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Thema: Mögliches Ballengeschwür, was tun?

  1. #1

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    Mögliches Ballengeschwür, was tun?

    Hallo Zusammen,
    am Wochenende ist uns aufgefallen, dass unser Araucana Gockel Coco sehr stark humpelt, da er nicht mehr richtig mit einem Bein Auftritt. Ansonsten verhält er sich ganz normal!
    Wir haben seine Füße genauer begutachtet, dabei sind uns die beiden Auffälligkeiten auf den Fotos aufgefallen.

    Die Beule auf der Oberseite ist eher weich, man kann sie auch ein wenig hin und her bewegen.

    Das schwarze auf der Unterseite ist hingegen sehr hart.


    Nachdem uns das aufgefallen ist haben wir gleich ein wenig recherchiert und sind als wahrscheinlichste Diagnose auf ein Ballengeschwür gestoßen. Kann das von euch jemand bestätigen?
    Seit Samstag bekommt Coco nun täglich ein Fußbad mit Kernseife und einen neuen Verband mit Zugsalbe. Man hat schon fast das Gefühl ihm gefällt das Bandagieren, weil er ziemlich cool bleibt :-)

    Bisher hatte das alles aber gefühlt noch keine Wirkung, das schwarze Ding ist immer noch so hart wie am Anfang. Deshalb sind wir ein wenig ratlos, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

    Jetzt wollte ich in die Runde fragen was ihr denkt.
    Handelt es sich um ein Ballengeschwür?
    Hat jemand noch einen Tipp, wie man den Fuß Behandeln kann?

    Schon mal vielen Dank, ich freue mich auf eure Antworten!:-)
    Grüße Stefan
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  2. #2
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Ja, es ist ein Ballengeschwür. Zugsalbe ist richtig, allerdings ist der Zustand hier schon weit fortgeschritten. Ich würde die Wirkung der Zugsalbe nicht abwarten und einen Tierarzt den Klumpen rausholen lassen. Ich hatte es in der Ausprägung auch schon, also mit geröteter Beule an der Oberseite, da war sogar eine 2malige Behandlung erforderlich. Die 2. Behandlung erfolgte dann von oben.

    MMn sieht das auf Deinen Fotos noch gut behandelbar aus.

    Wichtig ist auch eine gute Nachsorge, also den Verband vom Tierarzt mehrere Tage drauf lassen, also auf keinen Fall für die Nacht abmachen oder so.
    Geändert von sm20 (21.01.2021 um 09:22 Uhr) Grund: Nachtrag

  3. #3
    Avatar von Bohus-Dal
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    Nimm Dir mal die Zeit und lies Dir diesen Thread durch, da stehen viele gute Tips drin. Eine halbe Stunde Fußbad in Schachtelhalmtee kann helfen, den Pfropfen zu lösen. Nur Zugsalbe brachte da bei mir zu Anfang auch nichts. Wenn Du an Aurizon Ohrentropfen für Hunde kommst, das hat bei mir eine tolle schnelle Besserung gebracht. Dazu müßte allerdings erstmal der Pfropfen weg, denke ich.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  4. #4

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    Vielen Dank für euer Feedback und den verlinkten Thread!

    Gestern Abend war der Pfropfen schon besser eingeweicht. Heute hat er nochmal ein längeres Fußbad bekommen.
    Oberflächlich sieht es so aus, als ob er sich schon zu lösen anfängt. Deshalb sind wir jetzt auf einen Ballistol Verband umgestiegen.
    Jedenfalls gehen wir die Tage auch zum Tierarzt, sobald wir ne Rückmeldung von ihm haben.
    Er muss sich bei Hühnern selbst erst wieder einlesen.

  5. #5
    Avatar von Blindenhuhn
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    Ich würde nach dem Fußbad versuchen, die schwarze Kruste VORSICHTIG mit dem Fingernagel rundherum zu lösen oder zumindest stückchenweise abzutragen. Wenn diese ab ist, dann mit med. Honig einschmieren. Am besten wirkt Vetramil Honigsalbe (Tipp von meiner TÄ).
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  6. #6
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Zitat Zitat von Blindenhuhn Beitrag anzeigen
    ... die schwarze Kruste VORSICHTIG mit dem Fingernagel rundherum zu lösen oder zumindest stückchenweise abzutragen. ...
    Nein, mach das lieber nicht. Die schwarze Kruste ist kein "Deckel", den man abheben kann, um an die Problemzone zu kommen. Die schwarze Kruste ist direkt die Oberfläche des ausgehärteten Eiterklumpens. Durch Herumpopeln hast Du vor allem ein Infektionsrisiko. Wenn Du die schwarze Kruste weg hast, hast Du gar nichts erreicht.
    Ballistol hat genau die Wirkung, die man da braucht, es kriecht in den Spalt zwischen Eiterklumpen und gesundem Gewebe und verdrängt alles, eben auch Feuchtigkeit und Keime. Wenn der Ballenabszess schon recht weit ausgereift ist, reicht es möglicherweise auch als einzige Therapiemaßnahme und der Klumpen läßt sich herausziehen.
    Mit einem Hahn, der schon humpelt, hätte ich, ehrlich gesagt, keine Geduld für die Anwendung von Hausmitteln.

