Hallo zusammen,
ich möchte mich schon jetzt für die Länge des folgenden Textes entschuldigen, doch nach Monaten voller gesundheitlicher Probleme mit den Hühnern und stiller Internet-Recherche weiß ich jetzt einfach nicht mehr weiter und hoffe auf eure Expertise.
Wir haben uns im Oktober letzten Jahres unsere allerersten Hühner angeschafft – drei Zwerg-Italiener und eine Zwerg-Welsumer, alle ein paar Monate alt. Die Hühner leben in einem Stall mit Voliere und dürfen zusätzlich im Garten laufen, wenn wir zu Hause sind. Anfangs lief alles super; alle vier haben im Laufe des Spätherbsts zu legen begonnen und den ganzen Winter mehr oder weniger durchgelegt. Alle waren immer putzmunter.
Im April haben wir noch zwei ausgediente Legehennen von „Rettet das Huhn“ aufgenommen. Die beiden kamen aus Bio-Haltung und sind zum Glück topfit.
Anfang Mai ging’s los. Zwerghuhn Helga wurde krank; sie wirkte sehr matt und der Urin-Anteil im Kot war neongelb. Ich war mit ihr in der Tierklinik, wo geröntgt wurde (Röntgenbild war unauffällig). Letztendlich hat sie diverse Medikamente und Stärkungsmittel bekommen; sie hat sich kurzzeitig etwas regeneriert, jedoch ging es ihr Ende Mai wieder sehr schlecht und wir mussten sie einschläfern lassen. Legeprobleme hatte Helga aber nie, sie hat bis zuletzt normale Eier gelegt.
Ab Mitte Mai begannen bei einer anderen Zwerghenne, Oreo, die Probleme. Und zwar hat sie eine Zeitlang, vielleicht zwei Wochen, gar nicht gelegt und dann nur noch Windeier. Sie war meistens topfit, aber etwa jeden zweiten Tag, wenn ein Windei „anstand“, hat sie sich schwergetan, dieses rauszudrücken. Sie stand dann mit eingezogenem Schwanz und presste. Wenn das Ei dann da war, lief sie wieder fröhlich mit den anderen herum. Sie hat auch immer gut gefressen. Anhand meiner Recherchen bin ich davon ausgegangen, dass sie das Egg Drop Syndrom hat (gegen das es ja keine Therapie gibt) und habe gehofft, dass der Spuk nach spätestens 6 Wochen vorbei ist.
Mitte Juni ging es plötzlich dem dritten Zwerghuhn, Brownie, schlecht. Zuerst hat sie ein paar Tage nicht mehr gelegt, dann wirkte sie richtig krank, hat nicht mehr gefressen und ich habe sie dann beim Legen eines Windeies beobachtet. So habe ich beide, also Oreo und Brownie, eingepackt und bin aufs Land zu einer Tierärztin, die auch Hühner behandelt, gefahren. Sie hat anhand der Symptome bei beiden eine Legedarmentzündung diagnostiziert. Beide bekamen Antibiotika, Aufbaumittel und eine Hormonspritze, durch die sie 10 Tage keine Eier mehr legen sollten. Die Tierärztin meinte, dass beide Hühner gechippt werden müssen, wir aber noch abwarten sollen, ob sie überhaupt überleben, damit die „Investition“ in den Chip nicht umsonst war. Ich war also noch ein paar Mal dort in den darauffolgenden Tagen, bis sie endlich über dem Berg waren und den Chip bekommen konnten. Alles in allem habe ich für die Behandlungen knapp 700 Euro bezahlt. Oreo und Brownie sind seither, soweit ich das beurteilen kann, okay, allerdings kamen sie durch den Chip gleich in die Mauser und haben sich auch vom Wesen her völlig verändert. Sie waren vorher die Chefinnen der Truppe und sind jetzt wie piepsige kleine Küken – aber gut, das ist nicht so schlimm, Hauptsache sie sind gesund.
Billie, das vierte Zwerghuhn und Lieblingshuhn unserer Kinder, hat am 16. Juli, also vor anderthalb Monaten, ihr letztes normales Ei gelegt. Seither kam nur ab und zu (vielleicht alle 10 Tage) ein Windei und zweimal ein winzig kleines Ei (wie ein Vogelei; es war aber innen „normal“ mit Eiklar und Eigelb, also kein Schichtei oder so etwas). Sie ist definitiv nicht in der Mauser und vom Alter her ja eigentlich im besten Legealter. Da sie aber immer gut drauf war, sehr aktiv war und gut gefressen hat, habe ich abgewartet und sie beobachtet. Seit heute geht es ihr leider nicht mehr so gut, sie stand heute Abend breitbeinig herum mit hängenden Flügeln und wirkte, als würde sie pressen. Es kam aber nichts und ich konnte auch im Bauch/Kloake nichts Hartes ertasten.
Morgen werde ich auf jeden Fall zur Tierärztin mit ihr gehen, das gleich vorweg. Aber vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen auch weiterhelfen, damit ich diesmal besser vorbereitet bin. Insbesondere stelle ich mir folgende Fragen:
1. Kann es sein, dass die beiden Hühner von „Rettet das Huhn“ irgendwelche Erreger in den bis dahin gesunden Bestand eingeschleppt haben? Es ist schon auffällig, dass die Probleme ca. 2 Wochen nach den Neuzugängen anfingen, wobei die beiden Neuen selbst aber bis jetzt völlig fit und unauffällig sind (legen fast jeden Tag ein Ei, haben einen gesunden Appetit und sind sehr aktiv, also keinerlei Anhaltspunkte für Krankheiten).
2. Meint ihr, dass es einen Zusammenhang zwischen den Fällen von Oreo, Brownie und Billie gibt? Das erste kranke Huhn, Helga, möchte ich jetzt mal ausklammern, weil sie ein völlig anderes Krankheitsbild hatte. Aber bei den dreien ist es schon auffällig, oder? Aber hätten die dann nicht praktisch gleichzeitig oder im Abstand weniger Tage erkranken müssen statt um Monate versetzt?
3. Auf welche Untersuchungen sollte ich bei Billie, dem aktuell kranken Huhn, bestehen? Röntgen? Ultraschall? Blut? Kloakenabstrich? Bei Oreo und Brownie wurde die Diagnose „Legedarmentzündung“ ja nur anhand der Symptome gestellt.
4. Muss man nach einer Legedarmentzündung zwingend chippen? Die TÄ meinte damals gleich, dass Oreo und Brownie nie wieder legen dürfen, aber muss das wirklich so sein?
Ich weiß, das war jetzt sehr viel Text und ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die bis jetzt gelesen haben und freue mich auf euren Rat.
Viele Grüße
Gallina
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