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Thema: Können manche Glucken keine Hähne erziehen?

  1. #1
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Können manche Glucken keine Hähne erziehen?

    Hintergrund meiner Frage Ist, dass ich jetzt schon zum zweiten mal von einer Henne nur Katastrophen-Hähne habe.
    Die erste Brut von ihr waren alles hauseigene Mixe. Da haben sich die Junghähne mit knapp 14 Wochen zusammen gerottet und die kleinsten Hennen gemeinsam vergewaltigt.

    Das nächste Hahnenküken derselben Abstammung, von einer anderen Henne aufgezogen, hat sich ganz ordentlich entwickelt.

    Jetzt hat die erste Henne eine Brut aus gekauften Bruteiern, also keinerlei verwandtschaftlicher Bezug, und einer der drei Junghähne fing schon mit knapp 8 Wochen an, das omega-Hennchen und die noch unreife Junghenne der ersten Brut zu verfolgen. (Das hat sich mittlerweile gegeben, da sich die beiden Hennen jetzt dicht bei Chefe halten).
    Mit knapp 10 Wochen fingen alle drei Junghähne an, ihre noch lange nicht geschlechtsreifen Schwestern zu belästigen.
    Ich schwanke zwischen Früh-Schlachtung und Separierung.

    Da ich solche extremen Rüpel bisher nur aus der Brut dieser Henne kenne, überlege ich, ob es an ihrer Erziehung liegen kann.

    Wenn ich nächstes Jahr anfangen will, mir einen neuen Hahn heran zu ziehen, würde ich dann diese Henne wohl lieber nicht mit der Brut beauftragen, obwohl sie eine Super zuverlässige Glucke ist.

    Habt Ihr solche Erfahrungen schon gemacht, dass das Verhalten der Hähne so von ihrer "Mutter" abhängt?

  2. #2
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    Hennen erziehen ihre Küken nicht, egal ob weibliche oder männliche. Das ist denen herzlich egal- was sollen sie denen auch beibringen, wenn die (solange sie geführt werden) "sowas" auch noch gar nicht im Kopf haben? Und es sowieso kein Beispiel gibt, anhand dessen sie "sagen könnte "Sowas macht man nicht, Jungs!" " .

    Das ist einerseits eine Frage des Wesens und andererseits des "Rudeltriebs".
    Gegen das Wesen kann man was tun- wer bei mir länger als zwei Wochen diese "Flegelphase" hat, sprich vergewaltigt, ist fällig. Ohne Wenn und Aber, und das gilt auch für die genetisch genialsten und schönsten Hähne- selbst wenn es farblich/ genetisch einen wie ihn in 12 Jahren nur zweimal in der Nachzucht gab (und einer davon bei einem Bruteikäufer).

    Und auch gegen den Rudeltrieb kann man was tun- alle Mitmacher, die man eh nicht behalten will, wegschlachten sowie was dran ist und hoffen, dass der Wunsch- Junghahn sich dann zusammen reißt, weil er allein von den Hennen auf die Backen kriegt und sich zusammenreißen muss, wenn er Ambitionen hat. Hat er ein im Grunde vernünftiges Wesen, fängt er sich und bemüht sich ohne seine Spießgesellen von da an um die Hennen. Wenn nicht, und er macht auch alleine munter weiter- guten Appetit auch bei ihm.
    Und das zügig, denn solche Kameraden suchen sich immer die Rangtiefsten, sowieso nicht all zu selbstsicheren Hennen raus, und das ist dann richtig Mist. Zwar menschlich gesehen, ist mir dann aber auch egal. Die Hennen legen für uns, also haben sie nur das beste verdient. Und das gilt auch für die männliche Gesellschaft.
    Ich hatte mal einen Satz Niederrheiner Gelbsperber aufgezogen, weil ich davon einen Hahn einsetzen wollte. Alle drei geschlüpften taugten nichts. Einen habe ich lange toleriert, aber als er dann am selben Tag zum zehnten Mal auf der selben rangtiefen, viel kleineren Henne war, habe ich ihn beim letzten Mal direkt von der Henne gegriffen und 30 Sekunden später war 's für ihn vorbei. Waren meine Pläne halt auch dahin, aber das Wohlergehen der Hennen hat immer die allerhöchste Priorität (zu haben, in meinen Augen)...

    Wie sich der Junghahn bei Geschlechtsreife benimmt, hat nichts mit dem Einfluss der Henne zu tun, da meine Glucken mal diese (angenehme) und mal jene (entgleisende) aufziehen. Und falls von so einem voll entgleisten Hahn mal Nachzucht gelingt, werden nur die Hennen behalten- Söhne kommen von vornherein nicht als neuer Hahn infrage. Und auch keine Enkel, es sei denn, davon beweist sich einer.
    Geändert von Okina75 (28.08.2020 um 19:17 Uhr)
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  3. #3
    Avatar von Dylan
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    Das liegt nicht an der Erziehung, die Hähne sind einfach frühreif. Können auch nix dafür, wenn ihnen die Hormone durchgehen. Das ist schlichtwegs rassebedingt, ich habe schon so viele Hähne groß gezogen, die Glucke hatte da niemals einen Einfluß auf das Verhalten der Jungspunde. Und da waren schon echt viele Rassen/Mixe etc. dabei. Jeder Hahn entwickelt sich anders. Die spätreifen Rassen sind natürlich sehr viel länger "brav" als die frühreifen.
    Deswegen entweder wirklich von den Junghennen separieren oder halt sehr kleine Hähne im Topf, drei davon geben auch einen schönen Braten ab.

  4. #4
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    Oder lecker Frikassee, solange sie küchenfertig unter einem Kilo haben.
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  5. #5
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Danke für Eure Antworten.
    Ich werde jetzt ein Junghahn-Gehege abteilen. Damit die Mädels endlich ihre Ruhe haben.
    Habe dieses Jahr ja eigentlich nur gebrütet für ein paar nette Brathähnchen.
    Dann müssen sie mit weniger Freilauf gross werden.
    Und hoffe ab nächstem Jahr auf mal einen netten Junghahn.

  6. #6
    Avatar von melachi
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    es kann durchaus ein Guter dabei sein, den erkennst du aber nur, wenn er alleine mit den Hennen zu tun hat. Zusammen mit dem Kumpels kann er über die Stränge schlagen, alleine muß er sich eine neue Strategie ausdenken, wie er auf die Hennen kommt. Nur wenn er dazu nicht in der Lage ist, ist er wirklich nicht brauchbar.

    Wenn du ein Junghahn-Gehege hast, kannst du ja den einen oder anderen mal separat testen. Es sei denn, du willst generell von den zu frühreifen Hähnchen weg.

    Ich hatte dieses Jahr auch drei Hähne in der Auswahl. Der schönste war nicht zu bremsen und hockte abends zehnmal hintereinander auf derselben Henne: beim Schlachten wurde ein Magenproblem festgestellt, der Magenmuskel war schlaff. Der zweitschönste war auch sehr triebig, balzte aber immerhin normal. Leider vergriff er sich abends, wenn die Hennen schon im Stall waren, an den sechs Wochen alten Küken (da war ihm dann egal, ob Männlein oder Weiblein), so schnell ist bei mir noch nie ein Hahn im Gefrierfach gelandet. Übrig ist der Hahn mit den Baustellen in Sachen Schönheit, der, seit seine triebigen Kollegen ihn nicht mehr zum Mitmachen animieren, höflich und gelassen mit der Damenwelt umgeht und lieb zu den Küken ist. Witzigerweise war er auch als kleines Küken schon ein ruhiger, gelassener Vertreter und ich habe anfangs mehrmals im Geiste notiert: das wird wohl mal ein guter Hahn...

  7. #7
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    Ist irgendwie schlimm, dass es solch Hooligan- Gebaren auch bei Hühnern gibt... Wenn man sie alleine trifft, klemmen sie den Schwanz ein und geben Fersengeld (oder sind die nettesten Kerle), aber im Rudel einfach nur zum Erschießen dämlich . Zum Glück war seinerzeit mein weißer Buschhahn auch nur ein Mitläufer. Als sein Kumpel, Ziehbruder, Spießgeselle und richtig interpretierter Initiator, Lohmann Braun- Sohn, dann weg war, war er von Stund' an wie ausgewechselt und hat die Mädels erstmal bewusstlos getanzt, und auch akzeptiert wenn sie nicht wollten. Sonst hätte er meinerseits ebenfalls keine Chance auf den Chefposten gehabt.
    Geändert von Okina75 (28.08.2020 um 22:56 Uhr)
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