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Thema: Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

  1. #71
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Ja, gerne! Du scheinst ja Hobbyhalter zu kennen, die gegen Marek impfen lassen und es so praktizieren. Daher hast du die Informationen, die du hier als Fakten weiter gibst? Oder woher beziehst du dein Wissen? Die Vorgehensweise in der Industrie sind aus mehreren Gründen nicht übertragbar, da sind wir uns vermutlich einig? Also, wie gesagt, wenn du Kontakte herstellen kannst, immer her damit, gerne auch über pn. Oder vielleicht schreibt hier im Faden jemand über seine Erfahrung mit Marek-Impfung. Nichts ist erhellender als Praxiserfahrungen! Traut euch!

    In diesem Review gibts die Infos zum Thema Marek und Impfung. Die wissenschaftliche Thematisierung findet schon seit einigen Jahrzehnten statt. Das Problem ist der Impfstoff, der nicht verhindert, das sich das Virus vermehren kann, gleichgültig, ob Industrie oder Hobby: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7139298/

  2. #72
    Avatar von PPP
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Danke Nati, hatte sie darüber im Forum geschrieben? Dann könnte ich das nachlesen. Die Infos stammen von ihr?
    Ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie hier darüber berichtet hat, bei einem Hüfotreffen oder es mir sogar seinerzeit selber erzählt hat. (Wir hatten fast taglich Kontakt, als mein Hahn erkrankte und sie hat mir damals (emotional) sehr geholfen. )

    Ihr Faden "Nutellabrot mit Ei"...wahrscheinlich steht da auch etwas.

    Ansonsten bin ich sicher, dass sie gerne darüber berichtet...zur Not einfach eine PN schicken.
    Bleibt gesund...das Nati

    The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.

  3. #73
    Avatar von PPP
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    Hier sagt elja so etwas auch....

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...auch-Nachteile

    Hier etwas dazu aus der Homepage meiner Tierärztin. (Auf sämtliche Vögel und ganz besonders Hühner spezialisiert):

    https://tierarztpraxis-vaupel.de/mar...0gegen%20Marek.
    Bleibt gesund...das Nati

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  4. #74

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    @melachi und Nati: danke euch beiden!

    Nati mit deiner Tierärztin habe ich vor einiger Zeit telefoniert. Sie wäre bei der Impfung mein Plan B, sollte Plan A unerwartet nicht funktionieren. Ich zitiere von ihrer Seite:

    "Neben den hygienischen Maßnahmen sollte zum Schutz vor Ansteckung die Brut und Aufzucht der Küken insbesondere in den ersten vier Lebenswochen getrennt von älteren Tieren in eigenen Räumlichkeiten stattfinden, da der Impfschutz erst ca.10 Tage nach der Impfung eintritt."

    Ich habe mir meinen Beitrag noch mal durchgelesen, da fehlt eine Information. Ich schrieb, dass die Küken drei Wochen in einem separaten Stall gehalten werden. Daraus läßt sich womöglich schließen, sie kämen nach dieser Zeit zu den anderen. Nach drei (oder besser vier) Wochen können sie bei entsprechender Witterung nach draussen, in einen separaten Bereich. Direkten Kontakt im Sinne von zusammen laufen wird es lange, vielleicht sogar sehr lange nicht geben, nur Sichtkontakt.

  5. #75

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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Ach Nicolina, mach Dich doch nicht lächerlich..."auf den Scheiterhaufen geworfen", meine Güte. Wie sehr ich den Hühnern zugeneigt bin, ist doch meinen Beiträgen zu entnehmen. Die Krankheitserreger hoffte ich auf die Art zu beseitigen. Sie bekamen leider keine ordentliche Beerdigung im Garten.
    Ich habe dazu lediglich deine Formulierung übernommen:
    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    "Uns kroch die Angst um unsere Hühner in die Knochen und ich tötete die Hähne und verbrannte sie weit weit weg auf einem Scheiterhaufen."
    Und meine eigentliche Zwischenfrage war ja die, ob du "auf Verdacht" getötet hast.


