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Thema: Unwillkommener Besuch

  1. #1
    Moderator Avatar von sil
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    Unwillkommener Besuch

    Nachdem vor einigen Wochen über Tag erst eine Henne, zwei Tage später dann zwei Enten spurlos verschwanden und die Hunde bei jedem Gang ums Haus höchst aufgeregt nach Spuren stöberten war klar: Da sind wieder irgendwo Fuchswelpen im Bau und Mama Fuchs ist auf Nahrungsbeschaffungstour.
    Also habe ich den Enten ihre Poolpartys erst mal gestrichen - der Teich ist vom Haus aus kaum einsehbar und kaum zu sichern. Der vorhandene Zaun am Hühnerstall, eigentlich nur zum Abtrennen eines Zuchtstammes gedacht, wurde mit zwei Stromlitzen aufgerüstet. Hühner und Enten bekamen den freien Auslauf bis auf weiteres gestrichen. Vorerst war Ruhe. Spuren im Schnee zeigten, daß die Litzen ihre Wirkung taten, zwei strategisch aufgestellte Wildkameras zeigten nichts verräterisches, die Hunde verwiesen zwar täglich auf heimlichen Besuch, aber es gab keine Verluste mehr. Vor etwa zwei Wochen entdeckte ich mehrere durchgebissene Maschen im Zaungeflecht, die wurden sofort repariert, die Kameras entsprechend ausgerichtet, die Kontrollgänge mit den Hunden, wann immer möglich, intensiviert. Vor einer Woche fehlten zwei Junghühner. Federn fand ich mehrere hundert Meter vom Haus entfernt im Wald. Ich nahm an, daß die beiden aus dem Zaun ausgebüxt waren. Löcher im Zaun fand ich keine mehr, lediglich eine Stelle außen am Zaun wo es aussah, als hätte da etwas probeweise herumgekratzt. Auf den Wildkameras nichts Verdächtiges zu sehen.
    Heute gehe ich, nach einer Runde mit den Hunden, die auch den Hühnerbereich streifte, ins Haus. keine 10 Minuten später Alarm bei den Hühnern. Ich raus, eine Henne kommt mir entgegengeflogen, mehrere andere sind außerhalb des Zaunes. Innerhalb des Zaunes 2 tote Hennen und viele Federn im Stall, im anderen Teil des Auslaufes drei tote Enten.

    Auf der Wildkamera das hier:





    Während der eine peinlich drauf achtet, auch ja die Litze nicht zu berühren, bleibt der andere draußen. Unterschätzen darf man sie jedenfalls nicht. Übrigens, da wo der Fuchs sich durchquetscht, ist die unterste Litze 12 cm über dem Boden, der Zaun selber gibt kaum nach, darunter sind Baumwurzeln. Also nicht untendrunter durchgegraben, sondern mit Bedacht die Umstände für das Vorhaben ausgenutzt.

    Der Coup war wohl schon länger geplant und wurde in beindruckend kurzer Zeit durchgezogen. Es war auf jeden Fall mehr als einer, und sie wußten genau, daß die Hunde immer an der Leine und deswegen gar nicht erntzunehmen sind.
    Jetzt gibts erst mal Stallpflicht für alle Federtiere, einen komplett elektrifizierbaren Zaun und eine deutlich aufwändigere Auslaufsicherung. Und irgendwann wieder einen Hund, der regelmäßig selbständig ums Haus patroullieren kann. Die zwei Terrier würden, wenn sie denn könnten wie sie wollten, sicher keinen Fuchs zweimal aufs Gelände lassen, aber das Risiko, daß sie in einem der Fuchs und Dachsbaue in der Umgebung auf Nimmerwiedersehen verschwinden, ist einfach zu groß.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    PS: Die Uhrzeit auf den Fotos stimmt nicht. Es waren gut 2 Stunden später.
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  3. #3
    Avatar von Schnappi66
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    Nicht umsonst sagt man "schlau wie ein Fuchs". Nur Mist, wenn der seine Intelligenz dazu verwendet die armen Tierchen bei dir zu killen.
    Tut mir so leid für deine Hühners und die tollen Enten. Fort Knox ist ein Dreck dagegen was wir uns einfallen lassen müssen um unsere Federtiere sicher halten zu können.
    liebe Grüße
    Schnappi

  4. #4

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    Am helllichten Tag. Kackfrech. Zum Glück patrouilliert meine Abby bei uns immer übers Gelände. Da besteht dann auch Lebensgefahr für den Fuchs, vielleicht hat er mich deshalb zumindest tagsüber verschont.

  5. #5
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Echt ärgerlich!

