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Thema: Viele Fragen zu Warzenenten

  1. #1

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    Viele Fragen zu Warzenenten

    Hallo liebe Warzi Experten,

    habe einige Fragen zu Warzenenten.
    Wir haben seit 12 Jahren Enten (Laufis, Laufi-Mixe, Sachsenente) aber nie eine Warzi gehabt.

    - Fliegen: stutz ihr vorsorglich die Flügel? Sind euch Warzis schon mal weggeflogen und habt ihr sie wieder zurück bekommen?

    - Anfassen/streicheln: lassen sich Warzis anfassen bzw. streicheln?
    (Unsere oben genannten Entenrassen haben maximal aus der Hand gefressen, wenn man nach ihnen greift bricht Panik aus) Sind Warzis weniger panisch als andere Entenrassen (die ja alle von der Stockenten abstammen)?

    - Verhalten: in Videos habe ich gesehen, dass sich Warzis auch ganz anders bewegen bzw. verhalten. Was bedeutet es wenn sie mit dem Schwanz wackeln? Was bedeutet es wenn sie den Kopf nach vorne strecken?

    - Vergesellschaften: wie vertragen sich Warzis mit anderen Rassen? Könnte sich eine weibliche Warzi mit einem Laufi Erpel verstehen oder sprechen die völlig andere Sprachen?

    - Lebenserwartung: wie alt sind bei euch weibliche Warzis geworden?

    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

    LG

  2. #2
    Avatar von Bohus-Dal
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    Ich beschneide bei den Weibchen einen Flügel. Beim Erpel mußte ich das nur, als er jung war. Sie können wirklich sehr gut fliegen, auch zig Kilometer wegfliegen. Bei Nachbarn saß mal eine junge Warzenente völlig unbekannter Herkunft auf dem Dach, wer weiß, wo die herkam. Meine sind sie zum Glück immer in der Nähe gelandet und ließen sich zurücktreiben, aber mir ist das zu riskant.

    Im Vergleich zu Enten sind sie langsamer und ruhiger, werden eigentlich nie kopflos. Meine Hühner sind sehr zahm und vertrauensvoll, aber bei den Warzis klappt das leider nicht so. Sie fressen aus der Hand, sind sehr neugierig, können gut im Weg stehen, weichen kaum aus, sind nicht ängstlich, aber berühren mögen sie nicht. Wenn man sie greifen muß, werden die anderen nicht panisch. Sie können u.U. sehr nachtragend sein, meine eine hatte mal eine Augenentzündung, ich mußte sie jeden Tag 5x fangen und ihr Augentropfen geben. Das hat sie mir nie verziehen, nach all den Jahren ist sie immernoch mißtrauisch.

    Das Schwanzwedeln ist in Begrüßungssituationen, beim Halsvorstrecken stehen sie oft im Kreis zusammen und "diskutieren" etwas, unklar, was. Bergabhaltung mit tiefem Hals ist eine Drohung, meine eine reagiert darauf, indem sie sich selbst in die Brust beißt. Es gibt auch noch ein "unsichtbare Mücken fangen", dessen Bedeutung ich auch nicht verstehe.

    Meine sind sehr friedlich und tolerant zu anderen Enten, hatte gerade eine gerettete Stockente und früher mal von der Warzenente ausgebrütete Entenküken, meines Wissens gibt es da keine Probleme, die können ja sogar Nachkommen zeugen. Nur umgekehrt, Ente einer kleinen Rasse + Warzenerpel, das würde ich nicht machen, der macht die ja platt.

    Meine leben alle noch, die ursprünglichen 1,1 sind 11, die älteste Tochter 8. Die jüngste ist 2 und am zahmsten. Als sie klein war, hat die Mutter erst noch versucht, sie vor mir zu warnen, dann aber irgendwann aufgegeben. Die wollte einfach zahm sein, ich durfte sie als Küken hantieren, auch später noch rannte sie mir immer hnterher, steckte sie den Kopf in meinen Ärmel, kaute an meinen Schnürsenkeln etc. Inzwischen ist sie etwas mehr auf Abstand, aber nicht scheu.


