Liebe Hühnerfreundinnen, einige Eurer Beiträge verstehe ich so, daß Ihr, wenn ein Vertreter des Staates sagt, Eure Tiere werden jetzt "gekeult", das akzeptiert. Was ist denn das für eine Tierliebe? Abgesehen davon, daß ich die gesetzliche Grundlage mal sehen möchte, eine Frage: Wo ist denn für Euch das Maß voll? Wenn dann mal der Hund gekeult werden soll? Oder die Katze? Gründe dafür ließen sich finden.
Aber mal eine grundsätzliche Frage zur Vogelgrippe. Es werden irgendwo 50 tote Vögel gefunden, alle positiv. Ob mit oder an dem Virus gestorben, ist ja, wenn die aufgefundenen Vögel keine Anzeichen für die ausgebrochene Krankheit aufweisen, schon mal eine sehr streitbare Behauptung. Schließlich gibt es noch andere Faktoren für Leben und Sterben während des Vogelzuges und während der kalten Jahreszeit. Man denke nur daran, daß vor Jahren die Weißstörche derart dezimiert waren, daß viele Neststandorte über Jahre nicht besetzt waren/sind. Die Vögel sind den Risiken und Strapazen des Vogelzuges zum Opfer gefallen. Also zurück zu den 50 toten Vögeln, man sieht nur die 50, während die restlichen 10.000 oder 100.000 weitergeflogen sind, viele davon tragen natürlich das Virus mit sich, ohne zu erkranken. Das nichterkrankte Vögel das Virus haben, wird durch sympathische Praktiken wie "aktives Monitoring" nachgewiesen. Man schießt einfach eine Anzahl von Vögeln ab und untersucht sie, ob sie das Virus in sich tragen. Und, Überraschung, man findet den Virus. So kommt der Staat zu seinen Fallzahlen.
Nun ist offensichtlich Praxis, daß Nutzgeflügelbestände, wenn dort nur an 1 Tier das Virus nachgewiesen wird, komplett ausradiert werden, durch Vergasen, Totschlagen, Elektroschock u. ä. kreatives Vorgehen. Die interessante Frage wäre, wieviele Tiere in diesem Bestand würden sterben, wieviele würden ohne Symptome überleben? Weiß es jemand? Gibt es dazu Versuche oder Forschungen?
Mal angenommen, daß in so einem Nutzgeflügelbestand 10 % oder 30 % sterben, dann wäre das Geschäftsmodell total hinfällig, denn die letzten kleinen Prozente sind ja der Gewinn. Man hat sich also darauf geeinigt, mit dem Gesetzgeber und den "Tierseuchenkassen"*, daß man dann das ganze Vorhaben verwirft, also den Bestand in nullkommanix ausradiert, statt abzuwarten und die kranken/toten Tiere herauszusammeln. Und nach Desinfektion des KZ´s wird zügig das neue Vorhaben eingestallt. Nach einigen Wochen haben auch die Brütereien sich eingetaktet.
Was hat nun das alles mit privat gehaltenen Vögeln zu tun?? Übertragen wir mal eine Todesrate von 10% oder gar 50% oder mehr in die Verhältnisse der Privat-/Liebhaberhaltung, was wären die Folgen? Es wäre zwar traurig, wenn plötzlich von 15 Tieren nur noch 5 da sind, aber ehrlich, wenn´s dumm läuft, schafft das auch ein Fuchs. Dann würde ich die nächstbeste Glucke machen lassen und bald hätte ich wieder 15, so sehe ich das.
Vielleicht habe ich einen Denkfehler, dann sagt doch mal, was falsch ist an meiner Einstellung. Aber die Frage, was Privattiere überhaupt am Infektionsgeschehen ausmachen, muß dann auch mal beantwortet werden. Letztlich sollte ja genau das die Rechtfertigung für die Zwangsmaßnahmen gegen Hühner und Halter liefern - amS gegenstandslos! Ich denke, wenn die Privattierhalter sich dagegen nicht auflehnen, und gar noch bei der Keulung ihrer Tiere kolaborieren, wird die Schraube nur weiter angezogen, irgendwann werden die Vorschriften auf Kaninchen, Hunde, Katzen, Pferde ausgedehnt und exekutiert, Gründe lassen sich finden. So Mädels, ich hoffe, mein langer Text hat Eure Aufmerksamkeitsspanne nicht überzogen, es lohnt sich jedenfalls, mal darüber nachzudenken, ob man dem von der Industrie getriebenen Staat blind vertrauen sollte. Es wäre auch nett, wenn Ihr auf meine Fragen eingehen würdet. Was haben private Tierhaltungen mit den KZ´s zu tun. Wie hoch wäre die Erkrankungs- oder Todesrate in Privatbeständen, ohne Maßnahmen (außer Erlösen). Gibt es dazu unabhängige Forschung.
* Betonung liegt auf "Kassen"
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