  6. #76
    Avatar von Bohus-Dal
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    Sehr interessanter Faden. Ich halte es wie sm20 und setze auf Resistenz. Wenn ich mal fremde desinfizierte Bruteier dazunehme, muß ich vorher wissen, daß auch diese Hühner resistent sind, da ich nur Naturbrut mache.
    In den ersten Jahren meiner Hühnerhaltung wußte ich gar nichts von Marek. Erst 2012 hatte ich meine beiden einzigen Todesfälle durch Marek, ein erwachsener Hahn, den ich einschickte, er hatte tumoröses Marek. Erst so erfuhr ich, daß ich Marek im Bestand habe. Sein Vater war ein fremder Bohuslän-Dals Schwarzhahn, Mutter resistenter Mix. Der zweite Fall war ein junges Hennchen, reinrassige Bohuslän-Dals Schwarzhenne aus fremden Bruteiern. Sie hatte die klassische Lähmung und mußte erlöst werden. Die Schwarzhühner leiden sehr unter Inzucht und sind also anscheinend nicht unbedingt resistent - skandalös bei einer Landrasse.
    Bevor der Mixhahn erstickte, weil die Tumore seine Luftröhre zudrückten, hatte er schon Küken gezeugt, von denen ich 2 Hennen behielt. Eine wurde nur ein Jahr alt, ich weiß nicht, woran sie starb, hatte aber damals den Verdacht, es könnte wieder was mit Marek zu tun gehabt haben. Die andere war gesund, wurde 8 Jahre alt, ich habe jetzt noch eine Enkelin und eine Urenkelin von ihr. D.h., selbst die direkten Nachkommen können schon wieder resistent sein.
    In Schweden sagt man tatsächlich, Marek ist überall, wo es Hühner gibt, das Impfen ist auch hier nicht so verbreitet wie bei Euch. Zu Anfang informierte ich die Käufer meiner Junghühner, aber die guckten nur komisch, interessierte sie nicht.
    Ich habe jetzt eine Henne von 2017 mit deformierten Pupillen. Da das evt. an Marek liegen könnte, ziehe ich von ihr keine Nachkommen nach. Außerdem warte ich nach Möglichkeit, bis ein Huhn mindestens 2-3 Jahre alt ist, ehe ich mit ihm züchte. Wenn ich das damals mit dem Marekhahn geahnt hätte, hätte er sich nie fortpflanzen dürfen.
    Auf Schwarzhühner verzichte ich bis auf weiteres. Meine letzte Henne ist jetzt 8 und hat sowieso nie befruchtete Eier gelegt, lebende Tiere nehme ich nicht dazu, und, so sehr ich die Rasse liebe, Bruteier kommen auch nicht mehr in Frage, solange ich nicht eine gesündere und resistente Linie finde. Ich hänge sehr an meinen Tieren und möchte nicht nochmal erleben, wie sie an dieser Sch...krankheit eingehen.

    Einen weiteren Aspekt möchte ich noch ansprechen. Man weiß doch nicht, was die Zukunft bringt. Wollen wir wirklich die gesamte Hühnerhaltung, das Überleben der Art von einem Impfstoff abhängig machen, der extrem gekühlt werden muß? Was wenn mal Krieg, Naturkatastrophen o.ä. zu Stromausfällen führen oder ähnliches Unerwartetes eintrifft? Wie soll es weitergehen, wenn wir dann sämtlichen Hühnern aller Rassen die Resistenz abgezüchtet haben?


    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    ... der Effekt der Virulenzsteigerung braucht nun mal ein paar Tierpassagen.
    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    ... Das Impfvirus kann wieder krankmachend werden, wenn es mindestens ca. 10 x auf nicht infizierte/geimpfte Tiere übertragen wurde...
    Über welchen Zeitraum reden wir denn hier? Meinst Du 10 Generationen/Jahre oder kann das auch schneller gehen? Ich habe immer befürchtet, daß der oben erwähnte Hahn die ganze Ladung als Küken abkriegte und vielleicht deswegen so schlimm erkrankte. Die Glucke war nämlich eine zugekaufte, geimpfte Henne (ich wußte das ja damals nicht!). Trotz ihrer Impfung war sie voll mit Tumoren, als sie im Alter von nur 4 Jahren erlöst werden mußte. Ich schickte sie nicht ein und kann daher nicht wissen, ob es Marek war, aber mein Verdacht ist, daß bei ihr die Impfung fehlgeschlagen war.



    Zitat Zitat von PPP Beitrag anzeigen
    Ich weiss, dass "Nutellabrot" gegen Marek (ge)impft (hat)...
    Ja, Nutella nimmt nur geimpfte Tiere dazu, und wenn sie mal brütet, impft sie. Sie scheint bei sich die denkbar aggressivste Marekform zu haben und hatte schon so viele Todesfälle, daß sogar ich das Impfen bei ihr verstehe. Das ist wirklich schlimm und betrifft auch ältere Tiere.
    Ich kenne noch jemanden, der impft (obwohl es meiner Meinung nach nicht nötig wäre), dort sind die Hühner sehr gesund, und das obwohl unterschwellig Schwarzkopf im Bestand ist. Die Marekimpfung kurbelt doch wohl auch das Immunsystem an?
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  7. #77
    Gooseberry hoarder Avatar von Bibbibb
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    Hallo,
    ich muss jetzt doch nochmal fragen, weil ich es leider immer noch nicht ganz verstanden hab. Es gibt ja mehrere Formen von Marek. Die gefährlichste infiziert aber i.d.R. nur Küken und Jungtiere, oder?
    D.h. wenn ich mir nur Tiere, sagen wir 1 Jahr und älter dazu hole, ist die Gefahr für diese dazugeholten UND meine ungeimpften vorhandenen Tiere (alle über 1 Jahr alt) nicht allzu groß? Oder ist auch die andere Marekform so verbreitet?
    Unterstütze Vereine durch deine Einkäufe.
    Ich unterstütze Rettet das Huhn!
    https://www.gooding.de/rettet-das-huhn-e-v

  8. #78
    Avatar von melachi
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    es gibt Marekstämme, die tragen die Krebsgene, und andere, die tragen diese nicht (z.B. auch die Impfviren). Die ohne Krebsgene gelten als harmloser. Die Virenstämme können alle schon die Jungtiere befallen, und auch die Jungtier-Symptome hervorrufen. Aber nur die Stämme, die Krebsgene dabei haben, können auch die tumoröse Form von Marek hervorrufen. Die wird erst bei älteren Tieren sichtbar, da sich die Tumore ja erst im Laufe der Zeit entwickeln und dann bemerkbar machen. Wann diese Tumorgene aktiviert werden, ist zudem recht unterschiedlich, da der Virus ja, ähnlich wie andere Herpesviren auch, längere Zeit schlafen kann. Ansonsten unterscheiden sich die Virenstämme natürlich auch in ihrer Infektiösität, und die Resistenzen dagegen scheinen auch sehr komplex zu sein, sind bis heute nicht richtig verstanden.

    @Bohus-Dal
    mit Generationen sind die Viren-Generationen gemeint. D.h. die Viren müssen über viele Generationen immer wieder die Wirtstiere durchlaufen, um sich an sie anzupassen. In Massenhaltungen geht das natürlich sehr schnell, wenn mangels Pathogenität nicht immer gleich der ganze Bestand stirbt, oder eben unter der Impfung, wenn diese die Virenvermehrung nicht verhindert, sondern nur den Ausbruch der Krankheit verhindert.

  9. #79
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    mit Generationen sind die Viren-Generationen gemeint. D.h. die Viren müssen über viele Generationen immer wieder die Wirtstiere durchlaufen, um sich an sie anzupassen. In Massenhaltungen geht das natürlich sehr schnell, wenn mangels Pathogenität nicht immer gleich der ganze Bestand stirbt, oder eben unter der Impfung, wenn diese die Virenvermehrung nicht verhindert, sondern nur den Ausbruch der Krankheit verhindert.
    Darf ich nochmal ganz konkret nachfragen, was das für mich evt. bedeuten könnte? Frank schrieb "braucht ein paar Tierpassagen" bzw. "mindestens ca. 10 x auf nicht infizierte/geimpfte Tiere übertragen", also könnte das sein: Januar: Huhn A steckt Huhn B an, Februar: Huhn B steckt Huhn C an usw.? Virengenerationen sind ja sehr viel kürzer, wieviele solche es sind ist ja im Moment nicht weiter wichtig. Wobei, wenn alle Tiere schon infiziert sind (davon gehe ich mal aus?), geht das immer nur mit den Küken? Bei 1x im Jahr Küken wäre man dann doch wieder bei ca. 10 Jahren?

    Um mal bei diesem Fall mit dem Küken zu bleiben. Geimpfte Henne 2009 gekauft, brütet das Küken 2010 aus, dieses stirbt 2012 und die Henne 2013. Beide voller Tumore. Kann sie das Küken mit was besonders Schlimmen angesteckt haben oder nicht? (Mir ist klar, daß man hier keine Gewißheit bekommen kann, ich brauche nur Unterstützung beim Grübeln )

    10 Jahre sind ja dicke um und 10x Küken noch viel früher. Wie hoch ist jetzt das Risiko bei mir noch, daß wegen der 2009-Henne aggressivere Marekstämme auftreten?
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  10. #80
    Avatar von melachi
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    das kann dir natürlich niemand sagen, aber ich halte es für verschwindend gering, das sowas ausgerechnet bei dir entsteht. Es müsste ja dann bei deiner Handvoll Tiere quasi jede einzelne Mutation genau auf den Punkt fallen, der eine höhere Aggressivität bewirkt. Wenig wahrscheinlich. Dazu brauchst du ganz anderen Mengen an Tieren. Das kann allerdings nicht nur in der Massentierhaltung passieren. Wenn jeder Züchter impft und dann mit seinen Tieren die Großschauen abklappert, ist das Szenario auch nicht gerade ungünstig für solche Virenmutationen

    Viel wahrscheinlicher ist es, das deinem Küken die natürlichen Resistenzen nicht vererbt wurden, wenn du ein krankes dabei hast. Du kannst dir mit jedem Brutei so ein Küken ohne natürliche Resistenzen einfangen, genauso wie mit zugekauften Tieren.

    Natürlich will niemand mit Marek zu kämpfen haben, aber wie du schon angemerkt hast: wenn kein Selektionsdruck auf den natürlich erworbenen Resistenzen lastet, können sie schnell verloren gehen. Will man sie erhalten, dann muß man die nicht resistenten Tiere erkennen, und das geht nur ohne Impfung.

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