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Thema: Hobbyhalter/Züchter - Zukunft der Rassen...?

  1. #11
    Avatar von Blindenhuhn
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    Ich, als kleiner Hobbyhühnerhalter, kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass meine derzeit 18 Alt- und 7 Junghühner optisch alle - mehr oder weniger - gleich ausschauen. Dazu gefallen mir viel zu viele Hühnerrassen. Außerdem kommt hinzu, dass es bei uns in Ö keine Impfpflicht gibt, sonst müsste ich mich wohl oder übel einem Verein anschließen. Wir haben hier in der Nähe einen Kleintierzuchtverein, wo ich schon ab und zu Hühner gekauft habe (Plymouth Rock). Wenn ich dann sehe, wie ein Huhn nur wegen einer falschen Feder, die nicht dem Rassestandard entspricht, aussortiert wird, habe ich dafür kein Verständnis. Hinzu kommt, dass es für mich total spannend ist, welche Überraschungsküken aus dem Vermischen zweier Rassen entstehen. Weiters habe ich die Erfahrung gemacht, dass Mixe wesentlich robuster und langlebiger sind als hochgezüchtete Hühnchen. Zuletzt würde ich meine Huhnis auch nicht den Strapazen einer Ausstellung aussetzen wollen. Ich besuche gerne die Ausstellung unseres KTZ, bin da aber nicht besonders "beliebt", weil ich offensichtlich kranke Tiere melde oder auch mit der Gießkanne Wasser in die Tränken nachfülle.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  2. #12

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    Zitat Zitat von SetsukoAi Beitrag anzeigen
    Bei mir werden nie Hennen geschlachtet. Was nicht für die Ausstellung oder Zucht geeignet ist wird an Hobbyhalter verkauft.
    Die Legeleistung von Zwerg Seidenhühnern liegt im Standard bei 80 Eier im Jahr, da kommen meine aber WEEEEIIIIIIIT drüber. Die Legen richtig gut (wenn sie nicht gerade glucken). Brahma hingegen legen immer schlecht und fressen viel, weshalb ich da die Zucht aufgegeben hab.

    Die Hähne esse ich entweder selbst oder landen als Futter im Wildfreigehege. Hähne will niemand geschenkt schon gar keine Zwerge
    Du musst aber zugeben das Du unter den Vereinszüchtern, nicht den Hobbyhaltern, eine recht seltene Haltung hast. Was ich persönlich für eine gute Vorgehensweise empfinde.

    Große Hähne wird man hier übrigens recht gut los. Hennen nur wenn sie wirklich groß sind.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  3. #13
    Avatar von cairdean
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    Bei mir hat es auch mehrere Gründe, warum ich keine alte Rasse gezielt züchte. Obwohl Platz für jährlich 30 Küken ist und wir die Hähne auch selber verwerten.

    Zum einen kann auch ich mir nicht vorstellen, dass alle meine Hühner gleich aussehen. Einheitliche Form, ok, aber auch einheitliche Farbe? Es sind ja alles Individuen und ich finde es total schön, auch auf Entfernung sehen zu können, wer wer ist und wer gerade was tut. Selbst bei zwei meiner blauen Bresse geht das nur, wenn ich direkt daneben stehe und mir ihren Kamm angucke. Das ist mir schon zu ähnlich.

    Zum anderen ist auch bei mir die Optik zweitrangig. Ich selektiere bei meinen Nachzuchten nach anderen Parametern, vor allem nach Gesundheit. Dann Zugewandtheit dem Menschen gegenüber, dann Legeleistung, dann Gluckwille.

    Und ich liebe einfach die Spannung, welche Farben aus meinen Mischungen entstehen, wie die Küken aussehen und wie sie voll befiedert aussehen.

