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Thema: Neverending Augengeschichte...

  1. #1

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    Neverending Augengeschichte...

    Hallo ihr Lieben, ich wäre dankbar für Schwarmwissen, da auch unsere Tierklinik mit dem Latein am Ende scheint...
    Etwa Anfang Dezember fiel das erste Huhn mit geschwollenen Augen auf, relativ schnell kamen drei weitere (von 15) dazu, aus gemischter Truppe nur die 3 von 5 Bartzwergen plus ein Serama. Bei zweien war nur ein Auge leicht geschlossener als das andere, ein Huhn hat ein Auge dick geschwollen, beim vierten sind beide Augen betroffen. Auf Anraten des Tierarztes erst Oxytetrazyclin- Augensalbe. Als die nicht anschlug, Kanamycin-Tropfen und dann schließlich Gentamycin-Salbe plus Tylosin, da mittlerweile auch leicht geschnupft wurde. Als auch dies nicht anschlug, Abstrich mit Antibiogramm, bis zum Ergebnis Tetracyclin. Ergebnis: Pasteurellen, Amoxicillin. Auch dies schlug nicht an, was dem Tierarzt ein Rätsel ist. Die zwei am leichtesten betroffenen Hühner sind mittlerweile wieder unauffällig, was ich aber am ehesten auf Selbstheilung zurück führe. Bei den beiden anderen (Bartzwerge) ist es unverändert, beide sind auch seit ein paar Wochen im Haus separiert. Allgemeinbefinden ist eigentlich gut, wobei das Huhn, bei dem beide Augen betroffen sind, dadurch schon eingeschränkt ist. Sie scheint, auch wenn die Augen auf sind (nur möglich, weil ich die Augen morgens einweiche), sehr schlecht zu sehen und kann daher nur schlecht fressen (pickt daneben). Kot etc. unauffällig. Der Tierarzt (hat selbst schon einmal in der Geflügelindustrie gearbeitet) hat sich mittlerweile mit verschiedenen vogelkundigen und Nutztier- Kollegen beraten, er meint, das gefundene Bakterium hätte auf die bisherigen Antibiotika ansprechen müssen. Er tippt nun auf Mykoplasmen, will dagegen behandeln. Aber hätten die nicht auch auf z.B. Tylosin reagieren müssen? Ich bin skeptisch, will nicht immer weiter Zeug in die beiden reinstopfen.
    Tee mit Oreganoöl, Thymian, Salbei, Holunderbeeren bekommen sie schon, dazu auch Vitaminpräparate, Immustim... Trotzdem geht es seit jetzt über zwei Monaten gefühlt weder vor noch zurück...
    Geändert von spice (08.02.2021 um 13:55 Uhr)

  2. #2

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    Also was ich jetzt geben soll ist Denagard 45. Allerdings bin ich irritiert wegen der Dosierung, ich soll pro Huhn ind Tag 0,5 g geben, egal wie schwer. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass das schwerste 2,5 kg und das leichteste 400 g wiegt. Zudem finde ich im Internet eine empfohlene Dosierung von 0,05 g pro kg täglich...

  3. #3
    Avatar von sternenstaub
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    Pasteurellen? Also möglicherweise Geflügelcholera?

    Ich würde die Hühnchen, die nach wie vor Symptome zeigen (wie geschwollene Augen), töten und die gesamte Herde (also die Symptomlosen) nochmal gegen Pasteurellen behandeln. Die Symptomlosen können nämlich die Bakterien auch tragen (und weiterverbreiten), ohne gleich Symptome zu zeigen. Vorher wäre nochmal ein Erregernachweis mit Antibiogramm sinnvoll, um sicher zu gehen, dass der Erreger noch da ist - auch bei den beiden, die nach wie vor Symptome zeigen.
    Während der Behandlung die ganze Herde im Stall lassen und daneben den Auslauf desinfizieren (Kalk). Nachdem was ich gelesen habe, ist der Erreger aber bei Kälte wohl nicht sonderlich stabil.

    Die Regelempfehlung bei Pasteurellen ist die Tötung des Gesamtbestandes, weil der Behandlungserfolg wohl ungewiss ist.
    Gruß sternenstaub

  4. #4

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    Hallo, nein, Geflügelcholera wohl nicht, Verdacht ist wohl eher Mykoplasmen, auf die sich die Pasteurellen (gibt wohl verschiedene) draufgesetzt haben. Symptome passen auch nicht wirklich für Geflügelcholera. Wäre nur schön, wenn ich mir bezüglich der Dosierung sicher sein könnte. So, wie es der Tierarzt empfiehlt, wäre es ja für die Zwerge eine 20fache Überdosierung...
    Bestand töten kommt natürlich nicht in Frage, sind Kuschelhühner!

