Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 26

Thema: Naturheilkunde

  1. #1

    Registriert seit
    04.06.2007
    Beiträge
    37

    Naturheilkunde

    Hallo,

    ich möchte in diesem Thread gerne all Eure Erfahrungen mit Kräutern, Tinkturen, Tees, Ölen aber auch anderen "Hausmitteln" sammeln. Dabei geht's mir nicht unbedingt nur (aber durchaus auch) um Mittel, die bei schon erkrankten Tieren zum Einsatz kommen können. Vor allem alles, was man über allgemein artgerechte Haltung und Ernährung hinaus sonst noch vorbeugend und stärkend geben und tun kann interessiert mich.
    Z.B. hab ich nun schon öfter was im Forum über Oregano gelesen, aber wofür genau ist Oregano bei Geflügel alles gut?
    Bin etwas unsicher, ob man Pflanzenwirkungen auf den Menschen so einfach auf Geflügel übertragen kann/darf.
    Für den Menschen gesunde Avocados sollen für Hühner ja schließlich auch giftig sein...

    LG, Inge
    Our lives begin to end the day we become silent about things that matter.
    (Emerson)

  2. #2

    Registriert seit
    23.10.2005
    Beiträge
    2.291
    Hi,
    ok, Oregano:
    Ich persönlich wende ihn als Präparate von Ropa an (ich glaub, seit 1998 etwa)
    Ich habe damit wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht, was speziell Coccidiose anbelangt - aber auch bei anderen bakteriellen Infektionen im Darmbereich.
    Hier sind mal ein paar belegte "Wirksamkeitversuche":

    Histomoniasis / Schwarzkopfkrankheit

    Kokzidien / Kokzidiose

    Enterocolitis

    In den Versuchen werden verschiedene Produkte genannt - ich persönlich verwende das weitaus ergiebere WG Ropa 10%
    Bei Kokzidiose gebe ich die ersten Tage die doppelte bis 3 Fache Menge der Vorsorgedosis aufs Trinkwasser, bei Tieren die nicht mehr selbständig fressen/trinken auch direkt etwas von dem Gemisch alle 2 Stunden in den Schnabel.

    Bislang hat das immer super funktioniert. Zum frischen/getrockneten Oregano kann ich von der Wirksamkeit/Mengen her nichts sagen - meine Erfahrungen beziehen sich ausschliesslich auf Ropa.


    Ich wende zum Aussprühen der Ställe oft ein Gemisch an, welches von alten Taubenzüchtern als Badewasser für die Tauben verwendet wird.
    1 Esslöffel Apfelessig und eine Messerspitze Salz auf 1 Liter Wasser. Soll sich als Ungezieferabwehr eigenen - aber auch bei Erkrankungen des Atmungstraktes positiv auswirken. Speziell an heißen Tagen spühe ich das abends im Dunkeln auch über die Tiere - bindet so auch Stäube, die den Atmungstrakt reizen könnten.

    Bei Durchfall/dünnflüssigem Kot gibts bei mir (neben Ropa im Trinkwasser) etwas Heilerde unters Futter. Hin und wieder setze ich diese auch einfach so dem Futter zu.
    Weiterhin zum Gesunderhalten der Darmflora ab und an Nestle LC1 Yoghurt - oder/und pk strath Kräuterhefe. Die beiden eignen sich auch nach Antibiotikaeinsatz (wenn es denn mal sein muß) zum Aufbau/Stärkung der Darmflora.

    Apfelessig gebe ich ebenfalls ab und an ins Trinkwasser. Man schreibt ihm gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. U.a. gabs mal eine Studie, das z.B. Kühe, deren Trinkwasser damit versetzt wurde, wesentlich geringer von Fliegen heimgesucht wurden.
    Die Argumentation, das durch Apfelessig im Trinkwasser ein saures Milieu geschaffen wird, um dadurch Bakterienbildung in der Tränke bzw. positive Auswirkungen im Magen-Darm-Bereich auf Bakterien/Coccis geschaffen wird, ist allerdings Nonsens. Um das zu erreichen, braucht man im Tränkewasser einen ph Wert um etwa 5 herum - das schafft man nicht mit Apfelessig. Dafür sollte man schon auf spezielle Präparate wie z.B Ovator ph control zurückgreifen. Es gibt auch noch Produkte anderer Hersteller, die die Absenkung vornehmen. Aber ganz allgemein sollte man sich nicht auf die Dosierungen auf der Packung verlassen, sondern selber vor Ort mit ph Teststreifen aus der Apotheke austesten, wieviel man für sein Leitungswasser (je nach Wohnort unterschiedliche Härtegrade) braucht, um auf einen ph von etwa 5 zu kommen.

