Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 23

Thema: Huhn nimmt sich täglich ne Auszeit. Warum?

  1. #1

    Registriert seit
    09.05.2020
    Ort
    Kreis Unna
    PLZ
    59
    Land
    NRW
    Beiträge
    64

    Huhn nimmt sich täglich ne Auszeit. Warum?

    Eine unserer Sperber-Mixe legt seit ein paar Wochen ein (für uns) seltsames Verhalten an den Tag.
    Das Huhn war vorher schon "auffällig", fing sie doch im Sommer damit an, ihre Eier in einer Astgabelung eines großen Haselnußbaumes zu legen. Mehrere rundum abgehende Seitenäste in ca. 2,50m Höhe bildeten quasi eine nestgroße Plattform.
    Die ersten Eier purzelten wohl immer runter, zerschellten und wurden von den anderen Raptoren gefuttert, aber hinterher korrigierte sie ihr "Abwurfzielgebiet" und plazierte die Eier leicht greifbar und sicher in eine Astgabel.
    Nach ein paar Wochen hörte das auf, dafür kam ihr dann die Idee mal nachzuschauen, wie es so außerhalb des Gartens aussieht.
    Also fand sie einen Weg durch unsere fast 3m hohe und ebenso breite, dichte Tujenhecke, in welcher mittig noch ein Maschendrahtzaun normaler Höhe steht.
    Fehlen also nur noch Dornen und jeder des Weges kommende Prinz würde sich eifrig mit dem Schwert auf die Hecke stürzen, weil er dahinter eine kußbereite, schlafende Prinzessin erwartet...
    Ich entdeckte aber den Fluchtweg, vermutlich der Seiteneingang unserer Katzen, und versperrte ihn provisorisch mit einem Eisengitter.
    Drei Tage war Ruhe, wobei die Nuß immer wieder vor dem Gitter stand und uns, wie wir meinten, ziemlich vorwurfsvoll ansah.
    Dann schaffte sie es an einer anderen Stelle nach draußen.
    Also eine vorhandene Rolle Volierengitter, grün ummantelt, genommen, Pflöcke in den Boden gehauen und den kniehohen Zaun auf kompletter Länge unten vor die Hecke gezogen und an beiden Enden mit dem Maschendrahtzaun innen verbunden.
    Ätsch. Da hat sie dumm geschaut, lief immer wieder am Zäunchen auf und ab .
    Das wirkte fast ne Woche. Dann reckte sie sich hoch und steckte den Kopf wie eine Giraffe über den Zaun, ein Fuß hoch, dann der Nächste, und dann ließ sie sich auf der anderen Zaunseite runterfallen und arbeitete sich wieder durch die Hecke.
    Na warte..., dachte ich und zog eine weitere Zaunbahn über die andere, verband sie mit verzinktem Draht mit der unteren und zog sie auch fest gegen die Hecke.
    Trotzdem kam die scheele Printe irgendwie noch durch die Hecke und machte Spaziergänge im angrenzenden Feld.
    Zuletzt zogen wir noch einen hohen Steckzaun vor den anderen Zäunen und der Hecke.
    Wäre der Westwall so undurchdringlich wie diese Hecke jetzt gewesen, hätte Rommel gut schlafen können .
    Auch unsere Katzen suchten sich andere Wege.
    Aber das Huhn kommt noch durch
    Wie sie durchkommt, bemerkten wir am Wochenende durch Zufall:
    Meine Frau wollte ins Auto steigen, welches parallel zur Hecke steht und fühlte sich plötzlich beobachtet. Sie drehte sich um und schaute direkt dem Huhn in die Augen, welches nur den Kopf in 1,70m Höhe durch die Hecke gesteckt hatte und dann mit "Gluckgluck" grüßte.
    Sie flattert direkt vor der Hecke in die Höhe und taucht in ca. 1,80m Höhe in die Hecke ein.
    Dann klettert sie 10-15min herum bis sie auf der anderen Seite ist. Dort geht sie dann ins Feld oder zu unserem Brennholzlager hinter der Garage. Nach ein- bis zwei Stunden geht sie durch die Hecke zurück oder steht krakelend vor dem Gartentor und fordert Einlaß, um den Rest des Tages mit der restlichen Hühnerschar zu verbringen.
    Zumindest im Feld finden wir keine Eier, die Hecke kann ich allerdings nicht aufklären.
    Aber wenn sie glucken wollte, würde sie doch nicht nach ein- bis zwei Stunden wieder zurückkommen, oder? Sie läßt sich draußen auch nicht mit Mehlwürmern locken. Im Garten fliegen sie drauf, auch dieses Huhn.
    Wir befürchten jetzt, daß die anderen Hühner ihr das nachmachen und suchen nach einer Lösung.
    Ist das einfach nur ein spleeniges Huhn oder gehört das doch zum Gluckverhalten?

