Für den Menschen ist es die Frage "ob".
Der Tod ist ein Transformationsprozess, der von der Natur vorgesehen hat. An dem hat der Mensch nichts zu rütteln. Er kann ihn weder ändern, noch aufheben. Tod und Töten sind nicht gleich.
Der Mensch hat, im Vergleich zu Tieren und Pflanzen, eine Wahl, zu töten oder nicht zu töten. Diese Wahl ist keinem anderen Lebewesen gegeben.
Ich gehe davon aus, dass es zudem eine "menschliche Natur" gibt. Und ich gehe davon aus, dass es gegen diese menschliche Natur ist, zu töten. Der Mensch muss verändern können. Leiten, neue Wege zeigen.
Vernichten und sogar Korrekturen vornehmen obliegt nicht seiner Macht. Tut er das, werden Mechanismen in unserer Welt bewegt, die das Leben dem Menschen erschweren. Die Natur tut sich in Folge schwer, dem Menschen ihre Geschenke zu geben. Der Mensch muss dann anfangen, schwer zu arbeiten, um der Natur etwas mit Gewalt zu entreißen.
Das stimmt nicht.(zu Pflanzen z.B. haben wir selten eine innige gefühlsmäßige Bindung)
Dem Tier ist es ziemlich egal, ob der Metzger das Beil mit oder ohne Respekt schwingt. Oder wie war es mit dem Witz (oder war es ein weises Zitat??), dass der Mensch nach seinem Tod jedem Tier begegnen wird, dem er auch im Leben begegnet ist? Vor seinem Tod kannte das Tier nur das Eine: es wollte leben.Das was man isst, um zu überleben, im Leben und im Sterben mit Respekt zu behandeln, kann nicht verkehrt sein.
Es soll heißen, Indianer besänftigen die Seele des Büffels, wenn sie ihn aßen. Die Eskimos haben keine andere Wahl gehabt, außer Fisch und Tiere zu essen, weil sie in widrigen Bedingungen leben mussten. Ob sie keine andere Wahl hatten? Kein sein. Ich kann es nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass auch die fehlende Wahl dem Töten trotzdem weder (tieferen) Sinn, noch Entschuldigung verleihen kann.
Tötet Mensch, weil er sonst nichts zum Essen hat, wird er zum Tier, denn das Tier hat Instinkt zu essen, sonst verhungert es.
Tötet Mensch, weil es ihm Spaß macht, Fleisch zu essen, steht er auf der Stufe tiefer in der Evolution, als Tier.
Er hat das Gehirn bekommen. Die freie Entscheidung. Und hat es nicht einmal geschafft, das Töten seiner geliebten Tiere zu stoppen.
Das Anzeichen, dass das Töten der Tiere falsch ist, sieht man daran, dass der Mensch auch eigene Spezies tötet.
Ich gehe davon aus, Lew Tolstoi (überzeugter Vegetarier) wird sicherlich nix dagegen haben, wenn ich ihn an dieser Stelle zitiere:
Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung.
Vom Tiermord zum Menschenmord ist es nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.
Wenn Du keinen Menschen töten kannst - gut; kannst Du kein Vieh und keine Vögel töten - noch besser; keine Fische und Insekten - noch besser. Bemüh Dich, soweit wie möglich zu kommen. Grüble nicht, was möglich ist und was nicht. Tu, was Du mit Deinen Kräften zustande bringst. Darauf kommt alles an.
Geändert von Roksi (08.11.2020 um 18:35 Uhr)
Lieben Gruß, Roksi
1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe
Die Menschheit hat nicht überlebt, weil sie töten kann, sondern trotz dessen. (Und übrigens, die Menschheit ist nicht gerade in einer tollen Verfassung, oder??)
Nein, es kommt nicht nur auf "vegan" an, sondern darauf, in welchem System ich lebe. Denn auch wenn ich einen Strauch möchte, darf ich nicht in den Wald oder einen verlassenen Garten gehen und diesen einfach ausgraben. Sondern es kommt eine Menge Müll, Ausbeutung der Natur und anderer Menschen und industriell bedingte Wege zum Erwerb dieses Strauchs dazu. Jeder einzelner Kauf ist ein kleiner Planeten-Vernichtungsprozess. Egal, wie vegan ich bin, ich bin gezwungen, in dieser Welt etwas käuflich zu erwerben.
