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Thema: Wie Küken zähmen

  1. #1

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    Wie Küken zähmen

    Moin moin,

    meine Hühner haben vor zwei Wochen zwei Küken ausgebrütet. Ich habe sie soweit erstmal in Ruhe gelassen. Meine Hühner (5 Zwerge) fressen mir alle aus der Hand, aber komplettes Vertrauen ist nicht da, berühren mögen sie nicht. Ist ok, hab sie als einjährige bekommen.

    Bei den neuen Küken stelle ich mir vor, dass ich sie vielleicht richtig zahm bekommen könnte. Ich frage mich aber, wie ich das am besten mache. Im Moment sind die Küken noch scheu und nur bei der Mutter. Wenn ich da mit meiner Hand in die Nähe komme, wird die Mama ziemlich sauer und greift an. Tut zwar nicht weh, aber erzeugt bei Hühnern und Küken Stress, das ist keine gute Atmosphäre, um Vertrauen zu gewinnen. Soll ich mir die Küken einfach mal ab und zu mitnehmen und für zehn Minuten privat mit denen sprechen damit sie sich gewöhnen oder was würdet Ihr empfehlen?

  2. #2

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    Ich würde gar nichts mit Zwang machen.
    1.14 Gr. Wyandotten

  3. #3

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    Ok, vielen Dank. Kann nach dem Lesen auf jeden Fall nicht sagen, dass ich mich von Details überschwemmt fühle.

  4. #4

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    Ich finde den Gedanken des Einfangens und separat nehmens schon suspekt, nur weil man etwas durchsetzen will zum eigenen Gefallen.
    Versuch sie halt - wie bisher - "zu bestechen", sei viel anwesend usw.
    Hier sind die Hühner individuell und das dürfen sie auch sein. Einige lassen sich am Hals, Kropf streicheln, kommen der Hand auch näher oder wenn man eben aufhört. Eine Henne hüpft auch schonmal auf den Schoß, das aufgestellte Knie, wenn sie meint da oben ist es interessant. Andere wollen möglichst gar nicht angefasst werden. Auf dem Rücken gestreichelt werden will hier eigentlich kein Huhn.
    1.14 Gr. Wyandotten

  5. #5

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    Wenn es deine Zeit erlaubt, würde ich mich möglichst oft möglichst lange in ihre Nähe hinsetzen. Dort, wo sie sich viel aufhalten. Eine Zeit lang nichts tun, nicht locken und nicht füttern, nur sitzen und gucken. Oder Buch lesen, Handy, wasauchimmer. Würde mich wundern, wenn da niemand neugierig werden würde. Wenn du dann doch was Leckeres dabei hast, ist auch nicht schlimm.

  6. #6

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    Zitat Zitat von Zeterpeter Beitrag anzeigen
    Soll ich mir die Küken einfach mal ab und zu mitnehmen und für zehn Minuten privat mit denen sprechen damit sie sich gewöhnen oder was würdet Ihr empfehlen?
    Nein! Mach das lieber nicht. Das Zahmsein kann man nicht erzwingen, das beruht auf Vertrauen. Die Küken würden panisch werden und nach der Glucke schreien. Diese würde versuchen, zu den Küken zu kommen und ausrasten, wenn das nicht möglich ist. Total stressig und ein absolut negatives Erlebnis, das sie sich merken werden! So werden sie kein Vertrauen zu dir fassen. Lass sie einfach in Ruhe, setze dich in ihre Nähe und beobachte sie. Ganz ruhig, keine hektischen Bewegungen und schon gar keine Versuche, sie zu fangen. Sie werden dann mit der Zeit immer näher kommen mit ihrer Glucke, sie sind schließlich neugierig. Vielleicht picken sie mal an deinem Schuh oder am Hosenbein. Egal was sie machen: nicht nach ihnen greifen, denn dann bist du der große, böse Feind, vor dem man sich hüten muss.