    Ist ein relativ langer Text, aber ich denke, viel Info vermeidet nachfragen.
    Schon mal Dank im voraus!
    Kräht der Hahn früh auf dem Mist, ändert sich das Wetter- oder es bleibt wie es ist!

  2. #2
    Moderator Avatar von KaosEnte
    Registriert seit
    13.05.2015
    Ort
    LKR LA
    PLZ
    840xx
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    3.505
    raffiniertes Huhn.

    Mit Huhns kenn ich mich nicht aus, aber wenns eine meiner Enten wäre würde ich da
    Zitat Zitat von PGR 156 Beitrag anzeigen
    . . . . oder zu unserem Brennholzlager hinter der Garage. . . . . .
    mal nachforschen.
    in unserem Garten leben Laufi/StockentenMix Kalle und Laufi/WarzenMix Frl. Socke von Quak,
    Frau Warzi Gundula und ihr noch namenloser Moschus-Quackerich samt Schwester Urschl
    RounenKlara und der PommErich
    die Gänsedamen Paula (Toulus) und Perla (Seidenfeder)

  3. #3

    Registriert seit
    12.05.2019
    Ort
    Saarland
    PLZ
    66
    Beiträge
    1.449
    Da kommt Freude auf! 😂

  4. #4
    Avatar von Blindenhuhn
    Registriert seit
    26.05.2014
    Land
    Österreichs Süden
    Beiträge
    26.048
    Ich kann dir leider keinen Rat geben, aber musste bei deiner Schilderung herzlich lachen. Eines unserer Hühnchen hat mit Leichtigkeit ein 2 m hohes Türchen mit fliegen und klettern überwunden, um dann beim Nachbarn unter der Thujahecke ein Nest anzulegen.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  5. #5

    Registriert seit
    01.11.2019
    Beiträge
    2.345
    Eine Idee habe ich leider nicht, aber ich bewundere deine Henne ob ihres Einfallsreichtums und ihrer Ausdauer. Ich mag solche Tiere.

  6. #6
    Avatar von Dylan
    Registriert seit
    08.09.2017
    PLZ
    9
    Beiträge
    3.552
    Sehr nett geschrieben, Danke. Ich musste auch lachen, weil: Wenn die Damen andere Pläne haben, dann setzen sie alles daran, sich durchzusetzen. Bei soviel Eigenwilligkeit muss man sich manchmal geschlagen geben.

    Ich habe aktuell auch so eine Jungehenne, die partout nicht im Legenest legen will.
    Sie bricht aus dem Gehege aus, dringt durch den Pferdestall in den ehemaligen Kuhstall ein und erklimmt dort ein altes Werkstatt - Regal. Das ist voll mit alten Gerätschaften. Dort interessierte sie sich zuerst für das Fach mit den Schweißerbrillen, fand es dann aber als Nest ungeeignet. Ein höheres Fach mit einer Kiste voller alter Schweißstifte fand dann ihre Gunst. Ich habe das störrische Vieh bestimmt mindestens 4 Mal aus dem Regal herausgehoben/verscheucht/ zurückgetragen und ins richtige Legenest gesetzt. Nix da, das Regal muss es sein. Wieder ausgebrochen, wieder stracks zurück in das Regal. Wo ein Wille, da ein Weg
    Ein anderes Huhn fand das Regal auch schon interessant - und jetzt dieses Junghuhn von diesem Jahr.

