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Thema: Keimen im kleinen Maßstab

  1. #1
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Keimen im kleinen Maßstab

    Dachte mir heute, daß es mal wieder Zeit wird für eine Neuauflage. Auch weil es so viele Anfänger in der Hühnerhaltung derzeit zu geben scheint. Ich setze später noch einen Link vom sehr guten Keime-Faden aus früheren Jahren, wo es aber mehr um Großmengen geht. Trotzdem sehr interessant, oder gerade deswegen. Ich denke aber, daß es auch wichtig ist, einen möglichst überschaubaren Faden für kleinere Mengen und schnell zu realisierendes Gekeimtes zu haben, da die meisten Hühnerhalter diese Hinweise eher für die Winterzeit brauchen und nicht dauerhaft mit Keimfutter füttern wollen, was ja auch keineswegs sein muß.

    Wer seine Hühner ab Herbst mit wichtigen Vitaminen versorgen möchte, kann das sehr einfach mit gekeimtem Weizen, Hirse, Hanf, Radieschen, Waldvogelfutter, Sonnenblumenkernen, Erbsen, Linsen, Brokkoli, Nackthafer, Mungbohnen, und noch eingen anderen Saaten tun. Übrigens auch für Menschen sehr gesund

    Ich bevorzuge Gefäße aus Glas, da sie sehr leicht und ohne großen Aufwand sicher zu reinigen sind. Alles andere Material bekommt mit der Zeit mikroskopisch kleine Riefen, worin sich Schimmel bilden kann. Da Schimmel auch bereits im Anfangsstadium giftig ist, wo man ihn weder sieht noch riecht, gehe ich keine Kompromisse ein. Die preiswertesten Keimgläser sind noch die von Snacky. Wenn das Glas mal kaputtgegen sollte, kann man es einfach durch ein Gurkenglas ersetzen, oder ähnlich passende Gläser. Nur die Öffnung muß passen, damit das Schraubsieb weiter verwendet werden kann. Diese grünen Siebe sollten gut gereinigt werden. Entweder mit einer Bürste, oder im Geschirrspüler.

    Es gibt natürlich zahlreiche andere Keimgeräte. Muß jede/r selbst entscheiden, was mehr zusagt.

    Alle ölhaltigen Saaten sollten nicht viel länger als etwa vier bis fünf Stunden einweichen. Manche Saaten brauchen keine Einweichzeit, manche nur zwei Stunden. Weizen u.ä. etwa acht Stunden. Aber da sind die Angaben sehr unteschiedlich. Ich nenne einfach das womit ich gute Erfahrung gemacht habe. Lerne aber sehr gern dazu, falls jemand genauer weiß wie die Zeiten sein sollten. Denn die Angaben im Netz stimmen meist nicht.

    Weizen z.B. weiche ich abends vorm schlafen gehen ein. Am anderen Morgen schütte ich das Wasser ab, spüle kurz einmal und dann wieder am Abend. Alle Keimgläser spüle ich morgens und abends. Die Weizenkeime sind je nach Lichtverhältnissen und Raumtemperatur nach 1 1/2 bis zwei Tagen fertig. Die Gläser sollen hell stehen, außer es handelt sich um Dunkelkeimer, und auf gar keinen Fall Sonne abbekommen. Ein eher kühler Standort ist gut, aber keine Vorraussetzung. Zu warm sollte es aber nicht sein. Ich verfüttere sie immer, wenn die kleinen Keime ein bis fünf Millimeter lang sind. Meine Hühner stehen total drauf.
    Manche Saaten spüle ich öfter und lasse sie lieber in kühleren Räumen stehen, da sie sehr viel Wärme entwickeln, wie z.B. Radieschen und Sonnenkerne. Die reinsten Kraftwerke

    Soweit für den Anfang.

    https://www.ecoget.de/Rapunzel-Keimg...SABEgL9__D_BwE

    https://www.aponeo.de/02351086-biosn...iABEgLkhvD_BwE




    Hier noch der Link zum erwähnten Faden. https://www.huehner-info.de/forum/sh...prossen+futter
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  2. #2
    Avatar von Gögerle
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    Hier noch der Link zum erwähnten Faden. https://www.huehner-info.de/forum/sh...prossen+futter[/QUOTE]

    Unglaublich was in diesem Froum für ein Wissen und für Tipps stecken.
    Selbst nach 40 Jahren Hühnerhaltung erfährt man immer wieder praktische Tipps.

    Vielen, vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Martin

  3. #3

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    Danke für den Faden, Saatkrähe!

