Rote Liste und schlachten?

[Krawatte]

... Hier geht viel verloren in den nächsten Jahren.
Was ich sagen möchte: Haltung von seltenen Rassen ist gut aber Vermehrung und Zucht im privaten Eierhühnerbereich wäre noch besser. Erhaltung durch Nutzung wie bei alten Gebäuden. Alles was nicht genutzt wird geht verloren.

Die Welt ändert sich ständig und nichts hat auf Dauer Bestand! Die GZVe hatten ihre Zeit im 20. Jahrhundert und werden mit Sicherheit ihre Bedeutung verlieren, sofern sie sich nicht aus sich selbst heraus grundlegend erneuern. Dies wird aber ein langer und mühsamer Weg, der Ausgang scheint völlig offen.

Aber: unorganisiert sein bedeutet langfristig wohl auch das Ende vieler Rassen und Schläge. In ihrem Sinne kann man nur hoffen, dass der oben angedeutete Prozess gelingen möge. Vielleicht ergänzt durch frische Ansätze, wie es z. B. privat initierte Zuchtringe schon vormachen.

[Rohana]

Und stellte mir die Frage: Wenn er aufhört, von wem kaufen die Hobbyhalter Ihre Tiere dann? Und wer stellt sicher das die Rassen so erhalten bleiben und sich nicht unerwünscht verändern? Ich konnte keine Antwort geben und habe die Stunde im Auto auf dem Heimweg darüber nachgedacht.
Meine Konsequenz für mich war, ich bin in einem Rassegeflügelzuchtverein eingetreten[...]

Das ist der springende Punkt. Wenn niemand alte Rassen hält und nutzt (!) und weiterzüchtet, gibts die halt irgendwann nicht mehr. Und wenn alle nur beim Geflügelwagen bunte Hybride kaufen, gibts irgendwann nichts anderes mehr. Ich bin Kassier in meinem Kleintierzuchtverein, ich schätze in den nächsten Jahren verlieren wir etwa 10% Mitglieder pro Jahr - die meisten sterben weg und Nachwuchs ist nicht in Sicht. Wird nicht einfach, für die alten Rassen genauso wenig wie für die alten Vereine...

[Mara1]

Dabei ist doch eigentlich private Hühnerhaltung in Deutschland wieder im Trend, oder täusche in mich? Schade, wenn sich das nicht auch auf die Erhaltung von alten Rassen und auf die Vereine auswirkt, weil jeder nur Hybriden kauft.

Hier geht der Trend, so weit ich das sehe, zur Zeit ziemlich weg von der privaten Hühnerhaltung und überhaupt von der privaten Nutztierhaltung. Die jungen haben meistens kein Interesse mehr, sofern sie überhaupt hier bleiben. Fleisch und Eier kaufen ist einfacher als selber Tiere halten. Und zur Selbstversorgung ist es einfach nicht mehr nötig, sich die Arbeit zu machen.

Das kann man gut oder schlecht finden, aufzuhalten ist der Trend nicht.

[Rohana]

Private Hühnerhaltung ist voll im Trend, aber irgendwo zwischen der Erwartungshaltung von 1 Ei pro Tag und Streichelzoo...

[jontom]

Das ist der springende Punkt. Wenn niemand alte Rassen hält und nutzt (!) und weiterzüchtet, gibts die halt irgendwann nicht mehr. Und wenn alle nur beim Geflügelwagen bunte Hybride kaufen, gibts irgendwann nichts anderes mehr. Ich bin Kassier in meinem Kleintierzuchtverein, ich schätze in den nächsten Jahren verlieren wir etwa 10% Mitglieder pro Jahr - die meisten sterben weg und Nachwuchs ist nicht in Sicht. Wird nicht einfach, für die alten Rassen genauso wenig wie für die alten Vereine...

Um dem entgegen zu wirken muss man auch ja zu Veränderungen sagen, und das Thema interessant für den Nachwuchs zu machen.
Das betrifft insbesondere auch die Ausstellungsregularien.

[Bohus-Dal]

Man kann übrigens auch andere Wege gehen. In Schweden werden Landrassen nicht ausgestellt und trotzdem erhalten.

[Vinny]

Was soll sich denn deiner Meinung an den Regularien ändern?

Nun bin ich ganz gespannt,denn die haben mich nie gestört.

[jontom]

Was soll sich denn deiner Meinung an den Regularien ändern?

Nun bin ich ganz gespannt,denn die haben mich nie gestört.

Bei allem Respekt, um dich persönlich geht es auch nicht. Und inwiefern du im Vereinsleben unterwegs bist, ist mir nicht bekannt.

In unserem Verein jedenfalls mehren sich immer mehr Mitglieder die eben nicht dem typischen Züchterbild entsprechen.

Und denen sollte man ebenfalls gerecht werden.

Das wird aber immer schwierig bleiben wenn man sich gegen Veränderungen sperrt.

[Dorintia]

Ich kann hier im Verein nix von "Sperren" erkennen, wir haben viele junge Mitglieder. Wieviel Einblick wie es wo zugeht haben wird denn tatsächlich? Oder bedient man doch eher vorhandene Schubladen? Sicher ist das es solche und solche Mitglieder gibt. Corona erschwert momentan das Vereinsleben, überall, egal was für einer. Viele Leute werden sich auch nach Corona nicht mehr motivieren lassen.
Welche "Regularien" hier gemeint sind täte mich auch interessieren?

[jontom]

Ich kann hier im Verein nix von "Sperren" erkennen, wir haben viele junge Mitglieder. Wieviel Einblick wie es wo zugeht haben wird denn tatsächlich? Oder bedient man doch eher vorhandene Schubladen? Sicher ist das es solche und solche Mitglieder gibt. Corona erschwert momentan das Vereinsleben, überall, egal was für einer. Viele Leute werden sich auch nach Corona nicht mehr motivieren lassen.
Welche "Regularien" hier gemeint sind täte mich auch interessieren?

Na ja, mit über 200 Mitgliedern und entsprechender Jugendabteilung geht es unserem Verein recht gut wie ich meine.

Um uns herum sterben immer mehr Vereine mangels Mitgliedern.
Aber auch reagiert die Vereinsführung recht träge auf Veränderungen.
Jedoch haben wir begonnen din Führung zu verjüngen, das hat uns bisher gut getan.

So haben wir z.B. in 2020 erstmals eine Online Ausstellung veranstaltet in der nicht Preisrichter Noten vergeben haben, sondern Mitglieder.

Das hat allen Teilnehmern recht viel Spaß gemacht.

Ist nur ein Beispiel.