    Warzi.jpgEntchen rennt zu mir.jpgEntchen im Ärmel.jpgEntchen zu dicht.jpg
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  3. #3
    Moderator Avatar von KaosEnte
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    dazu ergänz ich . . . .


    das nach unsichtbaren Fliegen schnäbeln kann ich auch nicht interpretieren, aber mein Warzerich ist da mega entspannt, richtig abwesend und scheint einfach nur sein Dasein zu geniesen.

    Ich hab schon immer ne gemischte Truppe laufen. Die Warzen "sprechen" eine andere Sprache. Sh. das Halsschlängeln und leise gapfauche wenn sie miteinander diskutieren. Aber wirkliche Verständigungsprobleme hab ich noch nicht bemerkt-
    Sie sind bei weiten micht so agil wie die anderen (Laufi, Mixe, RounenClair, Ungarn). Sie können stundenlang am Tümpel liegen und die Sonne gniesen.

    Wenn es aus Warzen und anderen Rassen Nachkommen gibt, sind diese fortpflanzungsunfähig.
    Nur umgekehrt, Ente einer kleinen Rasse + Warzenerpel, das würde ich nicht machen, der macht die ja platt.
    Wobei Warzenerpel, zumindest meiner, nur seine Warzenfrau tritt. Frau Warzi aber bei den anderen Erpel sehr gefragt ist. Lediglich Neuankömmlinge werden vom Warzenerpel, k.A. warum, sofort getreten. Das wars dann auch schon. Vielleicht will er da zeigen, dass er der Obermacker ist bzw. meint dieser zu sein.

    Das fliegen lassen sie nicht sein. Da werden sogar 3 Tage alte Liewerl "geparkt" um einen Rundflug zu machen. Selbst gestutzt versuchen meine es immer wieder. Die Weibsen fliegen dann mehr oder weniger Erfolg. Der Warzerich - k.A., meiner steht recht gut im Futter. Da startet es sich halt nicht so leicht. Er ist auch ungestutzt, de er lediglich ca 80 cm hoch und ein paar Meter weit schafft.

    Warzen sind scheints durchweg gute Mütter.

    Ein Vorteil ist sicher auch, dass sie fast unhörbar sind.
    in unserem Garten leben Laufi/StockentenMix Kalle und Laufi/WarzenMix Frl. Socke von Quak,
    Frau Warzi Gundula und ihr noch namenloser Moschus-Quackerich samt Schwester Urschl
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    die Gänsedamen Paula (Toulus) und Perla (Seidenfeder)

  4. #4

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    Vielen Dank schon mal für Eure ausführlichen Antworten und die total schönen Fotos von Bohus-Dal!

    Also ich habe von Euch gelernt:
    - stutzen muss man wohl aus Sicherheitsgründen, sonst ist die Warzi evtl. gleich weg
    - sie sind nicht so panisch und hektisch wie andere Enten, mögen es aber nicht gestreichelt zu werden
    - weibliche Warzi mit Erpel anderer Rasse müsste gehen (andersherum wäre es wohl für die kleine Ente eine Zumutung)
    - Schwanzwedeln ist Begrüßung (das ist ja süß)

    Wegen dem Stutzen, macht ihr es nur an einem Flügel?
    Und dann die äusseren 5 Federn entlang des Kiels schneiden, bis zum Beginn der nächsten Federreihe?
    (Natürlich ohne die Kiele selbst zu durchtrennen.)

  5. #5
    Avatar von Bohus-Dal
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    Entchen.jpg Hier sind noch mehr Fotos vom Warziküken, falls Du gucken magst.