  5. #5
    Avatar von sternenstaub
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    Doch das könnte schon passen. Die chronische Form der Geflügelcholera kann sich durchaus auch in hartnäckigen Augenentzündungen zeigen. Am Eulenkopfsyndrom sind nicht nur Mykoplasmen schuld, auch wenn die die bekanntesten Verursacher sind. Mykoplasmen müssten auch per Abstrich nachweisbar sein.

    Pasteurellen: War es zufällig pasteurella multocida? Eine genaue Erregerbestimmung hat das Labor ja hoffentlich gemacht, weil sonst eigentlich kein sinnvolles Antibiogramm möglich ist. Und eine Kopie des Befundes hast Du hoffentlich auch bekommen, der steht Dir als Halter zu.

    Ich würde die beiden Hennen in den Himmel schicken, denn ich glaube nicht, dass sich an deren Zustand noch irgendwas bessert. An denen wird seit Dezember, also 6-8 Wochen herum gedoktert ohne nennenswerten Erfolg. So wie deren Zustand jetzt (seit Wochen) ist, haben die keine wirkliche Lebensqualität. Die chronische Augenentzündung ist für die beiden Mädels schmerzhaft und geht oft auch mit Juckreiz einher.
    Gruß sternenstaub

  6. #6

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    Ne, einen genauen Befund hab ich leider nicht, daher weiß ich auch nicht, welche Pasteurellen. Sie sollen aber auf jeden Fall amoxicillin - empfindlich sein, müssten also schon weg sein

  7. #7
    Avatar von sternenstaub
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    Ich zitier Dir mal die entsprechende Passage zur Geflügelcholera aus dem "Geflügelkompendium"

    "Akut erkrankte Tiere lassen sich nur durch die intravenöse Verabreichung von Langzeitsulfonamiden retten. Eine weiterführende Behandlung mit Sulfonamiden oder Antibiotika über das Tränkewasser oder Futter ist notwendig und i.d.R. sehr wirkungsvoll, jedoch kommt es nach dem Absetzen der Medikamente häufig zum Wiederauftreten der Erkrankung in der Herde"

    Zitat aus "Erkrankungen des Nutzgeflügels"

    "Eine Therapie kann mit Sulfonamiden oder Antibiotika versucht werden, wobei die Resistenzlage unbedingt zu beachten ist. Es ist zweifelhaft, ob eine Theraoie zur Erregerelimination führt."

    Für die chronische Form beschreiben beide unter anderem Sinusitis, Konjunktivitis, aber auch Broncho-Pneumonien (und noch einiges mehr, was auftreten kann). Ich befürchte, dass beide Hennen nach wie vor mit den Pasteurellen belastet sind. Ein Abstrich könnte Klarheit verschaffen.

    Für den symptomlosen Teil der Gruppe: Wann hast Du zuletzt entwurmt?

    Du kannst auch mal zfranky anschreiben, vielleicht hat er noch eine Rettungsidee.

    Ich denke aber, dass es sowohl im Sinne der beiden Hennen als auch der restlichen Gruppe wäre, die beiden Hennen in den Himmel zu schicken.
    Gruß sternenstaub

  8. #8
    Avatar von Bohus-Dal
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    Dumme Frage, Du fütterst nicht zufällig größere Mengen lebende Mehlwürmer? Sorry, ist nur so geraten und wahrscheinlich nicht hilfreich.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  9. #9

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    Ne, Mehlwürmer bekommen sie nicht, nur Regenwürmer holen sie sich ��. Entwurmt wurden sie zuletzt im September. Interessanterweise sind beide trotz allem sehr vital, streiten sich um Leckerbissen, gackern, scharren, wehren sich bei Medikamentengabe etc. Juckreiz eher nicht, zumindest kratzen sie nicht. Schmerzen: wahrscheinlich,, aber sie bekommen Schmerzmittel. Ich weiß schon, dass Hühner spät zeigen, wenn es ihnen schlecht geht, habe aber auch schon im Laufe der Jahre viele kranke Hühner gesehen, man merkt dann schon, wenn sie "todgeweiht" sind. Es wiederstrebt mir daher, sie zu töten, zumal sie sehr zahm sind. Ich denke halt, es muss sich doch mal in irgendeine Richtung verändern, besser oder eben schlechter. Dann würde ich mich auch leichter tun, sie zu "erlösen". Würdet ihr denn jetzt die neuen Medis geben und in welcher Dosierung?

  10. #10

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    Ach ja, und hatte man im Antibiogramn nicht sehen müssen, wenn die Erreger resistent wären? Der Tierarzt meinte jedenfalls, sie wären es eben nicht...

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