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Thema: Das erst Mal Schlachten ... hält jemand Händchen?

  1. #21
    Avatar von Dylan
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    Zitat Zitat von Schlumpii Beitrag anzeigen
    Ich suche gerade die Sachen zusammen.

    Vorsichtshalber leg ich Messer und Beil hin ...
    Schlagstock hab ich gefunden.
    Nen Eimer zum Ausbluten,
    saubere Arbeitsfläche,
    Schüsseln für alles, was man halt so rausholt.
    Mülltüten für Federn und Haut.
    Schüssel für Lagerung im Kühlschrank bis zum nächsten Tag.
    Spülbecken ist an der Arbeitsfläche
    Kleine Messer und Schere zum Ausnehmen und so.

    Sind Handschuhe eigentlich ein Muss beim Ausnehmen? Oder kann ich das halten, wie ich will?

    Schlumpii: Respekt vor deiner Leistung und Konsequenz. Natürlich kann man das auch als Frau alles selbst machen, ich kenne alte Frauen, die große Tiere schlachten können.
    Ich selbst bin in der glücklichen Situation, dass mein Mann das Schlachten selbst sehr gut erledigt. Gerade meine langjährigen Legehennen tun mir dann schon leid. Den Rest mache ich.

    Da ich sehr viele Tiere nachzüchte, entstehen naturgemäß sehr viele Hähne, und ich entnehme sie der Gruppe, bevor großartig Stress aufkommt. Ich bin den Hühnern schuldig, die Gruppe ruhig und überschaubar zu halten. Zuviele Tiere auf einem Platz ist immer Stress. Von daher: Morgen alles Gute. Schlachten ist NICHT schön, aber man gewöhnt sich daran.

    Ich häute die kleinen Hähne ausschließlich, das geht sehr schnell. Beim ausnehmen entferne ich erst den Kropf, d.h. ich schneide ihn oben heraus. Damit bekommst du den Rest von unten viel besser heraus. Nicht dass du den Kropf von unten noch herausziehen musst.
    Handschuhe sind natürlich kein muss, man kann sich mit einem scharfen Messer auch durch den Handschuh schneiden...
    Ich lege das Tier nach dem Ausnehmen in kaltes Wasser, aber das ist besonders nach dem Brühen und Rupfen wichtig.

    Das Häuten geht einfacher, wenn man die Beine und Flügel am ersten Gelenk (körperfern) entfernt. Immer im Gelenk schneiden, dann geht es einfacher.
    Dann kann man den Federbalg oben am Hals und Brust etwas einschneiden und dann das ganze auf Links von oben nach unten ausziehen. Das geht wirklich super. Es hängt vielleicht ein klein wenig an den Füßen und Flügeln, da musst du vielleicht mit dem Messer nachhelfen.
    Ich schlachte entweder am Abend, oder bringe die Kandidaten in einen extra Stall, wo ich sie am Morgen holen kann. Im Hellen würde ich sie gar nicht erwischen.

  2. #22
    Avatar von cairdean
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    Beim letzten Mal hat mein Mann alle Hähne im Morgengrauen geschlachtet und ausbluten lassen und ich sie dann nach und nach gerupft und ausgenommen. Fleisch und Innereien waren einwandfrei. Die Hähne haben das so gar nicht wirklich mitbekommen und waren tot, bevor sie richtig wach waren.

    Ich nehme immer ohne Handschuhe aus, so habe ich deutlich mehr Gefühl. Zuerst den Kropf entfernen mache ich auch. Dann schneide ich um die Kloake herum ein und den Bauchraum soweit auf, dass ich gerade so mit der Hand reingehen kann. Dann greife ich den Magen und hole so Magen plus Gedärme raus. Danach räume ich die restlichen Innereien raus.

    Hut ab, vor deinem Vorhaben! Ich halte viruell auf jeden Fall auch gern Händchen. Das schlachten selbst ist nicht schön, aber ein so hochwertiges Lebensmittel zu verarbeiten und dann zu essen ist für mich etwas besonderes.

