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Thema: Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

  1. #81

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    Danke @Bohus-Dal für das Teilen deiner Erfahrungen. Ich freue mich über deinen erfolgreichen Weg. Das Ausmerzen eines Virus durch Bildung von Resistenzen würde ich mir auch sehr wünschen. Leider habe ich viele Tiere durch eine aggressive Variante verloren. Daher ist in meinem Fall nicht abzusehen, wie verlustreich dies wäre und ob überhaupt möglich. Ich habe mich mit Nutellabrot ausgetauscht. Dein Verständnis für ihren Weg finde ich gut. Unter diesem Gesichtspunkt wird man meinen Weg dann auch verstehen können.

  2. #82
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    das kann dir natürlich niemand sagen, aber ich halte es für verschwindend gering, das sowas ausgerechnet bei dir entsteht. Es müsste ja dann bei deiner Handvoll Tiere quasi jede einzelne Mutation genau auf den Punkt fallen, der eine höhere Aggressivität bewirkt. Wenig wahrscheinlich. Dazu brauchst du ganz anderen Mengen an Tieren. Das kann allerdings nicht nur in der Massentierhaltung passieren. Wenn jeder Züchter impft und dann mit seinen Tieren die Großschauen abklappert, ist das Szenario auch nicht gerade ungünstig für solche Virenmutationen

    Viel wahrscheinlicher ist es, das deinem Küken die natürlichen Resistenzen nicht vererbt wurden, wenn du ein krankes dabei hast. Du kannst dir mit jedem Brutei so ein Küken ohne natürliche Resistenzen einfangen, genauso wie mit zugekauften Tieren.

    Natürlich will niemand mit Marek zu kämpfen haben, aber wie du schon angemerkt hast: wenn kein Selektionsdruck auf den natürlich erworbenen Resistenzen lastet, können sie schnell verloren gehen. Will man sie erhalten, dann muß man die nicht resistenten Tiere erkennen, und das geht nur ohne Impfung.
    Danke für Deine Gedanken dazu. Man sagt immer, man soll geimpfte und ungeimpfte Tiere nicht mischen, aber ist ja auch klar, daß das nicht gleich jedesmal zur Katastrophe führen muß. Das Küken war ja ein eigener Mix, nur halt mit fremdem Vater, der anscheinend nicht resistent gegen meine Variante des Virus war, obwohl er selber ungeimpft und aus Naturbrut und gesund war. Nur halt nicht hier geschlüpft.



    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Danke @Bohus-Dal für das Teilen deiner Erfahrungen. Ich freue mich über deinen erfolgreichen Weg. Das Ausmerzen eines Virus durch Bildung von Resistenzen würde ich mir auch sehr wünschen. Leider habe ich viele Tiere durch eine aggressive Variante verloren. Daher ist in meinem Fall nicht abzusehen, wie verlustreich dies wäre und ob überhaupt möglich. Ich habe mich mit Nutellabrot ausgetauscht. Dein Verständnis für ihren Weg finde ich gut. Unter diesem Gesichtspunkt wird man meinen Weg dann auch verstehen können.
    Dann ist das ja bei Dir so ähnlich wie bei Nutella Das ist echt schlimm. Sie hat mich mal besucht, ich bin sowieso immer sehr vorsichtig im Hinblick auf Krankheitserreger an Schuhsohlen und so, aber bei ihr war ich ganz hysterisch. Diese Marekvariante will man wirklich nicht haben, ich kann ja nicht wissen, ob meine Tiere dagegen auch resistent wären, und Kunstbrut kommt für mich einfach nicht in Frage. Um viele Verluste in Kauf zu nehmen und Resistenz selber hervorzuzüchten, habe ich ein zu weiches Herz, das könnte ich nicht. Dazu bräuchte man auch viel mehr Küken jedes Jahr.

    Ich kenne jemanden, der sich vorstellen könnte, das zu machen. Sehr viele Küken in Kunstbrut ausbrüten, nicht impfen, die erkrankten schnell erlösen, um das Leiden so gering wie möglich zu halten, und dann mit den gesunden weiterzüchen. Evt. wären schon in der nächsten Generation kaum noch kranke. Ist eine schwierige Sache, einerseits opfert man so Leben, die man durch eine Impfung hätte retten können. Andererseits ist es eine gute Tat, die mehr Gesundheit und weniger Leiden zum Ziel hat und z.B. auch mir ermöglichen würde, zukünftig Bruteier einer Wunschrasse zu bekommen, an die ich mich ohne so eine Aktion nicht ranwagen würde.

