Auch wenn die ausgestallten Hennen nicht für mich gezüchtet wurden, ändert es nichts daran, daß sie einen Bruderhahn hatten, der schon als Küken vergast oder geschreddert wurde. Mag sein, daß es einem ein besseres Gefühl gibt, weil man die Hennen gerettet hat. Der Bruderhahn wurde trotzdem behandelt wie Müll.
Und wer seine Tiere so sehr liebt sollte auch nicht vorsätzlich die eigenen Hennen quälen bzw. zusehen, wie die viel zu vielen Hähne das tun.
Vielleicht ist der/die TE ein Troll?
Also ich setze darauf, dass laut BMEL bis Ende 2021 Methoden zur Geschlechtsbestimmung im Ei verfügbar sein werden. Das gibt es dann sicher auch irgendwann für Hobbyzüchter.
Seine eigenen Tiere zu schlachten mache ich zwar nicht, halte ich aber für die beste Lösung wenn man Fleisch essen will.
Im Supermarkt ist es sehr leicht, die Augen zuzumachen und das Tierleid, das in den meisten Fällen dahintersteht zu ignorieren. Da ist selbst schlachten einfach respektvoller, wenn man es tiergerecht macht.
Kennt ihr den Film „Emmas Glück“? Da gibt es eine sehr schöne Szene. Ich denke wenn jeder selber schlachten müsste was er isst würden viel weniger Leute Fleisch essen und Fleisch hätte einen ganz anderen Stellenwert, und würde garantiert auch nicht weggeschmissen.....
Klar Mara, auch diese armen Tiere hatten Brüder und ja zfranky, auh deren Eltern und Großeltern waren arm dran. Aber es geht ja darum wie man selbst sich nicht schuldig macht, daß die leiden und Hähne für die eigene Hühnerhaltung sterben müssen.
Wenn ich selber brüte, müssen irgendwann Hähne weg, wenn ich beim Züchter Hennen kaufe, dann hatten auch die Hähne welche weg mußten, weil sie eben Hennen brauchten um sie mir zu verkaufen. Ohne mich wären dann die Hennen gar nciht gebrütet worden, somit auch die Hähne nicht da gewesen. (Oder es hätte sie ein anderer bekommen aber dafür wären dann trotzdem insgesamt um die weniger gezüchtet worden, welche ich genommen hätte)
Wenn ich welche aus Massentierhaltung rette, dann wären die sowieso genau zu dieser Zeit mit neuen ersetzt worden, wobei wieder entsprechend viele Bruderhähne angefallen wären, weil die egal ob mit oder ohne meine Abnahme nach einem guten Jahr ausgewechselt und "entsorgt" werden.
So war das von mir gemeint, daß man dann nicht Schuld an der Produktion von Bruderhähnen und dem Leid der Eltern ist.
Alternativ wäre jemand, der aus dem Grund der Hähne keine eigenen Hühner hält an noch mehr Tierleid Schuld, wenn er nicht Vegetarier ist und seine Eier im Supermarkt kauft.
liebe Grüße
Schnappi
Das ist ein möglicher Standpunkt. Den teile ich allerdings nicht.
Mit dem Argument "wäre ja sowieso passiert" kann ich nahezu jeden Missstand auf der Welt entschuldigen.
Ich kenne das Leid der Hühner in der Massentierhaltung, damit will ich nichts zu tun haben. Punkt.
Ich nehme aus diesem System keine Eier, kein Fleisch, keine weiterverarbeiteten Produkte und auch keine lebenden Tiere. Andernfalls würde ich nämlich Geld in das System stecken und mich mitschuldig machen.
Ich produziere meine Hühnerprodukte selbst, ich weiß, welches Leben meine Tiere haben/hatten und da ich Fleisch esse, muss ich auch so konsequent sein, die Tiere selber tierschutzkonform zu schlachten. Wenn ich das nicht könnte, müsste ich konsequenter Weise Vegetarier werden.
Aber geht es denn nicht auch um des Einzeltier? Darf es tatsächlich nur um den Kampf bzw. um " die Große Sache " gehen?
Freut man sich denn nicht über jede ausgestalte Henne, wenn sie zum ersten Mal frisches Gras zupft, oder in der Erde scharren kann....?
Ich kenne den Film und die Schlachtszene dort hat mich auch sehr berührt. Wobei Emma das Tier ja nicht betäubt, sondern direkt ausbluten lässt (ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob man das im Film sieht, ich habe nämlich auch das Buch gelesen). Aber es ging ja eigentlich gar nicht um die Art der Schlachtung (Schächten oder Schlachten), sondern um den Respekt. Und ja, das ist richtig, Respekt ist sehr, sehr wichtig, deswegen sollte wirklich diese Entfremdung von Mensch und Lebensmittel aufhören.
Ich habe Respekt vor allen, die so konsequent sind, selbst zu schlachten, wenn sie Fleisch essen wollen und das mit Respekt vor dem Lebewesen durchziehen. Meiner Erfahrung nach wird bei vielen dieser Leute es tatsächlich mit der Zeit immer schwerer, das immer wieder zu tun, der Fleischgenuss wird so automatisch reduziert.
Leid tun mir die Leute, die das als Beruf haben und nicht rauskommen, wenn sie merken, dass ihren das nicht gut tut. Ich hatte mal einen jungen Mann kennengelernt, der es nach jahrelanger psychischer Erkrankung geschafft hat, sich von seinem Beruf als Metzger zu lösen und einen anderen Beruf zu erlernen. Ihm ging es dann schlagartig viel besser. Aber diesen Prozess musste er erstmal durchlaufen und er musste das auch schaffen, sich einzugestehen, was ihn krank machte.
Zu den RdH Hühnern möchte ich tatsächlich nochmal bestätigen, dass diese Tiere von den Betreibern kostenlos abgegeben werden, also RdH zahlt dafür nichts. In manchen Fällen werden die Tiere sogar noch ausgestallt kostenlos übergeben, wobei ich es da immer besser finde, wenn die Ausstallung über RdH erfolgt, weil auch diese Ausstallung oft schon brutal vor sich geht. Hier wird wirklich Leben gerettet, also keine Unterstützung der Argarindustrie betrieben. Günstig sind diese Tiere dennoch nicht, denn wie schon beschrieben sind sie halt tatsächlich überzüchtet und neigen zu Probleme mit dem Legeapparat. Aber obwohl die Züchter es häufig anders sehen- sie sind wunderbar, öffnen den Neuhaltern das Herz, bewirken alleine durch ihr schlimmes Aussehen am Anfang ein Umdenken bei manchen Spaziergängern und sogar die Züchter haben Vorteile durch sie: Über kurz oder lang werden die aufnehmenden Besitzer dieser Hennen so hühnersüchtig, dass sie später auch das eine oder andere Rassetier dazu nehmen. Insgesamt hat sich die Verbreitung von Hühnern in der Bevölkerung starkt vermehrt, auch das bringt ein gewisses Maß an Tierschutz mit sich. Ich selbst habe immer beides: Rassetiere und ausgestallte Legehybriden und ich will da keine Wertung, was besser ist, abgeben.
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