    Wir filetieren inzwischen die Hähnchen, trennen Beine und Flügel ab, und kochen dann die Karkassen aus, um Brühe zu gewinnen. Dafür haben wir schon am Tag vorher die Gemüsebrühe aufgesetzt. Das Fleisch an der Karkasse löse ich nach dem Kochen aus, das wird mit etwas Brühe auch eingekocht und dann entweder für Hühnersuppe oder -frikassee verwendet.
    Liebe Grüße

    Jassi

  3. #23

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    Wesentlich ist ein scharfes Messer beim Schlachten und da ist mMn das Billigste auch das Beste. Für 35 Cent aus dem Baumarkt ein Teppichmesser. Schon seit Jahren schlachte ich nur noch mit Teppichmesser. Letzte Woche habe ich an einem Abend 33 Hähne mit ein und derselben Klinge geschlachtet und die Schärfe der Klinge hätte noch für weiteres schlachten ausgereicht. Pro Schlachtkörper sind es nur wenige Schnitte und die müssen sitzen.

  4. #24
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    Auch bei Ohrscheibenstich wird geflattert und gezappelt, gehört bei Hühnern leider zum unfreiwilligen Sterben dazu.
    Kopf kann danach dran bleiben, was den unmittelbaren Vorteil hat, dass der Halsstumpf da nicht so hässlich in der Gegend herum ragt, sondern alles hängt. Kopf kann zusammen mit dem Hals ab.

    Am besten noch mal einen schönen Tag haben lassen, abends von der Stange nehmen und dann zack- zack. Machst Du es richtig, ist das Huhn in weniger als einer Minute ausgeblutet und mausetot. Danach brühen, bei etwa 60 Grad für 10 Minuten, das reicht völlig. Und dann rupfen oder einfach abbalgen. Letzteres bevorzuge ich bei Hühnern um ein Kilo Lebendgewicht herum. So kann man bis zu sechs auf einmal schlachten, und sie dennoch gleich in den Topf, weil die Totenstarre noch nicht drin ist.
    Aus so kleinen Hühnern mache ich regelmäßig Frikasseefleisch, weil der Aufwand als Brathähnchen, und die Gefahr des Austrocknens selbst im Römertopf bei so kleinen Tieren zu groß ist.

    Größere kommen erstmal drei Tage in den Kühlschrank, bis die Totenstarre wieder raus ist, dann kann man sie einfrieren.

    PS: Ich empfehle, am Messer nicht zu sparen. Mir hat auch lange ein simples 1 €- Messer aus so einem Grabbeltisch- Laden genügt, dann habe ich mir mal für knappe 14 Euronen bei Siepmann ein spezielles Geflügelstechmesser geholt. Bei dem ist die Spitze beidseitig geschliffen, und das geht bedeutend leichter und angenehmer. So gut, dass man aufpassen muss, sich nicht in die den Kopf haltende Hand zu stechen, jedoch ist diese doppelschneidige Spitze auch in exakt der optimalen Form, Stärke und Dicke besser als nur einseitige Klingen, oder zu breite. Man will ja nur die Adern durchstechen, und nicht gleich die ganze Kehle mit aufschneiden. Betäubte Hühner atmen noch, wenn man sie nicht direkt totschlägt, was bei etwas zu viel Kraft auch mal sein kann, und schneidet man da die Luftröhre mit an, atmen die ihr eigenes Blut ein- auch nicht so angenehm. Das Huhn ist zwar wenige Sekunden später sowieso tot, aber muss ja dennoch nicht sein, sowas.
    Ich bin sicher kein übertriebener Hygiene- Pinkel, aber Cuttermesser/ Teppichmesser sind doch etwas lücken- und ritzenreich, da reinigt sich ein herkömmliches Messer wesentlich besser. Es kann natürlich jeder machen, wie es am besten passt, möchte ich nur zu bedenken geben.
    Geändert von Okina75 (31.07.2021 um 02:49 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #25
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    @ okina
    die Brühdauer ist zu lang.
    Meine kommen so ca. 1,5 Minuten ins heiße Wasser.
    Ich kann dafür Glühweinkocher empfehlen. Wasser rein, Temperatur einstellen, fertig.
    es passen so 8 Liter Wasser rein. Das Gerät ist schmal und hoch. Selbst ein knapp 3 kg Mechelner hat eingepasst.

