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Thema: Mobbing bei Einzug einer Bunten Truppe

  1. #1

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    Mobbing bei Einzug einer Bunten Truppe

    Etwas was mir auf der Seele brennt. Ich habe meine Hühner 4 Königsberger 2 Sussex 2Maran+ und 2 Grünleger seit Freitag. Alles soweit ok sie gehen auch schon aus dem Stall in die Voliere aber nur max 2m von der Hütte weg 😅. Das Problem ist das die 2 Maran welche auch kleiner sind als der Rest gnadenlos gemobbt werden. Ein Maran sitzt nur immer ängstlich im legenest. Sobald ein Maran zum fressen will wird er weg gejagt. Es tut mir in der Seele weh das mit anzusehen . Ich hab schon überlegt sie raus zu nehmen aber dann müsste ich sie ja irgendwann wieder integrieren. Ich hab nur Angst das sie gar nicht zum fressen kommt und eingeht. Was soll ich tun-den Dingen ihren Lauf lassen oder eingreifen? 🤔🤔

  2. #2
    Avatar von KleineGärtnerin
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    Biete den Hühnern mehrere Futter- und Wasserstellen an, z.B. im Stall und auch in der Voliere. Ein Sichtschutz an einzelnen Futterstellen kann auch dafür sorgen, daß die Kleineren ungesehen fressen können. Mehr Struktur in der Voliere z. B. mit Nadelholzzweigen könnte auch für Entspannung sorgen. Die Hühner werden sich in 1-2 Wochen schon zusammenraufen. Wenn sie außer der Voliere auch noch einen weiteren Auslauf haben, werden sie sich schon aus dem Weg gehen können und die Lage wird sich entspannen.
    große Wyandotten in silber-schwarzgesäumt und gelb-schwarzgesäumt und Kraienköppe in silberhalsig

  3. #3

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    @kleineGärtnerin
    Vielen Dank hab deine Rstschläge befolgt und draußen noch eine extra Futterstelle unter Tannenzweigen geschützt aufgestellt . Die 2 Maran haben dort bislang etwas mehr Ruhe und fressen erst mal. Der größte Streithammel ist ein Grünlegermix und die Sussex sind neutral und die Königsberger sind Zicken 😅 . Bin erst mal etwas beruhigt danke

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Ich rate jetzt einfach mal, daß Du dir "legereife" Hennen von einem Händler geholt hast. Heißt, Du hast Hennen auf der Schwelle zum erwachsen werden. Vielleicht sind sie auch bisher getrennt nach "Rassen" aufgewachsen, du hast also möglicherweise eine Truppe, die sich sowieso erst zusammenraufen muß. Möglicherweise sind die Maran jünger als die anderen oder einfach noch nicht so weit entwickelt. Damit haben sie von vornherein die A-Karte gezogen, denn "Küken" haben zwischen den Erwachsenen einfach nichts zu melden.
    Auch wenn letztendlich die Hennen unter sich ihren Status klären müssen, wäre ich doch dafür, den Marans zumindest zeitweise einen geschützen Bereich zu schaffen, in dem sie vor den anderen sicher sind, in Ruhe fressen und vor allem erst einmal ankommen können.
    Junghennen aus Brütereien kennen in aller Regel weder altersgemischte Gruppen noch eine Umgebung außerhalb einer klimatisierten Halle. Je jünger sie sind, desto größer ist der Stress, der mit einem Umzug in eine fremde Umgebung verbunden ist. Wenn man den minimieren kann, dan spricht doch nichts dagegen, das auch zu tun.

    Klar kann man auch sagen: Da müssen sie durch, und wenn es Wochen dauert. Aber je mehr Prügel die jüngeren einstecken müssen, desto länger dauert es meiner Erfahrung nach, bis sie sich wirklich was trauen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5

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    @sil jepp genau ins schwarze getroffen. Ich hoffe es ist nicht verwerflich beim Geflügelhof zu kaufen -in manchen Fb-gruppen ist der Shitstorm garantiert 😃. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Lg

  6. #6

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    Ich nehmen nie ein Tier raus, ich müsste es dann wieder zurücksetzen. Aber wenn die Zeit es her gibt, 2 mal am Tag unter Aufsicht fressen und trinken lassen. Solche Tiere werden dann oft sehr zahm.
    Gruß Werner

  7. #7

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    Renref das mach ich auf jeden Fall bin ja in Ruhestand und zur Zeit mehr bei den Hühnern als bei der Frau 😅😅

  8. #8
    Moderator Avatar von sil
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    Warum soll es verwerflich sein, bei einem Händler zu kaufen? Die kann man immerhin zur Not im Telefonbuch finden, man weiß, was man bekommt und erlebt erst mal keine bösen Überraschungen.

