In unser Dorf kommt jedes Jahr ein Schwarm Krähen an, um zu überwintern. Wir haben unserern Kompost am Ende des Obstgartens angelegt, dort werfen wir eimerweise Obst - und Gemüsereste hin. Die Krähen beobachten uns genau und bedienen sich täglich daran. Ich lasse auch viele Äpfel extra im Gras liegen, das mögen sie auch gerne.
Im Gegenzug vertreiben sie alle Raubvögel, und zwar gezielt und zuverlässig. Meine Hühner laufen im Winter frei im Obstgarten, der direkt an die Felder grenzt. Ich hatte in all den Jahren trotz des ungeschützen Freilaufs der Hühner noch keinen einzigen Verlust an den Habicht. Im Nachbardorf schlägt er regelmäßig zu. Unser Dorf - gibt ja mehr Hühnerhalter hier: Keine Verluste, niemand hat seinen Auslauf übernetzt. Die Krähen sitzen regelrecht Wache auf den Bäumen. Im Frühjahr verschwindet der Großteil wieder Richtung Osten.
Elstern habe ich auch hier, die sitzen auch im Sommer rundum auf den Dächern, wenn meine Glucken ihre Küken führen. Sie bedienen sich sogar teilweise am Hühnerfutter, jedoch hat noch keine gewagt, sich einem Küken zu nähern. Meine Glucken sind auch superwachsam und teilweise sehr rabiat.
Als "mobile Luftwaffe" helfen mir ab April die Rauchschwalben aus, die im alten Kuhstall angrenzend zum Hühnerauslauf brüten. Sobald sich ein Raubvogel zeigt, wird ein Wahnsinnsgezeter veranstaltet. Auch sie attackieren im Pulk, was sie als Gefahr definieren. Sie haben scharfe Augen, ein Habicht könnte nicht in Ruhe ausspähen.
Alle Warnrufe der Krähen und der Schwalben können meine Hühner sofort deuten und bringen sich ggf. in Sicherheit. Bislang klappt die Zusammenarbeit sehr gut. Wenn die Schwalben im Herbst wegziehen, übernehmen die Krähen wieder.
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