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Thema: Küken überlebt verschlucktes Stöckchen

  1. #1
    Gast
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    Küken überlebt verschlucktes Stöckchen

    Freu, freu freu …

    … es lebt noch.

    Kein Mensch glaubt mir, was mein kleinstes Redcap-Küken am Samstag den 09.06 hin bekommen hat. Und das auch noch überlebt.

    Na ich leg mal los. Nach dem nachmittäglichen Freigang der Küken fiel mir auf, dass das kleinste sich steif bewegte, sich eigentlich kaum bewegen wollte und von den anderen immer wieder im Käfig rum geschubst wurde. Dabei war es vorher noch top fit.
    Ich hab es immer wieder beobachtet und meine Sorgen wuchsen. Was ist denn mit Dir los?
    Das Küken stand wie ein Pinguin in der Ecke und plusterte sein Gefieder. Schließlich fiel mir auf, dass es eine „Hula-hopp“-Bewegung mit dem Hals machte. O Gott – was hat das verschluckt? Hoffentlich kein Gras …
    Als ich es dann aus dem Käfig nahm und es näher in Augenschein nahm und den Kropf abtastete – der Schreck. Was ist das, was steht denn da vor? Seitlich am Hals stand ein Stöckchen vor. Mir schwirrte alles durch den Kopf. Massieren, Spülungen sind zwecklos.
    Einzige Chance ist eine OP. Aber am Samstag-Abend?? Und überhaupt, das kleine wird sowieso hochwahrscheinlich ausselektiert. Aber töten konnte ich es auch nicht.
    Also haben wir erst mal versucht es über die Nacht zu päppeln. Überraschenderweise fraß es auch. Sonntag war ich genauso im Zwiespalt den Notdienst in Anspruch zu nehmen, oder es zu erlösen. Für beides konnte ich mich nicht entscheiden, auch wenn es mir im Herz wehtat, das Tier leiden zu lassen.
    Mo. Morgen wurde ihm dann der Kropf geöffnet. Das vorstehende Stöckchen war nur 2-3 mm dick, aber beim Abtasten war ein Astwulst zu vermuten. Nachdem das Stöckchen 2 cm mit der Pinzette herausgezogen war, blockierte auch ein ziemlich dicker Seitenwulst, sodass die Öffnung erweitert werden musste. Erst dann konnte man weiter heraus ziehen …
    Mit jedem Zentimeter verlor ich immer mehr die Fassung und meine Mutter auch.
    Das Stöckchen war letztendlich fast so lang wie das Küken – 10 cm !
    Es war ja schon unglaublich, wie es überhaupt ein Ästchen verschlucken konnte, aber so ein langes?? Und wo war das gesteckt? Ist das Küken innerlich verletzt? Wir waren einfach ratlos.
    Und wir hatten Zweifel, dass es das überlebt.







    Aber das Küken war scheinbar fit, es war offensichtlich erleichtert und es ging ihm zunehmend besser.
    Zwei Stunden nach der OP hat es sich aus dem Verband befreit und schon den Küchenboden gierig nach Krümmel abgegrast.
    Es war sichtlich ausgehungert.
    Wir boten ihm dann Eierstich an, über den es gierig herfiel.



    Allmählich konnte ich mich entspannen, gleichzeitig schlugen die Zweifel, dass der Kropf im unteren Bereich verletzt sein könnte, und es bestimmt weitere innere Verletzungen hat, weshalb es wahrscheinlich eingeht, um in Euphorie. Wenn es solchen Appetit hat, und regelmässig kotet, kann es ihm doch nicht so schlecht gehen, oder? Aber dann stellte sich die Frage, wie das denn gut gehen konnte? Wurde der Kropf bis zur Kloake gedehnt?
    Nach der ersten Mahlzeit keimte eine Idee. Könnte es sein, dass das Stöckchen biegsam war, auch wenn es gar nicht so aussah? Es war noch feucht, und wie vermutet ließ es sich wie Weide biegen, obwohl es knorrig aussah. Das war die Rätsels Lösung. Das Ästchen hat sich aufgeweicht im Kropf, oder noch wahrscheinlicher im Magen wie eine Spirale aufgedreht. Unglaublich was die Viecher alles anstellen.

    Ist das nicht Guinness-verdächtig?

    Aber die Hauptsache ist, es geht ihm gut.
    In den letzten Tagen hat es von 200 auf 250 Gramm zugenommen.

  2. #2

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    Wow - klasse story.
    Die kann nur noch meine Socken-Unterhosen usw. fressende Foxterrier Hündin toppen...

    Wirklich irre, was in so ein kleines Tierchen reinpasst

  3. #3
    Moderator Avatar von gaby
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    Toll das es das so hingekriegt hat!
    gg
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    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  4. #4
    Avatar von Jersey
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    Hi Daniel,

    freut mich, dass es das Küken dann geschafft/überstanden hat. Rüdiger hat mir ja Sa. auf dem Weg zur Sommertagung schon von dem Eingriff erzählt und dass es noch lebt - aber genaueres wusste er dann auch nicht. Aber das ist echt klasse

    Gruß Rainer

    PS: Noch viel Glück mit deinen kleinen "Rotkappen"
    Selektionszucht orig. franz. Marans, schwarz-kupfer
    Ausstellungszucht Australorps, schwarz

  5. #5

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    Hallo,

    na das ist ja mal eine gute Nachricht, da freut man sich gleich richtig mit! Hoffentlich hat es dann jetzt auch keine weiteren Folgeschäden und gedeiht prächtig.
    Weiterhin viel Erfolg und alles Gute für das Kleine!

    LG Hühnerling

  6. #6
    Avatar von lolo
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    Tolle Geschichte und schönes Ende und Respekt vor dem mutigen und erfolgreichen Eingriff

    Jetzt hoffe ich, das sich das Küken weiter so erfolgreich entwickelt und vielleicht auch einen Lebensbonus bekommt?!
    „Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt: durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.”
    Ernest Hemingway

  7. #7

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    37

    RE: Küken überlebt verschlucktes Stöckchen

    Hi,

    das ist eine der erstaunlichsten Geschichten, die ich je gehört hab! Gut, dass Du die Fotos gemacht hast, sonst würde jeder glauben, das sei "Hühnerlatein"

    Weiterhin alles Gute für Dein Rotkäppchen!



    LG, Inge
    Our lives begin to end the day we become silent about things that matter.
    (Emerson)

  8. #8
    Avatar von Arne
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    Sach ich doch immer: Hühner sind zäher, als man so denkt! Glückwunsch zur gelungenen Operation!
    Du kannst NIE so dumm DENKEN, wie Hühnerhalter sich verhalten können!


    Jetzt hab ich endlich meinen eigenen Gockel im Avatar!
    Eulenspiegelei ist mein "Ding"! Danke an den freundlichen "Erkenntnishelfer"!

  9. #9
    Avatar von SetsukoAi
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    Selbst heraus Operiert oder Operieren lassen?


    Achja, auf dem Bild ist das gleiche Skalpell welche ich auch hab

  10. #10
    Gast
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    Themenstarter
    Ehrlich gesagt, mein TA war nicht begeistert die OP zu machen ... der hat Angst vor Hühnern ... wie mir scheint ...
    ... versteh ich gar nicht ...
    ... das Kleine war ganz lieb beim Eingriff.

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