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Thema: Hennen nun ohne Hahn

  1. #1

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    Hennen nun ohne Hahn

    Hallo zusammen,

    unsere 6 Mädels sind seit gestern ohne ihren Hahn.

    Wir haben schwedische Blumenhühner. Der Hahn (alle Tiere etwas über ein Jahr alt, aus Kunstbrut) hat Sonntag Nachmittag eine Henne attackiert, die gerade vom Nest kam. Sie wollte sich nicht direkt vor ihm abducken als sie durch den Auslauf raus in den Garten kam, da ging er auf sie los. Mein Mann stand auf (wir waren alle im Garten (500 m²)), da ließ er direkt von ihr ab, ging aber kurz darauf wieder auf sie los. Mein Mann stand noch, ging auf die Hühner zu, da ließ der Hahn wieder ab. Mein Mann setzte sich dann in der Nähe der Schar ins Gras, da kam der dritte Angriff. Die Henne flüchtet zu meinen Mann, der Hahn kam mit den Läufen voraus auf die Henne zugeschossen. Mein Mann konnte ihn durch Arm hochnehmen abwehren. Wir haben die Henne daraufhin in den Stall gebracht und dort bei geschlossener Klappe bis zur Schlafenszeit gelassen. Der Hahn zeigte erstmal kein weiteres aggressives Verhalten den anderen Hennen oder uns gegenüber.

    Später warfen wir, wie immer wenn es aus dem Garten rein geht ins Gehege, noch ein paar Mehlwürmer ins Gehege, da pickte er alle Hennen weg, die ihm zu nahe kamen und pickte wie ein Bekloppter die Mehlwürmer auf. Er hatte bis dato niemals eine Henne am Futter verpickt, war immer zuvorkommend. Er pickte nur maßregelnd, wenn zwei Hennen sich mal zu arg angingen.

    Kurz danach öffneten wir die Klappe, damit alle rein können. Die Henne ignorierte er zuerst als er rein kam. Als sie sich auf ihren Platz (zweiter rechts neben ihm) zubewegte, ging er hoch und sie flüchtete nach draußen. Dort blieb sie noch eine Weile, scharrte und pickte, schreckte aber mehrfach auf, wenn sich etwas, wie ein Blatt oder Vogel, bewegte.

    Endlich traute sie sich rein, wollte gerne auf ihren Platz, aber der Hahn mache deutlich "du nicht" und sie kauerte sich in die Ecke unter den Sitzstangen (2x ca. 1,60m lang, die sich in einer Ecke des Stalls überkreuzen) aufs Kotbrett. Als es dunkel wurde, setzten wir sie nach hinten außen auf die Sitzstange, wo sie von der nächst neben ihr (in der Ecke) sitzenden Henne verpickt wurde (diese kam dafür extra zu ihr hin). Der Hahn schaute nur noch, ging aber nicht mehr hoch. Als es dunkel war setzten wir sie dann ganz vorne auf die Sitzstange, wo sie bleiben konnte.

    Als wir am nächsten Morgen früh raus sind, wirkte erst alles friedlich, der Hahn saß auf seinem Aussichtsposten und krähte. Dann kam er von dort runter und ging auf die Henne los. Mein Mann hat ihn sich geschnappt und in den Stall gesetzt, Türen zu. Wir haben ihm eine Pause gegeben und dann die Klappe aufgemacht. Er ist raus und direkt wieder auf die Henne los. Da wurde er wieder in den Stall verfrachtet und wir haben seine Koffer gepackt... jetzt wohnt er unter'm Berg.

    Bis zuletzt war er uns gegenüber nicht aggressiv, der Angriff galt voll der Henne, von meinem Mann wollte er nichts. Im Nachhinein betrachtet dürfte er zuviel Testosteron gehabt haben, wir haben nicht nachgeschaut. Die Anzeichen sprechen retrospektiv aber absolut dafür und auf uns wäre er früher oder später dann vermutlich auch los. Vor uns geposed, wenn der Zaun dazwischen war, hat er schon seit einiger Zeit vermehrt, auf selben Terrain war er bisher uns gegenüber umgänglich. Aber er war so schon jetzt nicht mehr tragbar für die Mädels.

    Naja, lange Rede, wenig Sinn... Wir sind sehr traurig und geschockt, die Mädels wirken nun eher entspannt. Oder stehen sie auch unter Schock?
    Gestern Abend, als wir rein sind zum gucken ob alle drin sind und um die Klappe zu schließen, saßen alle auf ihren Plätzen, den Platz vom Hahn haben sie frei gelassen. 🥺

    Drei der Mädels sind federtechnisch arg zerschunden worden und wir wollen aktuell keinen neuen Hahn. Dass die Mädels die Rangordnung noch mal neu ausmachen, damit rechnen wir.

