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Thema: Hahn ist angriffslustig!

  1. #51
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Antilles Beitrag anzeigen
    ... Die Angriffe hingegen werden gefühlt heftiger, mittlerweile pickt/schnappt er nach uns, springt einem an die Knöchel, dass es richtig weh tut, wenn man beim Füttern nicht aufpasst.
    Aus Sicht dieses Hahnes seid ihr quasi "unbelehrbar". Egal wie deutlich er Euch sagt, daß ihr Euch aus seinem Bereich und von seinen Hennen fernhalten sollt, ihr kapiert es einfach nicht, bzw wollt es einfach nicht kapieren.
    Im Gegenteil nehmt ihr die Herausforderung an und versucht, ihn kleinzukriegen.
    Nochmal, das Verhalten des Hahnes ist nicht bewußt gesteuert. Seine Agressivität und seine Hartnäckigkeit wird von seinem Testosteronlevel diktiert, das in diesem Fall wohl viel zu hoch für ein soziales Miteinander von Mensch und Hahn ist. Seine Reaktionen sind instinktives Verhalten und nicht oder nur ganz periphär durch Lernerfahrungen beeinflussbar

    Wir wollen es noch ein paar Wochen probieren, wollen ihn ungerne schlachten lassen.
    Auch wenn ihr noch Jahre herumprobiert, ist die Chance, daß der Hahn eine 180 Grad Wendung hin zum toleranten, freundlichen Hühnerhofbewohner macht, gegen null.

    Wenn möglich bringe ich das Futter in die Voliere, habe ich Zeit oder greift er mich an schnappe ich mir den Hahn um ihn eine Weile auf dem Arm zu streicheln. Wenn er nen schlechten Tag hat geht er direkt auf mich los, dann kann ich nicht erst füttern, dann kommt erst der Hahn. Lässt er sich nicht fangen hab ich so ein Gitter, mit dem kann man ihn gut vn dem Mädels separieren und einfangen. Dabei muss ich ihn leider etwas in die Enge treiben, der ist ja doch recht flink, und ich etwas schüchtern was das zupacken angeht, will ja niemanden verletzen.
    Bitte lass das und alles, was noch so an Erziehungsversuchen im Internet herumgeister, bleiben. Es bestätigt den Hahn in seiner Einschätzung, bringt rein gar nichts und ist weit entfernt von einem sachgerechten Umgang.
    Abgesehen davon kann es sicher nicht das Ziel sein, jeden Gang zu den Hühnern zu einem Krieg werden zu lassen.

    Machen wir etwas/alles falsch? Gibt es noch eine Chance ihm klarzumachen, dass von uns keine Gefahr ausgeht und wir das Sagen haben? Wir nähern uns nichtmehr den Hühnern mit leckerlies (den Fehler haben wir wohl in der ersten Woche gemacht), scheuchen niemanden und versuchen generell Unruhe zu vermeiden. Aber der Hahn zeigt sich bisher wenig beeindruckt von unseren Versuchen ihm seinen Platz zu zeigen.
    Die Wirkung, dass er uns aus dem Weg geht hält meist nur Stunden, maximal 1-2 Tage an, dann kommt er wieder schnurstracks auf mich zu...
    Nein, ihr macht sicher nicht alles falsch, ihr habt nur einen Stinkstiefel erwischt, der, wie schon geschrieben, nichts dafür kann daß er so ist. Allerdings: Die Versuche "ihm seinen Platz zu zeigen" sind der falsche Ansatz. Ein Hahn ist kein Hund, sein Lernpotential ist extrem begrenzt, die Steuerung seines Verhaltens durch Hormone und im Gehirn verankerte Instintive Abläufe ist bestimmend und jeder Erziehung im Weg.

    So wie es derzeit läuft macht es auf jeden Fall wenig Spass, da wir doch die (falsche?!?) Erwartung hatten, mit unseren Hühnern im Einklang zu leben, im Garten zu sitzen und ihnen beim Scharren zuzugucken, vielleicht sogar später das ein oder andere Huhn handzahm zu bekommen.
    Eure Erwartung ist nicht falsch, sie läßt sich mit diesem Hahn nur nicht verwirklichen. Es gibt genügend Hähne, die das möglich machen, Eurer gehört aber eben nicht dazu.

    Fällt mir nicht ganz leicht die Entscheidung "auf zumMetzger" oder "mehr Zeit/Arbeit investieren".
    Auch wenn ich keinem Tier sein Lebensrecht absprechen möchte, die Option "mehr Zeit/Arbeit investieren" ist nach meiner Erfahrung und meinem Dafürhalten keine wirklich erfolgversprechende.