    Das alles könnte ich mit einer einzigen Rasse nicht haben. Und ich müsste in einen Verein. Ist nicht so meins.
    Liebe Grüße

    Jassi

  4. #14
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich hätte Platz, um mehrere Gruppen, auch getrennt, halten zu können, ich könnte problemlos mehrere Hähne halten, ich würde vielleicht sogar genügend Engagement aufbringen, um eine einzige Rasse weiterzuzüchten.
    Die Gründe, warum ich es nicht tue, und schon gar nicht über einen Verein sind divers.
    Zum einen ist es natürlich, daß ich wenig Lust auf auch nur einen einzigen Abend in irgendeinem Wirtshaus oder Vereinsheim habe. Zwei Probebesuche beim nächsterreichbaren Verein haben mich nicht überzeugt, da etwas offener zu werden.

    Zum anderen. Der Aufbau einer Zuchtgruppe kostet Zeit, Arbeit, Geld und viel Engagement. Um so mehr, wenn man eine eher seltene Rasse im Visier hat. Und dann steht für mich immer Leistung und Vitalität weit vor optischen Kriterien. Bei der Vereinszucht geht aber beinahe immer Optik vor allem anderen. Schauen beurteilen rein die Optik, und manchmal scheint mir, wird bei der Beurteilung mehr Wert auf die Suche nach äußerlichen "Fehlern" gelegt als auf das Rassebild an sich. Ehe ich meine mir wichtigen Parmeter hinter die fehlerreie Optik stelle, verzichte ich aber lieber auf Rassezucht. Außerdem sehe ich den Begriff Rasse heutzutage weit eher als von Moden diktiert als von irgendwelchen anderen Faktoren (aber das ist wohl ein anderes Thema).

    Und noch ein Grund ist, daß ich große Probleme damit hätte, meinen Tieren den Stress einer Schau anzutun.
    Diese Vereinsmeierei wäre ja nun gar nix für mich. Trotzdem könnte man doch aber eine Rasse züchten, ohne die Tiere auszustellen. Meine Maranshenne beispielsweise stammt aus einer Linie, die auf Robustheit, Marekresistenz, gute Legeleistung und dunkle Eierfarbe über die ganze Saison gezüchtet wurde. Die Eier sind nicht superdunkel, bleichen aber auch nicht nach den ersten paar Eiern gleich aus. Die Hennen sollen keine Brutlust haben. Kleine Mängel im Aussehen sind da völlig egal, auch wenn das typische Rasseaussehen natürlich bleiben muß. Die Züchterin züchtete über Jahre hinweg erfolgreich auf die erwähnten Eigenschaften hin, stellte natürlich nie aus, verkaufte viele Eier und Küken an Leute, die ebenfalls kein Interesse an Ausstellungen, sondern nur an braunen Eiern haben. Durch den Kauf von Bruteiern oder Tieren kann man doch auch solche Züchter unterstützen, ohne selber zu züchten. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Ausstellungen, habe mir auch selber schon welche angeguckt. Viele Ausstellungszüchter wie Du Jussi z.B. züchten ja auch nicht ausschließlich aufs Aussehen. Aber wo das der Fall ist, finde ich es sehr schade. Man liest doch immer wieder von Barneveldern oder Penedesenca, die keine dunklen Eier mehr legen. katastrophaler Legeleistung bei bestimmten Kraienköppelinien, mangelnder Vitalität bei vielen Rassetieren usw. usw. Ich bin z.B. großer Sebrightfan, aber was man immer über die hohe Embryonen- und Kükensterblichkeit hört, kann einen echt vergraulen. Für mich persönlich würde sowieso keine Rasse in Frage kommen, wo es anscheinend gar keine marekresistenten Linien mehr gibt. Impfen und Kunstbrut wäre nichts für mich und ist ja auch kein sicherer Weg für die Zukunft einer Rasse.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #15
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Ich bin im Verein, ich vermehre, aber ich züchte nicht. Zum einen weil ich grade keinen Hahn habe UND keine Bruteier meiner Wunschrasse zu bekommen waren, zum anderen weil mir die reinrassigen Bielefelder (ich hatte anfangs einen Hahn und eine Henne) enorm krankheitsanfällig erscheinen, dazu kommt noch dass ich das "Training" für die Ausstellung nicht leisten kann und will, ganz zu schweigen vom 6wöchigen Impfrhythmus. Mein Verein ist kurz vor Exitus, es gibt zwar noch eine handvoll Züchter, aber niemand will irgendwas machen (z.B. den Vorsitz) oder gar etwas verändern! Tod und Teufel.

