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Thema: Das Masthuhn Kreuzungs-Experiment

  1. #1
    Avatar von Schmats vom Ponyhof
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    Das Masthuhn Kreuzungs-Experiment

    Das Masthuhn Kreuzungs- Experiment

    Liebe Hüfo-Mitglieder,
    ich möchte euch an ein Experiment teilhaben lassen das sicher für kontroverse Diskussionen sorgen wird...
    Die Verwendung von Masthybriden zur Kreuzung mit anderen Rassen.
    Ich versuche durch dieses Experiment herauszufinden ob sich die beeindruckenden oder auch beängstigenden Fähigkeiten der Mastis vererben. Bzw. wie die Nachkommen so sind, im ganz Allgemeinen. Und ob Sie wiederum zur "schnelleren" Mast geeignet sind. Sowie die Legeleistung der Mastdamen.
    Vorab: Grundsätzlich bin Ich gegen Industriehühner!
    Allerdings habe ich in der Vergangenheit und auch dieses Jahr welche zur Fleischgewinnung gehalten. (Ich weiß ... nicht sehr konsequent!)
    Aber natürlich nach dem bewährten "Schmatssystem" und zur Selbstversorgung.
    Weitere Durchläufe sind nicht geplant da meine 2-Nutzungshühner die Versorgung ab bald sicherstellen sollten.

    Was bisher geschah:
    Über einen Bekannten habe ich 30 "Masthähnchen" bekommen. Alter 23 Tage alt.
    Diese waren dann noch 45 Tage bei mir. 25 haben wir geschlachtet. Durchschnittsgewicht 2,6 Kg Küchenfertig. Aufgezogen habe ich die folgendermaßen.
    2 Wochen in einer großen Box mit Stroh, Sand, Wärmelampe usw. da nachts noch sehr kalt.
    Dann in den Mobilestall mit Wiese. Fütterung innerhalb der 1 Woche umstellt auf 66% Körnerfutter 33% Mastfutter.
    Ich hatte keine Ausfälle, alle waren beweglich und fit. 5 Damen wurden Ausgewählt zu bleiben. Hab dabei auf das Verhalten und die Gesundheit der Damen geachtet. Es wurden nicht die schwersten aber auch nicht die leichtesten erwählt. Tendenz aber zu den Leichteren und guten Futtersuchern. Die Damen sind jetzt umgezogen und Leben im Mobilestall meiner Truppe (Natürlich auf der Wiese). Obwohl eig. noch nicht mal Jugendlich, sind sie schon so groß und schwer wie die alten Damen... Dort werden Sie jetzt mit den anderen Hühnern leben bis sie anfangen zu legen. Ich achte dabei auf viel Auslauf und Ausgewogene Ernährung.
    Als Potenzieller Partner ist ein Cou Nu Hahn geplant der jetzt ca. 7 Wochen alt ist.

    Die nächsten Wochen:...
    ...werde ich die Damen genau im Auge behalten um eine Verfettung zu vermeiden. Das sie dann "Hungern" müssen ist mir klar... Aber jeder weiß das fette Hühner schlecht legen und dass man schon darauf achten muss wie viel man seinen Hühnern gibt. Egal welche Rasse. Erstmal bekommen Sie genau das gleich und genau dieselbe Menge Futter wie die großen Damen. Sie wachsen schließlich noch und das Futter ist ab jetzt auch Mastfutter frei. Dass sie die Rangniedrigsten sind werden Sie wohl erstmal ein wenig abspecken. Werde aber weiter berichten wie sie sich entwickeln und ob es Problem anderer Art gibt. Der Cou Nu Hahn wird ebenfalls ganz normal und seinem Alter angemessen gefüttert und auch auf der Wiese in einem Mobilstall aufgezogen.

    Was geplant ist:
    Wenn die Damen legen und der Hahn tritt werde ich eine "Zuchtgruppe" erstellen. 1 Bresse Dame soll zum Vergleich ebenfalls in die Gruppe. Dann werde ich 48 Bruteier sammeln und diese in der Kunstbrut ausbrüten. Kükenaufzucht und Ergebnisse / Erkenntnisse werde ich hier ebenfalls mit euch teilen.

    Ich freu mich auf eure Kommentare und Anmerkungen.
    LG
    Schmats
    Wiesenhähnchen.jpg
    Geändert von sil (15.04.2021 um 08:50 Uhr) Grund: Rechtschreibfehle im Thema... ;(
    Das Leben ist kein Ponyhof und Ponyhof ist auch schon hart!
    Bunte Mixe aus 2 Nutzungshühnern + Sandschak-Kräher

  2. #2

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    Sehr interessant, ich experimentiere gerade ähnlich. Allerdings verpaare ich einen Thai - Kämpfer an Mast - Hybriden und auch an Bresse Hennen. Die Fleischhühner wiegen etwa 6 Kilo. Wie schwer ist dein Cou Nu Hahn?

  3. #3
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Ich komme nicht über den Kreuzzug weg ich hab da die ganze Zeit so ein Bild im Kopf von masthähnchen mit rotem Kreuz auf der Brust die mit grimmiger Miene in die Schlacht ziehen
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,2 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 2,9 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  4. #4

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    Ich finde das eine sehr gute idee, mit deinen tieren, berichte gerne mehr darüber und führe (am besten direkt hier im forum) buch darüber, mit bildern und gewichtsergebnissen.
    Lg Jackson321

  5. #5
    Avatar von melachi
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    4....
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    dabei mußt du einkalkulieren, das die Masthybriden und Cou Nu jeweils Mixe sind, daher wird die Nachkommenschaft irgendwie aufspalten.

    Bei so einem Experiment würde ich zunächst mal die Ausgangstiere genauer dokumentieren, also Gewichtszuwachs/Zeit bei der Aufzucht, Endgewicht, Legeleistung etc. Dann das gleiche mit den Nachkommen, um belastbare Vergleichszahlen zu haben. Wegen des Aufspaltens kann natürlich die Stichprobe auch gerne größer sein

  6. #6

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    Sehr interessantes Experiment. Thema ist abonniert. Ich hätte gerne ein Vorkaufsrecht für BE wenn das Experiment gelingt.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  7. #7
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Gubbelgubbel Beitrag anzeigen
    Ich komme nicht über den Kreuzzug weg ich hab da die ganze Zeit so ein Bild im Kopf von masthähnchen mit rotem Kreuz auf der Brust die mit grimmiger Miene in die Schlacht ziehen
    Auch wenn das Bild was für sich hat ....
    Ich pfusche der Autokorrektur trotzdem mal rein und ändere die Überschrift.
    Geändert von sil (15.04.2021 um 08:49 Uhr)
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #8
    Moderator Avatar von sil
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    Zum Thema und meinen Überlegungen dazu:
    Das, was die Masthybriden ausmacht, also das turboschnelle Muskelwachstum quasi ohne Gewichtsbremse, ist meiner Ansicht nach ein bewußt gewollter und durch die Zucht geförderter Gendefekt.
    Die Küken werden mit einem (ich übertreibe jetzt mal) unstillbarem Hunger geboren, weil ihre Muskelmasse keinerlei Wachstumsbeschränkung einhält. Weil viel Muskelfleisch das einzige ist, was der Mensch bei diesen Tieren haben will, nimmt das Produktionsziel keinerlei Rücksicht darauf, ob Knochen und Organe entsprechend mithalten können. Das Ziel sind einzig und allein 1 bis 2 Kilo Hähnchenfleisch in kürzester Zeit. Zum Vergleich: nach sechs Wochen Aufzuchtzeit ist ein Küken einer schweren Rasse nicht viel mehr als zwei Handvoll Huhn, eine Masthybride ist bereits schlachtreif.
    Will man so eine Eigenschaft wirklich in einer Hobbyhaltung haben? Müssen wir in einer Hobbyhaltung wirklich so auf jeden Cent schauen wie die gewerblichen Hühnermäster und deswegen in möglichst kurzer Zeit möglichst schwere Hühner hochziehen?
    Oder geht es in diesem Eperiment gar nicht um eine Zeitersparnis beim Mästen, sondern nur um das Endgewicht? Ist da das Einkreuzen von Masthybriden wirklich ein sinnvoller Weg?
    Der Heterosiseffekt, der die gewünschten Eigenschaften beim genetisch genau durchkalkulierten und berechneten Mastküken fördert, fällt ja dann erst mal weg. Wenn der Gendefekt, der zum unkontollierten Muskelwachstum führt, beim Kreuzen möglicherweise auch verlorengeht, was bleibt dann noch? Meines (allerdings recht verschwommenen) Wissens nach sind bei der Entstehung der Mastküken wegen der besseren Futterverwertung auch Zwerghuhnlinien beteiligt. Was, wenn deren Gene durchschlagen?

    Und abgesehen von allen anderen Überlegungen halte ich das bewußte Vorenthalten von Nahrung auf Lebenszeit bei einer Kreatur, die aufgrund ihrer durch die Zucht gewollten körperlichen Eigenschaften gezwungen ist, ständig und unbegrenzt fressen zu müssen, für bedenklich. So wie ich eine Legehybride nicht zwingen kann, weniger Eier zu legen indem ich ihr das Futter verweigere, das sie bräuchte um sich nicht zügig selbst auszuzehren, sowenig kann ich eine Masthybride zwingen, weniger Futter zu brauchen. Sie wird gezwungenermaßen wohl mit weniger auskommen, aber ob man ihr damit einen Gefallen tut?
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  9. #9
    Avatar von sternenstaub
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    Was ist das Ziel? Was soll heraus selektiert werden?

    Ich sehe folgende Probleme:

    Dieses erzwungenermaßen Hungern lassen wird die Damen reichlich unleidig werden lassen. Masthybrid-Elterntiere sind nicht für ein gutes Hühner-Sozialverhalten bekannt - dazu gibt es Studien (englischsprachig). Das heisst auch dass die Gefahr recht hoch ist, sich Verhaltensprobleme heranzuziehen, die man bei Verzicht auf Masthybriden vermeiden könnte - Stichworte Federfressen und Kanibalismus. Hühner neigen dazu ihren Bedarf mit jedem verfügbaren Mittel zu decken.

    Die mittlerweile üblichen heißen Sommer werden den durch das Gewicht ohnehin arg strapazierten Kreislauf zusätzlich belasten. Es kann Dir also passieren, dass Dein Experiment am Ende ist, bevor es anfängt, weil die Masthybriden aufgrund der Hitze umkippen.
    Dazu kommt das hohe Gewicht, dass nicht nur den Kreislauf sondern auch die Gelenke arg strapaziert und dazu führen kann, dass die Masthybriden ihre Bewegungsfähigkeit verlieren.


    Warum nicht auf Rassehühner zurück greifen und dort die gewünschten Eigenschaften heraus selektieren? Eine Kreuzung aus Bresse, Cou Nu und evtl. White Rocks dürfte vielversprechend sein.
    Gruß sternenstaub

  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Schmats vom Ponyhof Beitrag anzeigen
    Die nächsten Wochen:...
    ...werde ich die Damen genau im Auge behalten um eine Verfettung zu vermeiden. Das sie dann "Hungern" müssen ist mir klar... Aber jeder weiß das fette Hühner schlecht legen und dass man schon darauf achten muss wie viel man seinen Hühnern gibt. Egal welche Rasse.
    Auch noch eine Frage, die mir in den Sinn gekommen ist:
    Bist Du dir sicher, daß bei den Masthybriden die Verfettung ein Problem sein wird? Solange sie noch nicht ausgewachsen sind, werden sie wohl eher kein Fett einlagern, sondern kontinuierlich an Muskelmasse zulegen. Wäre jedenfalls das, was ich annehme. Eigene Erfahrungen damit habe ich allerdings nicht.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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