    Was ich völlig unverständlich finde sind Züchter, die nie geimpft haben und deren Hühner offensichtlich resistent sind, die aber aus heiterem Himmel plötzlich doch anfangen zu impfen, "das muß man schon". Scheint mir nicht so durchdacht. Und was mich wirklich traurig macht, ist, wenn Züchter kommentarlos Bruteier von geimpften Hühnern an Hobbyhalter abgeben, die sie unter eine Glucke legen, wochenlang ihr Herz an die kleinen hängen und ihnen dann beim Sterben zugucken dürfen. Anfänger wissen das doch vielleicht noch nicht, da könnte sie der Züchter ruhig drauf hinweisen, wenn er mitbekommt, daß die paar verkauften Eier für eine Naturbrut gedacht sind.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  3. #83

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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Ich kenne jemanden, der sich vorstellen könnte, das zu machen. Sehr viele Küken in Kunstbrut ausbrüten, nicht impfen, die erkrankten schnell erlösen, um das Leiden so gering wie möglich zu halten, und dann mit den gesunden weiterzüchen.
    Ausgehend von einem starken Befall möchte ich dazu "jemanden" folgendes zu bedenken geben.
    Es kann lange, sehr lange dauern, bis sich erste Symptome zeigen. Dort, wo die am stärksten betroffene Brut schlüpfte, erkrankte das erste Küken mit etwa 6 Wochen, zuletzt starb eine Henne mit über 8 Monaten!
    Womöglich gibt es die Vorstellung, ein erkranktes Tier sofort als solches erkennen und entsprechend schnell handeln zu können. Dem ist speziell bei der tumorösen Form nicht so. Die betroffenen Tiere erscheinen lange gesund, fressen normal, haben glänzende Federn und sind lebensfreudig. Wenn sie dann sichtbar auffällig werden, geht es ihnen nicht unbedingt konstant schlechter. Im Gegenteil, einigen geht es vermeintlich besser und erst mit der Zeit zeigt sich das ganze Ausmaß. Und die Tiere kämpfen um ihr Leben. Die erste Henne, die ich untersuchen ließ, hat bis kurz vor ihrem Tod gefressen. Zu dieser Zeit waren fast alle(!) inneren Organen von Tumoren befallen. Darüber sollte man sich im Klaren sein.
    Die Selektion kann sich über viele Monate erstrecken und man muss, wenn sie durchgezogen werden soll, jedes auch nur halbwegs auffällige Tier sofort töten. Wie lange wartet man dann, bis mit den überlebenden Tieren weiter gezüchtet wird? Auch diese können später noch erkranken, auch nach dem Schlupf einer weiteren Brut. Bei den nächsten Bruten kann es wieder hohe Verluste geben. Wieviel Tierleid und wie viele tote Tiere nimmt man für ein unklares Ergebnis in Kauf? Bevor jemand ein solches Experiment mit seinen Tieren startet, empfehle ich die ausführliche Beschäftigung mit der Erkrankung und ihren vielen Erscheinungsformen.

    Um noch deutlicher zu machen, von welchem Ausmaß wir bei einem starken Befall mit einem aggressivem Virus reden, hier ein paar Daten und Fakten:

    Von 50 Küken aus einer Brut sind 37 gestorben. Von einer Glucke mit 5 Küken sind alle gestorben. Außerdem noch 7 weiter Küken aus einer anderen Brut und ungefähr ein Dutzend erwachsene Hühner. Macht zusammen 62 Tiere an zwei Standorten, die zwischen Anfang Juni 2020 und Anfang Januar 2021 an einer Infektion gestorben sind. Bisher!

    Zum Thema Bruteier: Marek überträgt sich nicht über Bruteier, in keiner Konstellation. Einzig könnten BE theoretisch durch äußere Behaftungen belastet sein. Fremde Eier würde ich vor der Unterschiebung/Einlegung immer desinfizieren. Wer dies nicht möchte, sollte den Eierquellen möglichst vertrauen können. Davon abgesehen fände ich -bei Abgabe von Bruteiern und Tieren, und auch bei gegenseitigen Besuchen- einen offenen Umgang mit den Themen Marek im Bestand und Impfung auch wünschenswert. Abgabe von Tieren ohne Information über Impfung oder unklaren Gesundheitszustand geht gar nicht!