    Ich kann Dir nur sehr ans Herz legen, wähle einen Tierarzt, der Routine in der Entfernung solcher Ballenabszesse hat. Entsprechende Tierärzte kennen das Problem, weil es häufig auch an Papageien und an in Gefangenschaft lebenden Wildvögeln auftritt. Ich habe schon 4x eine solche Operation durchführen lassen, es war jedes Mal damit erledigt und keine aufwendige Nachsorge erforderlich. Bereits beim ersten Verbandswechsel nach 2 bis 5 Tagen war alles verheilt und vorbei. Hab vom TA Metacam und Enrofloxacin für 4 Tage mitbekommen, aber das war meist gar nicht nötig bzw. das Huhn hat das nicht nehmen wollen und es ist trotzdem nichts passiert. Es ist sicher vorteilhaft, wenn das Huhn mit dem Verband nicht im Schlamm herumlaufen muß.

    In dem verlinkten Thema wird ja deutlich, wie die Nachsorge nach einer selbstgemachten Operation Kopfzerbrechen bereiten kann. Nach meinen Tierarztbesuchen war jedes Mal sofort Ruhe.

  7. #7
    Avatar von Blindenhuhn
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    Wenn du meinst! Dann ist meine TÄ wohl unfähig, sie hat nämlich mit dem Fingernagel "herumgepopelt".
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
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  8. #8
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Und wieviele Ballenabszesse hat sie erfolgreich entfernt? Daran würde ich die Fähigkeit messen.

    Ich spreche nur aus eigener Erfahrung, das ist alles.

    Das angehängte Foto zeigt einen solchen Eiterklumpen direkt nach der Entfernung. Die schwarze Kruste ist noch dran (Rückseite). Der Eiterklumpen stammt aus dem kleinen zarten Füßchen eines Federfüßigen Zwerghuhns! Du kannst Dir die Größe der Wundhöhle vorstellen, da muß man schon einen Plan haben, bevor man die Baustelle aufreißt. Und wie gesagt: Hier gab es keinerlei Nachsorgeprobleme.
    eiterklumpen800.jpg

  9. #9
    Avatar von Hühnermamma
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    So hat es bei meiner Welsumerin auch ausgesehen. Da blieb der Pfropfen am Verband kleben. Die Wundhöhle war riesig und musste noch einige Zeit mit einem Verband geschützt werden. Bei dem Hahn eines Bekannten war der Abszess schon so weit eingedrungen, dass er die Knochen beschädigt hatte. Daher würde ich nicht zögern und mit dem Tier zum TA gehen. Die Eigentherapie mit Salbenverband dauert sehr lange.

  10. #10

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    Ein kleines Update zur aktuellen Lage.
    Wir waren schlussendlich nicht beim Tierarzt, weil er sich mit der Thematik nicht auskannte und wir auf die Schnelle keinen anderen fanden.

    Als ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe am 22.01, hat sich kurz darauf der Propfen sehr leicht gelöst. Ich habe zu dieser Zeit sehr lange Fußbäder mit ihm gemacht im Bereich von 30 bis 45 min und das jeden zweiten Tag. Zwischen den Bädern haben wir ihm einen Ballistol Verband angelegt.

    Nachdem sich der Propfen gelöst hat, haben wir die Wunde regelmäßig desinfiziert und mit Betaisodona Salbe auf der Wunde neu verbunden. Auf die Beule auf der Oberseite haben wir weiterhin Zugsalbe aufgetragen. Vor jedem Verbandwechsel hat er noch ein Fußbad von ca 15 Minuten bekommen. Während dieser Zeit haben wir unsere Hühner gleich komplett im Stall gelassen, damit die Wunde keinen Dreck abbekommt. Als dann das Wetter nicht mehr so nass war, haben wir die Hühner wieder raus gelassen.

    Bis Mitte März haben wir den Verband regelmäßig gewechselt. Am Anfang natürlich öfter und dann zum Ende hin mit abnehmender Häufigkeit. Wenn man den Fuß heute betrachtet, dann ist die Beule auf der Oberseite komplett verschwunden und an der Unterseite sieht man auch gar nichts mehr.

    Zusammenfassend würde ich sagen, am Ende haben wir das Geschwür erfolgreich behandeln können. Es war aber mit sehr viel Aufwand verbunden und hat auch ein paar Nerven gekostet. Deshalb würde ich wirklich jedem raten einen kundigen Tierarzt aufzusuchen wie sm20 schon angemerkt hat!

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