    Evtl. wäre es ja eine Option, eine Kastenfalle außerhalb vom Zaun zu plazieren.
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  6. #6

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    Wenn ich das Bild richtig deute, dann ist der Fuchs unter der Litze und unter dem Geflügelnetz durchgekrochen. Du schreibst, dass es jetzt einen komplett elektrifizierbaren Zaun gibt. Was für einen Zaun meinst du damit? Falls du ein elektrifizierbares Geflügelnetz meinst, so denke ich mal, dass das bei dem Modus operandi des Fuchs auch nicht weiterhilft, weil die unteren Felder dieser elektrifizierbaren Netze keinen Nirodraht eingeflochten haben wegen Bewuchs und Bodenkontakt des Netzes.

  7. #7
    Avatar von Miss Boogle
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    oh man Sil, das tut mir total leid für dich und die Tiere

    Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass du einen sicheren Weg für deine Lieblinge findest.
    Miss Boogle
    ...alte Kaffeetante!

  8. #8
    Moderator Avatar von sil
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    Da, wo der Fuchs durchgekrochen ist, steht ein Brett über, das wir oberhalb hingebastelt haben, weil da zwischen den Baumwurzeln eine Bodenunebenheit ist (da wo der Pflasterstein liegt) und genau da ist die Litze etwas höher als die Unterkante des Brettes. Auf dem zweiten Bild sieht man gut, daß da neben dem Pfosten zusätzlich die Erde etwas weggekratzt ist.
    Ich weiß, daß ich kein Fort Knox da hingebastelt habe, deswegen habe ich ja mit erhöhter Aufmerksamkeit immer wieder kontrolliert, obs Anzeichen für Schwachstellen gibt. Die habe ich übersehen, und ich ärgere mich deshalb weit mehr über mich selbst als über den Fuchs. Diese Raffinesse und Ausdauer ist ja eigentlich bewundernswert.
    Ich denke, der Knackpunkt ist tatsächlich, daß wir erstmals seit vielen Jahren keinen frei ums Haus laufenden Hund mehr haben, der von sich aus dafür sorgt, daß die Füchse nicht zu frech werden. Vom Zeitablauf haben die einfach meine Hunderunde abgewartet, haben dann mein Auto vom Hof fahren hören (in dem üblicherweise ich und die Hunde drin sind) - und haben dann keine weitere Zeit mehr mit Zuwarten vertan. Ihr Pech war, daß ich eben doch mit den Hunden zuhause war und sofort losgespurtet bin. Sonst hätten sie wohl aufgeräumt.

    Das elektrifizierte Netz wird zumindest das Durchbeißen der Maschen verhindern, ich sehe ganz eindeutig, daß die Füchse einen Zusammenhang zwischen weißer Litze und Stromschlag hergestellt haben. Eventuell wird zusätzlich noch eine Litze gespannt, mit deutlich weniger Abstand zum Boden. Da muß ich mir noch Gedanken machen. In Absprache mit dem Jagdpächter wird eine Falle aufgestellt, wenn da einer reingeht, hat er wohl ausgesorgt. Ich kann aber nicht behaupten, daß mich diese Lösung glücklich macht.
    Aber für den Rest des Jahres meine Hühner nur im Stall lassen will ich auch nicht.
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  9. #9

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    Neben 2 mtr. hohem Metallzaun und Bodenstromlitze wird die aufgestellte Willkommens- und Ausweichfütterungsbox auch gut angenommen.


  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Heißt, Du hast da eine ständig fängig gestellte Falle?

    Mich hat diese Penetranz heuer eher kalt erwischt. Mehr als 30 Jahre hatten wir nur sporadisch Verluste an den Fuchs, wenn ich mitbekommen habe, daß einer zu vorwitzig wird, genügte es den jeweiligen Hund darauf anzuspitzen, die Hühner mal ein paar Tage im Stall zu lassen, dann war der Spuk immer auch schnell wieder vorbei.
    Daß ich diesesmal keinen Hund habe, der sich darum annehmen kann ist mir recht spät erst bewußt geworden. Die Terrier würden schon, aber wir lassen sie nicht. Ich weiß mindestens einen bewohnten Dachsbau und wenigstens zwei Fuchsbaue in unmittelbarer Umgebung vom Hof, und wir mußten den einen schon als Welpen zweimal aus irgendwelchen Erdlöchern graben, eine mehrere Jahrzehnte alte Dachsburg im felsigen Gelände zu sprengen, um den Hund da rauszuholen, übersteigt unsere Möglichkeiten.
    Einen stabilen Zaun zu bauen, war bisher einfach nicht notwendig. Es wäre auch sehr, sehr aufwändig, weil der Boden rund um den Hühnerstall voller Felsen und Baumwurzeln ist.
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