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Thema: Rote Liste und schlachten?

  1. #1

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    Rote Liste und schlachten?

    Hallo zusammen, ich hab mich gefragt, ob man Hühnerrassen, die auf der roten Liste stehen, zur Fleischgewinnung überhaupt schlachten darf? Habe nichts zu dem Thema gefunden?

  2. #2
    Moderator Avatar von Bartzwerg
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    Überschüssige Tiere, die man nicht los wird oder welche mit Ausschlußkriterien, warum nicht? Im Endeffekt sind es ja dann auch "nur" Hühner.

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
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    Es heißt ja: Erhalten durch Nutzen. Man darf und soll diese Rassen züchten, halten und letztendlich aufessen.
    Die auf der Roten Liste der bedrohten Haustierrassen zu findenden Rassen stehen ja nicht unter Artenschutz.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4
    Avatar von Synala
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    Ich schlachte die Hähne die ich Zuviel habe. Die Hennen die nicht zur Zucht taugen vermittele ich an Hobby Hühnerhalter.
    Ob rote Liste oder nicht. Was soll man den sonst mit den Hähnen machen?

  5. #5
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Erhalten heißt ja nicht auf Teufel komm raus jedes Tier irgendwie am Leben halten. Es kommen ja auch Tiere raus, die nicht dem Standard entsprechen (ich rede jetzt von groben Fehlern). Wenn die sich fortpflanzen würden, würden auf Dauer die Rasse verfälscht. Es ist also schon in Ordnung auch solche Tiere zu schlachten für die Rasseerhaltung.
    LG
    Astrid

  6. #6
    Avatar von Mara1
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    Das hab ich mich auch mal gefragt bei einem Fernsehbeitrag über die Erhaltung einer sehr seltenen Hühnerrasse. Wenn so selten - warum schlachtet ihr sie dann? Aber es wurde einleuchtend erklärt: Eine Rasse erhalten kann man nur durch ständige Nachzucht und Nutzung. Man muß doch immer wieder junge Tiere nachziehen, die besten dann für die Weiterzucht auswählen etc. Und wenn man junge Hühner nachzieht hat man auch überschüssige Hähne und es müssen auch mal alte Hennen gehen, weil der Platz halt auch begrenzt ist. Sonst hat man irgendwann einen Stall voll mit alten Tieren, Hennen die nicht mehr legen und Hähnen die nicht mehr befruchten, und dann ist Schluß mit der Erhaltung der Rasse.

    So gesehen muß man sich überlegen, was man will. Ein paar Hühner einer seltenen Rasse halten, bis sie irgendwann wegen Krankheit oder Altersschwäche gehen, oder etwas zum Erhalt der Rasse beitragen.

  7. #7

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    Es gibt ein Sprichwort: "erhalten durch aufessen", durch die Nutzung entsteht eine Motivation zur Erhaltung. Wenn eine ausreichende Nutzung der alten Nutztierrassen erfolgt, ist die Erhaltung ein Nebeneffekt. Es ist sehr schade das in der privaten Hühnerhaltung so viele Hybridhühner gehalten werden, wenn diese durch die alten Rassen ersetzt würden bräuchten wir keine GEH.
    Der landwirtschaftliche Bereich zur Sicherung des Lebensunterhaltes kann dies aufgrund des deutschen Verbraucherverhaltens nicht leisten.
    Erhaltungszucht: Sachsenhühner gesperbert, Augsburger schwarz, Mechelner gesperbert.
    Haltung: Marans s/k, Bresse Gauloise, Schwedische Blumenhühner und Grünleger.

  8. #8
    Avatar von Bohus-Dal
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    Wenn die Fleischnutzung bei der Entstehung der Rasse ein Zweck war, hat vielleicht auch das Schlachten und Aufessen an sich einen Sinn, nicht nur zum Beseitigen überzähliger Individuen, sondern auch, um z.B. auf Sachen wie schnelles Erreichen der Schlachtreife, Schlachtgewicht, Fleischgeschmack etc. selektieren zu können.

    Man ißt ja normalerweise auch die Eier auf und brütet nicht jedes einzelne aus. Als das Bjurholmhuhn entdeckt wurde, brütete man zu Anfang tatsächlich erstmal alle Eier aus, aber selbst da ist man dann zu Frühstückseiern übergegangen, wohin sonst mit allen Küken?
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  9. #9

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    Man muß zwischen Haustieren und Nutztieren unterscheiden.
    Hier werden Mastküken im Sommer für umgerechnet 60 ct verkauft. 3 Wochen alte Legehennen kosten gerade mal 2,5 Euro. Die Legehennen werden nach 2-3 Jahren an die Hunde verfüttert.
    Ich mache dieses Spiel hier nicht mit, sondern besorge mir deshalb BE von Bielefelder Kennhühnern.
    Ich hoffe das sich hier solche Rassen durchsetzen, denn es können ja beide Geschlechter getrennt groß gezogen werden. Viel schlimmer ist es doch Hybride in privaten Händen zu halten. Wir Hobbyhalter sollten mehr auf Rasse - und Mixhühner setzen. Übrigens halte ich auch das verzwergen von Großrassen nicht zum Vorteil zum Erhalt bedrohter Rassen.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  10. #10

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    Ich gehe davon aus, das bei den meisten hier die Hühner als Haustiere gehalten werden.
    Ich sehe sie als Nutztiere, die bei mir bis zum Ableben als Haustier gehalten werden.

    Ich wollte meine Erhaltungszucht für mich betreiben und gut. Dann hat mich ein alter Züchter (Thüringer Barthühner) und Geflügelhofbetreiber zum Umdenken angeregt. Der erzählte mir das viele Hobbyhalter bei ihm Tiere kaufen weil es kaum noch Züchter gibt. Und stellte mir die Frage: Wenn er aufhört, von wem kaufen die Hobbyhalter Ihre Tiere dann? Und wer stellt sicher das die Rassen so erhalten bleiben und sich nicht unerwünscht verändern? Ich konnte keine Antwort geben und habe die Stunde im Auto auf dem Heimweg darüber nachgedacht.
    Meine Konsequenz für mich war, ich bin in einem Rassegeflügelzuchtverein eingetreten um meine Lücken an Wissen über Rassestandarts, Tierbeurteilung und weitere Zuchtfragen zu füllen. Und bin froh darüber. Habe in dem Jahr viel gelernt und hoffe meinen gesperberten Sachsenhühnern durch Ausstellungen zu mehr Interesse zu verhelfen, um sie zu erhalten. Aber unser Altersdurchschnitt ist erschreckend, 50 % meiner Zuchtfreunde sind über 70 Jahre alt. Hier geht viel verloren in den nächsten Jahren.
    Was ich sagen möchte: Haltung von seltenen Rassen ist gut aber Vermehrung und Zucht im privaten Eierhühnerbereich wäre noch besser. Erhaltung durch Nutzung wie bei alten Gebäuden. Alles was nicht genutzt wird geht verloren.
    Erhaltungszucht: Sachsenhühner gesperbert, Augsburger schwarz, Mechelner gesperbert.
    Haltung: Marans s/k, Bresse Gauloise, Schwedische Blumenhühner und Grünleger.

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