    Zitat Zitat von leo94 Beitrag anzeigen
    Wegen dem Stutzen, macht ihr es nur an einem Flügel?
    Und dann die äusseren 5 Federn entlang des Kiels schneiden, bis zum Beginn der nächsten Federreihe?
    (Natürlich ohne die Kiele selbst zu durchtrennen.)
    Also ich schneide sämtliche Handschwingen ab, so kurz, daß sie nicht unter den Deckfedern hervorragen. Das mit den Kielen verstehe ich nicht, man schneidet doch die Kiele durch, wenn man die Federn abschneidet.
    Einseitig ist das entscheidende, sonst können sie trotzdem (wenn auch schlechter) fliegen.


    Zitat Zitat von KaosEnte Beitrag anzeigen
    Wobei Warzenerpel, zumindest meiner, nur seine Warzenfrau tritt.
    Ah, das wußte ich nicht.


    Zitat Zitat von KaosEnte Beitrag anzeigen
    Warzen sind scheints durchweg gute Mütter.
    Meine hat damals ihr eigenes Junges verstoßen und nur die Entenküken angenommen. Es sollte wohl nie nur ein abweichendes sein, in diesem Falle war das abweichende ausgerechnet ihr eigenes... Daß es gelbe und schwarze Entenküken gab, störte sie hingegen nicht.


    Zitat Zitat von KaosEnte Beitrag anzeigen
    Ein Vorteil ist sicher auch, dass sie fast unhörbar sind.
    Hrm, bei diesen Trillerkonzerten frage ich mich schon manchmal, warum sie auch Stummenten heißen...
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  6. #6

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    @Bohus-Dal wegen der Kiele:

    Im Buch „Ente, Gans & Co. Praxis der Wassergeflügelhaltung“ steht:
    „Wie stutz man richtig? Da der Federkiel am unteren Ende durchblutet und mit Nerven versehen ist, fügt man dem Tier unnötige Schmerzen zu, wenn man zu weit unten stutzt. Dies fällt auch unter den Straftatbestand der Tierquälerei. Es gibt eine Methode (siehe Bild), die das Problem elegant umgeht und auch optisch vorzuziehen ist. Man macht das nur an einem Flügel, das genügt. Und bitte immer dran denken, dass ein Durchtrennen der Federkiele nicht nötig ist. Durch die offenen Kiele kann Schmutz eindringen, was immer die Gefahr von Infektionen birgt!“

    Dazu ist eine Zeichnung abgebildet die zeigt, dass man die äusseren 5 Federn einer Handschwinge entlang des Kiels schneidet, bis zum Beginn der nächsten Federreihe, der Kiel selbst bleibt stehen.

    piaf schreibt hier auch dass man die Kiele stehen lassen soll:
    https://www.huehner-info.de/forum/sh...3%BCgelstutzen

  7. #7
    Moderator Avatar von KaosEnte
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    dass Warzer idR nicht auf die Enten anderer Rassen gehn hab ich von anderen Züchtern und auch irgendwo (weiß aber nimmer wo) schon mal gelesen.

    Meine Erfahrung betreff "gute Mütter" ist hauptsächlich dem Verhalten von Warzenenten von ner Bekannten und den Erinnerungen an das Verhalten von Fau Wibbs und Frau Warzi, geschuldet. Die waren allesamt so wie man sich eine gute Entenmama wünscht.

    Hrm, bei diesen Trillerkonzerten frage ich mich schon manchmal, warum sie auch Stummenten heißen...
    Für große Konzerte waren bzw. sind meine zwei wohl etwas wenig Orchester. Aber es stimmt, ganz stumm sind sie nicht, aber das Getröte-Geschnatter-Geschrei von Pommern und Ungarn steht in keinem Vergleich zu den leisen Warzen.



    Die Schwingen schneide ich wie Bohus-Dal.
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  8. #8
    Avatar von Bohus-Dal
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    Huch, hatte kein Internet und habe danach erst die Antworten hier irgendwie übersehen.