    Die Keimgläser sind wirklich gut, deutlich gelingsicherer als die übereinander gestapelten Keimschalen. Grade im Winter nutzen wir Sprossen jeglicher Art für den eigenen Salat oder zusammen mit Frischkäse auf dem Butterbrot.

    Meine Hühner allerdings nehmen Sprossen pur nicht an. Sobald ich aber auf dem Fensterbrett oder im Wintergarten Weizen, Hanf oder Sonnenblumenkerne in Blumenerde (Balkonkästen werden ja eh grade nicht gebraucht) keimen lasse, stürzen sie sich auf die kleinen Pflänzchen. Nun denn - was tut man nicht für die Viecher...

  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Wer wie ich Probleme mit Schimmel hat: Ich keime endlich Weizen schimmelfrei, seit ich dem Einweichwasser einen Schluck Apfelessig zusetze. Früher habe ich über Nacht eingeweicht, dann las ich was von höchstens 6 Stunden und versuche mich jetzt daran zu halten. Einen Unterschied konnte ich aber nicht feststellen. Danach kommt der Weizen in ein Plastiksieb und wird 3x am Tag gründlich gespült. Alle Versuche, in einem unten geschlossenen Gefäß zu keimen, endeten bei mir mit Schimmel, sogar so ein extra dafür gedachtes Keimding mit Plastikschalen.
    Manchmal lasse ich eine dünne Schicht gekeimten Weizen unten im Sieb, spüle weiter 3x am Tag (Sieb steht auf einem tiefen Teller) und lasse Weizengras wachsen. Die Wurzeln halten sich unten am Sieb fest, so daß die Hühner es nachher gut abzupfen können.

    Im Moment habe ich gerade Sonnenblumenkerne auf die gleiche Art gekeimt, da habe ich nicht so Erfahrung drin, die sind aber langsam! Weiß jemand, wann man die am besten verfüttert? Weizen soll ja am gesündesten sein, wenn der Keim 1-5mm lang ist, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

    Eigentlich wollte ich mich mal wieder an Linsen wagen, nach dieser blöden Erfahrung bin ich mir da aber so unsicher. Evt. kamen die Flecken von dem Metallsieb, das ich dummerweise benutzte, in Kombination mit dem Apfelessig. Aber Schimmel ausschließen konnte ich halt nicht.

    Erbsen habe ich mal ausprobiert, die mochten die Hühner nicht so (aber ich habe ein Menschenrezept für Erbsensuppe aus gekeimten Erbsen). Hanf keimt nicht, wird wohl hitzebehandelt.

    Was gibt es noch? Für die Wellensittiche habe ich früher Wellensittichfutter gekeimt.

    Eigentlich würde ich ihnen gerne mehr Abwechslung bieten, Vorschläge und Tips wären toll. Müßte man nicht z.B. Paprikasamen keimen lassen können? Die sind bei mir schon mal im Kompost gekeimt, und Hühner mögen Paprikasamen.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #5
    Avatar von Blindenhuhn
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    Ihr bringt mich auf Ideen! Super! Ich habe noch alte Samentüten, die ich im Garten nicht mehr verwende. U.a. Radieschen (die werden bei mir im Hochbeet nie was) und Gartenkresse. Da versuch ich jetzt mal mein Glück mit keimen lassen.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  6. #6
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Schreck Beitrag anzeigen
    ....... Die Keimgläser sind wirklich gut, deutlich gelingsicherer als die übereinander gestapelten Keimschalen...........
    Danke, daß Du es erwähnst - hatte ich vergessen zu schreiben. Sehr schnell keimende Saaten wie Weizen, können auch mal in einem Sieb keimen. Wenn ich ein Glas zu voll gemacht hatte (Weizen nur bis zu einem Drittel befüllen), oder weil die Tiere genug anderes Frischzeug gerade noch haben, fülle ich das Glas Weizen für einen Tag in einen Plastikdurchschlag um, setze ne passende Schüssel drunter und decke mit einem Deckel oder einfach nur Küchenpapier ab. Luftzufuhr muß aber sein. Es gibt auch diese Spritzschutzdinger für Bratpfannen. Quasi ja auch ein Sieb. Das kann man auch gut als Abdeckung nehmen. Die Feuchtigkeit verdunstet nicht so schnell und Luft kann ran.