    Der Vorteil für mich zum Einkochkessel mit 30 Litern ist definitiv das Gewicht. Das große Gerät muss ich mindestens halb voll machen und dann ist es einfach schwer. Bei weniger Wasser kann ich die huhns nicht richtig Brühen.
    Geändert von Huhn von den Hühnern (31.07.2021 um 07:06 Uhr)
    Kokido von den Hühnern
    mehr unter Villa Raptor

  6. #26
    Avatar von sternenstaub
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    Zitat Zitat von Schlumpii Beitrag anzeigen
    Sind Handschuhe eigentlich ein Muss beim Ausnehmen? Oder kann ich das halten, wie ich will?
    Kannst Du halten wie Du willst. Ich nehme immer Handschuhe, einfach weil ich das Anfassgefühl von Innereien nicht mag.

    Was sich bei mir bewährt hat: Das Fleisch für 2-3 Tage im Kühlschrank reifen lassen. Ich wasche mein Geflügel allerdings nicht innen aus. Wasser nur zum Brühen und äußerlich reinigen - so schmutzig sind Hühner ja auch wieder nicht. Und wenn man sauber beim Ausnehmen arbeiten, kommt auch kein Schmutz innen rein.
    Wasser hat immer das Problem, dass es Keime wunderbar verteilt.

    Wenn man ausgenüchterte Tiere hat, dann kann man den Kropf auch mit entfernen, wenn man die Innereien ausräumt. Innen am Schlund sanft aber bestimmt anziehen, bis sich der Kropf gelöst hat.
    Gruß sternenstaub

  7. #27
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Gallo Blanco Beitrag anzeigen
    Rechne damit das die Hühner ganz schön laute Töne von sich geben können, wenn sie merken es geht ihnen ans Leder, deswegen vorher der Nachbarschaft Bescheid geben.
    Nicht das die die Polizei rufen, wegen Tierschreie und so.
    Also wenn das Schlachten solche Formen annimmt, dann läuft gehörig etwas falsch!

    Ich nehme meine einfach morgens ( hat den Vorteil Kropf und Darm sind deutlich leerer) oder abends ( wenn es nicht anders auskommt ) von der Stange. Das kennen alle Hühner bei mir, ich mache das regelmäßig zur Gesundheitskontrolle, sie kennen das also. Ich trage sie dann ganz normal mit einem Arm und mit dem anderen Arm mache ich den Betäubungsschlag. Dazu nehme ich einfach ein Stück Besenstil. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die Wucht/den Krafteinsatz an, sondern eher auf die Schlaggeschwindigkeit. Ich mach das quasi aus dem Handgelenk heraus. Nach dem Schlag sind die Hühner sofort bewußtlos. Da gibt es kein Schreien oder sich wehren.
    Ich mache anschließend den Ohrscheibenstich, halte sie aber bis zum Ausbluten fest, da sie in der Schlussphase des Sterbens doch noch letzte Reflexe entfalten. Dabei kann auch mal ein leises "Tröt" aus dem Syrinx entweichen, der aber nicht laut ist und auch niemanden alarmieren würde.

    Die beste Schlachtung ist die, bei der das Tier keinen Stress hat und gar nicht merkt, dass es getötet werden soll.

  8. #28

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    Danke euch allen.

    Die zu schlachtenden Hühnchen sind separiert in einer Kiste ... Zeug liegt bereit.

    Ob ich mehr als eins mache oder gar alle 10 (die müssen über kurz oder lang eh ...) entscheide ich zwischendurch ... Ich halte mir alle Optionen offen und schaue wie es so läuft.

    Ich rauche jetzt noch eine Zigarette und dann geht es los.

    Frikassee ist übrigens eine hervorragende Idee.

  9. #29

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    Brühzeit 10 Minuten? In der Zeit habe ich schon zwei Hähne komplett geschlachtet.
    Bei einer Brühtemperatur von 70° brühe ich bei Junghähnen ca. 15 - 20 Sekunden, je älter das Geflügel entsprechend etwas länger.

  10. #30

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    Uff, ich glaube ich brauche jetzt nen Schnaps ... und vermelde, alle 10 Hühnchen liegen kopflos in der Schüssel ... keine unschönen Zwischenfälle und es ging echt flott. Das Schlimmste ist vorbei und ich bin gerade sehr erleichtert.

    Jetzt in aller Ruhe die Tierchen küchenfertig machen und dann den Köchen des Hauses übergeben ...

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