    Zur mechanischen Abtötung/Beseitigung für Milben eignen sich Öle. Dadurch verkleben die Atemöffnungen der Milben - aber auch damit in Kontakt gekommene Eier schlüpfen nicht mehr.
    Bei Kalkbeinmilben sollte man immer einem mineralischen Ölprodukt (z.B. Ballistol oder Vaseline) den Vorzug geben, da natürliche Öle von der Haut aufgenommen werden.
    Als ich mir vor ein paar Jahren mal die nordische Vogelmilbe (sitzt ausschließlich am Tier und "explodiert" innerhalb von kürzester Zeit - wobei man die Eigelege an den Federn erst dann deutlich sieht, wenn die Viecherl geschlüpft sind) eingeschleppt habe und diese auf Grund von Resistenzen durch nichts kaputt zu kriegen war, hab ich die Tiere mit Salatöl komplett "durchgematscht" (also richtig aufs Gefieder, bis alles durchtränkt war), ne halbe Stunde einwirken lassen und danach die Tiere gebadet. War extrem arbeitsaufwändig - aber die nordische war endlich gekillt und ich habe bis heute Ruhe vor ihr gehabt.

    Zur Raumluftverbesserung, als Fliegenabwehr, bei Verschleimung der Atemwege gebe ich in paar Tropfen Pfefferminz- oder Eukalyptusöl auf die Sitzstange (oder Holz Stallboden)

    Bei Verletzungen/Wunden kommt Wasserstoffperoxyd 3 % zum Einsatz.

  3. #3

    Registriert seit
    04.06.2007
    Beiträge
    37
    Themenstarter
    Danke Enemy, das sind ja schonmal einige Tipps!

    Ich werde es mal mit gerebeltem Oregano probieren (ich glaube, das ROPA werd ich hier nicht bekommen können). Oder kann ich da wohl auch einfach Oreganoöl verwenden?
    Hat jemand Erfahrung mit der Dosierung von gerebeltem Oregano bzw. natürlichem Oreganoöl?

    Den Apfelessig-Tipp und das Eucalyptusöl (hab ich ja hier reichlich ) werd ich gleich am Wochenende beim Ausmisten testen!

    Weiß sonst niemand was in Richtung Naturheilkunde?

    Ich hab grad in einem australischen Buch über Geflügelhaltung gelesen, dass bei einem Kokzidienausbruch auch das Füttern von Kümmel, Petersilie, Zwiebel, Ingwer und besonders Knoblauch wahre Wunder helfen soll. Und Ulmenrindenpulver muss wohl auch der Renner sein.

    Vorbeugend empfehlen die vor allem Vitamin A und K-reiche Ernährung, Yoghurt, Buttermilch oder eine 40 %ige (!!! ganz schön viel, finde ich!) Beimischung von Magermilchpulver zum Futter oder für Jungtiere von 4-8 Wochen die Beimischung von Molke, 10%ig.

    Hat da irgendwer praktische Erfahrungen gemacht?

    LG Inge
    Our lives begin to end the day we become silent about things that matter.
    (Emerson)

  4. #4

    Registriert seit
    23.10.2005
    Beiträge
    2.291
    Hi,
    zum gerebelten Oregano:
    Meine Jungtiere bekommen aufs Kilo Futter standardmäßig 10gr Oregano und 10 gr Mischung (bestehend aus Petersiilie,Schnittlauch, Knofi). Frische Zwiebeln und Knofi in Yoghurt jeden 2. Tag.

    Diese Dosierung hat nicht ausgereicht - seit vorgestern haben die Kleinen Kokki (ist zur Zeit das ideale Wetter dafür).
    Ist aber fast schon wieder gut - Dank Ropa

  5. #5

    Registriert seit
    09.05.2005
    PLZ
    475xx
    Beiträge
    779
    @ nostress :
    Da du ja an der Eukalyptusquelle sitzt ...
    Als ich noch in Argentinien gelebt habe, wurden Atemwegserkrankungen immer mit Eukalyptus besiegt.
    Stopfe einen großen Topf mit Blättern so ca. dreiviertel voll und fülle das mit Wasser auf.
    Stelle den Topf auf so eine kleine Kochplatte für die Steckdose ... in den Stall (oder dein Schlafzimmer ). Lasse das ganze kurz aufkochen und den Rest der Nacht bei ganz kleiner Hitze vor sich hin dampfen (nicht sieden oder kochen !).
    Es hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben aber jede Verschleimung der Atemwege war am nächsten Morgen ersatzlos verschwunden ...
    Vielleicht hast du in deinem Hühnerstall ja einen erhöhten/sicheren Platz für die mobile Kochplatte ...
    Für die Anwendung im Schlafzimmer empfehle ich dir, deinen Kleiderschrankinhalt vorher raus zu bringen. Die äterischen Öle ziehen in jede Ritze des Raumes und in jedes einzelne Lungenbläschen ...