Ich höre demnach erst dann zu töten auf, wenn ich aufhöre, zu kaufen und aufhöre auf Kosten der anderen Länder (Menschen) zu leben. Zumindest das direkte Töten habe ich abgestellt. Weiter geht´s mit dem indirekten Töten.
Lieben Gruß, Roksi
1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe
Aber sicher doch. Wir sind die erfolgreichste Spezies auf diesem Planeten, haben unendlich viel erreicht und allen Unkenrufen zum Trotz werden wir auch die aktuellen Krisen meistern und es uns noch besser gehen lassen..
Weltuntergangspropheten jeglicher Couleur gibt es, seit es Menschen gibt.
Wenn "erfolgreich" mit Ausbeutung und angesammeltem Potential zur Vernichtung eines ganzen Planeten gleich gestellt werden kann, dann klar, sind wir "am Erfolgreichsten".
Weswegen denn? Damit meine Familie gezwungen ist, Massentierhaltung zu unterstützen?Sagt die, die Hähne züchtet und dann zum Töten abgibt.
Also müsstest du, wenn du ein bisschen konsequent wärst, mit der Hühnervermehrung aufhören.
Sprich, ich müsste also die Hühnerhaltung aufgeben und daraus folgend:
Meine Familie würde nicht nur Hähne indirekt töten, sondern sie würde Produktion von kranken Hybriden unterstützen, die ebenso nach 1,5-2 Jahren getötet werden müssen. Und die Hähne würden dann immer noch im Kükenschredder landen.
Ich überlasse das Töten zumindest für die wilden Tiere, indem ich 5 Personen das Essen der Massentierhaltung erspare.
Oder würdest Du wegen Deiner Überzeugungen Deine Familie verlassen? Ich tue es nicht und komme damit klar.
Aber eine interessante Logik hast Du.
Lieben Gruß, Roksi
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Tja, der Mensch ist kein Aasfresser. Wer verleugnet das durch den Verzehr von Fleisch der Mensch sich so entwickelt hat - egal ob man das nun positiv oder negativ sieht -, verleugnet sich selbst.
1.14 Gr. Wyandotten
Diese Frage zeigt letztlich das ganze Dilemma unserer Gesellschaft und lässt sich auf alles mögliche ausweiten, wie wir ja hier lesen können.
Sicher sollte man ein Tier anständig behandeln und auch kurz und schmerzlos töten.
Aber wir leben mittlerweile in einer völlig verdrehten Welt.
Ich befürworte die ehrliche Variante und töte und verwerte die Hähne selbst!
Und wenn jeder, um an sein Fleisch zu gelangen, zuvor ein Tier töten müsste wäre die Quantität an Fleischkonsum deutlich geringer. Was viele positiven Nebeneffekte hätte.
Und auch dem Bewusstsein würde das dem ein oder anderen gut tun.
Der Mensch ist nicht für das Töten gedacht, ist doch nicht ernsthaft so gemeint?
Welche Spezies tötet seinesgleichen, Tiere und Pflanzen so wie wir?
Solange der Profit stimmt, man konsumieren kann und man sich dumm stellen kann und wegschaut, ist doch alles in Ordnung...
Was ich mich wirklich frage, und das kann mir leider keiner beantworten: Was wohl meine Hähne sagen würden, wenn ich sie fragen könnte? Also, würde der Hahn lieber als Rührei enden, sprich gar nicht leben, oder lieber ein schönes Leben haben, das halt nur 5-6 Monate lang dauert und dann beendet wird? Denn das wäre die einzige Alternative zum keine Hühner schlachten: Keine Hühner ausbrüten. Ist das dann besser für den Hahn wenn er gar nicht leben darf? Ich weiß es wirklich nicht.
Keine Hähne schlachten, sie aber abgeben, damit sie jemand anders schlachtet - naja, wenn man sich damit besser fühlt.... Dass es für die Hähne besser ist, bezweifle ich allerdings sehr. Die haben dadurch nur mehr Streß. Für mich wäre es keine Alternative.
Hühner "ganz natürlich" halten, am Waldrand, alle Hähne leben lassen, aber dafür zusehen, wie sie von Habicht, Fuchs & co. einer nach dem anderen geholt werden - so arg schön für die Hühner ist das auch nicht. Auch wenn es natürlich ist. Besonders nett für das einzelne Tier ist es deshalb trotzdem nicht.
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