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Thema: Fragen zu Ausstellungen

  1. #1

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    Fragen zu Ausstellungen

    Hallo, ich bin nun seit ungefähr drei Jahren in einem Geflügelzuchtverein. Mein Ziel war es schon länger, die vom Aussterben bedrohten Reichshühner zu züchten. Ich habe mich für die großen in Weiß Schwarz Columbia entschieden. Da es sehr schwer ist, an Tiere zu kommen, hat es lange gedauert, eine Zucht aufzubauen, was mir nun gelungen ist. Im letzten Jahr hätte ich die ersten Hühner ausstellen können, was aber coronabedingt nicht funktioniert hat. In diesem Jahr habe ich aus meinen zwei Zuchtstämmen ungefähr 40 Jungtiere großgezogen, welche selbstverständlich alle beringt und regelmäßig geimpft sind. Ich habe die Nachzucht mit meinem ersten Vorsitzenden durchgeschaut und es sind mehrere vielversprechende Tiere dabei. Alle Tiere sind aus Februar und März und dementsprechend groß. Die ersten Hennen legen bereits. Langsam juckt es mir in den Fingern und ich möchte in diesem Jahr gerne ausstellen.

    Als Plan habe ich mir überlegt, an einer Ausstellung Anfang Oktober und unserer Ortsschau im November teilzunehmen. Es wäre für mich auch nicht allzu weit bis nach Hannover.
    Nun zu meinen Fragen:
    -In meinem Ortsverein komme ich bei unserer Versammlung an Ausstellungspapiere. Aber wie funktioniert das bei Ortsvereinen in der Umgebung, die keine Internetseite haben? Ich möchte auf jeden Fall noch meinen Vorsitzenden dazu fragen.
    -Außerdem würde es mich interessieren, ob die erfahreneren Züchter meinen Plan für sinnvoll halten. Die Ausstellung im Oktober soll als Probe vor der Ortsschau fungieren.
    -Ist es sinnvoll, im ersten richtigen Zuchtjahr bereits in Hannover auszustellen (falls Hannover stattfinden sollte)? Ich habe mehrere Tiere, bei denen ich mir eine gute Bewertungsnote durchaus vorstellen könnte.

  2. #2
    Moderator Avatar von Bartzwerg
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    Moin!

    Das klingt erst mal gut. Die Frage die sich mir stellt, ist folgende: Ist die erste Schau eine einfache Vereinsschau? Oder eine offene Schau? Auf einer Vereinsschau stellen nur Mitglieder des jeweiligen Vereins aus. Bei einer offenen Schau kann jeder melden.
    Der Vergleich auf einer Großschau lohnt sich bestimmt. Schließlich besteht die Chance, dass Tiere der gleichen Rasse und Farbe mit den eigenen im direkten Vergleich stehen. Da dort zumeist auch von Sonderrichtern, also Kennern der Rasse, bewertet wird, kann man den Stand der eigenen Zucht prima einordnen.
    Zu Bedenken ist aber folgendes: Was ist, wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden? Sprich, die Benotung ist nicht das erhoffte. Des Weiteren ist gerade Hannover vom Preis her sehr teuer, Und auch der Termin kurz vor Weihnachten sehr spät. Gerade für Tiere, die quasi im Oktober schon so gut wie fertig ausgereift sind.
    Empfehlen würde ich, mal auf der Internetseite des SV zu gucken, ob in der Nähe und nicht auch vorher eine gut zu erreichende Sonderschau durchgeführt wird.

    Gruß
    Bartzwerg

  3. #3

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    Danke für die Einschätzungen. Die Schau wird von einem normalgrossem Ortsverein durchgeführt. Im letzten Jahr haben allerdings auch Mitglieder meines Vereins dort ausgestellt, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob es eine „geschlossene“ Schau ist. Im gleichen Kreisverband. Die Schau wäre kurz vor der Anmeldefrist (außer, wenn vorher bereits alle Plätze belegt sind) für Hannover. Ich könnte also, wenn nicht vorher alle Plätze weg sind, vorher schauen, wie meine Tiere wirklich sind.
    Ich bin noch Jungzüchter, weshalb die Kosten für mich niedriger sind.
    Es ist davon auszugehen, dass meine Tiere im Dezember bereits sehr „weit“ oder vielleicht sogar am „Verblühen“ sind.
    Eine Sonderschau findet eine Woche vor unserer Ortsschau vom Sonderverein 2,5 Stunden von mir entfernt statt. Ich bin dabei, in den Verein einzutreten. Muss ich in der Jahresversammlung aufgenommen sein, um ausstellen zu können? Ob ich es fahrtechnisch dahin schaffen würde, weiß ich nicht. Ein weiteres Problem wäre, dass meine Tiere dann 4-5 Tage nach der Sonderschau wieder zu unserer Ortsschau müssten. Ich möchte, dass meine Tiere nicht unter den Ausstellungen leiden.

