Aus Sicht dieses Hahnes seid ihr quasi "unbelehrbar". Egal wie deutlich er Euch sagt, daß ihr Euch aus seinem Bereich und von seinen Hennen fernhalten sollt, ihr kapiert es einfach nicht, bzw wollt es einfach nicht kapieren.
Im Gegenteil nehmt ihr die Herausforderung an und versucht, ihn kleinzukriegen.
Nochmal, das Verhalten des Hahnes ist nicht bewußt gesteuert. Seine Agressivität und seine Hartnäckigkeit wird von seinem Testosteronlevel diktiert, das in diesem Fall wohl viel zu hoch für ein soziales Miteinander von Mensch und Hahn ist. Seine Reaktionen sind instinktives Verhalten und nicht oder nur ganz periphär durch Lernerfahrungen beeinflussbar
Auch wenn ihr noch Jahre herumprobiert, ist die Chance, daß der Hahn eine 180 Grad Wendung hin zum toleranten, freundlichen Hühnerhofbewohner macht, gegen null.Wir wollen es noch ein paar Wochen probieren, wollen ihn ungerne schlachten lassen.
Bitte lass das und alles, was noch so an Erziehungsversuchen im Internet herumgeister, bleiben. Es bestätigt den Hahn in seiner Einschätzung, bringt rein gar nichts und ist weit entfernt von einem sachgerechten Umgang.Wenn möglich bringe ich das Futter in die Voliere, habe ich Zeit oder greift er mich an schnappe ich mir den Hahn um ihn eine Weile auf dem Arm zu streicheln. Wenn er nen schlechten Tag hat geht er direkt auf mich los, dann kann ich nicht erst füttern, dann kommt erst der Hahn. Lässt er sich nicht fangen hab ich so ein Gitter, mit dem kann man ihn gut vn dem Mädels separieren und einfangen. Dabei muss ich ihn leider etwas in die Enge treiben, der ist ja doch recht flink, und ich etwas schüchtern was das zupacken angeht, will ja niemanden verletzen.
Abgesehen davon kann es sicher nicht das Ziel sein, jeden Gang zu den Hühnern zu einem Krieg werden zu lassen.
Nein, ihr macht sicher nicht alles falsch, ihr habt nur einen Stinkstiefel erwischt, der, wie schon geschrieben, nichts dafür kann daß er so ist. Allerdings: Die Versuche "ihm seinen Platz zu zeigen" sind der falsche Ansatz. Ein Hahn ist kein Hund, sein Lernpotential ist extrem begrenzt, die Steuerung seines Verhaltens durch Hormone und im Gehirn verankerte Instintive Abläufe ist bestimmend und jeder Erziehung im Weg.Machen wir etwas/alles falsch? Gibt es noch eine Chance ihm klarzumachen, dass von uns keine Gefahr ausgeht und wir das Sagen haben? Wir nähern uns nichtmehr den Hühnern mit leckerlies (den Fehler haben wir wohl in der ersten Woche gemacht), scheuchen niemanden und versuchen generell Unruhe zu vermeiden. Aber der Hahn zeigt sich bisher wenig beeindruckt von unseren Versuchen ihm seinen Platz zu zeigen.
Die Wirkung, dass er uns aus dem Weg geht hält meist nur Stunden, maximal 1-2 Tage an, dann kommt er wieder schnurstracks auf mich zu...
Eure Erwartung ist nicht falsch, sie läßt sich mit diesem Hahn nur nicht verwirklichen. Es gibt genügend Hähne, die das möglich machen, Eurer gehört aber eben nicht dazu.So wie es derzeit läuft macht es auf jeden Fall wenig Spass, da wir doch die (falsche?!?) Erwartung hatten, mit unseren Hühnern im Einklang zu leben, im Garten zu sitzen und ihnen beim Scharren zuzugucken, vielleicht sogar später das ein oder andere Huhn handzahm zu bekommen.
Auch wenn ich keinem Tier sein Lebensrecht absprechen möchte, die Option "mehr Zeit/Arbeit investieren" ist nach meiner Erfahrung und meinem Dafürhalten keine wirklich erfolgversprechende.Fällt mir nicht ganz leicht die Entscheidung "auf zumMetzger" oder "mehr Zeit/Arbeit investieren".
Eindeutig war das kein Fehler, denn ein Hahn tut der Truppe gut, und kann das Miteinander von Huhn und Mensch ungemein bereichern.Vielleicht war es auch einfach ein Fehler gleich mit einem Hahn in der Gruppe zu starten?!?
Lesezeichen