    Vielleicht war es auch einfach ein Fehler gleich mit einem Hahn in der Gruppe zu starten?!?
    Eindeutig war das kein Fehler, denn ein Hahn tut der Truppe gut, und kann das Miteinander von Huhn und Mensch ungemein bereichern.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #52
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Aus Sicht dieses Hahnes seid ihr quasi "unbelehrbar". Egal wie deutlich er Euch sagt, daß ihr Euch aus seinem Bereich und von seinen Hennen fernhalten sollt, ihr kapiert es einfach nicht, bzw wollt es einfach nicht kapieren. ...........
    Sil, das ist der beste Bericht zu diesem Thema seit langem!

    Ich dachte ja fast schon, mein Hahn ist falsch gepolt weil ich mit ihm keine Probleme habe.
    Gruß Rainer
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  3. #53

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    Ich schließe mich Rainer, besser als Sil kann man es nicht sagen.

  4. #54

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    Ich finde Sil hat das super anschaulich beschrieben.

    Obwohl ich ja bei dem Thema noch nicht wirklich etwas beitragen kann. Meine 3 bisherigen Hähne sind halt einfach sowas von Treudoof und brav. Mit denen gab es noch nie ein Problem im Umgang mit ihnen. Was uns in unserer bisherigen Hühnerhaltung so den naiven Bullerbü Charme in Punkto Hühner laufen frei im Garten rum hat behalten lassen.
    Sandschak Kräher (1,4), Brügger Kämpfer (0,1), Lütticher Kämpfer (0,1), Indische Kämpfer (0,2) Ga H´mong Nackthalsig (0,2), Blumenhuhn (0,1), Cou Nu (0,1), Sandschak - Cou Nu Mix (1,0) / Patterdale Terrier (1,0), Patterdale - Boston Terrier Mix (0,1)

  5. #55

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    @sandschak, treudoof ist glaube ich eine gute Beschreibung von vielen hähnen aus dem forum, manche zwar mehr eigensinnig, als andere, aber dennoch.
    "Wer lieben möchte muss geduldig sein." "Behandle andere wie du selbst behandelt werden möchtest." "Rechtschreibfehler aufgrund eines Tippfehlers, die nicht bewusst geschehen reduzieren den Wert eines Menschen nicht. "
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  6. #56

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    Nur weil Hähne nicht den Menschen angreifen, sind sie treudoof?

    Nöh, das sehe ich anders. Unser ersten Hahn vor mehreren Jahrzehnten war eine geile Sau. Er vergriff sich ohne Rücksicht jeden Morgen der Reihe nach an den Hennen, welche sich von der Leiter trauten. Dem Menschen gegenüber war er distanziert. Er war weder dumm/doof, noch besonders schlau.

    Zum etwas selben Zeitpunkt hatte meine Mutter einen schönen bunten Hahn für ihre Hennen, der sich aber durch unseren damals knapp 3 jährigen Sohn provoziert sah und diesen Angriff. Danach landete er, auf mein Verlangen hin, im Kochtropf und wurde durch einen zahmen weißen Junghahn aus meinem Bestand ersetzt. Auch ihn würde ich nicht als treudoof bezeichnen.

    Der Hahn, ein Seidenmix, den ich 2022 bis ende 2024 hatte, war recht klug, sehr fürsorglich u. wachsam. Und er balzte grundsätzlich vorm treten der Hennen. Er war dem Menschen gegenüber leicht distanziert. Leider sind seine Töchter extrem gluckig, weshalb ich mich von ihm trennte.

    Der aktuelle Hahn wird hier nicht alt werden, weil der die selben schlechten Angewohnheiten hat, wie unserer erster Hahn vor Jahrzehnten, obwohl er dem Menschen gegenüber freundlich ist und sich sogar hilfesuchend an mich wandte. Dumm ist er also auch nicht. Trotzdem werde ich ihn durch einen seiner Söhne ersetzen, die hoffendlich am 28.März schlüpfen.
    Geändert von Bea65 (14.03.2025 um 22:35 Uhr)
    Grüße Bea

    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  7. #57

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    Bea65
    Ich habe nicht allgemein von Hähnen gesprochen, sie seien treudoof weil sie einen Menschen nicht angreifen. Keine Ahnung wo Du das rausliest.
    Von meinen 3 Hähnen habe ich gesprochen und das die sich, sagen wir mal im Vergleich zu den Hennen hier, alle nicht so als die hellsten Kerzen erweisen.
    Deine Hähne kenne ich überhaupt nicht, ist also auch gar nicht möglich da irgendein Urteil abzugeben.
    Sandschak Kräher (1,4), Brügger Kämpfer (0,1), Lütticher Kämpfer (0,1), Indische Kämpfer (0,2) Ga H´mong Nackthalsig (0,2), Blumenhuhn (0,1), Cou Nu (0,1), Sandschak - Cou Nu Mix (1,0) / Patterdale Terrier (1,0), Patterdale - Boston Terrier Mix (0,1)

  8. #58

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    Sil hat das sehr gut auf den Punkt gebracht!

