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Thema: Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

  1. #1

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    Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

    Hallo zusammen.

    Bei mir wurde im Bestand Marek nachgewiesen (Laboruntersuchung). Zwei von acht Hühnern mussten bereits erlöst werden.
    Für mich ist klar, wenn ich mir neue Hühner hole, müssen sie definitiv gegen Marek geimpft sein! (Stellt sich schon mal etwas schwierig dar, da ich bis jetzt noch keine Züchter ausfindig gemacht habe, der seine Tiere impft)

    Ich bin auch am überlegen, ob ich mir Bruteier besorge. Ich würde die Küken dann natürlich impfen lassen.
    Nach Absprach mit dem Tierarzt wäre das wohl die sinnvollste Lösung.

    Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, keine weiteren Tiere zu meiner Gruppe zu tun und es einfach bei den sechs zu belassen.

    Stelle mir aber die Frage wie ich es dann mache, wenn ich irgendwann keine Tiere mehr habe.
    Soll der Stall dann erst mal leer stehen?
    Ich habe gelesen, man soll sich ein Jahr lang keine Tiere in den infizierten Stall holen und den Boden im Auslauf austauschen?
    Dann würde ich den Stall komplett desinfizieren.

    Aber bin ich dann sicher, dass sich nicht noch irgendwo ein Virusteilchen versteckt hat?

    Mich würde interessieren, was ihr in meinem Fall machen würdet.
    Vielleicht befindet sich jemand von euch in der gleichen Situation wie ich, oder hat bereits seine Erfahrungen mit Marek gemacht.

    Danke schonmal im Voraus für eure Antworten.

  2. #2
    Avatar von nero2010
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    Hallo
    Tut mir leid, dass Du Dir das in den Stall geholt hast. Selber habe ich Gott sei Dank noch keine Erfahrung damit machen müssen.
    Küken über BE nachzuziehen ist natürlich die sicherste Methode...vorausgesetzt Du hast sicher einen TA zur Hand der auch den Impfstoff hat.
    Die Küken dürfen ab Schlupf keinerlei Kontakt zu diesen Stall und Auslauf haben bis sie 6 Wochen alt sind.
    Bedenke bitte, daß Marek auch über Staub ect. übertragen werden kann.
    Also immer Kleidung und auch Schuhe wechseln wenn Du zu Küken gehst und vorher im Stall oder im Auslauf warst.

  3. #3
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Mach Dir keine Gedanken, Du kannst getrost davon ausgehen, daß in der privaten Hühnerhaltung Marek überall ist. Es reicht schon, wenn Du zu einem anderen Hühnerhalter auf´s Grundstück gehst oder eine Ausstellung besuchst, da bringst Du den Staub an der Kleidung mit. Oder eine Katze, eben noch beim Nachbarn, jetzt bei Dir. Vergiß das Impfen, das ist eine hochkomplizierte Sache. Der Impfstoff ist extrem gekühlt, die Kühlkette muß lückenlos sein und der Auftau-Rhythmus muß eingehalten werden usw. Anschließend müssen die geimpften Küken wochenlang steril gehalten werden, glaub mal nicht, daß Du auf die Weise supergesunde Tiere haben wirst.
    Laß eine Glucke die Arbeit machen (die machen das gern!) und ab Tag 3 geht´s mit den Kükis raus in den Garten. So bekommen sie ein rundum gutes Immunsystem und das ist es, worauf es einzig und allein ankommt.

    Das Impfen ist nur in Industriebetrieben sinnvoll, weil da 10 oder 30% Ausfall ein Wirtschaftsfaktor sind. Dort kriegen die Tiere allerdings auch noch 10 bis 20 andere Impfungen im Laufe ihres kurzen erbärmlichen Lebens, damit sie nicht vorzeitig den Arsch zumachen.
    Geändert von sm20 (04.01.2021 um 23:05 Uhr) Grund: Nachtrag

  4. #4

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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Vergiß das Impfen, das ist eine hochkomplizierte Sache. Der Impfstoff ist extrem gekühlt, die Kühlkette muß lückenlos sein und der Auftau-Rhythmus muß eingehalten werden usw.
    Wie mögen nur seit Jahren Züchter ihre Bestände erfolgreich impfen, wenn es so unüberwindbar kompliziert ist? Es ist eine Impfung, keine Mondlandung.
    Und eine Glucke als Heilsbringer bei einer akuten Marek-Infektion anzupreisen, halte ich für eine riskante Behauptung. Ich habe selber miterlebt, wie es einer Glucke mit ihren 5 Küken in einem infizierten Bestand erging. Davon lebt niemand mehr, auch die Glucke nicht.

  5. #5

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    @Heike:
    Bei mir ist auch Marek im Bestand. Wenn du dich dafür entscheiden solltest, keine Tiere mehr dazu zu holen, würde irgendwann nur eine Henne über bleiben. Die kannst du nicht bis an ihr Lebensende alleine halten. Da sie potentiell infiziert ist, kannst du sie auch nicht problemlos abgeben.

    Vermutlich stellt sich jeder (stark) betroffene Halter zunächst die Frage, ob die Hühnerhaltung fortgesetzt wird. Wenn ja, ist die nächste Frage, ob man die überlebenden Tiere behalten möchte. Es gibt Halter, die zumindest die infizierte Brut schlachtet, manche sogar den kompletten Bestand. Solange man -wie ich- die überlebenden Tiere behält, können diese ihr Leben lang Virenträger/-überträger sein. Aus meiner Sicht ist dadurch eine Aufstockung mit ungeimpften Tieren ausgeschlossen. Ich habe zwei geimpfte Hennen geholt, als nächstes wird eine eigene Kunstbrut folgen. Die TA wird zu mir kommen und die Küken vor Ort impfen.

    Laut Hersteller baut sich der Impfschutz nach drei bis vier Wochen auf. Wie nero2010 schreibt, sollte man in dieser Zeit vorsichtig und sorgsam sein.

    Dein TA rät zur Impfung, bietet er sie auch selber an?

    Sofern geimpft wird, spielt die Herkunft der BE keine Rolle. Das Marek-Virus wird nicht über Eier übertragen. Um eine Staubanhaftung auf den Eiern auszuschließen, empfiehlt sich eine Desinfektion vor Einlage.

    Es gibt die Theorie, überlebende Hennen gäben ihre Immunität an den eigenen Nachwuchs weiter. So könnte man Küken aufziehen, die ohne Impfung immun wären. Für mich ist das keine Option. Selbst wenn es mir nicht zu riskant wäre, habe ich keinen Hahn mehr, er starb an der Infektion. Nach meinem Empfinden sollte es bei dieser Variante auch einen immunen Hahn geben.
    Eine Impfung hat auch keine Garantie, bei allen Küken erfolgreich anzuschlagen. Gemäß Erfahrungsberichten soll die Quote jedoch gut sein.

    Geimpfte Tiere bekommt man zum Beispiel bei kommerziellen Geflügelhöfen, da sollte man sich die Haltung und Tiere gut anschauen. Eine andere Möglichkeit bieten wissenschaftliche Geflügelhöfe, dort habe ich meine beiden geimpften Hennen her. Nebenbei gibt es dort auch schon mal seltene Rassen. Über die üblichen Plattformen findet man geimpfte Tiere von Kleinhaltern. Dort bitte nachfragen, ob die Tiere wirklich gegen Marek geimpft sind. Manchmal wird dies nur behauptet. Kennt der Anbieter die Einzelheiten der Impfung nicht, würde ich eher vom Kauf abraten.

    Damit, wie überlebensfähig das Virus im Stall und Auslauf ist, und ob/wie man ihn dauerhaft entfernt, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich habe dazu viele unterschiedliche, unbelegte Aussagen und wenige wissenschaftliche Studien gefunden.

  6. #6
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Ich habe nicht behauptet, daß eine Glucke das Marek-Virus besiegt. Aber das Aufwachsen in natürlicher Umgebung ist ein guter Weg zum Aufbau eines guten Immunsystems. Das kann man mit keiner Impfung gleichsetzen.
    Marek gibt es in vielen Abstufungen. Es gibt weniger gefährliche Stämme, die, wenn sich die Küken damit infizieren (immunisieren), eine gewisse Unempfindlichkeit gegen aggressivere Stämme erzeugen. Das ist hier schon oft durchgekaut worden. Hier wurde auch schon öfter ein Artikel von Lohmann verlinkt, in dem die Kompliziertheit der Impferei beschrieben ist. Und hier wurden auch schon Fälle diskutiert, in denen vermeintlich oder tatsächlich, wirksam oder unwirksam geimpfte Tiere vermeintlich oder tatsächlich Marek hatten. Bin jetzt nur zu faul zum Suchen.

  7. #7
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Mach Dir keine Gedanken, Du kannst getrost davon ausgehen, daß in der privaten Hühnerhaltung Marek überall ist.
    Nein, ist es nicht. Es gibt genügend Hühnerhalter, die es schaffen, ihre Bestände frei zu halten. Und wer auf einer Ausstellung war oder bei einem anderen Hühnerhalter und sich dann nicht umzieht und Schuhe desinfiziert, ist im Zweifel dann selber schuld. Aber ein umsichtiger Halter macht das auch nicht.
    Es gehen ja genügend Hühner auch zu den Laboren, wo entsprechende Tests gemacht werden, da ist Marek eben nicht eine Standard-Diagnose, die es ja sein müßte, wenn Marek endemisch wäre.

  8. #8
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Und hier wurden auch schon Fälle diskutiert, in denen vermeintlich oder tatsächlich, wirksam oder unwirksam geimpfte Tiere vermeintlich oder tatsächlich Marek hatten. Bin jetzt nur zu faul zum Suchen.
    Die Impfung gegen Marek verhindert überhaupt nicht die Infektion und die Weitergabe des Virus. Sie soll nur verhindern, dass befallene Tiere sterben.
    Heißt, bei einem geimpften Tier kann man sich nie sicher sein, dass es nicht an Marek leidet und fröhlich das Virus in seiner Umgebung verteilt.

  9. #9

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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Hier wurde auch schon öfter ein Artikel von Lohmann verlinkt, in dem die Kompliziertheit der Impferei beschrieben ist.
    Ist damit der Artikel gemeint, der sich auf den alten, nicht mehr verwendeten Impfstoff bezieht? Oder meinst du mit Kompliziertheit den Impfvorgang an sich?

    Ich glaube auch, dass eine natürliche Immunisierung unter bestimmten Voraussetzungen gelingen kann. Und es gibt Umstände, da gelingt dies nur mit Verlusten. Jahrelang zig Küken brütet, von denen die Mehrzahl stirbt, um am Ende eine resistente Gruppe zu haben, ist zumindest nicht in meinem Sinne.
    Geändert von Silmarien (05.01.2021 um 00:42 Uhr)

  10. #10

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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Es gehen ja genügend Hühner auch zu den Laboren, wo entsprechende Tests gemacht werden, da ist Marek eben nicht eine Standard-Diagnose, die es ja sein müßte, wenn Marek endemisch wäre.
    Nicht jedes eingeschickte Huhn wird automatisch auf Marek getestet.

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