Eine unserer Sperber-Mixe legt seit ein paar Wochen ein (für uns) seltsames Verhalten an den Tag.
Das Huhn war vorher schon "auffällig", fing sie doch im Sommer damit an, ihre Eier in einer Astgabelung eines großen Haselnußbaumes zu legen. Mehrere rundum abgehende Seitenäste in ca. 2,50m Höhe bildeten quasi eine nestgroße Plattform.
Die ersten Eier purzelten wohl immer runter, zerschellten und wurden von den anderen Raptoren gefuttert, aber hinterher korrigierte sie ihr "Abwurfzielgebiet" und plazierte die Eier leicht greifbar und sicher in eine Astgabel.
Nach ein paar Wochen hörte das auf, dafür kam ihr dann die Idee mal nachzuschauen, wie es so außerhalb des Gartens aussieht.
Also fand sie einen Weg durch unsere fast 3m hohe und ebenso breite, dichte Tujenhecke, in welcher mittig noch ein Maschendrahtzaun normaler Höhe steht.
Fehlen also nur noch Dornen und jeder des Weges kommende Prinz würde sich eifrig mit dem Schwert auf die Hecke stürzen, weil er dahinter eine kußbereite, schlafende Prinzessin erwartet...
Ich entdeckte aber den Fluchtweg, vermutlich der Seiteneingang unserer Katzen, und versperrte ihn provisorisch mit einem Eisengitter.
Drei Tage war Ruhe, wobei die Nuß immer wieder vor dem Gitter stand und uns, wie wir meinten, ziemlich vorwurfsvoll ansah.
Dann schaffte sie es an einer anderen Stelle nach draußen.
Also eine vorhandene Rolle Volierengitter, grün ummantelt, genommen, Pflöcke in den Boden gehauen und den kniehohen Zaun auf kompletter Länge unten vor die Hecke gezogen und an beiden Enden mit dem Maschendrahtzaun innen verbunden.
Ätsch. Da hat sie dumm geschaut, lief immer wieder am Zäunchen auf und ab .
Das wirkte fast ne Woche. Dann reckte sie sich hoch und steckte den Kopf wie eine Giraffe über den Zaun, ein Fuß hoch, dann der Nächste, und dann ließ sie sich auf der anderen Zaunseite runterfallen und arbeitete sich wieder durch die Hecke.
Na warte..., dachte ich und zog eine weitere Zaunbahn über die andere, verband sie mit verzinktem Draht mit der unteren und zog sie auch fest gegen die Hecke.
Trotzdem kam die scheele Printe irgendwie noch durch die Hecke und machte Spaziergänge im angrenzenden Feld.
Zuletzt zogen wir noch einen hohen Steckzaun vor den anderen Zäunen und der Hecke.
Wäre der Westwall so undurchdringlich wie diese Hecke jetzt gewesen, hätte Rommel gut schlafen können .
Auch unsere Katzen suchten sich andere Wege.
Aber das Huhn kommt noch durch
Wie sie durchkommt, bemerkten wir am Wochenende durch Zufall:
Meine Frau wollte ins Auto steigen, welches parallel zur Hecke steht und fühlte sich plötzlich beobachtet. Sie drehte sich um und schaute direkt dem Huhn in die Augen, welches nur den Kopf in 1,70m Höhe durch die Hecke gesteckt hatte und dann mit "Gluckgluck" grüßte.
Sie flattert direkt vor der Hecke in die Höhe und taucht in ca. 1,80m Höhe in die Hecke ein.
Dann klettert sie 10-15min herum bis sie auf der anderen Seite ist. Dort geht sie dann ins Feld oder zu unserem Brennholzlager hinter der Garage. Nach ein- bis zwei Stunden geht sie durch die Hecke zurück oder steht krakelend vor dem Gartentor und fordert Einlaß, um den Rest des Tages mit der restlichen Hühnerschar zu verbringen.
Zumindest im Feld finden wir keine Eier, die Hecke kann ich allerdings nicht aufklären.
Aber wenn sie glucken wollte, würde sie doch nicht nach ein- bis zwei Stunden wieder zurückkommen, oder? Sie läßt sich draußen auch nicht mit Mehlwürmern locken. Im Garten fliegen sie drauf, auch dieses Huhn.
Wir befürchten jetzt, daß die anderen Hühner ihr das nachmachen und suchen nach einer Lösung.
Ist das einfach nur ein spleeniges Huhn oder gehört das doch zum Gluckverhalten?

Ist ein relativ langer Text, aber ich denke, viel Info vermeidet nachfragen.
Schon mal Dank im voraus!