Hallo Ihr Lieben, mein erster Beitrag hier, nachdem ich in diesem Forum schon viel nachgelesen habe... auch jüngst zum Thema IB, aber habe nicht so richtig alle Antworten gefunden, daher erstelle ich ein neues Post.
Wir sind noch Neulinge beim Thema Hühner, vor vier Monaten haben wir uns 4 Hennen geholt, ganz unbedarft über den Kollegen von meinem Mann, er hat uns je zwei 1-Jahr-alte Sussex und braune Hybriden gegeben. Wir haben sie für Eier und der Plan ist, dass sie auch bei uns ihren Lebensabend verbringen dürfen wenn die Legezeit vorbei ist.
Die Hühnis haben einen kleinen Stall den mein Mann selber gebaut hat (hochwertig mit Dämmung etc) und ca. 85 m² Auslauf - und ab und zu dürfen sie frei auf dem Grundstück bzw. in unserem Garten herumlaufen. Trotz unserer Unbedarftheit zu Anfang (würde mir beim nächsten Mal sehr viel mehr Gedanken machen über Rasse und Herkunft der Hennen) habe ich mich in das Thema eingelesen, füttere ihnen hochwertiges Körnerfutter und Muschelgrit, dazu mache ich einmal am Tag ein Gemüse-Obst-Kräuter-Sonnenblumenkernen-Leinsamen-Mix (mal mit Haferflocken / Nudeln / Reis / gelegentlich Brot dazwischen), über das sie sich natürlich wild hermachen und es ist mir wichtig, dass sie es gut bei uns haben.
Bis vor zwei Wochen war alles in Ordnung, dann fiel auf, dass unsere Daffy (Sussex) nicht so drauf war wie sonst (abgeschlagen, lethargisch). Zugegebenermaßen ist es mir etwas spät aufgefallen - als ich es bemerkt habe, hatte sie schon ziemlich abgebaut. Der Tierarzt kam (wir haben zum Glück einen guten, geflügelkundigen TA in der Nähe), fand eine Verletzung an der Kloake und Maden die sich dort tummelten. Er meinte wenn wir es eine Woche vorher bemerkt hätten, hätten wir noch eine Chance gehabt, so seien die Überlebenschancen aber sehr gering. Er gab noch Wurmmittel und Vitamin A hochdosiert, aber wie befürchtet starb das Huhn nach 3 Tagen (letzte Woche Sonntag Nacht).
Das war natürlich traurig und ich mache mir Vorwürfe, dass mir vorher nichts aufgefallen war, aber dachte das Thema wäre abgeschlossen. Ich glaubte an eine unglücklich passierte Verletzung und dass dann eins zum anderen führte.
1-2 Tage nach Daffys Tod bemerkte ich, dass das nächste Huhn Gundi (Hybrid) nicht so ist wie sonst. Es hockt ständig im Sandbad rum, pickt kaum rum, frisst jedoch (wenn auch nicht so viel und mit so viel Hingabe wie sonst). Läuft eher wie ein Storch, ganz vorsichtig zum Teil. Wenn ich das Tor aufmache, dass alle in den Garten dürfen, geht sie nur kurz raus wenn überhaupt, aber geht nach kurzer Zeit von sich aus zurück in den Auslauf. Erst habe ich es darauf geschoben, dass es sonst eher mit dem verstorbenen Huhn Daffy "abgehangen" hat, während die anderen beiden immer schon ein Team waren, da sie beide forsch und zutraulich sind, während das verstorbene Huhn sowie das nun auf mal ruhige eher schüchtern und ängstlich waren/sind. Sie ist auch in der Hackordnung ganz unten, wenngleich ich jedoch nicht das Gefühl habe, dass sie von den anderen beiden gemobbt wird. Ansonsten sieht Gundi gesund aus, hat einen roten Kamm mit Zacken, klare Augen, sauberes Hinterteil.
Ich rief den Tierarzt an, er kam Freitag vorbei, schaute sich Gundi auch noch an, auch er konnte äußerlich nichts feststellen, tippte auf eine Entzündung im Darm und ließ Antibiotika (Pharmasin) und Oregano-Öl mit hochdosiertem Vitamin A da - dies solle ich ins Trinkwasser tun und alle drei Tiere behandeln.