    Unser erster Hahn (als Jungjahn dazugekauft) wurde leider mit eintretender Geschlechtsreife aggressiv. Ich habe mich auch durch die Threads gelesen und geglaubt, ich könnte durch ein geändertes Verhalten meinerseits etwas bewirken. Ich habe versucht, ihn zu ignorieren, ihn erst zu füttern (damit er seinen Hennen das Futter anpreisen kann); mein Mann hat ihn gelegentlich nach erfolgtem Angriff durch den Auslauf gescheucht "um ihm seinen Platz zu zeigen". Geholfen hat es nicht, es wurde nur noch schlimmer.
    Nach dem Bruteisammeln gab es dann Brathähnchen -und ich war erleichtert. Endlich wieder zu den Hühnern gehen ohne beschleunigten Puls. Nicht ständig auf der Hut zu sein. Mich mit den Hühnern beschäftigen oder den Auslauf betreten, ohne "Regeln" befolgen zu müssen.
    Und ja, ich bin der Meinung, dass man Hähne nicht "erziehen" kann. Ich hätte dafür allerdings auch nie die erforderliche Zeit aufbringen können und wollen. Bei drei kleinen Kindern und ständigem Leidensdruck meinerseits ist uns die Entscheidung letztendlich leicht gefallen.
    Die geschlüpften Hähne waren leider dieselben Stinkstiefel. Und endlich habe ich über Kleinanzeigen Althahn Olaf gefunden (angepriesen als "Kuschelhahn, zu schade zum Schlachten"). Er war lieb zu uns und ein wahrer Gentleman für die Hennen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich nur dazu raten, einen ausgewachsenen, vielleicht auch schon etwas älteren Hahn mit bekanntem gutem Charakter zu kaufen, oder sich den Hahn aus eigenen Bruteiern zu ziehen (und dann den geeignetsten Chef zu wählen). Dabei mit den Züchtern über die Hähne sprechen und sich die Tiere in aller Ruhe ansehen.

    Vielleicht möchtest Du auch ein Gesuch auf der Pinnwand einstellen? (Bei mir dürften zum Beispiel noch zwei hübsche und liebe Hähne ausziehen. Und ich gehe davon aus, dass der ein oder andere Forianer in deiner Nähe vielleicht auch noch einen guten Platz für seine Hähne suchen würde).

  9. #59
    Avatar von ChiBo
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    Ich habe jetzt seit gut 5 Monaten einen rel. jungen „Wackelkanditen“ hier, nachdem mein altes Schätzelein über die Regenbogenbrücke musste.
    Nicht wirklich schlimm der Kerl, aber nett/vertrauensvoll geht auch anders.
    Und ich kenne beide „Sorten“ Hahn.

    Umerziehen werde ich ihn nicht – wollen bzw versuchen.
    Noch versuche ich, ihn zu verstehen, wo das Problem liegt.

    Eier darf ich holen, nur wenn ich mit Grünzeug komme wird er manchmal „komisch“.
    Wir verhandeln noch .

    So ein „Teil“ hatte ich noch nicht.
    „Leider“ ist er optisch, größentechnisch, krähmäßig und grüne Eierfarbe vererbend ein Traum.
    Und ich bin viele Kilometer gefahren, um ihm habhaft zu werden. Und schlachten hasse ich.

    Ich hoffe, das Frühjahr mit höheren Temperaturen und mehr Präsenz meinerseits im Gehege bringt Klarheit.

    Im Zweifel erschlage ich ihn im Affekt oder kurz danach, wenn es sein muss.
    Vorsätzlich kann ich es noch nicht.

    Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, dass es nicht dazu kommen muss.
    „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ Weissagung der Cree.

    1 Meierij-Hahn, 3 Mix-Huhns, 0,1 Glückskatze

  10. #60
    Avatar von Außenstelle Puttis
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    @Sil,
    sehr qualifizierter,hochwertiger und kompetenter Beitrag.
    Erinnert mich an die "Postboten-Hund"-Problematik...
    Hund führt sich auf,weil "Fremder/Postbote" kommt,"Fremder" geht (nach Packeteinwurf) nach Bellen und anderer Attacke-so assizoiert der Hund ...,man braucht bei nem Hund 50-200 positive Wiederholungen,um dieses Verhalten abzugewöhnen.

    Beim Hahn? Keine Ahnung,ob klappt/wieviele pos. Wierderholungen.
    Tja, bleibt nur Kochtopf,anderer Platz (beim Hahn schwer,gerade bei diesem Verhalten/ außer großer Freilandhaltung mit sehr vielen Tieren-sprich so halb komerziell...wo ein starker,mutiger Beschützer gegen Fressfeinde gefragt ist).

    Ich selbst habe keinen Hahn ,(bei mir zu Hause),da von den Nachbarn nicht gewünscht ,arbeite aber mit Tier und Mensch.
    Kenne aber einige solcher Hähne,alle landeten nach einiger Zeit im Topf.
    Geändert von Außenstelle Puttis (15.03.2025 um 00:23 Uhr)
    Freiheit ist der Atem des Lebens

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