    Vermutlich werde ich irgendwann in mittlerer Zukunft Platz genug haben um mindestens zwei Gruppen zu halten, bzw. zur Zucht gezielt eine Gruppe zu separieren. Meine bunten Hybrid-Rasse-Mixe gefallen mir aber sehr gut! Für mich wäre der einzige Grund für eine gezielte Zucht *einer* Rasse der Erhaltungsgedanke. Ausstellungen begeistern mich nicht.

  6. #16
    Avatar von sternenstaub
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    Das Problem bei den Ausstellungen ist halt:

    Wenn man ausstellt, kann das für die Huhns Stress sein und für die Züchter manchmal auch.

    Wenn man nicht ausstellt, sieht keiner die alten Rassen und sie werden vergessen. Im Fernsehen sind meist nur Hybriden präsent, dem breiten Publikum bleiben die alten Rassen auf dem Weg verborgen. Der einzige Weg gegen das Vergessenwerden sind die Schauen.
    Gruß sternenstaub

  7. #17

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    Dafür brauchts keine Schauen. Es gibt mittlerweile genug andere Wege.

  8. #18

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    Zitat Zitat von sternenstaub Beitrag anzeigen
    Wenn man nicht ausstellt, sieht keiner die alten Rassen und sie werden vergessen. Im Fernsehen sind meist nur Hybriden präsent, dem breiten Publikum bleiben die alten Rassen auf dem Weg verborgen. Der einzige Weg gegen das Vergessenwerden sind die Schauen.
    Das könnte aber auch eine Generationenfrage sein, oder?
    In die Orpis habe ich mich glaube ich auf einem Instagram Account verguckt, auf einer Schau war ich aber noch nie (Würde ich gerne, aber die dichteste ist im Winter Hannover.). Sichtbarkeit und Plattform bekommt mal also auch über die Sozialen Medien. Und da findet man dann auch die jüngere Zielgruppe, die ja gesucht wird. Ist nicht das selbe, wir das Huhn in Echt zu sehen, ist aber nichtsdestotrotz sehr wirkungsvoll.

  9. #19

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    ich habe das Züchten ganz ehrlich noch nie in Erwägung gezogen. Ich wüsste gar nicht wo in ansetzten sollte. Der dichteste Verein ist 20 km weg, alle anderen so um die 50-60 km. Der Aufwand, den das mit sich bringt schreckt mich schon mal ab, schließlich habe ich noch einen Job, ein Haus + (Gemüse-)Garten, ein Pferd und einen Hund. Und einen Partner, der würde aber tatsächlich mitziehen. Einen Verein habe ich mir genauer angeguckt, habe aber deutlich gemerkt, dass es für „links-grün versiffte“ Mädchen die ihre Hühner wie tatsächliche Haustiere halten wenig Toleranz gibt.

    Wir hätten Platz, müssten aber auch viel Geld investieren. Das Gehege für die 12 Hühnchen und 4 Wachteln hat uns über die Zeit im Aufbau etwas mehr als 2000 Euro gekostet, ganz fertig sind wir aber immer noch nicht. Um mit ein bisschen Kontrolle zwei kleine Zucht Gruppen an den Start zu bringen, müssten wir das Ganze und mehr noch mal investieren.

    Dann brauche ich eine Rasse oder auch zwei und vor allem eine Truppe, die qualitativ gut genug für die Zucht ist. Das kann ich aber gar nicht einschätzen und bewerten, hätte also Sorge, dass ich da murks mache. Vielleicht kann man über einen Verein Kontakte bekommen, denen ich vertrauen könnte, müsste besagten Verein aber erst finden. Außerdem bin ich jetzt grade mit meiner Hühnererfahrung noch an dem Punkt, dass man mir quasi alles verkaufen kann. Ich hab mich bei den Orpis schon mal ein bisschen rein gelesen, war aber irritiert. Da werden ganz hübsche Hühner gezüchtet, deren Zuchtziel für den Privatmenschen aber wenig ansprechend ist. Wem nutzt das das?

