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Thema: Gemobbtes Huhn :-( Achtung, etwas lang, sorry

  1. #1

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    Gemobbtes Huhn :-( Achtung, etwas lang, sorry

    Hallo zusammen,
    ich habe bei meinen Hühnern ein Mobbing-Opfer und würde daher gerne um Tipps bitten. Ich habe mich schon etwas durchs Forum gelesen und auch Ratschläge umgesetzt, aber so langsam weiß ich nicht mehr weiter...
    Kurz (na ja, lang...) zu unserer Situation - wir haben seit Oktober 2020 vier große Lachshühner (im August geschlüpft). Das war natürlich schon einmal super Timing, denn vier Wochen später kam die Aufstallpflicht (wohnen in Nordfriesland) Nun ja, wir haben versucht, das Beste daraus zu machen.
    Eigentlich hatten/haben unsere Damen einen Außenbereich von gut 60 qm und einen Stall mit gut 3qm. Der Auslauf enthält viele Bäume und hohe Sträucher und ist zwar übernetzt, kann aber nicht sinnvoll überdacht werden. Habe zunächst versucht, das Problem mit einer festen Plane zu lösen. Die hätte zumindest fast 30 qm bedeckt, aber darüber hat sich unser nordfriesischer Sturm scheckig gelacht...
    Also habe ich an einem schönen regnerischen Wochenende im November ein Vordach rund um den Stall gebaut, an dem ich die Plane befestigen und dann schräg zum Boden führen konnte (wenn das so ohne Bild Sinn macht) und habe außerdem eine ca. 6qm große, vollständig überdachte Voliere angebaut, in der sich auch diverse Sitzstangen auf verschiedenen Höhen befinden (im Moment die Rettung für unser Mobbing-Opfer). Insgesamt haben sie damit draußen ca. 10 qm zur Verfügung.
    Danach ging erst einmal alles soweit gut. Seit gut drei Wochen legen unsere Damen nun, und so sehr wir uns über im Schnitt drei Eier am Tag freuen (hat uns überrascht, wir hatten mit weniger gerechnet), so unglücklich sind wir, dass das kleinste Huhn seitdem böse gemobbt wird.
    Es gibt wie gesagt die Sitzstangen und das Gehege hat den Stall seit dem Anbau "mitten drin", so dass es auch die Möglichkeit gibt, aus der Sichtachse anderer Hühner zu verschwinden. Zur Unterhaltung gibt es verschiedene Untergründe zum Scharren und Futterbälle, in die z.B. Spagetti kommen (aufgehängtes Gemüse finden unsere Hühner leider völlig uninteressant...)
    Trotzdem wird das kleine Huhn ständig gehackt und hat seit letzter Woche auch eine Wunde am Kopf. Wir haben sie mit Blauspray behandelt, aber die anderen haben wohl weiter dorthin "gezielt", so dass es nicht richtig heilt. Heute Abend habe ich es dann mit Silberspray versucht.
    Entschuldigt die lange Vorrede, aber ich wollte die Situation verständlich machen. Habt Ihr noch Ideen, was wir tun könnten? Ich habe überlegt, noch ein zusätzliches Stück Gehege zu überspannen und das gehackte Huhn dort zumindest tagsüber in "Einzelhaft" zu setzten. Das wären dann aber nur ca. 2 qm und nachts wäre es bei den anderen (wobei nachts wohl Ruhe herrscht, im Stall habe ich keine Blutstropfen gesehen). Könnte das etwas bringen? Oder etwas anderes? Meint ihr, die Lage beruhigt sich etwas, wenn sich die Hormone einspielen? Oder wenn sie das ganze Gehege nutzen können (wann auch immer da sein mag)?
    Für Vorschläge wäre ich sehr dankbar! Liebe Grüße aus dem hohen Norden

  2. #2

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    Kannst du mal ein Foto von der Wunde und auch vom Huhn machen?
    Sie ist die Rangniedrigste, legt vielleicht noch nicht.
    Irgendeiner ist immer unten und wenn sie nicht wirklich ausweichen können, wird schonmal gehackt, oder auch am Futter, bei letzterem könnte man aber Abhilfe schaffen. Durch die Stallpflicht wird die Situation verschärft.
    Bis jetzt würde ich das alles für ganz normal halten und finde es nicht schön wenn Hühner als Mobbende verurteilt werden.
    Wenn du noch zwei qm nutzbar machen kannst, warum dann nicht für alle?
    Geändert von Dorintia (22.03.2021 um 20:09 Uhr)
    1.14 Gr. Wyandotten

  3. #3
    Avatar von melachi
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    Legt das gemobbte Huhn ebenfalls? Wenn nicht, dann wird sich das mit Legebeginn velleicht von alleine bessern.

    Du schreibst das das gemobbte Huhn kleiner ist. Ist es zusammen mit den anderen drei geschlüpft, oder eventuell doch jünger?

    Das ein Huhn kleiner als die Geschwister ist, kann auch gesundheitliche Gründe haben. Gesunde Hühner reagieren darauf teils auch mit Ausgrenzung.

    Grundsätzlich ist es so, das irgendein Huhn immer am Ende der Hackordnung steht und von den anderen Hennen, meist aber von der Henne, die nur eine Stufe darüber steht, mit Hacken auf den Kopf in die Schranken gewiesen wird. Es sollte natürlich nicht in Verletzungen ausarten. Normalerweise pendelt sich das soweit ein, das das zu unterst stehende Huhn halt ausweichen muß, wenn ein anderes Huhn das fordert. Je nach Temperament dieses Huhns hält es den Hack auf den Kopf einfach aus, macht Beschwichtigungsgesten und frisst dann weiter mit, oder es weicht gleich aus und wartet, bis die anderen es ans Futter lassen. Die anderen Hennen reagieren normalerweise gut auf solche Beschwichtigungen und belassen es bei einem Pick auf den Kopf. Das kann sich also noch insgesamt harmonisch entwickeln, wenn sonst alles ok ist.

  4. #4

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    Zunächst einmal danke für Eure Antworten Mir ist schon klar, dass die anderen Hühner nicht "die Bösen" sind, sie werden von uns auch nicht verurteilt, uns tut das kleinste Huhn nur leid.
    Zu Euren Fragen - legen tut das kleinste Huhn auch. Es ist nicht massiv kleiner als die anderen, nur ein wenig, das war von Beginn an so. Ob die vier zusammen geschlüpft sind kann ich nicht genau sagen, aber das war die Aussage des Tierparks, wo wir sie gekauft haben. Krank wirkt das Huhn auf uns nicht, es scharrt, frisst flattert wie die anderen auch.
    Die zusätzlichen qm für alle zu nutzen war auch meine ursprüngliche Idee, heute kam mir nur der Gedanke, dass es auch eine Art "Schutzraum" werden könnte... Ich hänge mal zwei Fotos an von Ende letzter Woche, als ich die Stelle entdeckt habe. Sie hat sich nicht wesentlich verändert (nur dass sie jetzt durch das Spray farbig ist...)
    Huhn 1.jpgHuhn2.jpg

  5. #5

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    Naja, ich würde jetzt nicht unbedingt die anderen Hühner für diese Verletzung verantwortlich machen.
    Das Hühner gerne an Wunden, offenen Stellen, nachwachsenden Federchen usw. picken sollte bekannt sein.
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #6
    Avatar von sternenstaub
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    Was fütterst Du?
    Im Prinzip kann das auch ein Mangel sein, den die Ranghöheren an der Rangniedrigeren versuchen zu decken.
    Gruß sternenstaub

  7. #7

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    Also ich nutze gerne zinksalbenspray für hühner und Wachteln (gibts neben raiffeisen auch in jedem Reitsportladen).
    hab es selbst probiert und kam zu der gleichen erkenntnis wie meine Tiere schmeckt ekelhaft und hält bei mir die anderen Fern und die wunde heilt auch schnell.
    Eine meiner Damen hatte den flügel von den anderen komplett aufgehackt bekommen, warum auch immer.
    Ist super verheilt obwohl ich sie nur solange wie es geblutet hatte einzeln gesetzt hab.

  8. #8

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    Guten Morgen zusammen
    Der Gedanke, dass das Problem mit dem Futter zusammenhängen könnte, ist mir noch gar nicht gekommen. Wir füttern Chicken Gold Hühner Premium, dazu gibt es immer mal eine Hand Mehlwürmer, täglich einen Topf frische Kräuter (oder zwei) und Spagetti (vor allem als Beschäftigung, damit beschäftigen sie sich dank der Futterkörbe eine Weile). Dazu haben wir es bisher erfolglos und immer wieder mit diversem Obst und Gemüse versucht - Kohl, grüner Salat, Sellerie, geriebene Möhren und Äpfel (auch mit Joghurt und Haferflocken), Kürbis... Nichts davon hat den Damen wirklich zugesagt.

  9. #9

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    Wir haben ein Hinkebein, was in der Hackordnung ganz unten steht und auch ordentlich was abbekommt, aber blutige Wunde gab es hier noch nicht.

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