    Vielen Dank für die Tipps!

  4. #4
    genannt Heini Avatar von hein
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    Also, ich würde mit mindestens einer kleinen Schau anfangen - eben um Erfahrungen zu sammeln. Denn oft glaubt man, das die Tiere super gut sind und dann werden doch Fehler bzw. Wünsche gefunden. Die großen Schauen (Hannover), die wären mir für den Anfang zu teuer und auch zu anspruchsvoll in Bezug auf Tierqualität.

    Was ich auch für viel wichtiger halte, das sind die Tierbesprechungen in den Sondervereinen - da kann dann jeder Züchter seine Meinung über die mitgebrachten Tier sagen und man selber sammelt dabei sehr viele Erfahrungen.

    Ich habe z. B. Früher bei meiner Taubenzucht mich immer mit einem Zuchtfreund getroffen. Mind. ein mal bei mir und mind. einmal beim Zuchtfreund. Und dann haben wir die Tiere "auseinandergenommen". Und siehe da er hat immer bei mir die Fehler und die Vorzüge bei meinen Tieren gesehen und gefunden und ich bei Ihm. Denn wenn man seine eigenen Tiere täglich sieht, denn übersieht man sehr viel bzw. man wird Betriebsblind.

    Sammel erst mal 1-2 Jahre Erfahrungen und dann kannst Du immer noch z.B. nach Hannover fahren

    (ist meine Meinung)
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  5. #5
    Moderator Avatar von Bartzwerg
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    Je nachdem, wie viele es sind, könnte man die für die Schau geplanten Tiere aufsplitten. So weit ich weiß, muss man nicht im SV sein, um Tiere zeigen zu können.
    Ich würde auch eher bei einer Sonderschau beginnen. Hannover, bzw. andere Großschauen sind jedes Jahr. Wobei man eh abwarten muss, was so an Schauen dieses Jahr stattfinden wird. Sollte frühzeitig feststehen, dass die eine oder andere Ausstellung nicht stattfinden wird, kann man für spätere noch melden, um überhaupt eine Einschätzung der Tiere zu bekommen.

  6. #6
    Avatar von Jussi
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    Ein paar Gedanken:

    Hast Du die Möglichkeit, die Tiere nach der Ausstellung in Quarantäne zu halten? Das haben wir sehr schnell dazu gelernt, weil man sich leider oft auch "nette" neue Krankheiten und Erreger durch den Keimdruck der vielen Tiere aus vielen unterschiedlichen Ställen nach Hause holt. Nach unserer allerersten Ausstellung haben wir drei Hennen verloren... Bewertet mit sg93 bis hv96. Danach hatten wir erstmal für ein Jahr sozusagen die Schnauze voll vom Ausstellen. Die nächste Ausstellung richtete dann unser eigener Verein aus und wir hatten unsere Tiere die ganze Zeit im Blick. Auch da war es beim Einstallen so, dass direkt in dem Käfig neben unserem besten Hahn wieder so ein niesendes Exemplar war! Manchen Leuten scheint es echt entweder einfach egal zu sein, in welchem Gesundheitszustand sie die Tiere einliefern, oder sie wissen es ganz einfach schlicht überhaupt nicht... Der besagte Hahn wurde dann von der Ausstellungsleitung am anderen Ende der Halle in einer Voliere untergebracht.

    Wenn Deine Hennen jetzt schon legen, werden sie bis zu den späteren Ausstellungen vermutlich sehr deutlich schon über die beste Ausstellungsqualität hinweg sein. Ich weiß nicht genau, wie es bei Deinen Reichshühnern ist...? Bei unseren Augsburgern gehen die Hennen, die schon recht früh geschlüpft waren (im Februar/März) und im Sommer bereits zu legen begonnen haben, oft im Herbst schon in eine deutliche Mauser. Wir hatten mal eine Ausstellung für Anfang Dezember geplant und brav Lichtprogramm gestartet, um der Mauser vorzubeugen. Das hat dann damit geendet, dass sie zwar weiter gut gelegt haben, dann aber genau im Frühjahr zur BE-Sammelphase gemausert haben .

    Auf der letzten Sonderschau war ein Aussteller, der die gleichen Tiere mehrere Wochenenden hintereinander ausgestellt hatte und dementsprechend sahen sie dann leider auch aus. Das würde ich wirklich nicht empfehlen. Es stresst die Tiere ja auch.

