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Thema: Milben vorbeugen bei der Stallkonstruktion, Raubmilben, Kieselgur

  1. #1
    Avatar von kopfloser Mensch
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    Milben vorbeugen bei der Stallkonstruktion, Raubmilben, Kieselgur

    Ich möchte einen Stall haben der auch mal für 10 Hühner reicht, also wäre 4qm vermutlich sinnvoll. Nun wollte ich mir ein Gartenhaus in der Größe kaufen, (KONSTA bei Hornbach 3,9qm Innenmaß für 415 Euro), da noch ein großes altes Doppelfenster rein, auch ein Fensterchen in die Tür, dann die "Hühnereinrichtung" noch und fertig.
    (Was heißt fertig, eigtl vorher ja noch Fundament, oder aufbocken wär ja auch geil... Kommt ja schon noch mehr Arbeit und Kosten dazu, aber so issas.)

    Aaaber... Ich möchte ja lieber Milben "vorbeugen" - soweit das geht. Nun ist das Gartenhaus aus vielen einzelnen Brettern = viele Ritzen.
    Sollte ich vorbeugend vielleicht doch selber bauen aus großen Leimholzplatten um weniger Ritzen zu haben? (Oder verzieht Leimholz zu stark?) Vielleicht die Fenster lieber mit Plexiglas bauen, die dann weniger Ritzen bieten als alte Fenster?

    Oder sagt ihr, Raubmilben helfen so gut, dass ich mir wegen Milben keine großen Sorgen machen muss. (Dann würde ich logischerweise auch auf Kieselgur erstmal verzichten.) Dann könnte ich an meinem Plan festhalten.

    ALLE Ritzen mit Silikon abdichten kann ich mir iwie nicht vorstellen, das wäre ja dann ein Silikonstall Dann is ja nix mehr mit abflammen, oder?

    Die alten Hühnerhalter hier haben alte Holzställe mit Ritzen ohne Ende - haben aber auch alle Milbenterror. Darum will ich jetzt nicht das falsche nachmachen. Erzählt mal nen Schlag.

    Und ich glaub, 19mm Holzstärke reicht, oder? Falls ich mit Leimholz oder anderen Platten bauen würde, sollte ich 28mm nehmen? (Groß Isolieren werd ich nich, sind ja normale Vorwerkhühner, keine tropischen Nackthühner oder so... Bei argen Minusgraden gibts dann halt bissl "Extrawärme", Lampe o.ä.)

    Was meint ihr?

  2. #2
    Avatar von Djangolino
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    Eine ganz andere Idee, auch wenn nicht so häufig praktiziert:

    Wenn ich einen ganz neuen Hühnerstall bauen würde...es selber machen wollte...und mir das Material aussuchen könnte...

    ...dann würde ich einen Stall aus Lehm machen!

    https://www.youtube.com/watch?v=5drlMydNzl8&t=23s

    https://www.youtube.com/watch?v=guWk-J7dZ2Y

    Ich bin sowieso von Lehm total begeistert, da es super angenehm und einfach zu bearbeiten ist und ein tolles Raumklima macht. Umweltfreundlich ist es auch - und ich gehe davon aus, ohne es probiert zu haben, dass Milben sich in so einem Stall überhaupt nicht wohl fühlen würden. Die Wände könnte man ja auch noch mit Kalk weißeln, wenn nötig. Das einzige worauf man achten müßte, wäre ein Unterbau aus Steinen um den Lehm vom Boden wegzuhalten und ein weiter Dachvorsprung, damit die Wände nicht dauernass werden.

    Wäre hier nicht schon ein alter Holzstall für die Hühner gestanden, hätte ich das so gemacht...aber irgendwann kommt vielleicht noch ein zweiter Stall dazu, oder einfach ein Kükenstall, mal sehen - die Projekte und die Ideen gehen einem nie aus
    Geändert von Djangolino (23.03.2021 um 17:42 Uhr)
    Liebe Grüße, Djangolino
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  3. #3
    Avatar von kopfloser Mensch
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    Das sieht cool aus. Wenn ich noch auf Lanzarote wohnen würde, würd ich das probieren. Aber ob das Oberschwaben-tauglich ist... Außerdem würd ich im Stall gern stehen können.

    Hat hier jemand aktuelle Erfahrungen mit Raubmilben? Hier gibt es so gegensätzliche Berichte zu Kieselgur, Raubmilben etc aber alle sind einige Jahre alt... Vielleicht hat jemand aktuelle Erfahrungen. Sowohl bei Kieselgur als auch bei Milben scheints ja große Qualitätsunterschiede bzw. Arten zu geben.

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Ich behaupte mal, eine Freilaufhühnerhaltung ohne Milben gibt es nicht.
    Letztendlich ist es auch eine Frage der Stallhygiene und auch der persönlichen Einstellung dazu. Selbst wenn Mensch meint, alle Milbenverstecke eliminiert zu haben, die Viecher finden trotzdem Wege, um zu überleben und sich zu vermehren. Beispiel Katzenklo als Legenest: Da, wo der Deckel auf dem Unterteil aufliegt, können sich ganze Heerscharen von Milben verstecken.
    Anderes Beispiel aus dem Bekanntenkreis: Stall aus einer alten Blechgarage, innen mit Steinwolle gedämmt und mit OSB-Platten und Silikon vermeintlich absolut milbenfrei gestaltet. Zusätzlich regelmäßig gekalkt und sauber gehalten. Nach Umzug der Hühner in einen neuen Stall wurde das Teil auseinandergenommen - hinter der Innenverkleidung wimmelte es von Milben.
    Kieselgur ist meiner Efahrung nach nicht unbedingt das ultimative Milbenbekämpfungsmittel. Es gibt zum einen große Unterschiede in der Körnung und es muß überlegt und sinnvoll angewendet werden (viel hilft nicht viel).
    Ich habe einen Holzstall und für mich seit etwa zwei Jahren die Lösung gefunden, je nach Jahreszeit wöchentlich bis täglich zumindest die Sitzstangenauflagen mit einem kleinen Handstaubsauger abzusaugen. Der hat einen durchsichtigen Aufsatz vorne und ich sehe gleich, wie hoch der Milbendruck ist. Ist er hoch, kommt ein großer Industriesauger zum Einsatz, mit dem ich Wände und Decke absauge. Der Inhalt wandert dann umgehend in ein tiefes Loch im Misthaufen.
    Zusätzlich werden die Sitzstangen und Sitzstangenauflagen regelmäßig mit Mikrogur eingepinselt, und im Sommer gibt es für die Hennen regelmäßig Kokosöl zur freiwilligen Aufnahme. Damit bekomme ich den Milbenbefall im Stall recht gut unter Kontrolle.

    Noch ein Beispiel wie es auch geht: Eine Hühnerhaltung in einer fest im Althergebrachten verwurzelten Landwirtschaft. Als die Oma starb, sollten die Hennen ausziehen und ich half beim Stall räumen. Der war nicht viel mehr als ein im alten Kuhstal integrierter Bretterverschlag, eng, finster, und wahrscheinich seit dem Bau vor gefühlt hundert Jahren nie gemistet worden. Beim Betreten trat man eine Staubwolke los, in Jahren angesammelter, eingetrockneter und zertretener Hühnermist, und bis die letzte Henne herusgefangen war, konnte man buchstäblich die Hand nicht mehr vor Augen sehen vor lauter Staub. Er kratzte im Hals und brannte in den Augen. Ich rechnete fest damit, einen ganzen Sack voll Milben und Hühnerflöhe mit nach draußen zu tragen. Aber: Nichts. Auch die Hennen: Nichts dran.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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