    Zitat Zitat von leo94 Beitrag anzeigen
    Da der Federkiel am unteren Ende durchblutet und mit Nerven versehen ist, fügt man dem Tier unnötige Schmerzen zu, wenn man zu weit unten stutzt.
    Da meinen die aber sehr weit unten, also an der Haut. Da wo man normalerweise schneidet, ist weder Blut noch Gefühl drin, das ist wie Fingernägel schneiden. Das mit den Infektionen klingt schon blöder, irgendsowas habe ich auch schon mal gehört. Ich habe mir das Schneiden damals von der zeigen lassen, von der ich meine ersten Warzis kaufte. Nur da war die Rede von den ersten paar Handschwingen; da das nicht reichte, schneide ich jetzt alle. Das funktioniert seit so vielen Jahren so gut, daß ich glaube, ich mach das weiter so.

    Zitat Zitat von KaosEnte Beitrag anzeigen
    Meine Erfahrung betreff "gute Mütter" ist hauptsächlich dem Verhalten von Warzenenten von ner Bekannten und den Erinnerungen an das Verhalten von Fau Wibbs und Frau Warzi, geschuldet. Die waren allesamt so wie man sich eine gute Entenmama wünscht.
    Meine war ja ansonsten auch super, und eine Freundin hatte immer welche nur zum Ausbrüten ihrer Enteneier, da ihre Entenrassen nicht brüteten, die haben das auch immer toll gemacht.

    Zitat Zitat von KaosEnte Beitrag anzeigen
    ... aber das Getröte-Geschnatter-Geschrei von Pommern und Ungarn steht in keinem Vergleich zu den leisen Warzen.
    Ne, das stimmt Auf Geflügelausstellungen bin ich zu dem Schluß gekommen, daß weibliche Enten noch viel schlimmer für die Ohren sind als schrille Zwerghähne. Glaub das wär nix für mich.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  9. #9

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    Da wurde schon sehr viel gesagt,
    nur noch das:
    Ja, eine von meinen Enten ist tatsächlich weggeflogen. (2014) Es war so schön anzusehen, immer wieder Rundflug der 2 Neuen, und wenn ich mit dem Futtersack gekommen bin - elegante Landung. Und einmal nach meinem Mittagsschlaf, war die Weiße nicht mehr da. Ich hab sie gesucht wie verrückt, bin dann gegen Abend mitm H4n (kl. Recorder) durchs Dorf und hab Entenstimnmen abgespielt und immer wieder gewartet, ob AW. - nichts. Seither schneide ich jeden Herbst nach der Mauser bei jeder Ente 1 Flügel kürzer. Nur wenig mit Kiel, den Rest Kiel-entlang.
    Ruhiger als andere Enten: Wenn die Damen was zu diskutieren haben, können sie schon mal laut werden. Es genügt eine Kleinigkeit: Kuckstu da? Gibt nix zu kucken, oder? - Und im Feb./März wird die Hierarchie neu ausgehandelt. Manchmal so, dass die Weibchen "aufreiten", und ich Angst hab, eine ertrinkt - wenn die Auseinandersetzung im Wasser weitergeht. Mobbingweltmeister sind sie auch: Immer wieder finden sie eine, die an den unteren Rand der Hierarchie gedrängt wird. Wenn es sehr schlimm ist, muss ich das Opfer beim Fressen von den anderen trennen.
    Keine Panik: Manchmal doch. Unbekannte laute Geräusche, unbekanntes Flugobjekt - schon sind alle im Teich.

    Alles in allem: Warzis sind Persönlichkeiten. Man muss sich glücklich schätzen, ihre Gesellschaft erleben zu dürfen.

  10. #10

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    Oh Warzitante, traurig dass eine Warzi davon geflogen ist. Man macht sich ja dann doch Vorwürfe (mir würde es zumindest so gehen) und weiß einfach nicht wie es dem Tier ergangen ist.

    Hast Du Warzis die sich streicheln lassen und dass auch mögen?

    Soweit ich weiß schlachtest Du nicht, wie alt sind Deine weiblichen Warzis so geworden?
    (Die männlichen Tiere werden ja meistens einiges älter.)

    Viele Grüße

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