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Thema: Alleinfutter: Wieviel Aufwand ist nötig - und wieviel sinnvoll?

  1. #1
    Avatar von Henner
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    Alleinfutter: Wieviel Aufwand ist nötig - und wieviel sinnvoll?

    Liebe Hühnerfreunde,

    ja, noch ein Neuer. Wir (2 Erwachsene, 2 Kids) sind angesteckt vom Hühnerfieber und mitten in den Vorbereitungen zur Erweiterungen der Familie um zunächst 3 oder 4 neue Mitglieder. Zum Eierlegen und Erfreuen. Die Kinder haben schon jetzt klar gemacht, dass sie nicht auf dem Teller landen. Neben aller Hardware treibt mich vor allem eine Frage um: Wieviel Gedanken muss man sich um das Futter machen. Und vor allem: Welche Gedanken muss man sich NICHT machen? Mir ist klar, dass es alters- und rassebedingte Bedarfe gibt.

    Aber wenn ich jetzt so durch die Themen stöbere, werden Futtermischungen bzgl. Salz auf die zweite Nachkommastelle Prozent berechnet, 3% zu wenig Aminosäuren für bedenklich gehalten oder auf Phosphor geachtet. Bitte - nicht falsch verstehen. Ich will hier mit meinem ersten Beitrag gar nicht stänkern. Aber ich bin als Neueinsteiger total verunsichert, weil ich bis vor kurzem noch dachte, dass wir mit (geeigneten) Küchenresten, die sonst dem Kompost zugeführt werden und zzgl. diversem Getreide plus Kalkquelle und das was sie im Auslauf finden ohne große Gedanken den Süßen ein gutes (Futter)leben ermöglichen? Aber inzwischen denke ich, dass ich erstmal ein paar Stunden lesen sollte. Daher die Frage: Wie habt ihr euch an eure jetzigen Futtermischungen rangetastet? Geht jemand da ohne Waage und Nährwerttabellen ran - und versorgt trotzdem ohne Mangel?

    Warum mich die Frage umtreibt: Ich bin auf dem Land aufgewachsen - und nach 20 Jahren Großstadt mit der Familie wieder auf's Land gezogen. Meine Oma hatte Hühner, die - wenn ich mich recht erinnere - so ziemlich alles aus den Küchenresten bekamen, plus Getreide und Eierschalen. Das wars. Hühner liefen im Alltag so mit, das hat offenbar funktioniert.

    Danke nochmal - auch für viele hilfreiche Beiträge, die ich hier schon inhaliert habe!

  2. #2

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    Das macht meine Mutter auch heute noch so und den Hühnern geht es prima.
    Hühner laufen aber komplett frei und haben "unendlich" Gelände mit Bäumen, Sträuchern und Wiesen.
    Mein Auslauf ist begrenzt und es gibt hier Legepellets ad libitum, spät nachmittags ca. 40g Körnermischung pro Schnabel (2/3 Pellets, 1/3 Körner nach Futtermittelproduzent).
    Zwei- bis dreimal die Woche Weichfutter extra in wechselnder Zusammensetzung, aber immer mit zusätzlich tierischem Eiweiß und einer Mineral-/Vitamin Mischung).
    Hühner gesund und munter.
    Viele Wege führen nach Rom.

  3. #3

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    Hallo und Willkommen,

    ich füttere auch Fertigfutter, dir wird sicher auch noch die Auswahlfütterung empfohlen und vieles anderes.
    Welche Hühner sollen es denn werden und wieviel insektenreichen Auslauf sollen sie denn bekommen?
    Auf der Startseite dieser Seite, nicht Forum, gibt es auch noch viele lesenswerte Beiträge, schön gegliedert.
    1.14 Gr. Wyandotten

  4. #4

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    Bei normaler Haltung mit Auslauf halte ich einige Bemühungen die hier betrieben werden auch für völlig überzogen und realitätsfern. Ist wahrscheinlich gut gemeint, die Ansätze sind berechtigt und das Futter Mischen macht auch Spaß, es muss aber nicht sein. Also nicht abschrecken lassen.

    In den Artikeln zum Thema kannst du dir das nötige Grundwissen anlegen. Danach wird alles etwas übersichtlicher und man kennt die wichtigen Inhaltsstoffe. Die gängigen Alleinfutter sind eigentlich alle brauchbar, deswegen würde ich nicht so genau auf ±0,5% von Haupkomponenten achten, sondern eher auf die Qualität und Herkunft der Futterkomponenten achten.
    Geändert von Krähbert (22.12.2020 um 22:30 Uhr)

  5. #5
    Moderator Avatar von zfranky
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    Ich halte das ganz einfach. Eine gutes Körnerfutter, dazu Legemehl oder -pellets und Grünzeug was so anfällt, manchmal auch Leckerchen. Das einzige was ich mache, ist bei hoher Legeleistung zusätzlich Ca-Präparate zu geben und den Proteinanteil mit Kartoffeleiweiß aufzubessern.

  6. #6

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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Ich halte das ganz einfach. Eine gutes Körnerfutter, dazu Legemehl oder -pellets und Grünzeug was so anfällt, manchmal auch Leckerchen. Das einzige was ich mache, ist bei hoher Legeleistung zusätzlich Ca-Präparate zu geben und den Proteinanteil mit Kartoffeleiweiß aufzubessern.
    Genau!

    Ich bin inzwischen sehr verwundert welchen Aufwand manche Hühner Liebhaber/innen betreiben.

    Das wichtigste ... Nicht so viel nebenher füttern!
    Also gehaltvolle Leckereien das führt ganz schnell zur Überfettung und dann werden sie krank.

    Du kannst für dich entscheiden ob du
    Gen und/oder Soja frei füttern möchtest.
    Und ganz wichtig ob du das Futter regional bekommst. Also das Futter nicht unbedingt online bestellen (Rohstoffe unbekannter Herkunft, Verpackung, Transport usw)

  7. #7
    Avatar von Blindenhuhn
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    Hier ebenso! Kurze Zeit hatte ich mal Auswahlfutter. Das war mir aber in der Vorratshaltung zu mühsam und ich hatte immer das Gefühl, die Hühner bekommen nicht alles, was sie brauchen. Nun gibt es morgens und abends 2/3 gutes Körnerfutter und 1/3 gegrütztes Legekorn (neben Muschelgrit und Eierschalen zur freien Verfügung). Im Winter gibt es mittags noch eine "Jause" aus Hanf und Weizen, ev. Hirse, sowie hin und wieder gekeimte oder fermentierte Körner. Klar gibt es auch mal zwischendurch Grünkohl, Äpfel, Nudel- oder Reisreste aus der Küche, eine Handvoll Gammarus, aber eben nur selten.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  8. #8

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    Ich halte es auch so. Körnerfutter, Legepellets dazu und mehrfach wöchentlich Weichfutter, in dem auch alle Gemüsereste und auch etwaige Küchenreste verfüttert werden. Jetzt, im Winter, gibt es als Proteinquelle 2-3 x wöchentlich Blutmehl ins Weichfutter, unbegrenzten Auslauf dazu...fertig! Meine Mädels und ausgewählte Jungs dürfen bleiben, bis sie tot umfallen. Die ältesten Hennen haben schon so einige Jährchen auf dem Buckel, haben dieses Jahr aber auch noch einige Eier gelegt. D
    Die Frage ist auch: Welche Hühner sollen es werden und wie alt dürfen sie werden? Wenn du alle 1-2 Jahre neue Hennen anschaffst, fallen eventuelle Mängel natürlich nicht so auf, da die Tiere geschlachtet werden, bevor sie krank werden. Hybriden haben in der Regel einen höheren Bedarf, da sie mehr Eier legen als andere. Da bist du mit einem guten Legefutter sicher gut beraten. Achte einfach auf genügend Proteine und Methionin, dann solltest du problemlos auch die anfallenden Küchenreste mal verfüttern können. Bei 3-4 Hennen sollte es nur nicht zuviel sein. Ich habe deutlich mehr Tiere, da fällt es nicht so ins Gewicht.
    Ich habe gerade gesehen, du darfst nicht schlachten, also bleiben die Hennen. Da rate ich dir zu 3 Hennen und in zwei Jahren zwei weitere. Dann bist du zumindest in den ersten Jahren mit Eiern versorgt. Viel Spaß euch mit euren neuen Familienmitgliedern.
    Liebe Grüße aus Wichtelheim!