    Meine derzeitige Glucke Finja ist ein Streichelhuhn und vertraut mir sehr. Ich kann sie jederzeit hochnehmen und knuddeln, auch jetzt, wo sie Küken (5 Wochen alt) führt. Ich könnte mir sogar die Küken greifen, ohne dass sie mich picken würde. Aber die Küken wollen das nicht, also lasse ich es. Die Küken fressen aus der Hand, Finja lockt und ermuntert sie dazu. Sie klettern auch auf meinen Beinen herum, wenn ich in der Voliere sitze, möchten aber nicht gefangen werden.

    Als Küken war Finja auch so, wie ihre Küken jetzt sind. Sie hat zwar aus der Hand gefressen, hätte aber nicht angefasst werden wollen. Ihre Glucke Siyah war auch so ein Knuddelhuhn, wie sie heute ist...
    Ich habe beobachtet, dass die Küken aber trotzdem erst mal vorsichtig sind. Wenn sie älter werden und du ihnen zuvor keinen Grund gegeben hast, dich zu fürchten, werden sie von selbst auf dich zukommen. Das war bei der Finja der Fall, als Siyah die Küken in die Selbständigkeit entlassen hat. Finja fing an, mir immer nachzulaufen (ihre Schwester war zurückhaltender). Also habe ich mit dem Training begonnen: den Arm hinhalten, damit sie aufsteigt, um ein Leckerli zu erreichen. Anfliegen auf den Arm, auf dem Schoß sitzen, usw. Wichtig: das muss immer freiwillig gehen! Leckerlies motivieren das Huhn. Wenn das Huhn nicht will, lass es. Manche schauen sich die 'Übungen' erst bei den anderen, mutigeren ab, da dauert es eben länger (so war es bei Finjas Schwester). Manche kommen zwar auf den Arm geflogen, wollen aber nicht angefasst werden, das musst du dann akzeptieren.

    Meine ersten Hennen (Siyah und ihre 3 Schwestern) waren ca. ein dreiviertel Jahr alt, als ich sie vom Züchter bekommen habe. Zunächst waren alle scheu. Mit der Zeit (und vielen Leckerlies) haben Siyah und eine Schwester ihre Scheu komplett abgelegt, eine ist so halbzahm, die vierte gar nicht. Ist abhängig vom Charakter und es kann auch bei erwachsenen Hühnern noch klappen, sie zahm zu bekommen.

  7. #7
    Avatar von chtjonas
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    Naja, Hühner sind halt keine Streicheltiere.

    Manche mögen "kuscheln" und suchen gelegentlich menschliche Nähe (wir haben ein so'n Exemplar).
    Andere lassen sich zwar anfassen, finden das aber nicht wirklich toll (auch ein Exemplar von der Sorte).
    Die anderen kommen gerne, fressen aus der Hand, springen auch mal auf den Schoß, wenn da die Futterschüssel ist. Das war's dann aber auch.

    Küken sind da noch "unbedarfter" und lassen sich wohl auch eher mal anfassen. Das kann sich aber mit zunehmendem Alter auch schnell ändern.

    Beispiel ist unser Yeti, jetzt 8 Monate alter Hahn. Als Küken kam er sofort angelaufen, wenn ich in den Hof kam. Auf Kommando "Yeti, hopp!" ist er mir auf den Arm gesprungen, hat sich füttern und streicheln lassen. Seitdem er kräht und die Hühnerdamenwelt für sich entdeckt hat ist er selbst mit den Superleckerlies nicht dazu bewegen, mir auf den Arm zu springen. Ist nicht scheu, lässt sich auch kurz anfassen, aber eigentlich bin ich jetzt abgemeldet.

    Um zu den Küken eine "Beziehung" aufzubauen, setze ich mich morgens mit der Futterschüssel auf dem Schoß ein paar Minuten in die Kükenvoliere. Manche kommen gleich auf's Knie gehüpft (meistens Hähne), andere brauchen ein bisschen mehr Zeit. Ich rede dann mit ihnen, berühre sie vorsichtig. Manche quietschen gleich los, andere haben mit der leichten Streicheleinheit kein Problem. Völlig unterschiedlich - und das kann/wird sich auch im Laufe ihres Älterwerdens ändern.

    Was ich eigentlich sagen will: Hühner sind (meiner bescheidenen Erfahrung nach) absolute Individualisten mit sehr ausgeprägten Persönlichkeiten. Ich denke, die lassen sich nicht wie Hamster oder Kaninchen oder weiße Mäuse unbedingt "handzahm" machen. Manche ja, viele nein.

    Genieße die Küken, wie sie sind. Lasse sie auf Dir rumhüpfen, um ans Futter zu kommen, aber sei nicht enttäuscht, wenn sie irgendwann entscheiden, dass Menschen nur zum Futterspender taugen - und Körperkontakt nur mit Artgenossen möchten.

    Sind halt Hühner!!!
    Geändert von chtjonas (27.06.2021 um 02:25 Uhr)
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 1,16 und 5 Seidies (2,3) - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  8. #8
    Avatar von Bohus-Dal
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    Ich lasse nur zahme Glucken brüten, da werden die Küken von ganz alleine zahm. Das Problem mit scheuen Glucken ist, daß sie die Küken von Anfang an vor dem Menschen warnen. Die wachsen dann gleich von Anfang an argwöhnisch auf und müssten umständlich im nachhinein zahmgemacht werden, wenn man zahme Hühner will. Hatte ich einmal, die Küken habe ich später nicht behalten, ich kann dieses Hysterische nicht haben. Wenn man weiß, wie zahm und vertrauensvoll Hühner sein können, will man das nicht mehr anders. Meine Küken lernen meine Stimme schon im Ei kennen, die Glucke "erklärt" ihnen gleich nach dem Schlupf, daß ich dazugehöre, sie kommen schon in den ersten Tagen von der Glucke weg zu mir, klettern auf mir rum, lassen sich wärmen...
    In deinem Fall fällt mir nur noch ein, sie übers Futter zu bestechen. Keinesfalls mit Gewalt greifen und auch keine plötzlichen Bewegungen machen. Nicht niesen, aufspringen oder ans Telefon gehen. Ich würde ihnen das Futter komplett wegnehmen und dann vielleicht einmal in der Stunde oder so hingehen, ruhig mit ausgestreckten Beinen auf die Erde setzen und kommen lassen. Erst können sie neben Dir auf dem Boden fressen, dann kannst Du nach und nach mehr verlangen, z.B. daß sie auf den Schoß kommen und dort aus der Hand fressen. Das geht natürlich nur, wenn die Glucke halbwegs mitmacht. Wenn sie sich gar nicht trauen, mußt Du natürlich abbrechen oder Dich weiter weg hinsetzen, sie dürfen ja nicht hungern. Was für eine Rasse ist die Glucke? Eher vernünftig oder ausgeflippt? Eigentlich müßte sie das bald schnallen und dann schon die Körpersprache ändern wenn Du kommst, auf Dich zugehen, erwartungsvoll gucken und vielleicht anfangen zu locken. Die Küken halten sich daran, was sie sagt. Wenn Du nicht zuhause bist, müssen sie natürlich Futter zur Verfügung haben, aber ich würde das so oft wie möglich trainieren.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  9. #9
    Avatar von Irmgard2018
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    Ich sag nur: Meeeehlwürmer.... �� Wenn ich welche dabei hab, kanm ich mich vor Hühnern nimmer retten: aufm Schoß, auf der Schulter, an den Füßen. Gwenny fliegt mir dann auf den Arm, Morgana kam neulich kreischend auf die Schulter geflogen, als ich noch im Laufen war.... *gg Anfassen mögen sie nicht, mal gucken, wie das mit den Kunstbrut- Küken wird. Mit denen beschäftige ich mich viel, die kommen fast alle auf die Hand, eines klettert auch auf die Schulter.... ��
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

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