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Thema: Marek im Bestand, kann ich mir weitere Hühner anschaffen

  1. #11

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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Und wer auf einer Ausstellung war oder bei einem anderen Hühnerhalter und sich dann nicht umzieht und Schuhe desinfiziert, ist im Zweifel dann selber schuld. Aber ein umsichtiger Halter macht das auch nicht.
    Wenn dazu geholte Tiere infiziert sind, kannst du in Desinfektionsmittel baden, es würde nichts nutzen. Was schätzt du, wie viel Prozent der Foris ihre Hühnerhaltung mit Tieren aus fremder Brut betreiben? Diese "Selber schuld"-Aussage ist mehr als flüssig, überflüssig.

  2. #12
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Diese "Selber schuld"-Aussage ist mehr als flüssig, überflüssig.
    Echt jetzt? Du denkst also allen Ernstes, dass es völlig in Ordnung ist, simple Hygienemassnahmen für den eigenen Bestand ausser acht zu lassen? Bitte.. deine Entscheidung. Das ist für mich schlicht verantwortungslos.
    Es geht ja nicht nur um Marek, sondern auch um Chlamydien, Mycoplasmen etc..
    Und es tut gar nicht weh, sich umzuziehen, die Kleidung zu waschen und die Schuhe zu desinfizieren... nur mal so nebenbei, falls da unbegründete Ängste herrschen.

    Zugeholte Tiere gehören erst ein mal in Quarantäne, wer sicher gehen will, kann das Tier auf Marek untersuchen lassen. Geht ja auch am lebenden Tier (Federkiel).

    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Nicht jedes eingeschickte Huhn wird automatisch auf Marek getestet.
    Es gibt auch hier im Forum so einige tote Hühner mit verdächtigen Symptomen, die auf Marek untersucht wurden und negativ waren.
    Die Aussage, jeder Bestand hat Marek ist schlicht falsch und fördert nur den allzu sorglosen Umgang mit potentiellen Infektionsherden.

  3. #13
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Damit, wie überlebensfähig das Virus im Stall und Auslauf ist, und ob/wie man ihn dauerhaft entfernt, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich habe dazu viele unterschiedliche, unbelegte Aussagen und wenige wissenschaftliche Studien gefunden.
    Das ist ziemlich gut erforscht:

    Die Tenanzität (Überlebensfähigkeit des Virus unter Umweltbedingungen) beträgt
    im Stallstaub, Einstreu, trockene Federn; bei 20-25°C bis 1 Jahr, bei 4°C 10 Jahre.

  4. #14
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Der Impfstoff ist extrem gekühlt, die Kühlkette muß lückenlos sein und der Auftau-Rhythmus muß eingehalten werden usw. Anschließend müssen die geimpften Küken wochenlang steril gehalten werden, glaub mal nicht, daß Du auf die Weise supergesunde Tiere haben wirst.
    Wegen der Komplexizität der Impfung gibt es auch nur noch wenige Praxen, die das überhaupt anbieten.

    "Heutzutage liegen die Gründe für einen MD-Ausbruch zum einen in der Virulenzsteigerung des Virus. Zum anderen kann die komplikationsanfällige Impfung bei fehlerhafter Handhabung zu einer nicht belastbaren Impfimmunität führen. Alle Impfstoffe, .., enthalten zell-assoziiertes Virus und sind dadurch sehr instabil. Es bedarf einer Lagerung bei -196°C und der Impfstoff muss zeitnah vor dem Verimpfen aufgetaut werden."


    aus https://edoc.ub.uni-muenchen.de/1687...muly_Julia.pdf

    Außerdem gibt es auch die Erkenntnis, dass die Marekimpfung die Selektion aggressiverer Virusstämme fördert.

  5. #15

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    Willst du mich absichtlich falsch verstehen?

    Hygienemaßnahmen = gut!
    Quarantäne = gut!

    Die Inkubationszeit kann Monate betragen, nutzt ergo bei mit Marek infizierten Neuzugängen überhaupt nichts.

    In Verbindung mit fremdgebrüteten Hühnern, ist die Behauptung, man könne den Bestand durch Hygiene und Quarantäne frei von Marek halten, nicht zutreffend.

  6. #16
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von heikefox131 Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, was ihr in meinem Fall machen würdet.
    Eine extrem schwierige Frage.
    Bruteier und Küken impfen würde deine Verluste gering halten. Nachteil ist, du behältst das Virus im Bestand.
    Und du musst das Impfen und die Isolation geregelt bekommen.

    Je nachdem, wie sehr du an deinen Hühnern hängst, gibt es natürlich die Möglichkeit, die Althühner zu schlachten und eine peinlichste Desinfektion aller Kontaktflächen und Gegenstände durchzuführen. Das Marekvirus ist wenigsten nicht zu widerstandsfähig gegen Desinfektionsmittel und Wärme, es reichen z.B 58° C zur Abtötung, es ist ein behülltes Virus, also leicht durch Desinfektionsmittel zu beseitigen. Auch UV Licht ist wirksam.
    Den Auslauf würde ich nur einen Sommer leer stehen lassen, die Temperaturen im Sommer und das UV Licht sollten das Infektionsrisiko im Auslauf ziemlich reduzieren , wo du kannst, würde ich mit Brandkalk desinfizieren.

    Wenn du dann wieder mit Bruteiern anfängst, sollte das Risiko gering sein.

    Alternativ wäre es aber auch z.B. möglich, dir Tiere von RdH dazu zu holen. Das sind ausgestellte Legehennen, die sind bestens marekgeimpft und dankbar für ein zweites, richtiges Leben.

    Dassind so meine Gedanken dazu..

  7. #17

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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Das ist ziemlich gut erforscht:

    Die Tenanzität (Überlebensfähigkeit des Virus unter Umweltbedingungen) beträgt
    im Stallstaub, Einstreu, trockene Federn; bei 20-25°C bis 1 Jahr, bei 4°C 10 Jahre.
    Bezieht sich nur auf die Ställe, oder? Gibt es auch Erkenntnisse zu den Aussenböden? Müssten diese abgetragen werden?

  8. #18
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Die Inkubationszeit kann Monate betragen, nutzt ergo bei mit Marek infizierten Neuzugängen überhaupt nichts.

    In Verbindung mit fremdgebrüteten Hühnern, ist die Behauptung, man könne den Bestand durch Hygiene und Quarantäne frei von Marek halten, nicht zutreffend.
    Bereits innerhalb der Inkubationszeit wird das Virus ausgeschieden und ist auch mit der üblichen Fehlerquote in Federkielen nachweisbar.
    Natürlich sind Quarantäne und Hygiene nie eine Garantie, aber eine extrem deutliche Risikoreduktion.

    Ich hatte übrigens in der Tat den Eindruck, dass du Hygieneregeln für überflüssig hälst, weil dMn man sich eh nicht schützen kann. Wenn ich das falsch verstanden haben, bitte ich um Entschuldigung.
    Geändert von zfranky (05.01.2021 um 02:03 Uhr) Grund: sorry

  9. #19
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Bezieht sich nur auf die Ställe, oder? Gibt es auch Erkenntnisse zu den Aussenböden? Müssten diese abgetragen werden?
    Die optimalen Bedingungen zur "Lagerung" sind Trockenheit, Dunkelheit und Kälte.
    Alles was davon abweicht, verkürzt die Überlebenszeit. Also Wärme, Feuchtigkeit, UV-Strahlung... wiederholtes Feuchtwerden und Austrocknen etc..
    Auch nimmt die Virusmenge kontinuierlich im Verlauf dieser Zeit ab. Die Werte sind sozusagen Maximalwerte.

    Die Aussenböden abtragen dürfte für den normalen Halter ein Ding der Unmöglichkeit sein, hat man doch überall auch Pflanzen Bäume, Büsche stehen. Aber das Virus überlebt bei Wind und Wetter eben deutlich schlechter wie im Stall, Haus oder Brutmaschine, wo es schön trocken und gleich warm ist.
    Der Aussenbereich beinhaltet ein schwierig zu kalkulierendes Restrisiko. Zum Aussenbereich gibt es leider keine Studien. Man muss sich also an die allgemeinen Regeln der Virentenanzität halten.

  10. #20
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Zfranky, ich habe nicht geschrieben, daß jede Hühnerhaltung das hat. Ich schrieb "es ist überall". Es ist flächendeckend vorhanden, extrem langlebig, also auch in Gebäuden, wo schon jahrelang keine Hühner mehr waren. Es ist im Saal der Gaststätte, wo vor Jahren eine Geflügelausstellung war usw. Es ist an den Pfoten von Nachbars Katze, es ist im Warteraum beim Tierarzt. Es ist überall. Der Hobbyhalter hat absolut keine Mittel dagegen.

    Die Impfung erfordert, daß die Küken ihre ersten Lebenswochen total denaturiert verbringen müssen, in steriler Umgebung. Es liegt doch einfach auf der Hand, daß sich auf diese Weise das Immunsystem, das ja auch gegen andere Krankheiten gebraucht wird (!) nicht richtig ausbilden kann. Das Ergebnis sind dann krankheitsanfällige Hühner, die ständig Hilfe brauchen (aber frei von Marek sind). So ein Scheiß. Wie gesagt, dort, wo professionell gegen Marek geimpft wird, ist kein Immunsystem nötig, dafür sind ja die anderen 10 bis 20 Impfungen da...

    Silmarien, ja klar, der Lohmann-Artikel ist ja schon aus dem Jahr 2000. Eine Tierärztin, deren tägliches Brot das ist, sagte mir neulich, daß die Verderblichkeit des Impfstoffes heute noch genau so ist. Also - was ist jetzt veraltet??


    Zitat Zitat von heikefox131 Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, was ihr in meinem Fall machen würdet.
    Vielleicht befindet sich jemand von euch in der gleichen Situation wie ich, oder hat bereits seine Erfahrungen mit Marek gemacht.
    Ich habe Dir geschrieben, was ich machen würde, nämlich genau das, was ich seit Jahren tatsächlich mache: Eier > Glucke > Garten. So macht Hühnerhaltung Freude und die machen alles selbst. Und ja, ich hatte schon Marek, und anfangs habe ich das auch so verzweifelt gesehen wie Du.

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