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Thema: Trauer???

  1. #11

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    Schön, dass Du/Ihr mitfühlt, drückt bitte die Daumen, für meine Süße!
    Danke.

  2. #12
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    Alle Daumen/Krallen und Pfoten im Haus sind gedrückt

  3. #13

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    In der Natur können sich die meisten Tierarten sicher diesen Luxus, zu trauern, nicht leisten und die einzelnen Individuen sind zu sehr mit dem eigenen Überleben beschäftigt. Aber in liebevoller, menschlicher Obhut und Sicherheit... die Fähigkeit dazu werden sie sicher haben.

    Ich bin sicher, dass auch Hühner Trauer empfinden können und dass deine Henne trauert. Ich kann nachempfinden, wie du dich gerade fühlst, denn ich habe selbst auch schon ein heftig trauerndes Huhn erlebt: In diesem Frühling hatte ich zwei mysteriöse Todesfälle in meiner Hennengruppe, eine davon war eine Junghenne von 2019, eine meiner Lieblinge. Direkt nach ihrem "Verschwinden" begann ihre Schwester Finja, die Nahrungsaufnahme zu verweigern und das Legen einzustellen, sie kam auch nicht mehr angerannt, wenn es Futter gab. Ich realisierte das Problem leider erst nach ein paar Tagen, da ich noch mit dem Päppeln der Todeskandidatin in meinem Wohnzimmer beschäftigt war und alle anderen Hühner dadurch zu kurz kamen. Da war Finja schon ziemlich abgemagert. Aber nur diese eine (bis dahin völlig gesunde, lebensfrohe und total verfressene Junghenne) zeigte dieses Verhalten, die anderen machten einfach weiter wie bisher. Finja war nicht krank, es gab keine medizinische Erklärung für ihr Verhalten. Vorher hatte ich auch nicht den Eindruck, dass die beiden so extrem aneinander hängen würden. Es gab schon Konkurrenzverhalten zwischen den Schwestern, z.B. um Leckerlies.
    Ich habe die trauernde Henne also mehrmals am Tag aus dem Auslauf genommen, Häppchen für Häppchen mit Katzenfutter mit Couscous und Maltodextrin aus der Apotheke gepäppelt. Alles andere, auch alle Leckerlies, wurde komplett verweigert. Ich war schon froh, dass sie überhaupt etwas freiwillig zu sich genommen hat. Ich habe sie herumgetragen und gestreichelt (das mag sie sehr, sie ist ein Knuddelhuhn), habe stundenlang mit ihr auf dem Schoß auf der Terrasse gesessen... Nach ca. zwei Monaten waren wir dann so weit, dass sie langsam wieder anfing, eingeweichte Legepellets aufzunehmen. Dann ging es ihr zusehens besser und sie nahm auch endlich wieder zu. Durch das Katzenfutter mit Maltodextrin habe ich sie die ganzen Wochen bloß am Leben erhalten, mehr nicht. Und hätte ich sie nicht so betüdelt, hätte ich sie sicher ein paar Tage später neben ihrer Schwester begraben können. Es hat Monate gedauert, bis sie wieder alles Hühnerfutter und Leckerlies akzeptiert hat, wieder gelegt hat und ganz die Alte war.

    Ich glaube also schon, dass deine Henne tatsächlich trauert und sich deshalb so verhält. Gib auf sie acht, dass sie genug frisst und die anderen sie nicht zu sehr drangsalieren. Sie wird ziemlich deprimiert sein und sich schon deshalb nicht so gut gegen die jungen Hennen behaupten können. Vielleicht zieht sie sich zum Grab zurück, weil sie dort ihre Ruhe vor denen hat? Die Gesamtsituation ist für sie jetzt wirklich nicht einfach. Ich drücke die Daumen für dein Hennchen, dass sie es schafft, ihre Trauer zu überwinden.
    Geändert von Isilay (10.09.2020 um 22:47 Uhr)

  4. #14

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    Danke Isilay für Deinen schönen Bericht.
    Nach der Arbeit heute werde ich die neue Junghenne aus der Gruppe nehmen,
    denn, nach deren Ankunft verschlechterte sich Gretchens Zustand sehr deutlich, vllt. will
    sie nicht noch eine Konkurenz. Sie wirkt auch heute früh mürrisch und antriebsarm.
    Zu blöd, dass ich jetzt erstmal arbeiten muss

  5. #15

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    Ja, das wird sicher das beste für dein Gretchen sein, wenn sie etwas Anstand zu der frechen Junghenne hat. Streitigkeiten um die Rangfolge wird sie jetzt nicht austragen wollen/können. Wenn es ihr wieder besser geht, wird die Vergesellschaftung besser klappen. Sie hat ja noch die andere neue Henne und ist nicht ganz alleine.