    Was ich völlig unverständlich finde sind Züchter, die nie geimpft haben und deren Hühner offensichtlich resistent sind, die aber aus heiterem Himmel plötzlich doch anfangen zu impfen, "das muß man schon".
    Dazu müsste man wissen, ob diese Züchter an Ausstellungen und Tierbesprechungen teilnehmen. Dort sehe ich Ansteckungsgefahr mit vielen Krankheiten. Eine andere Erklärung wäre die notwendige Blutauffrischung mit Fremdtieren zur Vermeidung von Inzucht.

  4. #84
    Avatar von melachi
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    wenn du so massive Ausfälle in so kurzer Zeit hast, dann würde ich vermuten, das da ein oder mehrere aktive Ausscheider in deinem Bestand sind, die nicht erkranken, aber für starken Virendruck sorgen. Möglicherweise auch eine andere Haltung in der Nachbarschaft. Besch.eidene Situation...

  5. #85
    Avatar von Bohus-Dal
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    Krass, Silmarien. Das ist ja wirklich ganz schlimm

    Zu dem "Experiment": Derjenige kennt sich aus und weiß bescheid. Hat auch keinen schlimmen Marekerreger. Bruteier werden sowieso desinfiziert.
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  6. #86
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    Da Marek ja entsprechend anhänglich ist, kann ich mir mit einem gebrauchten Omlet das Virus einfangen? Ich weiß, dass dort gegen Marek geimpft wird.....der Omlet wurde gebraucht gekauft und bisher nicht benutzt....
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  7. #87
    Moderator Avatar von zfranky
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    Man sollte immer die Gegenstände desinfizieren, die man gebraucht aus anderen Haltungen holt.
    Das Marekvirus ist nicht sonderlich widerstandsfähig gegen Desinfektionsmittel.
    Vielleicht haben manche die irrige Vorstellung, dass ein einziges Viruspartikel schon für eine Infektion reichen würde. Das ist nicht der Fall. Man braucht immer eine gewisse Menge an infektiösem Material.

  8. #88
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Das Ausmerzen eines Virus durch Bildung von Resistenzen würde ich mir auch sehr wünschen.
    Das wird höchstwahrscheinlich nicht passieren. Alle Versuche, Hühner völlig resistent zu züchten, sind bisher gescheitert.
    Das Problem bei der Resistenzzucht ist zudem, dass sämtliche Faktoren, die das Immunsystem runterfahren, die Immunabwehr schwächen und die Tiere wieder marek-sensibel machen können, selbst bei an sich guter Resistenzsituation.
    Alle Erkrankungen, die das Immunsystem direkt betreffen gehören dazu, z.B. : das Virus der infektiösen Bursitis (IBD), die aviären Leukoseviren (ALV), Reoviren und das Virus der infektiösen Anämie (CAV).
    Stress mit seiner Cortisolausschüttung gehört ebenfalls dazu. Cortisol hemmt bei Vögeln deutlich das Immunsystem.
    Da möchte ich auch gleich daran erinnern, dass Hitzestress das Cortisol so richtig nach oben treibt (Sommer!).

    Zudem, wir sehen das aktuell an Corona, Viren "lernen" auch dazu.. eine blöde Mutation kann spontan dann Resistenzen umgehen.

  9. #89

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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Stress mit seiner Cortisolausschüttung gehört ebenfalls dazu. Cortisol hemmt bei Vögeln deutlich das Immunsystem.
    Da möchte ich auch gleich daran erinnern, dass Hitzestress das Cortisol so richtig nach oben treibt (Sommer!).
    Stress als Verstärker, oder sogar Auslöser, von bis dato unerkannten Infektionen kann ich zu 100% bestätigen. Bei mir waren es Umzugs- und Hitzestress, am zweiten Standort waren es Habichtangriffe.

  10. #90
    Moderator Avatar von zfranky
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    In solchen fällen hilft hochdosiertes Vit C, das reguliert die Stressreaktion runter. Ob es reicht, dass Marek nicht ausbricht kann ich allerdings nicht beurteilen. Allerdings helfe ich meinen Huhns so über die heiße Zeit.

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