
Zitat von
Okina75
Hy!
Es wirkt grausam, aber wenn ein Räuber seine Beute lebend anschneidet, ist das nur menschlich gesehen "gemein". Für den Räuber zählt vor allem in Notzeiten jedes Quentchen Energie, und wo man die sparen kann, wird das auch gemacht. Wie zB eine nicht wehrhafte Beute wie ein Huhn oder dergleichen nicht erst lange abgewürgt, sondern gleich angefressen. Vor allem, wenn der Vortag beutetechnisch sehr mau war- vor allem Habichte jagen dann teils bis in die tiefe Dämmerung, um vor der langen Nacht zumindest noch ein paar Happen in den Kropf zu kriegen. Und wenn auch da kein Erfolg beschieden war, geht es am nächsten Morgen los, sowie es hell wird. Schon im Sommer ist im Durchschnitt nur etwa jeder 10. Jagdversuch erfolgreich, bzw. werden Nester ausgeräumt, weil nesthockende Jungvögel zu der Zeit reichlich vorhanden und eine sichere Mahlzeit abgeben. Und bis in den August hinein auch immer "von selbst" nachkommen.
Jedenfalls ist im Winter noch wichtiger, dass eine Jagd gelingt, weil die meisten Vögel dann schlicht nicht mehr hier sind, und Gewässer, wo man immer noch mal 'ne Ente oder ein Blässhuhn jagen kann, ja keinesfalls überall zu finden sind. Und erwischt so ein Habicht dann mal was, was sich zudem nicht wehrt, wird nicht lange gefackelt. Ist nicht wirklich gemein oder grausam (bzw. nur in unseren Augen), sondern nur energie- effizient. Muss man nicht gut finden, aber so ist 's leider.
Eine gute Maßnahme dagegen ist, die Hühner (zumindest in der kalten Jahreszeit) erst gegen Mittag rauszulassen. Mutet spät an, mache ich aber schon immer so. Und vermeide so vielerlei Malessen, die der frühe Morgen bringen kann. Wie Habicht, Marder, Fuchs, die alle in der Dämmerung entweder noch oder schon unterwegs sein können.
PS: Die Junghabichte sind nun seit Ende August/ Anfang September selbsständig. Die wissen inzwischen, wie das grobe Geschäft läuft, sonst würde es sie schon nicht mehr geben.
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