Mit den Medikamenten im Trinkwasser ist es jedoch schwierig - gefühlt trinken alle Hühner schlecht.... Sie stürzen sich immer aufs Wasser, wenn ich es im Auslauf auf den Boden kippe, um frisches Wasser zu machen... aber aus der Tränke habe ich schon immer das Gefühl gehabt, dass das nicht so gerne genommen wird.
Heute ist Sonntag, Gundi würde ich sagen ist unverändert, vielleicht ein gaaaaaaaanz bisschen aktiver als in den letzten Tagen - aber das heißt ja nicht unbedingt was.
Aber: nun ist seit heute Daisy (Sussex) auf einmal auch krank. Kam heute Morgen nur zögernd aus dem Stall (sonst fliegt sie schon immer aufgeregt gegen das Fenster wenn sie hört, dass ich komme um die Damen rauszulassen) - und saß heute überwiegend auch im Sandbad... hat wenig gefressen (sogar die heißgeliebten Mehlwürmer wurden liegengelassen, das Brot was ich brachte und ein paar kleine Stückchen hinwarf, wurde zwar gefressen aber ohne den üblichen Streit den so ein Leckerli mit sich bringt). Als ich einmal frisches Wasser brachte (ohne Medis) wurde tatsächlich gierig und lange von getrunken (während das Medi-Wasser scheinbar unberührt bleibt).
Gestern noch ist sie fröhlich in den Tag gestartet, stand wie immer wartend an der Ecke (wo sie einen Blick zur Terrasse haben und immer sich aufhalten wenn sie uns draußen sehen und uns erwarten), lief pickend und neugierig durch den Garten - tja, und nun haben wir auf mal zwei kranke Hühner und nur noch ein gesundes.
Im Nest waren heute zwei Eier, davon war eins statt durchgehend braun mit Farbverlauf von weiß zu braun. Ich schickte unserem TA ein Photo und er meinte ich solle es einmal aufschlagen - dadrin waren tatsächlich zwei Eidotter (war ein großes Ei) und Teile des Eiklars war flüssig.
Der TA sagt, das sieht alles nach einer Virus-Infektion aus, gerade mit dem Aussehen des Eis und dass IB gerade viel ist (spezifisch nannte er den Stamm IB-94). Dass es viele Stämme gibt und nicht jeder Stamm Erkältungssymptome hervorruft.
Ich solle das AB und das Öl weitergeben. Ich könnte natürlich auch mit den Hühnis vorbeikommen für Kotprobe und Blutabnahme.
Apropros Kot (hatte er auch nach gefragt): Gundi hat so weit ich es beobachtet habe, keinen Durchfall, Daisy teilweise - der Kot ist eher dunkel/braun.
Nun habe ich also nach IB geschaut und bin irgendwie nicht ganz schlau geworden.
Wie sind die Überlebenschancen (irgendwie habe ich dazu gar nichts gefunden, nur bezogen auf Küken)?
Werden sie ggf. immer wieder krank werden und anfällig sein?
Wie kann ich sie noch unterstützen (Kräuter, Tee, Vitamine, Naturheilmittel)?
Muss ich das dritte (noch fitte) Huhn separieren?
Dürfen wir die Eier essen oder lieber wegtun bis die Damen (hoffentlich wieder!) fit sind?
Wie bekomme ich die Tiere dazu das Antibiotikum und das Öl zu trinken? Hat jemand Tipps?
Wie ist die Erfahrung es unters Futter zu mischen (wobei sie ja auch gerade schlechter fressen)?
Ich kann das überhaupt nicht gut haben ... Daisy ist unser Lieblingshuhn eben wegen ihrer zutraulichen, offenen Art. Aber auch Gundi hat sich gemacht, sowie Daisy es auch getan hat - trotz ihrer eher ängstlichen Art.
Freue mich auf jeden Fall über Ideen, Tipps und Erfahrungswerte.
Danke vorab
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