  6. #16

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    Ja, heute Abend kommt die junge, rote Henne zu 2 noch jüngeren, ebenfalls in Rot, und ich hoffe, das die sich dann erstmal anfreunden. Als ich die Junghenne geholt habe, war sie zutraulich, und recht redselig.

    Nun ist sie scheu, und eigentlich wirkt es so, als wäre sie die Rangniedrigste, warum Gretchen dann beleidigt
    ist, verstehe ich nicht ganz, ist vllt. doch noch traurig über ihren Verlust, und da sind ihr 2 Neue vllt. zu viel.

  7. #17
    Avatar von Schnappi66
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    Jedes Tier welches einen gewissen Intelligenzgrad hat und Bindungen eingeht, kann auch trauern! Von anderen Vögeln wie z.B. auch Papageien oder Arten die Paarbindung haben, ist das hinreichend bekannt. Hühner sind sehr intelligente Tiere und können ganz sicher auch trauern über Verluste. Man kann es wohl nicht 1:1 mit menschlicher Trauer vergleichen, aber deswegen darf man Tieren nicht Gefühle absprechen.

    Wenn dein Huhn sich jetzt viel am Grab aufhält, dann evtl. weil es dort seine Freundin das letzte Mal gesehen hat und hofft, daß sie wieder kommt, oder evtl. kann sie da noch ihren Geruch wahrnehmen der hochsteigt.

    Alles Gute für dein Hühnchen und dich, daß ihr bald über den Verlust wieder weg kommt.
    liebe Grüße
    Schnappi

  8. #18

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    Wenn man -wie ich- daran glaubt, dass Tiere eine Seele haben stellt sich die Frage ob sie trauern können eigentlich nicht mehr.
    Bei mir darf jedes Tier- egal ob Schaf, Hund, Büsi, Ross oder Huhn zu Hause bei seinen Kollegen über die Regenbogenbrücke gehen. Ich lasse auch jeden Körper, der verlassen wurde erstmal im Körbchen oder Stall.
    Es ist schön zu sehen, wie die anderen sich verabschieden und so verstehen, dass derjenige weg ist.

    Schlimm ist es, wenn einer aus der Truppe einfach so fehlt.
    Dann suchen die anderen.

    Verabschieden und verstehen ist vermutlich für alle wichtig.
    Dadurch habe ich noch nie erlebt, dass jemand von meinem Zoo wirklich trauert.

    Schlimm war der Verkauf eines jungen Rosses. Das der einfach weg war hat die Herde nicht verstanden und gesucht und getrauert, bis hin zur Stresskolik. Das war schlimm und passiert mir nie mehr
    0.2 Appenzeller Bartzwerge, 0.1 Sebright Silber, 0.2 Holländische Zwerge, 0.2 Zwergwyandotten, 0.1 Zwerglachse, 1.0 Appenzeller Spitzenhaube, 1.0 Mäusejäger, 2.0 Pönneli, 1.1 Engadiner, 1.0 Wasserschildkröte, viele verschiedene Fischli

  9. #19
    Avatar von Schnappi66
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    oder Huhn zu Hause bei seinen Kollegen über die Regenbogenbrücke gehen. Ich lasse auch jeden Körper, der verlassen wurde erstmal im Körbchen oder Stall.
    Es ist schön zu sehen, wie die anderen sich verabschieden und so verstehen, dass derjenige weg ist.

    Schlimm ist es, wenn einer aus der Truppe einfach so fehlt.
    Dann suchen die anderen.
    Genau so handhabe ich das auch, egal ob bei Katzen, meinen Hunden (habe immer ein ganzes Rudel davon), Mulis, Pferden usw. Früher haben die oft tagelang gesucht, seit ich die toten Tiere noch etwas dabei lasse wird da mehr oder weniger, je nach Bezug zu Lebzeiten zu ihnen, Abschied genommen, teils versucht wieder zu wecken und dann irgendwann eingesehen, der Freund ist gegangen und dann ignoriert. Das ist dann der Zeitpunkt wo ich sie wegnehme. Da wird dann aber auch nie mehr danach gesucht oder darauf gewartet. Die wissen dann ganz genau, der kommt nicht wieder.