    Einmal hatten wir meine Großeltern zu Besuch ... Opa brachte eine verschleppte Bronchitis mit (die ihn schon fast drei Monate plagte). Nach zwei Nächten im Eukalyptuszimmer konnte er wieder durchatmen .
    Liebe Grüße
    Imke

  6. #6

    Registriert seit
    04.06.2007
    Beiträge
    37
    Themenstarter
    @enemy:

    Supi, danke! Jetzt muss ich hier bloß noch einen Kräutergroßhändler auftreiben. Ich find die getrockneten Kräuter in den Normalportionen hier nämlich relativ teuer. Anbau im eigenen Garten funktioniert auch nicht wirklich: Meine Süßen machen die Kräuterpflanzen meistens schneller platt als ich gucken kann (jetzt weiß ich ja auch warum ). Nur die Pfefferminze überlebt (wächst ja auch wie Unkraut).

    Wenn Du so oft Knofi und Zwiebeln ins Futter gibst, schmecken dann nicht die Eier komisch?

    Schön, dass es den Kleinen wieder gut geht!!

    Hat sonst noch jemand irgendwelche Tipps und Erfahrungen? Vielleicht weiß auch irgendwer was, was man gar nicht tun sollte, weil's schief ging?

    Was ist mit Chilli, Salbei, Thymian?

    Inge
    Our lives begin to end the day we become silent about things that matter.
    (Emerson)

  7. #7

    Registriert seit
    23.10.2005
    Beiträge
    2.291
    Hi,
    nee - die Eier schmecken nicht nach Knofi/Zwiebeln.
    Aber wenn ich schlachte, riecht der Tierkörper recht stark danach und man merkt es auch später auf dem Teller am Geschmack

    Nach dem hier Wontolla erzählte, das er seinen chicks Chili gibt, hab ich mal darüber ein Bissel nachgelesen. In den USA setzen die Geflügelfreaks es dem Futter zu, da seine Inhaltsstoffe (Capsaicin) gegen Salmonellen wirken.
    Auch dem Kreuzkümmel/Schwarzkümmel sagt man eine psoitive Wirkung in dieser Richtung nach.

    Schwarzkümmel hab ich schon lange unters Futter gegeben (hat ja positive Auswirkunge auf Bronchialtrakt, Haut), zuvor halt immer in Öl Form, jetzt als Schwarzkümmelschrot. Mein Hauptfutter hat z.B. von zu hause aus 30 gr. Schwarzkümmelschrot (Restölgehalt 20 %) auf 1 kg Futter.

    Zurück zum Chili, ich gebe alle 2 Tage einen Teelöffel voll groben Chili unters (angefeuchtete) Futter - also zum Yoghurt-Zwiebel-Knofi Mix.
    Wenn ich das unters Trockenfutter gebe, habe ich festgestellt, das sich die Hühner (obwohl sie ja die Schärfe nicht wahrnehmen sollen) vermehrt am Schnabel kratzen bzw. sich die Augen reiben - bei der Futteraufnahme bzw. kurz danach.

    Ob es nun aber wirklich wirkt kann ich dir nicht sagen, da ich (bzw. meine Tiere) noch nie was mit Salmonellen zu tun hatten.

  8. #8
    Avatar von Klausemann
    Registriert seit
    13.02.2005
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.846
    Schade das die Chicks nicht antworten können.

    Es ist ja allgemein bekannt, das die Hühner keine Schärfe im Geschmack verspüren. Nur brennen manche Sachen ja gleich zweimal

    Wie gesagt, Schade
    Zitat: " wir müssen die Kurve der Dummheit flachhalten "

  9. #9

    Registriert seit
    23.10.2005
    Beiträge
    2.291
    jau - vieles wäre einfacher, wenn die Tiere sprechen könnten (in unserer Sprache) - so bleibt einem nur die genaue Beobachtung.
    Da ich aber bei der Dosierung (1 gestrichener Teelöffel von meinem groben Chili entspricht 1 gr) weder eine Steigerung der Rötung der Kopfanhänge noch irgendwelche Abnormitäten im Verhalten beim Kotabsatz feststellen kann denke ich mal, das dies nicht der Fall ist. Wohl aber, wenn es trocken verabreicht wird und in Nase oder Augen gerät.

  10. #10
    Avatar von Klausemann
    Registriert seit
    13.02.2005
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.846
    Na ich dachte am Darmausgang
    Zitat: " wir müssen die Kurve der Dummheit flachhalten "

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •