da ein sehr gutes Gefühl.

    Perlis haben alleine grosse Mühe. Selbst hatte ich auch schon arg vom Fuchs verletzte Perlis.
    Medizinische Versorgung und Zusammen bei ihrem Partner oder in der Gruppe sitzen war immer das beste.

    Toi, toi, toi, dass alles wieder ganz gut wird.
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  9. #9

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    Ja, echt s..blöd war, dass es ausgerechnet die Junghenne ohne eigenen Gockel war. Sie teilt sich einen. Da konnte ich keinen dazustecken, das hätte einen Aufstand gegeben.

  10. #10

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    Das ist schön zu lesen. Freut mich, dass sie es geschafft hat.

    Bei meinen 2 Jungtieren, die mit Wachteln aufgewachsen sind, muss ich demnächst den Oberschnabel kürzen.
    Wahrscheinlich waren sie zu lange in der Wachtelvoliere ohne sich da drin den Schnabel wetzen zu können. Heisst, Pickstein muss her.
    Ich trau mich nicht so richtig dran. Krallenzange hätte ich aber was, wenn ich das Leben erwische?

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