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Thema: Ballenabszesse

  1. #1

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    Ballenabszesse

    Hallo,
    gestern habe ich bemerkt, dass zwei meiner federfüßigen Zwerghennen humpeln. Die eine stark, die andere weniger. Beide haben an beiden Füßen schwarze Punkte und bei beiden ist jeweils ein Fuß stark geschwollen, der andere auch, aber weniger.
    Für mich sieht das stark nach Ballenabszessen aus, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin.
    Ich habe sie gebadet(Fußbad mit Kernseife) und abends mit die Füße mit Zugsalbe eingeschmiert und verbunden, was aufgrund der Federfüße recht schwer war. Ich habe mir auch die anderen Hühner angeguckt, zwei weitere haben diese schwarzen Punkte, ein Fuß ist auch ziemlich geschwollen, das Huhn humpelt aber nicht. Ich bade die vier jetzt jeden Tag in Kernseife und schmiere abends die Füße mit Zugsalbe ein. Woran kann es liegen, dass das plötzlich so viele kriegen? Die Sitzstange ist recht breit, eckig und an den Ecken abgerundet, eigentlich kann es an der nicht liegen, außerdem haben wir die Hühner jetzt seit anderthalb Jahren und hatten noch nie Probleme mit Ballenabszessen.
    Soll ich die Hühner weiter so behandeln wie bisher. Ich habe gelesen, dass Zugsalbe und Kernseifenbad dafür sorgen, das sich der Abszess von selbst löst, oder soll ich lieber probieren die schwarzen Punkte abzuknibbeln?
    LG Flora

  2. #2
    Chickenchecker Avatar von Dani2020
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    Hallo, da dir bis jetzt kiner geantwortet hat, will ich es mal tun. Unsere Penny hat auf ihrem linken Fuß auch so einen schwarzen Punkt. Der ist uns erst aufgefallen nachdem wir mit ihr zum Tierarzt gefahren sind weil wir bemerkt haben dass sie humpelt. Tierarzt meint es sei ein Ballenabzess, wir sollen ihr alle 3-4 Tage den Verband wechseln. Ausserdem hat sie( also, die Tierärztin, nicht die Henne) uns eine Tablette mitgegeben die wir ihr täglich geben sollen, so für eine Woche. Danach ist sie allerdings auf dem anderen Fuss, also auf dem ohne Pickel, gehüpft was ich recht seltdam fand. Nach kurzem Besprechen entschieden wir dass wir ihr auf beiden füßen einen Verband machten. Nun geht es ihr wieder gut und sie braucht auch keinen verband mejr. Ich denke, deine haben genau das gleiche wie meine. Woher dass kommt kann ich allerdings nicht sagen.

    Lg dani2020

  3. #3
    Avatar von Blindenhuhn
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    Ballenabszesse können durch falsche Sitzstangen, durch hartem Untergrund (Betonboden) entstehen, wenn sie von den Sitzstange nach unten hopsen oder durch steinigen Auslauf oder einfach durch Veranlagung.
    Ich würde die schwarze Kruste versuchen, nach dem Fußbad, vorsichtig zu lösen. Dann kann die Salbe besser eindringen. Bewährt hat sich Honigsalbe, abends dünn auftragen - ohne Verband, dann kann die über Nacht gut einwirken.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  4. #4

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    Ihr könnt die Abszesse selber operieren. Einweichen und dann mit Pinzette und eventuell scharfem Messer arbeiten. Alles an Eiter und Eiterkapseln muss raus. Danach mit unverdünnter Betaisodona Flüssigkeit spülen. Dann ein Stück Kompresse zurecht schneiden und Betaisodonasalbe drauf und den Fuß verbinden. Täglich Verband wechseln. Es kann sein das sich während der Heilung wieder gelbe stellen bilden, sofort raus damit und weiter verbinden bis es geheilt ist. Ich hatte bis vor kurzem 5 Hennen täglich verbinden müssen 😅 aber es lohnt sich wenn der ganze Mist vorbei ist 🙂
    Lg

  5. #5
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von Schnulli Pupper Beitrag anzeigen
    ... selber operieren...scharfem Messer arbeiten...
    Da möchte ich mal kurz einhaken...
    Vom "selber operieren" ist dringend abzuraten!
    Selbst erfahrene TA sind dort sehr vorsichtig da Gefäße, Nerven und Sehen in den Krallen/Ballen verlaufen.
    Pfropf einweichen und nach und nach ablösen - okay.
    Dran rum schnibbeln oder "operieren" auf keinen Fall!

    Gestern löste sich endlich auch der Propf/Abszeß bei meiner 5-jährigen ostfriesischen Möwe.
    Hatte die letzten Wochen etwas gelahmt aber sich sonst nicht anmerken lassen.
    Letzte Woche mal genau geschaut und einen älteren Abszeß mit Eiterpropf entdeckt.
    Dann jeden Tag mit Ballistol animal eingeweicht und immer etwas gepult.
    Gestern konnte ich dann vorsichtig alles raus ziehen.
    Ziemlich tiefes Loch das auch leicht geblutet hat.
    Gespült und etwas raus bluten lassen, dann leicht mit Braunovidon und Mull abgedeckt und anschließend verbunden.
    Die nächsten Tage Verbandwechsel, mal sehen wie es wird.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von 2Rosen (05.10.2021 um 14:17 Uhr)

  6. #6
    Avatar von Schnappi66
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    Da möchte ich mal kurz einhaken...
    Vom "selber operieren" ist dringend abzuraten!
    Selbst erfahrene TA sind dort sehr vorsichtig da Gefäße, Nerven und Sehen in den Krallen/Ballen verlaufen.
    Pfropf einweichen und nach und nach ablösen - okay.
    Dran rum schnibbeln oder "operieren" auf keinen Fall!


    Stell mir gerade vor, ob alle die da so munter an ihren Hühnern herumoperieren das auch bei ihren Hunden und Katzen machen würden. Nur weil ein Huhn nicht schreit vor Schmerzen und sich nicht wehren kann fällt das wohl vielen leichter.
    Stellt euch doch vor bei Euch würde jemand in solchen Wunden herumpopeln und schnippeln.

    Als Ausnahme sehe ich da nur medizinisch ausgbildete Leute. Welche, die so was unter Anleitung gelernt haben und öfters machen, z.B. in Tierheimen oder wenn man schon oft dabei assistiert hat und sich auch mit Schmerzausschaltung auskennt. Oder wenn man so abgelegen wohnt, z.B. in Argentinien, Kroatien, Portugal, Schweden, daß ein fachkundiger Tierarzt nicht existent oder wirklich 100 km weit und mehr, weg ist.

    Ansonsten laß ich mir Kruste und Pfropf entfernen, spülen, desinfizieren und verbinden noch eingehen, aber bei allem was weiter geht ist man meiner Meinung nach schon in der Grauzone zur Tierquälerei. Wem sein Tier am Herzen liegt, der sollte auch einen Tierarztbesuch in Kauf nehmen, auch wenn der nicht gleich um die Ecke wohnt.
    Geändert von Schnappi66 (05.10.2021 um 21:39 Uhr)
    liebe Grüße
    Schnappi

  7. #7
    Avatar von spitzhaube2015
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    519
    Dem kann ich nur beipflichten, obwohl ich medizinisch vorbelastet bin, möchte ich so eine Op nicht eigenständig machen.
    Mein Ganter hatte einen Ballenabszeß, den die Tieräztin mit meiner Assistenz herausoperierte.
    Erstens Betäubung des Beines, steriles arbeiten, und vernünftige Wundversorgung sind das A & O
    Das Abszessgewebe war richtig fieß tief drin, sah man von außen gar nicht so.
    Bei der OP dachte ich der Fuß ist hin, so tief ging das rein. Es hat ordentlich geblutet sodass verödet werden musste. Wie das stank!
    Die anschließende Wundbehandlung machte ich täglich mit Wasserstoffperoxid, die Wunde wurde anschließend mit Medizinischem Honig aufgefüllt. Verband drum & Maßgeschneiderten " Gummistiefel" (aus Einweg Badelatsche plus Panzertape" )lol
    Das ganze 2 Wochen lang, dann war die Wunde komplett geschlossen.
    Mittlerweile merkt man Ihm gar nichts mehr an. Kein Humpeln mehr.
    Toi toi toi

    Also bitte nicht einfach mal daran rumschnippeln.

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