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Thema: Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

  1. #51
    Avatar von melachi
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    Marek ist deshalb so gemein, weil er direkt Zellen des Immunsystems angreift und damit versucht, die Immunreaktion gegen ihn abzuschwächen. Das macht ihn als Lebendimpfstoff so tricky, auch wenn er als solcher die gefährlichen Krebs-Gene nicht dabei hat.

  2. #52
    Avatar von Saskia999910
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    Okay, danke fürs Klarstellen

    Liebe Grüße,
    Saskia

  3. #53
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Mir geht es nicht darum, ein kleines niedliches Küken vom Hühnerwagen, das gerade ins Leben startet, oder ein erbarmungswürdiges RdH-Huhn zu diskreditieren. Als ich das 1. Mal auf der Webseite von RdH war, hatte ich Tränen in den Augen. Warum stört Ihr Euch eigentlich an dem Begriff "verseucht"? Wißt Ihr denn nicht, daß die Tier-KZ-Industrie genau so spricht? Nur, daß deren Perspektive eine andere ist, sie betrachtet alles außerhalb ihrer sterilen Anlagen als kontaminiert. Wenn z. B. Ferkel durch einen Zufall (Verkehrsunfall o. ä.) ins Freie gelangen, werden die nicht eingesammelt und an ihren Bestimmungsort "Mastanlage" gebracht, sondern als kontaminierter Abfall entsorgt. Eigentlich Wahnsinn, aber das ist so. Warum habt Ihr Probleme mit dem Begriff "verseucht", wenn doch die Gegenseite genau diese Denkweise (nebst Terminologie) längst etabliert hat?

    Ich weiß nicht, ob ein RdH-Huhn eine Gefahr für die Außenwelt darstellt. Die eine Seite wird es niemals beweisen können, die andere Seite wird es niemals beweisen wollen. Die an Drittmitteln (vulgo Korruption) hängenden, und mit Ideologie vollgeschissenen Universitäten, deren genuines Aufgabenfeld eine solche Beweisführung wäre, werden es nicht und niemals mehr tun. Die liefern nur noch das, was bestellt wird, von denen sind wir buchstäblich verraten und verkauft. Das ist natürlich jetzt haarsträubend unwissenschaftlich, aber wenn Du von allen guten Geistern verlassen worden bist, hilft Dir nur noch Dein eigenes Gewissen, dann kannst Du nur noch auf Dein Herz hören.

    Was ich ganz klar sehe, ist, daß sich durch das Impfprozedere mit wochenlanger Sterilhaltung (s. o.) die Chancen für die Hühner verschlechtern, ihr Immunsystem selbst der Umwelt anzupassen. Und wenn dann hier private Hühnerhalter unbedingt die Impfung haben wollen, kann ich nur den Kopf schütteln.

    Die von der Industrie erdachte Impfstrategie in den privaten Bereich übernehmen zu wollen, erscheint mir auch nicht zweckmäßig, da nicht nur die Haltungsform, sondern die gesamte Philosophie verschieden ist, dort muß ein Huhn 1,5 Jahre durchhalten (also nur der vitalste Lebensabschnitt wird kalkuliert), hier kann ein Huhn schon mal bei guter Gesundheit 10 Jahre alt werden.
    Die Marek-Impfung in der Industrie ist nur eine von vielen Impfungen. Sie ergibt dort Sinn als Teil eines ganzen Impfplanes, der mindestens ca. 14 Impfungen umfaßt. Mal ehrlich, welcher private Hühnerhalter will denn soviel Medikamente in seine Tiere hineinballern? Ich habe noch nicht einmal die Pflichtimpfungen, als Anfänger habe ich das nicht gewußt und dann ist es dabei geblieben.

    Als privater Hühnerhalter, wie ich oben schon sagte, halte ich es für aussichtslos, sich über das Virus den Kopf zu zerbrechen. Die Bemühungen sollten sich mehr auf die gesunde, wesensgerechte und relativ streßfreie Haltung richten, das sind nämlich auch Faktoren für ein funktionierendes Immunsystem. Das Virus ist buchstäblich überall und ob die Krankheit ausbricht, hängt vom Immunsystem ab. Im Prinzip muß man nur ca. 1 Jahr überstehen, dann spielt Marek keine Rolle mehr. Aber viele andere Krankheiten können auch später im Leben noch auftreten, da ist das Immunsystem gefordert.

  4. #54
    Gooseberry hoarder Avatar von Bibbibb
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    Wieso sollen wir (die HüForianer) den Begriff "verseucht" verwenden nur weil es die Gegenseite (Industrie) tut? Ich stör mich jetzt nicht direkt daran, benutze den Begriff auch wenn meine Tiere verschnupft sind, aber nur weil ein Tier geimpft ist, würde ich es nicht als verseucht bezeichnen.

    Ich bin auch nicht sicher, dass man nach einem Jahr nichts mehr zu befürchten hätte. Es gibt doch unterschiedliche Marekformen. Sind da nicht auch welche für ältere Tiere gefährlich? Vielleicht kann da noch jemand was dazu sagen?
    Unterstütze Vereine durch deine Einkäufe.
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  5. #55

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    @sm20: Bevor du pauschal von einer Marek-Impfung abräts, und eine natürlich Brut als einzige vernünftige Alternative propagierst, solltest du zunächst einmal mit deinen eigenen Erfahrungen ins Detail gehen. Wann waren bei dir wie viele Tiere mit welcher Variante betroffen? Wie kam es zu der Infektion? Wie wurde sie nachgewiesen? Wie bist du damit umgegangen? Hast du die betroffene Brut geschlachtet, oder alle Tiere? Gab/gibt es überlebende Tiere? Hast du ein Jahr oder länger bis zur nächsten Brut gewartet? Hattest du in dieser Zeit keine Hühner? Gab es bei den Naturbruten nach der Infektion Verluste? Wenn ja, wie hoch?

  6. #56
    Avatar von PPP
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    Ohne alles gelesen zu haben nur schnell zur Eingangsfrage:

    Oktober 2017 kamen die ersten Junghennen und ein Hahn.

    4 Hennen vom Züchter (komplett durchgeimpft; 3 Hennen und ein Hahn von privat hier aus dem Forum)
    3 Monate später verlor ich den Hahn (gerade erst 9 Monate alt) an Marek (pathologisch bestätigt).

    Und jetzt zu deiner Frage:

    Ja kann man. Hab ich gemacht...jedes Jahr gebrütet (nicht geimpft aus bereits genannten Gründen) und ich habe seitdem auch kein Tier mehr an Marek verloren.
    Bleibt gesund...das Nati

    The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.

  7. #57
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Wie ist das bei den Ausstellungen geregelt? Da sitzen Tiere aus unterschiedlichen Ställen nebeneinander, möglicherweise geimpft und nicht geimpfte. Die Käfige und Holzböden werden nach der Messe grob gereinigt und kommen ein Jahr ins Lager. Im ungünstigen Fall sitzt ein nicht geimpftes Tier in einen Käfig wo ein geimpftes Tier drin war.
    wie groß ist also das Risiko? Oder muß ich als Züchter impfen
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  8. #58
    Avatar von PPP
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    Nein. Ausstellungszüchter müssen nicht gegen Marek impfen.

    Das Risiko ist gleichzusetzen mit ungeimpften Tieren aus eigener Aufzucht zusammen mit bspw RdHs oder Tiere vom Geflügelhändler (die komplett durchgeimpft sind). Da sitzen auch geimpfte mit ungeimpften. Kann gut gehen...kann schlecht gehen. So wie bei mir halt.
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  9. #59
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Bibbibb Beitrag anzeigen
    Es gibt doch unterschiedliche Marekformen. Sind da nicht auch welche für ältere Tiere gefährlich? Vielleicht kann da noch jemand was dazu sagen?
    Selbstverständlich können jung infizierte Tiere, welche das Virus erst einmal immunologisch in Schach hielten, später in höherem Alter dann doch Mareksymptone entwickeln. Das geht definitiv in jedem Alter, auch wenn es eine Erkrankung ist, die bevorzugt bei jungen Hühnern auftritt.

  10. #60
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Silmarien, ich rate nicht pauschal von der Marek-Impfung ab, sondern nur den Privathaltern. Für das Wirtschaftsmodell Nutztierhaltung (dieses Wort stößt mich wahrscheinlich so ab, wie manche von Euch das Wort verseucht) ergibt die Impferei ja Sinn (zusammen mit einem Dutzend weiteren Impfungen) und daß industrielle Nutztierhaltung nicht mit Naturbrut geht, ist ja auch klar.

    Du fragst nach eigenen Erfahrungen. Eine Frau, die ich damals kannte, rief mich an "Mir sterm de Hünner!" und ich bin hin, um nach dem Rechten zu sehen. Es war im Januar, nachts -10°C, und diese Hühnerhaltung war mitleiderregend, im Stall (Bretterschuppen) der Kot 5 cm hoch. In einem fensterlosen Verschlag hatte die Frau in Karnickelboxen 6 Junghähne eingepfercht, und die hätte sie dort verrecken lassen. Die Frau war überfordert und auch nicht in der Lage, die Hähnchen ordentlich zu töten. Sie konnte die Hähnchen auch nicht zu den anderen Hühnern lassen, weil die mit den anderen Hühnern überhaupt nicht sozialisiert waren. Sie war nicht ehrlich zu mir, muß aber im Herbst noch Experimente mit einer Brutmaschine gemacht haben, mal ein einzelnes Ei oder mal 2, und das waren dann diese unterentwickelten, verängstigten und maximalem Streß ausgesetzten Hähnchen. Ich griff einen Karton, packte die Hähnchen da rein und nahm sie mit. Zu Hause richtete ich ein schönes Hähnchenlazarett ein, komplett getrennt von meiner anderen Hühnerhaltung. Als die Hähnchen wieder sauber waren, ich löste den angetrockneten Kot von den Füßen, konnte man sie genauer betrachten, alle hatten mehr oder weniger gekrümmte Mittelzehen, manche Zehen waren wie im Gelenk gebrochen usw. Ein Hähnchen hatte deutliche Probleme mit dem Bewegungsapparat, hatte aber, weil er älter war, keine Probleme mit den anderen. Ich vermutete als Ursache für die komischen Füße Verletzungen durch die Grobheit der Frau. Daß der Spastiker nicht nur vorübergehend beeinträchtigt war, wurde im Laufe der Zeit auch klar.

    So vergingen 3 Monate bei bester Lazarett-Pflege und die Hähne erholten sich und entwickelten sich normal. Dann mußten wir sie aus Platzgründen umsetzen in einen Schuppen, mit Auslauf, und plötzlich erblindete der ranghöchste auf einem Auge, verlor völlig seine Zutraulichkeit und machte einen erkälteten Eindruck. Nun kam das große Zähneklappern, durch viel Lesen kamen wir zu der Einsicht, daß die Hähne Marek hatten, hoch infektiös und meldepflichtig und und und... Daran, die Hähne Bekannten aufzuschwatzen, war nicht mehr zu denken. Uns kroch die Angst um unsere Hühner in die Knochen und ich tötete die Hähne und verbrannte sie weit weit weg auf einem Scheiterhaufen. Auf die Idee, die Körper zwecks amtlicher Feststellung einer meldepflichtigen Krankheit zum Tierarzt zu schaffen, bin ich überhaupt nicht gekommen. Ich entsorgte alles, was mit dem Lazarett in Berührung gekommen war, in der Hoffnung, damit unsere Hühner vor Schaden zu bewahren. Die Hühner ließen wir 1 Jahr lang nicht in den Bereich, wo die Hähne gewesen waren. Abgesehen davon, daß man dieses hoch infektiöse Virus so nicht los wird, war das eigentlich auch nicht nötig, denn wir hatten vorher schon 2 Tiere aus der gleichen Herkunft, letztlich kamen sowieso alle von Ausstellungen.

    Letztes Jahr traf es einen rangniederen Junghahn. Der hatte zunächst Federlinge, dann starken Histomonadenbefall, gegen den er mit Metronidazol behandelt wurde, dann mit einem anderen Medikament. Die Behandlung zeigte Wirkung, nur daß er dann Lähmungserscheinungen in den Beinen bekam, täglich deutlicher werdend, bis er strauchelte und sich mit den Flügeln abstützte. Nach 3 Wochen Fürsorge seit Histomonadendiagnose haben wir ihn über die Regenbogenbrücke geschickt und im Garten bei den anderen begraben. Einen amtlichen Zettel brauchten wir nicht.

    Letztes Jahr hatten wir ab Mai 7 Küken, die ab Tag 3 mit ihren Glucken uneingeschränkt im Gelände unterwegs waren und den kranken Hahn noch kennengelernt haben. Sie strotzen vor Kraft und Lebenstüchtigkeit und sind die reine Freude, allesamt handzahm.

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