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Thema: Hennenfiedrigkeit

  1. #1
    Avatar von Yokojo
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    Hennenfiedrigkeit

    Hallo,
    Mich interessieren alle Informationen über Hennenfiedrigkeit, man findet nicht viel darüber.
    Ist das bei euren Huhns mal spontan aufgetreten, bei irgendwelchen Mischungen?
    Angeblich vererbt es sich dominant, aber ich habe jetzt ein Junghahn Tuzo gesperbert x Zwergkraienkopp silberhalsig, der hennenfiedrig ist. Der Tuzo-Vater hatte keine Sicheln, aber doch spitze Hals- und Sattelfedern. Als Batakie ihn in der Hand hielt, fragte er ob der nicht hennenfiedrig wäre, ich hab damals nicht daran gedacht.
    Der Junghahn hat komplett runde Federn, hab ihn schon früh als Hahn erkannt, wegen Verhalten und rotem Kamm, und dachte die ganze Zeit die Hahnenfedern kommen noch.
    Bilder muß ich erst machen.....
    Geändert von Yokojo (20.05.2021 um 11:23 Uhr)

  2. #2
    Avatar von Yokojo
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    Das ist der Jüngling, die anderen Merkmale haben sich typisch vererbt, mit Wulstkamm und einfaktorig gesperbert

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  3. #3
    Avatar von Yokojo
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    Angeblich bekommt ein hennenfiedriger Hahn, wenn man ihn kastriert, bei der nächsten Mauser Hahnenfedern. Dann muß es mit den Hormonen zu tun haben, aber der Hormonspiegel wird ja auch vererbt, irgendwie verwirrend das Ganze.....

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  4. #4
    Avatar von melachi
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    Ja das ist eine komplexe Geschichte. Grundlage der Hennefiedrigkeit ist ein Enzym (namens Aromatase), das aus Testosteron eins der Haupt-Östrogene bildet. Normalerweise kommt das nur in den Eierstöcken der Hennen vor, aber bei der Hennenfiedrigkeit-Mutation kommt es auch in der Haut sowohl von Hähnen, als auch von Hennen vor. Dort wandelte es dann auch Testosteron in Östrogen um, so daß bei der Federbildung auch beim Hahn dann die weiblichen Federn geschoben werden.

    Vorraussetzung ist, das der Hahn aber tatsächlich auch genug Testosteron bildet, damit da was zum Umwandeln in der Haut ist. Deshalb ist das erste Gefieder bei hennenfiedrigen Hähnen oft noch mit wenig Hennenfedern, solange die Hoden noch nicht richtig aktiv in der Hormonproduktion sind und zuwenig Testosteron in der Haut umgewandelt wird. Vor allem bei mischerbigen Tieren, wo nur die Hälfte der Enzymkonzentration da ist, wird das schon mal knapp mit dem Östrogen in der Haut. Auch bei älteren Hähnen oder bei bestimmten Erkrankungen kann das Gefieder wieder hahniger werden.

    Ist also tatsächlich von der Hormonsituation des Hahns abhängig, und die ist halt nicht immer und nicht bei jedem Hahn gleich.

    Möglicherweise sind Sebright-Hähne deshalb gerne mal als größenwahnsinnig verschrien. Denn wenn ich eine saubere Hennenfiedrigkeit haben will, dann sollten die Hähnchen früh schon besonders dicke Eier haben
    Geändert von melachi (20.05.2021 um 21:50 Uhr)

  5. #5
    Avatar von Bohus-Dal
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    Dals-Pärlhöns sind auch größenwahnsinnig. Hier hat mal jemand behauptet, mein Hahn sei hennenfiedrig, ich fand das komisch, da er ja 2 längere Schwanzsicheln hatte. Gibt es also sowas wie "ein bißchen hennenfiedrig"? Eigentlich sind die Perlchenhähne normal, aber anscheinend kann sowas doch manchmal auftreten. Die Freundin, von der ich die Bruteier hatte, sagte auch spontan "ne, gibt´s nicht", hatte dann aber tatsächlich später auch selber mal welche, interessanterweise 3 Hähne in derselben Farbe, einer normal, einer hennenfiedrig und einer ein Zwischending. Sie sollte Fotos von ihnen haben glaube ich, ich kann ja mal nachfragen. So sah meiner aus:

    Dals-Pärlhöna.jpgDals-Pärlhahn.jpgDals-Pärlhöns.jpg

    Zu den Ahnen der Rasse zählen evt. altenglische Zwergkämpfer.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #6
    Mad Scientist Avatar von Batakie
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    @Yokojo:
    Sind die Brüder von diesem Junghahn auch hennenfedrig?

    @ Bohus Dahl:
    Ich würde auch sagen, das dein Hahn kein Schmuckgefieder im Sattel und Halsbereich hat und sehr reduzierte Sicheln, also vielleicht nicht 100 prozentig hennenfedrig aber so 80 prozentig. Melachi hat ja von Mischformen geschrieben, ich denke dein Hahn geht in die Richtung. Bei Sebright haben die Hähne tatsächlich keine wirklichen Sicheln, aber doch längere Schwanzfedern als die Hennen.
    Geändert von Batakie (21.05.2021 um 07:49 Uhr)

  7. #7
    Avatar von Yokojo
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    Danke melachi!
    Mal wieder super interessant, hab mir doch gedacht daß es sich nicht so einfach dominant vererbt, sonst könnte der Sohn nicht stärker hennenfiedrig sein als der Vater.
    @Bohus-Dal
    Der Hahn aufm Bild hat deutlich runde Sattelfedern und je nach Farbe sticht die Hennenfiedrigkeit mehr oder weniger ins Auge. Interessant auch dass da Kämpfer beteiligt sind, es gibt nämlich sowohl bei den Kämpfern vom Bankivatyp als auch bei den Orientalen Hennenfiedrigkeit, was bei den Kämpfen doppelten Nutzen hat, der Gegner ist wegen der Hennenfiedrigkeit weniger aggressiv, der "Hennie Gamefowl" (googeln) dagegen mehr.
    @Batakie
    Der Hahn hat keinen Bruder, aber eine Schwester und wird hoffentlich Nachwuchs haben. Er ist der Boss bei diesem Schlupf....
    Geändert von Yokojo (21.05.2021 um 09:05 Uhr)

  8. #8
    Avatar von melachi
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    interessant finde ich in dem Zusammenhang auch, das das Gefieder, was man bei Kastraten sieht, wohl dem Gefieder entspricht, wenn keine männliche oder weibliche Hormonbalance vorhanden ist. Also quasi nicht Fisch noch Fleisch. Hennen würden genauso aussehen, wenn man das Östrogen wegnimmt.

    Durch den höheren Testosteronspiegel wird das Gefieder dann beim normalen Hahn prächtiger in jeder Form, aber eigentlich ist es die Henne, deren Federn durch den Östrogengehalt am stärksten vom 'Grundmodus' abweichen. Wir neigen ja immer zu glauben, das das Hennengefieder der Basistyp ist, weil es sich weniger auffällig vom Jugendgefieder abhebt als das Hahnengefieder. Das ist aber gar nicht der Fall.
    Geändert von melachi (21.05.2021 um 16:08 Uhr)

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