    Angefangen habe ich das mit einem alten Pferd, welches in der Box eingeschläfert wurde weil er nicht mehr hoch kam. Er mußte dann mit Seilwinden und Bulldog aus dem Stall geschafft werden. Seinen Kollegen, welcher über 22 Jahre lang Tag und Nacht mit ihm zusammen war, hatte ich zwischenzeitlich auf die Koppel gesperrt. Ausserhalb vom Stall wurde das tote Pferd mit dem Frontlader hochgehoben und an die Grundstücksgrenze zum abholen gebracht.
    Sein Freund hatte sein Leben lang regelrechte Panik vor Bulldog und war niemals dazu zu bewegen, näher als 20 Meter da dran vorbei zu gehen, weshalb ich den Bulldog über die Koppel fahren ließ und nur vor und hinter ihm das Tor öffnete und schloß. Auf der Koppel kam plötzlich das 2. Pferd angeschossen und griff total aggressiv den Bulldog an, welcher seinen Freund gerade vorne dran hängend, wegbrachte. Es biß total aggressiv laufend in die Schutzbleche, stieg ihn an, schlug danach gezielt aus....er wollte seinem Freund zu Hilfe kommen und hat dabei total seine Angst vor dem laufenden Gefährt ausgeblendet. Das war so schlimm! Jetzt nach über 20 Jahren habe ich schon bei dem Denken daran wieder Tränen in den Augen.

    Wir Nichts wie raus mit dem Teil aus der Koppel und das tote Tier um die Ecke abgelegt. (Ohne daß sein Freund direkt noch in Ruhe dran war.) Da es Feiertag und Wochenende war, mußte es dort 2 Tage liegen bis es abgeholt wurde.
    Das Schreien, nicht wiehern, sondern direktes verzweifeltes Brüllen meines Pferdes hielt 2 Nächte und einen Tag durchgehend an, fast ohne Luftholen! (Da kam sogar vom Nachbarn alamierte Polizei zum Nachsehen was bei mir ab geht!) Dabei keinen Schritt von der Ecke die am nächsten der Stelle war wo er verschwunden ist, weg gewichen und nur dort gestiegen, Volten galoppiert und getobt. An Beruhigung war nicht zu denken, an Fressen, saufen usw. auch nicht! In eine Box wegsperren schon überhaupt nicht!
    Am letzen Morgen vor der Abholung nahm ich ihn dann an den Strick und ging mit ihm zu seinem toten Freund und ließ ihn dort über eine Stunde schnuppern, anstupsen und Abschied nehmen. Dann hat er sich beruhigt, einfach abgewendet, ist in seine Koppel zu den anderen gegangen, hat angefangen zu fressen und seit dem war er wieder normal.

    Ab diesem Zeitpunkt bleiben alle toten Tiere bei mir für ihre früheren Freunde zugänglich bis sie kapiert haben, der ist endgültig weg.
    Und da soll mir einmal noch jemand sagen, Tiere hätten keine Gefühle und würden keine Bindungen eingehen und nicht trauern können.
    liebe Grüße
    Schnappi

  10. #20
    Avatar von Dylan
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    Natürlich gehen Tiere Bindungen ein. Mir tut es auch immer leid, wenn ich eine Kükentruppe auseinanderreißen muss, weil die Hähne in den Topf gehen. Ich sehe genau, wie die Junghennen am nächsten Tag bedröppelt ihre Bruderhähne suchen. Vor allem dann, wenn es noch keine Raudauheinis waren. Aber da die Truppe in der Natur ebenfalls auseinanderfällt, müssen die Hennen mit ihrer Trauer klar kommen.Ständige Abschiede und das Gefühl von Verlust eines bekannten Wesens haben wir bei Mensch und Tier.
    Gerade bei meinen beiden Pferden achte ich darauf, dass die Jungs nicht zu sehr aneinander kleben, d.h. ich trenne sie immer wieder bewußt. Auf diese Weise kann ich ausreiten, ohne dass der Zurückgebliebene (die regen sich meistens auf) zu Hause Terror veranstaltet. Wenn ich wegreiten kann, ohne dass ein einziger Wieherer folgt, weiß ich, dass sich der Zurückgelassene trotzdem sicher fühlt. Eingeschläfert wird aber immer in Sichtweite des lebenden Pferdes, irgendwie sind die dann tatsächlich ruhiger.

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