    Die Henne ist schwarz wie die Nacht, ich habe sie nur entdeckt, weil aus dem Regal merkwürdige Geräusche kamen, und ich Ratten vermutete. War aber nur die Henne, die versuchte, aus Metall ein gemütliches Nest zu zaubern...


    Wenn man genau hinguckt: In der Kiste rechts im Bild sitzt sie. Heute habe ich wieder ein Ei raus und die Kiste mit einem Deckel verschlossen. Mal sehen, welches Fach sie als nächstes raussucht. Vielleicht die Dose mit den Nägeln?

  7. #7

    Registriert seit
    31.03.2020
    Beiträge
    752
    So n Exemplar habe ich auch!
    Unsere Houdini!
    Kann ihr Ei nur im Schuppen in der Ecke auf dem Fussboden legen!
    Hab noch nicht raus, wo sie rauskommt!

    Gesendet von meinem ONEPLUS A3010 mit Tapatalk

  8. #8
    Moderator Avatar von sil
    Registriert seit
    27.12.2007
    PLZ
    94
    Land
    Bayern
    Beiträge
    11.025
    Eine ganz extrige Henne habt ihr .

    Mit Glukverhalten hat das vorerst noch nicht wirklich was zu tun, momentan ist sie bloß sehr eigen, was die Wahl eines akzeptablen Nestes angeht.
    Ein solhes hat sie nun wohl gefunden. Sie nimmt ja einiges auf sich, um es zu erreichen, läßt sich daann anscheinend auch gemütlich Zeit, ihr Ei zu legen, und taucht dann eben wieder auf. Ob sie mal in Brutstimmung kommt, ist nicht zwingend die Folge. Sollte sie es irgendwann einmal tun, wird sie eben sitzen bleiben, vielleicht nur ab und an mal sich kurz blicken lassen, und, falls ihr Versteck gut genug ist daß weder Marder noch Fuchs sie finden und ihr einen Hahn habt, nach drei Wochen mit Küken wieder zm Vorschein kommen.

    Ich sehe drei Möglichkeiten:
    Ihr sucht nach dem Nest und kommt so vielleicht an die Eier.
    Ihr laßt ihr ihren Spleen, verzichtet auf die Eier und hofft, daß es noch lange gut geht.
    Ihr "zwingt" sie, auf ein anderes Nest auszuweichen, indem ihr ihr den Zugang zu anderen Möglichkeiten zunächst einmal verwehrt. Möglicherweise hält die Gewöhnng an ein für Euch besser zugängliches Nest dann eine Weile vor. Vielleicht Könnt ihr auch ein "perfekt" getarntes Nest innerhalb des Auslaufs anbieten. Es sollte möglichst dunkel und von außen nicht einsehbar sein, einen engen Zugang haben und vielleicht mit ein paar Nesteiern das Gefühl vermitteln, daß bisher niemand es gefunden hat um es zu plündern. Ein Bekannter von mir hat große Mörtelkübel mit Brettern abgedeckt als Nester. Er hat mit der Stichsäge Löcher von nicht mal 20 cm Durchmesser reingeschnitten. Seine Hennen lieben diese Höhlen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  9. #9

    Registriert seit
    09.05.2020
    Ort
    Kreis Unna
    PLZ
    59
    Land
    NRW
    Beiträge
    64
    Themenstarter
    Danke für die Antworten!

    Mal durchgehen:

    Einen Hahn haben wir (den, der immer pünktlich um 0445 Uhr aufsteht ), aber der ist mittlerweile wohl an der Henne verzweifelt. Er hat Kilometer im Garten zurückgelegt und ihr mit Engelsgeduld viele tolle verborgene Nistplätze gezeigt.
    Da sind viele versteckte Möglichkeiten im Garten, zB in einer weiteren Hecke.
    Er schaut jetzt immer mißmutig hinterher, wenn sie wieder in der Hecke verschwindet.