    Habt ihr Erfahrungswerte wie lange es dauert, bis sie sich neu sortiert haben? Wird es arg turbulent zugehen?

    Wir würden uns über eure Erfahrungen freuen, vielen Dank dafür schon jetzt.

    Liebe Grüße

    Ard Rhys

  2. #2
    Avatar von Angora-Angy
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    Früher oder später werden sie einen neuen Hahn wollen. Mein Nachbar hatte vor ein paar Jahren einen Aggro-Hahn, den er dann in Selbstverteidigung mehr oder weniger versehentlich mit einem Gerätestiel, den er halt gerade in der Hand hatte, in Notwehr zu fest Volley genommen hatte... Nach einer Weile fingen die Hennen an, sich vor dem Futterbringer zu ducken, so dass er dauernd über eine kauernde, auffordernde Henne am stolpern war. Er hat als Lösung einen meiner Zwerghähne (Zwergwelsumermix zu Legehybriden) genommen, der zum einen erstmal noch jung war und sich seinen Platz bei den Hennen erschmeicheln und erobern musste und zum anderen nicht so groß ist, dass er ihnen die Rücken zertreten und zerschinden würde. Vielleicht wäre ein kleinerer Hahn für dich auch die Lösung?
    Liebe Grüße, Angela

  3. #3

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    Bei mir gab es nach dem "Verschwinden" des Hahnes keinen Zoff. Die Rangordnung der Hennen änderte sich nicht und die Gruppe wurde deutlich entspannter auch untereinander.
    Sie waren allerdings sichtbar "zotteliger" unterwegs und die Gruppe war nicht mehr permanent so eng zusammen.

  4. #4

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    Dankeschön für deinen Input, Angela! Ja, der nächste Hahn wird kleiner, wenn es soweit ist. Bis dahin erst mal ohne. Wir haben aktuell ein anderes schwer krankes tierisches Sorgenkind seit Ende April, so dass die Aufmerksamkeit für unsere Hühner scheinbar leider gelitten hat... sonst hätten wir vielleicht schon früher eins und eins zusammenzählen können.

  5. #5

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    Dankeschön mk4x, das lässt hoffen, dass es den Mädels auch so gutgeht.

    Interessanterweise sind sie bei uns seit gestern ständig zusammen und sogar unsere "Hexe" ist wesentlich netter zu der Henne, die der Hahn so anging und zu der auch sie selbst noch nie sonderlich nett nett war.

  6. #6
    Avatar von Orpington/Maran
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    Ich persönlich finde auch, das eher mehr Ruhe ohne Hahn ist, als mit .... ich hatte immer wieder Hähne, die sich ( immer auf eine andere) Henne eingeschossen haben, ohne das sie nach dem Auszug des Hahns erkrankt ist, deswegen habe ich meist nur kurzfristig Hähne, den idealen Hahn habe ich sowieso noch nicht gefunden, entweder, sie mobben eine Henne, geben Krähkonzert von 4-6 Uhr morgens, sind unfruchtbar oder gehen Menschen an, es gibt wirklich super Hähne ( habe ich selber gesehen, sonst hätte ich es nicht geglaubt) aber die sind rar gesäht
    Momentan leider ohne Hühner

  7. #7

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    Orpington/Maran, das nehmen wir heute auch so wahr, dass sehr viel mehr Ruhe herrscht. Und auch unsere Überlegungen waren und sind, ob es ohne gehen kann. Jetzt aktuell haben wir nicht die Zeit und ehrlich gesagt auch nicht die Nerven, einen neuen Hahn zu integrieren. Das wollen wir dann begleiten, das geht nur gerade nicht.

    Die Henne steht heute schon ganz anders da, sieht längst nicht mehr so zerrupft aus. Sie seht aufrecht, hat die Flügel nicht mehr angepresst, die Federn sehen gesund aus, sie wirkt nicht mehr so gehetzt. Und die ein oder andere Leckerli-Gabe geht sogar komplett friedlich ab, ohne dass sie dauernd von der "Hexe" verpickt und verfolgt wird.

    Diese Henne, die schon immer am untersten Ende der Hackordnung steht, ist die beste Futtersucherin, aber leider nicht wehrhaft. Vielleicht ändert sich das, jetzt wo sie scheinbar keine Angst mehr haben muss?

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