    Wir suchen uns immer zu Beginn des Jahres ganz genau aus, welche Ausstellung wir besuchen möchten. Danach werden die Schlupftermine gelegt (Hähne brauchen ca. 8 Wochen länger als die Hennen). Sinnvoll ist z. B. die Sonderschau (weil man da den größten direkten Vergleich hat und evtl. auch einen Richter, der sich mit der Rasse gut auskennt). Ansonsten waren wir auf der Kreisschau oder auch schon mal auf der Landesschau. Irgendwann steht evtl. auch mal Leipzig an. Damit liebäugeln wir ein wenig. Was wir sicher beibehalten werden, ist möglichst nur 1-2 Ausstellungen zu beschicken, um auch die Tiere zu schonen, und auch die Quarantänezeit nach jeder Ausstellung. Es geht uns ja in erster Linie um eine gute Erhaltungszuchtarbeit und nicht um Ausstellungspreise. Andererseits gehören Ausstellungsbewertungen natürlich auch dazu, um nicht "betriebsblind" zu werden. Am allermeisten gelernt haben wir allerdings immer auf der Tierbesprechung vom SV.
    Gefiederte Grüße von den 1,15,24 unserer super tollen schwarzen Augsburger und Mixhenne Henny!
    Instagram: @augsburgerhuhn_erhaltungszucht

  7. #7
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Auf der einen Seite steht das Feedback, dass du auf so einer Ausstellung bekommst. Auf der anderen (wie Jussi schon sagte) die Krankheiten und der Stress für die Tiere.
    Man muss die Tiere ja auch pflegen vor so einer Ausstellung... waschen und trocknen... separat halten weil in den Auslauf können sie so nicht wieder, sonst sehen sie gerade wieder dreckig aus. Das findet Huhn bestimmt nicht toll.
    Ich werde mit meinen (falls sie denn stattfinden) zur Hauptsonderschau gehen und Hannover. Das gute an Hannover ist einfach die Bewertung. Ob ich das dann nochmal mache werde ich sehen. Aber man muss halt mal dabei gewesen sein um zu wissen ob man es nochmal machen will.
    Besonders am Anfang sollte man wissen ob die Tiere wirklich gut sind. Man selber weiß es noch nicht so gut. Und wenn jemand im Verein drüber schaut ist das ok, aber meinstens kennen sie die Rasse ja gar nicht gut genug um eine optimale Beurteilung zu geben.
    Die Entscheidung ist schwierig... aber zu viele Ausstellungen bringen ja nichts.
    LG
    Astrid

  8. #8

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    Themenstarter
    Danke für die vielen Einschätzungen und Tipps. Ich habe mir nochmal Gedanken gemacht. Ich glaube, dass ich nach Möglichkeit gerne 2-3 Schauen beschicken möchte. Unsere eigene Vereinsschau ist natürlich schon gesetzt. Dann würde ich gerne noch zu der einen kleineren Schau in der Nähe, da diese bereits am 9. Oktober stattfinden soll. Die Kreisverbandsschau wäre vielleicht auch eine Überlegung wert.

    Um die Tiere aufzusplitten, habe ich vermutlich nicht genug. Dass die Tiere nach den Schauen in Quarantäne habe ich mir bereits gedacht und kann das auch gut umsetzen.

    Auf die Aussagen meiner Vereinskollegen vertraue ich. Vor allem der 1. und 2. Vorsitzende wissen, was sie sagen. Auch wenn sie nicht die gleichen Rassen züchten, sind sie in der Rassegeflügelzucht sehr erfolgreich und teilweise sogar selber als Preisrichter aktiv. Eine Tierbesprechung des Sondervereins wird auf der Internetseite für dieses Jahr nicht erwähnt.

    Dass meine Tiere zu den späten Schauen zu alt sind, könnte durchaus ein Problem werden. Deswegen möchte ich vor allem die Schaue im Oktober gerne besuchen. Die Hennen, die jetzt schon legen, sind 3,5 Wochen älter als die anderen. Die jetzt legenden sind auch nur 2 Hennen aus der Probebrut.

    Meine Ställe sind groß genug, um die Tiere auch mal für eine paar Tage mit entsprechenden Strukturelementen im Stall zu halten. Die Reichshühner sind auch insgesamt mit sehr ruhigem Temperament. Mein Vorsitzender wunderte sich, dass ich meine Hähne problemlos bis zur Ausstellungsreife zusammen halten kann, ohne, dass sie sich gegenseitig bepicken, oder Ähnliches.

    Wenn das „mausertechnisch“ passt, möchte ich auch gerne meinen Althahn aus 2020 ausstellen.

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