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Thema: Struppfiedrigkeit

  1. #1
    Avatar von melachi
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    Struppfiedrigkeit

    Zitat Zitat von sternenstaub Beitrag anzeigen
    Das ist so ein Aspekt wo sich zeigt, wie wichtig Abstammungszucht (und die Dokumentation dazu) ist. Dass glatte Tiere aus Gestruppten das Struppgen auch verdeckt tragen können, wusste ich z.B. nicht. Ist das Gen dann unvollständig dominant? Ist das beim Nackthalsgen und voll befiederte Showgirls auch so?

    beim Struppgen ist ein zweiter Faktor im Spiel, der die Struppung weitgehend unterdrückt, daher dann das verdeckte Tragen des Struppfaktors. Dieser Modifikator ist bei ungestruppten Rassen wohl weit verbreitet, weshalb man gerade dann, wenn man das Struppgen auf eine neue Rasse übertragen will, oft in diese Falle tappt. Dummerweise ist er auch noch rezessiv.

    unvollständig dominant ist das Struppgen zusätzlich, denn zweifaktorig ist das Federkleid eben sehr lückig, die Federn sind brüchig, und da kann so ein Tier auch schon mal ein halbes Jahr kahl sein, weil es auch ohne Mauser seine Federn verloren hat.

  2. #2
    Avatar von sternenstaub
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    Ich hab mir das Thema gestern auch nochmal zu Gemüte geführt, weil ich mit demThema bei meinen Serama ebenfalls konfroniert bin. Da laufen jetzt drei gestruppte Hähne mit. Große Auffälligkeiten wie freiliegende Federschäfte sind bei den drei Herren nicht erkennbar. Sämtliche Hähne, auch diese, kommen nur in einer 1:1 Anpaarung zum Einsatz.

    Hat man bei möglichen Unterdrückungsgen-Trägern außerhalb einer gezielten Testanpaarung zweier glattfiedriger aus einem gestruppten Elternteil noch andere Möglichkeiten diesen Unterdrückungsfaktor zu finden?
    Optisch ist es wohl sehr schwer feststellbar.
    Kann man die Federn von solchen fraglichen Tieren biegen und dann brechen sie leichter, verglichen mit einem normal glattfiedrigen Tier?
    Gruß sternenstaub

  3. #3
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Erfahrene Züchter der Strupphühner sollen das wohl sehen können. Die glatten Federn wachsen wohl etwas anders. Da wir aber ja "gestruppte Mixe" haben und den meisten die Erfahrung fehlt, würde ich da nichts riskieren. Alle glatten Tiere, die aus Strupp gefallen sind, markieren und vorsichtshalber nicht verpaaren (wenn ein gestrupptes Tier in der Gruppe ist) Wichtig auch keine Verpaarung der glatten (markierten) Tiere untereinander.
    Kokido von den Hühnern
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  4. #4
    Avatar von Rosi Rosi
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    So sehe ich das auch, wenn man grundsätzlich ALLE Hähne, die aus einer gestruppten Linie entstanden sind ,nicht zur weiter Zucht verwendet,kann eigentlich keine Überstruppung im eigenen Bestand entstehen.
    Bei der Abgabe muss eben auch draufhingewiesen werden, dass nur Küken mit Normalfiedrigen Hennen erbrütet werden dürfen, und die Nachkommen nicht untereinander verpaart werden dürfen, was sowieso nicht sinnvoll ist, da sonst auch andere Inzucht Mängel auftreten können.
    Gruss Rosi.

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  5. #5
    Avatar von sternenstaub
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    Vom Vermeiden weiß ich aber noch nicht, ob der Unterdrückungsfaktor in meinen Struppies vorhanden ist oder nicht. Erfahrene Züchter waren auch mal Anfänger. Wie sind die zu ihrer Erfahrung gekommen?

    Meine Frage lautet: Welche Möglichkeiten hab ich, herauszufinden, ob das rezessive Gen da ist oder nicht?

    Wenn der Faktor fehlt gibt es ja keinen Grund auf den moderaten Einsatz gestruppter Hähne zu verzichten.
    Ist der Faktor andererseits da gibt es keinen Grund an Gestruppten festzuhalten. Dann würden die bei mir halt so mitlaufen, ohne Nachkommen.
    Gruß sternenstaub

  6. #6
    Avatar von melachi
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    nach den Beschreibungen und Fotos von Sigrid van Dort kann man die zweifaktorig gestruppten mit dem wirksamen Struppunterdrücker (zweifaktorig) gut von einfaktorig gestruppten ohne Einfluß des Modifikators gut unterscheiden. Die normalen gestruppten haben noch recht breite Federn mit Fahne, die sich auch schön gleichmäßig rollen und dabei robust sind, und zwar schmäleren, aber immer noch recht gut aussehenden Großfedern, während die zweifaktorigen zwar mit Modifier besser aussehen als ohne, aber immer noch lausig, mit brüchigen Großfedern, oft ganz ohne Fahne oder sehr schmal. Die Kombi F/F mf/mf hat also niemals Schauqualität, im Gegensatz zu normal gestruppten F/f+ Mf+/Mf+.

