Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 25

Thema: Serie von unklaren Legedarmentzündungen

  1. #1

    Registriert seit
    25.10.2019
    Beiträge
    13

    Serie von unklaren Legedarmentzündungen

    Hallo zusammen,

    ich möchte mich schon jetzt für die Länge des folgenden Textes entschuldigen, doch nach Monaten voller gesundheitlicher Probleme mit den Hühnern und stiller Internet-Recherche weiß ich jetzt einfach nicht mehr weiter und hoffe auf eure Expertise.
    Wir haben uns im Oktober letzten Jahres unsere allerersten Hühner angeschafft – drei Zwerg-Italiener und eine Zwerg-Welsumer, alle ein paar Monate alt. Die Hühner leben in einem Stall mit Voliere und dürfen zusätzlich im Garten laufen, wenn wir zu Hause sind. Anfangs lief alles super; alle vier haben im Laufe des Spätherbsts zu legen begonnen und den ganzen Winter mehr oder weniger durchgelegt. Alle waren immer putzmunter.
    Im April haben wir noch zwei ausgediente Legehennen von „Rettet das Huhn“ aufgenommen. Die beiden kamen aus Bio-Haltung und sind zum Glück topfit.

    Anfang Mai ging’s los. Zwerghuhn Helga wurde krank; sie wirkte sehr matt und der Urin-Anteil im Kot war neongelb. Ich war mit ihr in der Tierklinik, wo geröntgt wurde (Röntgenbild war unauffällig). Letztendlich hat sie diverse Medikamente und Stärkungsmittel bekommen; sie hat sich kurzzeitig etwas regeneriert, jedoch ging es ihr Ende Mai wieder sehr schlecht und wir mussten sie einschläfern lassen. Legeprobleme hatte Helga aber nie, sie hat bis zuletzt normale Eier gelegt.

    Ab Mitte Mai begannen bei einer anderen Zwerghenne, Oreo, die Probleme. Und zwar hat sie eine Zeitlang, vielleicht zwei Wochen, gar nicht gelegt und dann nur noch Windeier. Sie war meistens topfit, aber etwa jeden zweiten Tag, wenn ein Windei „anstand“, hat sie sich schwergetan, dieses rauszudrücken. Sie stand dann mit eingezogenem Schwanz und presste. Wenn das Ei dann da war, lief sie wieder fröhlich mit den anderen herum. Sie hat auch immer gut gefressen. Anhand meiner Recherchen bin ich davon ausgegangen, dass sie das Egg Drop Syndrom hat (gegen das es ja keine Therapie gibt) und habe gehofft, dass der Spuk nach spätestens 6 Wochen vorbei ist.

    Mitte Juni ging es plötzlich dem dritten Zwerghuhn, Brownie, schlecht. Zuerst hat sie ein paar Tage nicht mehr gelegt, dann wirkte sie richtig krank, hat nicht mehr gefressen und ich habe sie dann beim Legen eines Windeies beobachtet. So habe ich beide, also Oreo und Brownie, eingepackt und bin aufs Land zu einer Tierärztin, die auch Hühner behandelt, gefahren. Sie hat anhand der Symptome bei beiden eine Legedarmentzündung diagnostiziert. Beide bekamen Antibiotika, Aufbaumittel und eine Hormonspritze, durch die sie 10 Tage keine Eier mehr legen sollten. Die Tierärztin meinte, dass beide Hühner gechippt werden müssen, wir aber noch abwarten sollen, ob sie überhaupt überleben, damit die „Investition“ in den Chip nicht umsonst war. Ich war also noch ein paar Mal dort in den darauffolgenden Tagen, bis sie endlich über dem Berg waren und den Chip bekommen konnten. Alles in allem habe ich für die Behandlungen knapp 700 Euro bezahlt. Oreo und Brownie sind seither, soweit ich das beurteilen kann, okay, allerdings kamen sie durch den Chip gleich in die Mauser und haben sich auch vom Wesen her völlig verändert. Sie waren vorher die Chefinnen der Truppe und sind jetzt wie piepsige kleine Küken – aber gut, das ist nicht so schlimm, Hauptsache sie sind gesund.

    Billie, das vierte Zwerghuhn und Lieblingshuhn unserer Kinder, hat am 16. Juli, also vor anderthalb Monaten, ihr letztes normales Ei gelegt. Seither kam nur ab und zu (vielleicht alle 10 Tage) ein Windei und zweimal ein winzig kleines Ei (wie ein Vogelei; es war aber innen „normal“ mit Eiklar und Eigelb, also kein Schichtei oder so etwas). Sie ist definitiv nicht in der Mauser und vom Alter her ja eigentlich im besten Legealter. Da sie aber immer gut drauf war, sehr aktiv war und gut gefressen hat, habe ich abgewartet und sie beobachtet. Seit heute geht es ihr leider nicht mehr so gut, sie stand heute Abend breitbeinig herum mit hängenden Flügeln und wirkte, als würde sie pressen. Es kam aber nichts und ich konnte auch im Bauch/Kloake nichts Hartes ertasten.

    Morgen werde ich auf jeden Fall zur Tierärztin mit ihr gehen, das gleich vorweg. Aber vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen auch weiterhelfen, damit ich diesmal besser vorbereitet bin. Insbesondere stelle ich mir folgende Fragen:
    1. Kann es sein, dass die beiden Hühner von „Rettet das Huhn“ irgendwelche Erreger in den bis dahin gesunden Bestand eingeschleppt haben? Es ist schon auffällig, dass die Probleme ca. 2 Wochen nach den Neuzugängen anfingen, wobei die beiden Neuen selbst aber bis jetzt völlig fit und unauffällig sind (legen fast jeden Tag ein Ei, haben einen gesunden Appetit und sind sehr aktiv, also keinerlei Anhaltspunkte für Krankheiten).
    2. Meint ihr, dass es einen Zusammenhang zwischen den Fällen von Oreo, Brownie und Billie gibt? Das erste kranke Huhn, Helga, möchte ich jetzt mal ausklammern, weil sie ein völlig anderes Krankheitsbild hatte. Aber bei den dreien ist es schon auffällig, oder? Aber hätten die dann nicht praktisch gleichzeitig oder im Abstand weniger Tage erkranken müssen statt um Monate versetzt?
    3. Auf welche Untersuchungen sollte ich bei Billie, dem aktuell kranken Huhn, bestehen? Röntgen? Ultraschall? Blut? Kloakenabstrich? Bei Oreo und Brownie wurde die Diagnose „Legedarmentzündung“ ja nur anhand der Symptome gestellt.
    4. Muss man nach einer Legedarmentzündung zwingend chippen? Die TÄ meinte damals gleich, dass Oreo und Brownie nie wieder legen dürfen, aber muss das wirklich so sein?

    Ich weiß, das war jetzt sehr viel Text und ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die bis jetzt gelesen haben und freue mich auf euren Rat.

    Viele Grüße
    Gallina

  2. #2
    Avatar von nero2010
    Registriert seit
    21.02.2014
    Beiträge
    6.192
    Hallo Gallina
    Herzlich willkommen erstmal.
    Kannst Du mal schreiben was du fütterst ? Ist schon sehr auffällig , dass deine Tiere allesamt ein Problem mit dem Legen haben .Für das legen ohne Schale ist unter anderem Calciummangel verantwortlich. Wird die Zufuhr übers Futter gewährleistet ?

  3. #3

    Registriert seit
    25.10.2019
    Beiträge
    13
    Themenstarter
    Hallo nero,
    die Hühner haben ständig Bio-Legemehl zur freien Verfügung, dem ich einen kleinen Anteil Körnerfutter beimische. Ein paar getrocknete Mehlwürmer und Bachflohkrebse bekommen sie als Leckerli zwischendurch. Zusätzlich verstreue ich Muschelgrit im Auslauf und seit wir die ganze Problematik haben, gebe ich auch Calcium + D3 in Tablettenform.
    Frisches Trinkwasser steht natürlich auch immer bereit.

  4. #4
    Avatar von nero2010
    Registriert seit
    21.02.2014
    Beiträge
    6.192
    Hmmm...das sollte eigentlich ausreichen.
    Hühner brauchen auch Vit. K um das Calcium verstoffwechseln zu können.

  5. #5
    Avatar von nero2010
    Registriert seit
    21.02.2014
    Beiträge
    6.192
    Könnte man nicht erst versuchen die Entzündung (wenn das das Problem ist ) mit AB abzuheilen ?
    Bin da nicht der Experte aber Versuch wäre es erstmal wert.

  6. #6
    Avatar von sternenstaub
    Registriert seit
    31.03.2014
    Ort
    am schönsten Fleck der Welt
    Land
    hier
    Beiträge
    2.903
    Wenn man die Henne früh genug erwischt, kann man eine AB-Behandlung versuchen. Gleichzeitig an eine evtl. Schmerztherapie denken. Meistens ist es aber bei Legedarmproblemen zu spät, wenn das Huhn deutliche Symptome zeigt. Liegt einfach daran, dass sie Beutetiere sind und es das Leben deutlich verkürzt, wenn sie gleich zeigen, dass was nicht stimmt.

    Sind die Hennen, die von der mysteriösen Krankheit betroffen sind, alle von der gleichen Rasse und Herkunft? Es kann nämlich durchaus auch ein Problem in der Genetik sein, und das ist dann oft linienabhängig (also von Züchter zu Züchter verschieden). Ich hatte zwei Z-Welsumer, beide gleiche Herkunft, beide sind nicht alt geworden. Haben beide gelegt wie Hybriden (fast täglich), die Eier wurden am Ende des Legejahres immer größer. Beide machten keine Mauser, eine hat zumindest gebrütet und geführt.

    Die Nester schon sauber, oder?
    Gruß sternenstaub

  7. #7

    Registriert seit
    25.10.2019
    Beiträge
    13
    Themenstarter
    Hallo sternenstaub,
    vielen Dank für die Antwort.
    Die Problemhühner sind nicht verwandt. Billie ist eine gelbe Italienerin, Oreo eine silberfarbige Italienerin (von einer anderen Züchterin) und Oreo ist Welsumer (von der gleichen Züchterin wie Oreo).
    Die Legenester sind sauber; die Hühner schlafen normalerweise nicht darin und wenn doch, wechsle ich in der Früh die Zeitung und Einstreu aus.
    Heute um 17 Uhr bin ich mit Billie bei der Tierärztin, mal schauen, was sie vorschlägt.
    Viele Grüße

  8. #8

    Registriert seit
    25.10.2019
    Beiträge
    13
    Themenstarter
    Hallo nero,
    auch dir vielen Dank für die Antworten. Ich werde heute bei der Tierärztin auf jeden Fall dafür plädieren, es erst mal mit Antibiotika zu versuchen und nicht gleich zu chippen. Am Calcium oder auch Vitamin K liegt es, denke ich, nicht. Da sollten sie ausreichend versorgt sein und vermutlich würde sich der Mangel ja erst mal in dünnen Schalen zeigen und nicht gleich im kompletten Einstellen des Legens (und dann nur noch Windeier). Alle haben vor ihrer Krankheit Eier mit richtig schönen festen Schalen gelegt. Ach, es ist wirklich zum Verzweifeln ... Ich bin jetzt, nach einem knappen Jahr Hühnerhaltung, schon total desillusioniert. :-(

  9. #9
    Avatar von Reeni
    Registriert seit
    15.05.2020
    Beiträge
    1.180
    Hallo Gallina,
    welches Antibiotikum hattest du denn für deine erste Patientin bekommen? Hattest du gefragt wie lange du die Eier verwerfen musst bzw. ob es eine Wartezeit gibt. Bei Baytril (welches häufig bei Legedarmproblemen eingesetzt wir) dürftest du die Eier lt. Hersteller theoretisch überhaupt nicht mehr essen, da das Medikament bei Legehennen gar nicht zum Einsatz kommen sollte. Alternativen scheint es aber auch keine zu geben. Ich finde es dennoch wichtig zu wissen, dass sowohl bei bestimmten AB´s als auch bei Schmerzmitteln es Wartezeiten auf Eier gibt und wenn es so ist, würde ich mich freuen, wenn du darüber berichtest-weil ich hier zur Zeit auch ein Problem mit einer Henne und Windeiern habe...

    Alles Gute für deine Hennchen!!

    Liebe Grüße
    Reni
    Liebe Grüße von Reeni

    ...die mit dem Hund geht...mit den Katzen träumt...und nun auch mit den Hühnern aufsteht

  10. #10

    Registriert seit
    25.10.2019
    Beiträge
    13
    Themenstarter
    Hallo Reni, dankeschön!
    Ich habe gerade auf der Rechnung der Tierärztin nachgeschaut, welche Präparate verwendet wurden. Das Antibiotikum war tatsächlich Baytril und das Schmerzmittel Metacam ... Wegen Wartezeit haben wir da gar nicht gesprochen, weil ja sowieso klar war, dass wir die Hühner chippen lassen und somit mit Eiern nix mehr is ...
    Aber du hast Recht, wenn man vorhat, das Huhn weiter legen zu lassen, spielt das natürlich eine große Rolle. Ich werde es heute Nachmittag bei der Tierärztin ansprechen und dann hier posten.

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Küken aus unklaren Verhältnissen
    Von Dinaa im Forum Kükenaufzucht
    Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 16.10.2017, 15:06
  2. Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 25.05.2017, 19:52
  3. Bitte Hilfe!! Henne hat unklaren Durchfall und war davor schon krank :-(
    Von Alina* im Forum Krankheiten: Unklare Fälle
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 28.08.2014, 11:21
  4. HüFo-Kalender - 10. Serie
    Von AnnTye im Forum Umfragen
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 19.10.2008, 18:41
  5. 3 Mini-Eier in Serie
    Von Anna im Forum Rund ums Ei
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 09.05.2007, 17:00

Stichworte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •