dauerkrähender Hahn

[Eleonora]

Hallo,

unser Hahn hat sich zu einem Dauerkräher entwickelt. Er kann über Stunden permanent krähen. Inzwischen nervt es sogar uns - und ich fürchte, dass unsere Nachbarn das auch nicht ewig mitmachen. Den Winter durch war es echt ok, da hat er drei- viermal am Tag losgelegt, das ging dann eine Viertelstunde und gut war. Aber jetzt.....
Irgendwelche Ideen? Ablenkungsmanöver?
Wenn er so weitermacht, müssen wir ihn schlachten....

Danke schonmal
E.

[EW1970]

Hört er denn irgendwo einen anderen Hahn auch krähen, sodass sie sich gegenseitig ankrähen? Ich hab auch so ein Exemplar, hab aber noch einen Althahn. Aber der junge kommt auf keinen Fall weg, das ist nämlich endlich mein gewünschter gesperberter, da muss ich jetzt durch
Es dürfen beide bleiben aber ich hab einen gemauerten Stall, da geht es.
Sonst hab ich leider keine Idee aber vielleicht jemand anderes.
LG Eva

[Jorg]

Moin,

vielleicht liegt es ja an den Frühlingsgefühlen und es regelt sich bald wieder in aushaltbaren Bahnen ein?

Gruß
Jorg

[ThorstenS]

Hallo zusammen,
ich habe genau das gleiche Problem. Unser schwedischer Blumenhahn (9 Monate alt, nur er und 5 Hennen) kräht immer mehr und immer früher. Heute hat er um 3:20 Uhr losgelegt und kräht 2-3x in der Minute.
Ich war schon 2x draußen, hab ihn auf den Arm genommen und gestreichelt, keine 10 Sekunden im dunklen Stall zurück, kräht er weiter.
Futter und Wasser stehen den ganzen Tag draußen im Auslauf zur Verfügung, Hunger sollte es also nicht sein. Bisher hat sich kein Nachbar beschwert, aber wenn die das genauso nervt, wie mich, ist es eine Frage der Zeit…

Er ist ein aufmerksamer und selbstloser Hahn, macht nen guten Job. Und bis auf eine Henne (die Rangniedrigste), haben auch alle aktzeptiert, dass er der Chef ist.
Habt ihr sowas auch schon beobachtet und eine Lösungsvorschlag, ihn zu beruhigen oder zufriedenzustellen?

[Rocco]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dauerkräher eine gewisse Unsicherheit mit dem Krähen überspielen.
Das lässt mit der Zeit nach, hört aber nie ganz auf.
Die reagieren bei der kleinsten Veränderung mit krähen.

MfG Rocco

[Birgit K]

die Wildtiere sind jetzt sehr aktiv.
Igel, Marder, Wiesel, Fuchs, Waschbären ... alles meldet dein Hahn.
Ich konnte am Krähen nachts erkennen ob was außerhalb vom Grundstück war oder auf dem StallDach geturnt ist.
Irgendwann wird er dir Nachts melden wer gerade von der Arbeit oder zur Arbeit geht, die Zeitungsfrau und alles.

das ist aber was ganz normales.
Früher hat das die Leute weniger gestört, die Grundstücke der Höfe waren groß und die Häuser hatten mehr abstand.
Heute sitzen wir ja mehr oder weniger auf einander, ja, da wird ein wachsamer Hahn ganz schnell zum Problem.

Es ist weder Hunger, noch benötigt er deine Streicheleinheiten , er meldet einfach sehr aufmerksam jedes Geräusch.

[Gallo Blanco]

Ab nach Sibirien und einen neuen holen.

LG Stefan

[Blindenhuhn]

Unser 1. Hahn (reinr. Sulmtaler, Einzelkind) war auch so einer. Wenn wir im Garten gearbeitet haben oder nur draußen gesessen sind, hat er 3 Stunden am Stück gekräht. Es reichte, wenn wir mit dem Auto in die Garage fuhren. Da konnte er uns unmöglich sehen. Waren wir im Haus, hat er keinen Mucks gemacht. Wir haben alles versucht, aber nach über einem Jahr wollten wir nicht mehr.

[Okina75]

Weg mit dem, und den nächsten Hahn nicht kurz und schnell, und schon gar nicht katze im sack- mäßig anschaffen, sondern nach reiflicher Vorbeobachtung. Wenn das bei einem Halter/ Züchter geht, perfekt, ansonsten am besten selber was ausbrüten, da die Hahnenküken penibel beobachten und beurteilen, und daraus dann den passendsten wählen.

Sicher ist aufmerksam sein gut und schön, aber wie lange würde ein Bankivahahn leben, wenn er bei jedem Rascheln im Gebüsch das stundenlange Krähen anstimmen würde. Schnellstens wären er oder seine Hennen auf irgendjemandes Tagesmenü. Von daher sind dauerkrähende Hähne nicht nur nervend, sondern auch evolutiver Unfug. Auch wenn es wieder schön geredet wird von wegen er wäre halt nur ultra aufmerksam. Meinereiner nennt das "überspannt", und in keiner Weise dienlich, irgendwelche Räuber fernzuhalten. Dafür hat der Hahn andere Signale, aber ganz sicher ist dafür nicht stundenlanges Krähen gedacht.

Mein Althahn ist leider streckenweise auch so ein Brüllaffe.
Im ganzen Dorf leben sicher fünf weitere Hähne. Die haben ihre Zeiten, gut. Der alte Santa brüllt dann mit. Aber auch gerne zwischendurch ausgiebig, wenn weit und breit keiner was sagt. Es ist Gott sei Dank kein durchgehender Dauerzustand, und auch nicht jeden Tag so schlimm, sonst wäre er ganz, ganz sicher keine inzwischen beinahe 6 Jahre alt geworden. Aber es gibt so Tage, wie heute, da möchte man ihn am liebsten auf den Spieß stecken und auf kleiner Flamme garen. Kein Hahn kräht weit und breit, und Santa muss wieder den Alleinunterhalter geben *grunz*... So sehr ich ihn mag und seine ansonsten souveräne Art, die auch ggnü. Junghähnen völlig ohne tätliche Gewalt auskommt (außer von der Henne kicken, was ja aber normaler Althahn- Job ist), ich glaube ich werde es durchaus zu genießen wissen, wenn er eines Tages mal seinen Abschied genommen hat.

Eine Lösung für das Problem gibt es leider nicht wirklich.
Entweder hält man es aus, meistens gehen die Hormonlevel mit dem Fortschreiten des Sommers wieder runter und es wird weniger gekräht, oder Braten. Schon gar nicht hilft irgendein Gestreichel- was soll einen Hahn, Hand auf's Herz, dadurch abhalten, weiter zu brüllen? Den Alphahahn spielen und ihn kurz jagen, wie er es mit vorlauten Junghähnen machen würde, zündet auch nicht, weil er das nicht versteht und unsere Versuche, ihn durch "Unterordnung" dazu zu bringen, weniger zu krähen, als Versuche wertet, ihm nach dem Leben zu trachten. Und zu leicht versaut man es sich durch sowas ganz mit ihm, und darf dann fortan den Rest des Hahnenlebens damit leben, bei jedem Ansichtigwerden 'nen Bodenfeindalarm von dem Hahn zu kriegen. Und leider glauben vor allem die weniger zahmen Hennen dem Hahn mehr als dem Menschen, der mit noch so leckeren Häppchen kommen kann. Sagt der Hahn "Achtung! Vollpfosten!", ist bei weniger vertrauten Hennen kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
Wenn sich eine bessere Alternative auftut, also besser den Hahn wechseln- es gibt ja genug Auswahl!

[Hexenkräuterin]

Ich hatte innerhalb von drei bis vier Jahren drei Hähne und jeder von ihnen hatte sich zum Dauerkräher entwickelt, trotz anfänglich ruhigstem Wesen und obwohl es im Dorf noch maximal einen anderen Hahn gab. Persönlich fand ich das immer wiederkehrende Dauerkräh-Phänomen so auffällig, dass ich davon ausgehe, dass es nicht an den Hähnen selbst lag, sondern an irgendwelchen Äußerlichkeiten, welche sie dazu gebracht haben, die ich aber leider nie herausfinden konnte.

Letztendlich eskalierten die eh schon vorhandenen Nachbarschaftsstreitigkeiten und es hat mir selber keinen Spaß gemacht, so dass es keinen Hahn mehr gibt. Die Nachbarin wirft ihn mir aber immer noch vor, droht mir mit ihren Videoaufnahmen vom Hahn, obwohl der letzte schon jahrelang tot ist und der Streit um die Hühner geht gerade in eine neue Runde... Solange sich die Nachbarn nicht beklagen, einen anderen Hahn anschaffen.
Wenn es irgendwann Streitigkeiten gibt, vielleicht doch auf den Hahn verzichten.