    Die gestruppten, aber durch den Modifikator glatt erscheinenden Tiere (F/f+ mf/mf), dafür braucht man laut van Dort schon ein geschultes Auge. Im Vergleich sollen die Tiere aber 'dry' aussehen, sie erklärt das 'trockene' Aussehen damit, das die Federn eher gerade sind und sich nicht gut dem Körper anpassen, was man normalerweise nur sieht, wenn Tiere ständig drinnen bei zu trockener Raumluft gehalten werden. Also wenn einem das Aussehen des Gefieders eines Tiers im Vergleich zu den anderen Hühnern irgendwie komisch vorkommt, dann sollten die Alarmglocken schrillen.

    Leider ist es nicht möglich, den Strupp-Unterdrücker zu erkennen, wenn er nur einfaktorig ist, da er dann unwirksam ist.
    Geändert von melachi (09.12.2020 um 15:08 Uhr)

  7. #7
    Avatar von sternenstaub
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    Ich mach hier mal weiter, Genetik ist immer spannend.

    Ich denke mal ein bisschen:

    Wenn man ein gesichert glattfiedriges Tier mit einem gestruppten Tier verpaart, dann gibt es ?

    - 75% glattfiedrig und 25 % gestruppt - mindestens eines der Tiere trägt mindestens mischerbig keinen Unterdrücker ? oder aber das glattfiedrige Tier trägt mindestens mischerbig keinen Unterdrücker, das gestruppte ist überstruppt und reinerbig beim Unterdrücker?
    - 50% glattfiedrig 50% gestruppt - beide Elterntiere tragen mindestens mischerbig keinen Unterdrücker.
    - kein gestrupptes - beide Elterntiere tragen den Unterdrücker ? Die Tiere sehen etwas seltsam aus?
    - 100% gestruppt - das glattfiedrige Tier trägt reinerbig keinen Unterdrücker, das gestruppte kann nur überstruppt und reinerbig beim Unterdrücker sein?

    Also müsste doch rein theoretisch aus der Nachzucht einer Verpaarung irgendeine Info über die Eltern zu ziehen sein. Wie schaut das jetzt in der Praxis aus?
    Gruß sternenstaub

  8. #8
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Melachi,

    jetzt haben wir uns überschnitten. Bei van Dort hab ich gestern auch zu dem Thema gelesen. Da es meine Hähne auch betreffen könnte noch folgende Frage, speziell an Dich: Bei zweien meiner Hähne sind die Federschäfte der Flügelfedern im unteren Bereich kahl. Das ist dann ein Hinweis auf überstruppt und Unterdrücker, oder?
    Gruß sternenstaub

  9. #9
    Avatar von melachi
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    das kann sein, allerdings ist es auch von der Härte der Feder abhängig, wie stark die Federstruktur bei normal gestruppten beeinträchtigt sein kann. Sind die Hähne denn ansonsten von der Federqualität her gut, oder tendieren sie eher Richtung Überstruppung, vom allgemeinen Eindruck her? Für solche Feinheiten braucht man erfahrene Züchter, die sich das angucken. Ich würde es auf jeden Fall in Betracht ziehen und die Nachzucht entsprechend durchgucken.

    Testverpaarungen bei solchen rezessiven Modifikatoren sind nicht trivial. Du brauchst mindestens eine F2, um wirklich zu sehen, wo der Modifikator drin ist, und dann schon jede Menge Nachzucht, damit dir nichts durch die Lappen geht. Ob es gelingen kann, den dann loszuwerden, ist fraglich, und mit jedem neuen Tier kannst du ihn dir wieder einhandeln. Wenn man da keine Doktorarbeit draus machen will, würde ich das Ganze eher pragmatisch angehen und mal ein paar Züchter kontaktieren, Ausstellungen besuchen, Jungtierbesprechungen, damit ich 'sehen' lerne, und dann alle verdächtigen Tiere konsequent aus der Zucht ausschließen.

    Wie Testverpaarungen am besten aussehen würden, müsste ich selber jetzt auch erstmal durchrechnen. Aber eins ist schon klar: um Verpaarungen, aus denen dann in der F2 überstruppte Tiere fallen können, kommt man nicht herum, und da muß man schon sehr genau überlegen, ob der Zweck solche Mittel heiligt.

  10. #10
    Avatar von Rosi Rosi
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    Hallo, jetzt wirds aber ganz theoretisch, habe ein praktisches Beispiel in Arbeit :
    Mein gelockter Showboy Amadeus hat bei meiner Freundin mit garantiert ungelockten Seidi und Seidigrünleger Hennen noch eine spätes ungeplantes Gelege erzeugt. Von den 10 Eiern sind 6 geschlüpft und es hat sich eine sehr typische Verteilung ergeben:
    2 gelockte, 2 seidenfiedrige und 2 glattfiedrige mit seidencharakter. 3 Hennen , 3Hähne,wobei 1 Hahn noch eine Henne werden könnte.
    Da ich die Küken übernommen habe, werde ich die Hähne ( gelockt/seidenfiedrig) von der Weiterzucht ausschließen und die Hennen
    (glattfiedrig/seidenfiedrig) falls sie gut gedeihen mit in die Zucht nehmen. Bin selber gespannt ,ob dann doch Evt gelockte von ihnen dabei sind. Der Nackthals hat sich bei den Küken auch gleichmäßig verteilt, 3 Showis, 3 bedeckthalsige !
    Bei den ungelockten lässt sich der mögliche verdeckte Faktor überhaupt nicht vermuten, sind jetzt in der 12. Woche, aber schaun wir mal....mache dann noch ein paar aktuelle Fotos, Grüsse Rosi.

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