    Ich sehe das rausnehmen aus der Gruppe gelassen, weil ich immer wieder die Erfahrung mache, daß einander bisher fremde, erwachsene (also legende) Hennen sich untereinander meistens sehr problemlos arrangieren.
    Die meisten Prügel müssen junge, noch nicht legende Hennen in einer Gruppe bereits erwachsener Hennen einstecken. Allerdings habe ich Hähne mitlaufen, die teilweise ausgleichend eingreifen und es sind auch nicht alle Junghennen gleich. Manche sind forscher, frecher, unbekümmerter, manche ängstlicher, unsicherer, leicht zu beeindrucken. Meine Junghennen wachsen hier eine gewisse Zeit getrennt von der Erwachsenengruppe auf, erst wenn sie aufgrund der erreichten Größe aus dem Beuteschema unserer Katzen herausgefallen sind, dürfen sie aus der Voliere zu den anderen Hennen umziehen. Wenn da eine (oder mehrere) zu sehr gemobbt werden, nehme ich sie, da ich auch die Möglichkeit dazu habe, aus der Gruppe raus. Ich rede jetzt nicht von ein wenig Gezicke und Gehacke um den ersten Platz am Futter oder den besten Schlafplatz, also der üblichen "Erziehungsarbeit" der Großen, sondern von Tieren, die sich kaum noch trauen, piep zu sagen weil sie sofort eins aufs Dach bekommen, die keine Ruhe zum Fressen haben und sich abends nicht in den Stall trauen. So gemobbte Tiere werden immer unsicherer und fordern damit die anderen geradezu auf, sie noch vehementer zu verscheuchen. Da die wenigsten Ausläufe und Ställe die Möglichkeit bieten, den anderen dauerhaft aus den Augen und dem Weg zu gehen, stehen solche Tiere unter Dauerstress. Solange sie das Legealter nicht erreicht haben, solange wehren sie sich auch nicht. Erst wenn sie alt genug sind, um zu legen, beginnen sie ihren Status in der Gruppe ändern zu wollen. Das heißt nicht, daß sie nun monatelang separiert werden müssen, meistens reicht eine kurze Zeit, damit sie wieder Ruhe finden, das Wissen, daß sie einen sicheren Schlafplatz haben und in Ruhe fressen können, damit sie sich wieder unter die anderen trauen.

    Junghennen aus einem gewerblichen Aufzuchtbetrieb leben in großen, meist unübersichtlichen, gleichaltrigen Gruppen in einem klimatisierten, künstlich beleuchtetem, von Aussenreizen ziemlich abgeschotteten Umfeld und haben, sowohl was das Kennenlernen von Umweltgegebenheiten wie Sonnenschein, Wind, Kälte, Hitze, Regen, Alltagsgeräusche, etc, als auch was das Interagieren mit anderen Hühnern betrifft, nur begrenzte Lernerfahrungen machen können. Sie müssen sich nach dem Einzug in ein neues Zuhause mit sehr viel Unbekanntem auseinandersetzen, was selbstredend Stress bedeutet, der sicher auch ihr soziales Verhalten beeinflusst und teilweise zu Überreaktionen führt.
    Da als Halter einzugreifen, die Truppe vorübergehend zu trennen bis sich alle sozusagen akklimatisiert haben, und dann unter Aufsicht und mit der Option, zumindest noch für die Nacht ein Separee anzubieten wieder eine Zusammenführung anzugehen, könnte man doch zumindest überlegen.
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  9. #9
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    .............
    Da als Halter einzugreifen, die Truppe vorübergehend zu trennen bis sich alle sozusagen akklimatisiert haben, und dann unter Aufsicht und mit der Option, zumindest noch für die Nacht ein Separee anzubieten wieder eine Zusammenführung anzugehen, könnte man doch zumindest überlegen.
    Das ist doch das Falscheste vom Falschen!

    Gerade Nachts ist absolute Ruhe und im Dunklen kann ich die Neuen mit auf die Stange setzen damit sie Morgens gemeinsam wach werden und somit von den Alten doch etwas besser akzeptiert werden.

    Und das mit dem vorübergehend trennen, das ist wie ein täglicher Neuanfang und ein tägliches neues zusammen setzen.

    Hühner haben eine Hackordnung und diese muss immer ausgekämpft werden und Junghennen stehen nu mal ganz ganz unten in der Hackordnung - aber auch diesen Platz muss man sich erst erkämpfen
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Ich rede von extremem Mobbing, und das kann schon morgens losgehen, noch ehe die Stalltür geöffnet wird, ohne jede Chance für die gemobbten, auszuweichen, und damit eine besondere Provokation für die Mobbenden. Das in Verbindung mit einem kleinen, vielleicht wenig strukturiertem Auslauf, und man schafft ideale Bedingungen für ein Hochschaukeln von Aggression auf der einen und Furcht auf der anderen Seite.
    Ich meine nicht das Geplänkel und Gezicke, das nun mal zu einer Hühnergemeinschaft dazugehört. Das führt nämlich nicht dazu, daß sich einzelne Tiere gar nicht mehr zum Futter oder in den Stall trauen oder nicht mehr wagen, einen bestimmten Platz zu verlassen. Wenn es so weit kommt, läuft meines Erachtens etwas sehr aus dem Ruder. Ob es nun an einer ungünstigen Gruppenkonstellation liegt, oder an besonderen Charaktereigenschaften einzelner Tiere, ob Haltungsumstände mitspielen oder andere Gründe ist mir in so einem Fall erst mal egal, aber einfach zuzusehen ist für mich nicht unbedingt die beste Lösung.
    Wir greifen so selbstverständlich in fast alle Belange eines Hühnerlebens ein, aber wenn es darum geht, für ein Individuum Stress in einer etremen Situation zu vermindern, da soll man plötzlich alles laufen lassen?
    Nochmal: Ich habe schon viele Tiere unterschiedlichen Alters in eine bestehende feste Gruppe integriert, und beinahe immer verlief das unaufgeregt und unproblematisch. Aber manchmal funktionierte es eben doch nicht ohne Stress, da hat es immer geholfen, die "Opfer" erst mal eine Weile rauszunehmen und ihnen auch nach dem wieder zusammenführen die Option eines von den Oberzicken getrennten Schlafplatzes zu lassen. Meist wurde der nur wenige Nächte noch genutzt, ehe er verwaiste. Es tat mir in keinem Fall weh, da einzugreifen, dem betroffenen Huhn hat es aber Sicherheit und Frieden gebracht, und dem Rest der Truppe auch.
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