    Sonja

  9. #9
    Avatar von Luci
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    Ich sag mal so, zu Omas Zeiten gab es noch ausreichend Insekten und die Essensreste der Menschen bzw. die Lebensmittel allgemein waren wesentlich hochwertiger.
    Zudem haben die Hochleistungshybridhühner mit ihren Extrem Leistungen einen ganz anderen Bedarf, als die alten Sorten (die damals nicht nur für Pokale gezüchtet wurden ).
    Wenn man dann noch will, dass die Tiere gesund alt werden, lohnt sich die Auseinandersetzung mit einer hochwertigen Fütterung schon (übrigens auch beim Menschen ).

    Ich selbst berechne nichts aufs Nachkomma. Investiere aber durchaus in hochwertige Komponenten, Abwechslung, Keimfutter, fermentiertes Getreide ect.

    Gesendet von meinem CLT-L29 mit Tapatalk
    1,0 Vorwerkmix, 0,1 Vorwerk-Barneveldermix, 0,1 Rheinländer, 0,1 Bielefelder, 0,1 Blumenmix, 0,1 Lachsblumenmix, 0,1 Silverudds Blaue/ 0,1 dt. Lachshuhn, 0,1 Sundheimer- tiergestützte Pädagogik mit Huhn

  10. #10
    Avatar von SetsukoAi
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    Hallo,

    und Willkommen im Forum.

    Ja wie du schon festgestellt hast ist diese Art der Fütterung nicht ausreichend:

    Zitat Zitat von Henner Beitrag anzeigen

    ... weil ich bis vor kurzem noch dachte, dass wir mit (geeigneten) Küchenresten, die sonst dem Kompost zugeführt werden und zzgl. diversem Getreide plus Kalkquelle und das was sie im Auslauf finden ohne große Gedanken den Süßen ein gutes (Futter)leben ermöglichen?
    Die Hühner werden bei dieser Art der Fütterung unterversorgt. Es gibt zwar immer noch (für mich übrigens Verantwortungslose) Hühnerhalter die diese Art der Fütterung noch Praktizieren, aber die sehen nur:" Aha Huhn läuft noch, ich bekomme noch Eier, alles bestens". Aber ich vergleiche das gerne mit der Nahrung von Menschen, jetzt in Afrika und früher bei uns. Damals haben sich die Menschen auf dem Land Größtenteils mit Kartoffeln in verschiedenen Varianten ernährt, vor allem in unserer Gegend. Nein Verhungert sind sie nicht und ja, auch Kinder haben sie bekommen. War die Ernährung gut und ausgewogen? Definitiv Nein!
    Das die Menschen in Afrika Hunger leiden wissen wir alle und trotzdem bekommen sie Kinder...

    Hühner brauchen neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen auch Protein und das bekommen sie nicht bei dieser Art der Fütterung oder eben zu wenig.
    Das Bankivahuhn, wovon unsere Haushühner abstammen, sind in der Lage sich selbst zu versorgen. Sie leben aber komplett frei, sind klein und flink und haben in der Natur viel Platz um sich zu versorgen und können überall hin laufen und fliegen. Zudem gibt es sie nicht freilebend bei uns (wir können uns denken wieso).
    Auch die Aussage "Die Hühner können Insekten fressen" lasse ich nicht gelten. Unsere Singvögel finden im Sommer zum Teil schon zu wenig Insekten für ihre Jungen, und da sollen unsere Hühner auch noch von den Insekten ihren Proteinhaushalt auffüllen? Warum? (Diese Frage geht nicht an dich sondern an die anderen die das Jahrelang so praktizieren). Zudem finden die Hühner im Winter natürlich gar keine Insekten, und das Füttern tierischer Abfälle ist, theoretisch, verboten.

    So, also was Füttern?

    Ganz einfach, es gibt fertiges Futter, das Füttere ich seit Jahren. Die Hühner haben eine ausgewogene Ernährung und du musst dir keine Gedanken über das selbst Mischen machen. Entweder kaufst du das Futter beim Raiffeisen, Landhandel oder online.

    Ich füttere z.B. Deuka: https://www.deuka.de/heimtiere/gefluegel/

    Beliebt ist auch Mifuma: https://www.mifuma.de/

    oder

    Alfana: https://www.alfana.de/html/geflugelfutter_.php

    Dann gibt es aber auch noch Genfreies Futter: https://www.eierschachteln.de/bio-huehnerfutter/


    Aber füttere nicht nur Körner!
    Geändert von SetsukoAi (23.12.2020 um 12:55 Uhr)

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