    Bohus-Dal - bei Weizen brauchst Du eigentlich keinen Essig. Der keimt so schnell... Wenn Du Zimmertemperatur hast, dort wo es lagert, dann brauchst Du nur zwei bis dreimal spülen, gut abtropfen lassen, bzw. Auffabgschüssel für das Wasser und oben iwi abdecken, daß genug Luft noch dran kann, aber nicht austrocknet. Wenn ich so vorgehe, schwenke ich beim spülen den Weizen, damit die Oberen nach unten gelangen und umgekehrt. Das klappt hervorragend. Da ist keine Schimmelgefahr, wenn die Teile vorher gut gesäubert wurden. Die allerdings kann man ab und an in Essigwasser liegen lassen, wenn Plastik - dann sind sie wieder sauber.

    Erbsen gekeimt werden hier zwar auch genommen, aber sind keine Favoriten. Ich gebe die kaum noch. Aber so zwei, derimal im Monat gibt es Linsen gekeimt. Das mögen sie gern. Mein Hanf keimt hervorragend. Wellensittichsaaten sind ähnlich wie Waldvogelfutter. Das sind die Lieblingskeime meiner Hühner. Aber nicht für jeden Tag. Sie wollen Abwechslung ! Radieschenkeime lieben sie auch.

    Blindenhuhn - wundere Dich nicht, wenn Du die Radisaat spülst. Die stinken ab und an ganz ordentlich (wegen hohem Phosphoranteil) und müssen darum bei jedem Spülgang mehrfach gespült werden. Zumal sie auch ordentlich Hitze entwickeln, wie die Sonnenkerne, die ich auch gründlicher spüle.

    Gartenkresse solltest Du vielleicht auf Küchenpapier, oder in einem Durchschlagsieb keimen lassen.
    LG, Saatkrähe

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  7. #7

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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Eigentlich würde ich ihnen gerne mehr Abwechslung bieten, Vorschläge und Tips wären toll. M
    Ich glaube Paprika und Tomaten brauchen recht lange zum Keimen.

    Was schnell keimt an Samen und auch im eigenen Salat lecker ist:
    - Brokkoli
    - Radieschen und Rettich
    - Rotklee
    - Mungbohnen
    - Rucola
    - Alfafa (oder so ähnlich. Sind das Luzerne?)
    - Linsen

    Bestimmt gehen auch Kohlrabisamen und rote Beete.

  8. #8
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Themenstarter
    - Alfafa (oder so ähnlich. Sind das Luzerne?)
    Ja, sind Luzerne und nennt sich Al fal fa.


    Ich zitiere mich mal selbst aus dem ersten Beitrag: .... kann das sehr einfach mit gekeimtem Weizen, Hirse, Hanf, Radieschen, Waldvogelfutter, Sonnenblumenkernen, Erbsen, Linsen, Brokkoli, Nackthafer, Mungbohnen, und noch eingen anderen Saaten.....
    LG, Saatkrähe

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  9. #9
    Avatar von melachi
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    ich mache mir das recht einfach: vier Gläser mit Glasdeckel, ein Siebchen. Jeden Mittag ein Schüppchen Weizen rein, Wasser drauf. Abends abgießen und durchspülen (alle anderen Gläser werden dann auch durchgespült), dabei die Glasöffnung mit dem Sieb sichern. Dann den Deckel so auflegen, das Luft drankommt. Am dritten Tag wird verfüttert, also ist quasi immer ein Glas leer, bzw. im Abwasch.

    in den Gläsern steht unten immer etwas Wasser, dort gären die Samen eher als sie keimen, es riecht immer angenehm säuerlich. Das stört weder mich noch die Hühner, denn vergorener Weizen ist ja auch gesund. Vor dem Verfüttern spüle ich die Keime nicht nochmal extra ab, damit die säuernden Bakterien mit ins Huhn kommen. Die Keime stehen am Küchenfenster, je nach Temperatur sind sie dann teils schon recht groß.

  10. #10

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    Das Keimen von Samen ist übrigens auch für den menschlichen Verzehr zu empfehlen.
    Überteuerte Keimgläser braucht man dafür nicht zwingend. Einfach ein bauchiges Mehrweglas nehmen und Gaze/Mull/Leinentuch o.ä. mit Gummiringen an der Öffnung befestigen. Mehrwegdeckel durchbohren geht auch. Und dann kopfüber in ein anderes Gefäß stellen. Kostenpunkt <1€
    Auch bei den Samen wird viel getrickst, die werden oft zu horrenden Preisen angeboten. Dabei tuts auch ganz normales bio-Saatgut, das man für den Zweck auch in größeren Chargen kaufen kann.
    Geändert von Krähbert (01.02.2021 um 15:11 Uhr)

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