    Zur Truppe gehört noch ein Hahn, und Nachzucht, wahrscheinlich auch mit Hahn. Meine Nachbarn wären bis auf einer alle nicht begeistert. Man könnte es mit gut gedämmten Ställen und Zeitschaltuhren versuchen, da kommen wir aber wieder an diesen Kostenpunkt. Zwei Straßen weiter war ein Hahn, den haben wir bis zu uns rüber gehört. Für mich war es weit genug weg, lange da war der Hahn aber nicht. Es wird also irgendwelche Nachbarn massiv gestört haben.

    Ein großes Problem ist auch, dass ich keinen wirklich guten fachkundigen Tierarzt in der Nähe habe. Mein Kleintier-Tierarzt guckt sich die Hühner zwar an, da wird nach der ersten Hilfe Leistung aber auch viel geraten. Zwar nach bestem Wissen und Gewissen, aber auch immer mit dem Hinweis, dass er kein Geflügelexperte ist. Bei einem größeren Bestand, der vielleicht auch noch wertvoll ist reicht mir das nicht. (Versteht mich nicht falsch, meine kleine Truppe ist auch wertvoll, aber nur subjektiv/emotional. Die Hühner sind einfach nur Hühner ohne Rassenachweis oder Ring oder was auch immer es da so gibt..)

    Und dann kommen noch meine menschlichen Marotten dazu: Das Hühner abgeben würde mir soooo schwer fallen. Ich weiß, hier sind alle bemüht ihren Hühnern ein gutes Leben zu bereiten. Wir haben aber bestimmt auch alle schon die Gärten gesehen, in denen das nicht so ist. Und das sind leider noch einige. Also hätte ich da schon Sorge, mal kein gutes Zuhause zu finden. Man guckt den Leuten halt auch immer nur vor den Kopf. Von dem Problem, gute Leute zu finden wird hier ja durch aus häufiger berichtet.

    Ganz bestimmt gilt auch hier, wo ein Wille ist, ist ein Weg. Bei mir persönlich ist aber kein Wille. Ich könnte mir vorstellen, in einem anderen Umfeld (vielleicht in Form eines guten Vereins) könnte das schon wieder ganz anders aussehen. Also kann eine gute Öffentlichkeitsarbeit da bestimmt Türen öffnen. Grade fürs Züchten muss man aber auch brennen. Meine Mutter hat früher Pferde gezüchtet. Man verbrennt dabei einfach eine Menge Zeit, Geld, Energie und Herzblut. Auf der Gegenseite stehen 12 flauschige Hühner, die ein bisschen weniger Legen als ich erwartet habe und einfach nur da sind und mir viel Freude bringen. Deswegen bleibe ich bei meinen Mädels, für mich als mein kleines Hobby..

  10. #20
    Avatar von sternenstaub
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    Zitat Zitat von Thekla Beitrag anzeigen
    Das könnte aber auch eine Generationenfrage sein, oder?
    Hm. Unsere Lokalschau wird von Familien gut besucht, das ist quasi der Sonntagnachmittagsausflug im Winter.

    Ob das letztlich eine Generationenfrage ist, keine Ahnung. Ich persönlich hab es mit sozialen Medien (Facebook und Freunde) so gar nicht, bin aber da in meiner Generation eine Ausnahme.

    Ich hab halt meine Zweifel, dass soziale Medien Schauen wirklich ersetzen können. Live eine Rasse zu erleben und zu sehen, wie sie so drauf ist, ist doch was anderes, als nur Bilder anzusehen und die Lobpreisungen derer, die von ihrer Rasse überzeugt sind. Nur weil eine Hühnerrasse zu jemand anderem passt, muss sie nicht zu mir passen.

    Ich für mich würde lieber bei der Ausgestalltung der Schauen ansetzen - Stammschauen in Kleinvolieren, wären da so eine Idee. Bewerten kann man da auch, ist aber aufwändiger. Und es braucht mehr Feingefühl für die Tiere, damit das auch schön ist (und nicht Hühner drin hocken, die sich blutig geprügelt haben, weil sie sich nicht vertragen).
    Gruß sternenstaub

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