    Da die Henne ja im Sommer bewiesen hatte, das sie locker mit 2m Anlauf auf 2,50m Höhe kommt, wundere ich mich, das sie nicht direkt über/auf die Hecke fliegt.

    Das komische Grünzeug auf dem Feld steht jetzt ca. 60cm hoch. Wir sind schon im Bereich 40x40m seitlich unserer Hecke durch die Reihen gegangen, nichts zu finden. Nur Scharr- und Buddelspuren der Henne. Das Feld wird erst im April gemäht, vom Trecker droht also kein Ungemach.
    Unser Brennholzlager hinter der Garage ist fast leer. Dort hatte ich die Stammstücke. Zwischenzeitlich liegt aber fast alles gespalten in Rundgittern. Die Henne scharrt und wühlt dort gerne in den Häckselschnitzeln. Die gibt's aber noch viel mehr in der Kompostecke im Garten, die die Hühner täglich umsortieren.
    Anscheinend steckt das Huhn eine Weile in der Hecke und macht lediglich vor der Rückkehr in den Garten ne kurze Tour durchs Feld und auf dem Weg zum Gartentor scharrt sie dann ein wenig in den Häckselschnitzeln.

    Dann warten wir mal ab, was sie weiter macht. Die Hecke ist für uns unkontrollierbar. Zu dicht, ca. 50m lang und bis zu 3m breit. Und innen dann noch der Maschendrahtzaun, alte Baumstümpfe und Totholz vom Schneiden der Oberseite.

    Aber die Idee mit dem Nest anlegen werden wir umsetzen. An einer verborgenen Stelle mit Eierdummies drin und sie dann draufsetzen.
    Kräht der Hahn früh auf dem Mist, ändert sich das Wetter- oder es bleibt wie es ist!

  10. #10
    Avatar von Dylan
    Registriert seit
    08.09.2017
    PLZ
    9
    Beiträge
    3.552
    Vielleicht hilft auch, sie ein paar Tage in den Stall einzusperren, wo sie dann gezwungenermaßen in die Legenester legt. Hühner sind Gewohnheitstiere, vielleicht findet sie an dem Legenest gefallen.
    Allerdings sehe ich schwarz, was das Ausbrecherverhalten angeht. Wenn Hühner einmal an etwas Gefallen gefunden haben, probieren sie es immer wieder. Das ist unauslöschlich in ihrem Gedächtnis verankert. Hat eine Henne ein einziges Mal einen schönen Scharrplatz in Nachbars Garten entdeckt, wird sie ihn bis an ihr Lebensende nicht vergessen...
    Ich hatte einmal so eine chronische Ausbrecherkönigin, die der Meinung war, dass die Landwirtschaft beim Nachbarn das Paradies für sie sei. Das hat ihr bald das Leben gekostet, sie kam nicht wieder. Ob durch ein Raubtier oder gebeizten Weizen/Mais, weiß ich nicht. Bevor ich riskiere, ein Tier zu verlieren, das mir über den Zaun abhaut, stutze ich einseitig die Flügelfedern. Hilft zuverlässig, und die Federn wachsen bei der nächsten Mauser nach.

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Huhn nimmt immer weiter ab
    Von Emma21 im Forum Krankheiten: Unklare Fälle
    Antworten: 16
    Letzter Beitrag: 05.09.2023, 22:00
  2. Legt ein Huhn täglich ein Ei?
    Von fab_ulus im Forum Rund ums Ei
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 15.04.2018, 21:48
  3. Glucke nimmt Auszeit - Küken erst 3 Wochen alt
    Von katrin.wand im Forum Kükenaufzucht
    Antworten: 18
    Letzter Beitrag: 29.05.2016, 13:36
  4. Warum duckt sich das Huhn anstatt wegzulaufen?
    Von Psychochicken im Forum Verhalten
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 11.08.2014, 14:45
  5. huhn nimmt nur regenwürmer
    Von kuscheltier im Forum Ansteckende Krankheiten
    Antworten: 21
    Letzter Beitrag: 18.11.2005, 11:48

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •