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Thema: Henne mit plötzlicher Beinschwäche und unklarer Organverschiebung

  1. #1
    Avatar von Susanne
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    Henne mit plötzlicher Beinschwäche und unklarer Organverschiebung

    Hallo,

    ich habe hier mal wieder einen seltsamen Fall. Meine Bertha, große Cochin Henne von 2014, war bis gestern völlig unauffällig. Sie ist aktuell in der Mauser, sonst aber ist alles so, wie es sein sollte.

    Heute morgen allerdings ist sie nicht aufgestanden, sie lag schräg auf der Seite. Meine Vermutung war ja ein Tumor, der auf einen Nerv drückt, oder ein Unfall. Ihr Kropf war am Morgen komplett leer, sie hat dann allerdings gleich gierig gefressen, als ich ihr das Futter vor die Nase gestellt habe. Dann hat sie auch einen großen Gluckenhaufen gemacht. Das Futter wurde nach kurzer Zeit von mir entfernt, ich wollte nicht, dass sie sich vollfrisst, weil ich ja ggf. mit einer OP gerechnet habe.

    Wir konnten dann zwei Stunden später um 10 Uhr direkt mit ihr in die Vogelklinik fahren und dort wurde sie untersucht (hatte ich zuvor auch schon gemacht). Die Füße sind okay, sie hat keinen Bruch, beide Beine sind betroffen, rechts ist noch schwächer als link, sie kann nicht mal gerade sitzen. Allerdings reagiert sie auch Manipulation der Beine nicht mit Schmerz, wirkte wach und klar. Zeigte auch sonst keine Schmerzanzeichen. Dann wurde der Rücken untersucht, obwohl sie in der Mauser ist, kann man ja nie ausschließen, dass ggf. doch der Hahn ruppig drauf war, aber auch hier keinerlei Hämatome. Keinerlei Verletzungen. Also wurde ein Röntgenbild geschossen (bzw. mehrere). Dieses war insofern auffällig, weil der Darm verschoben war und es auch so aussah, als lägen die Organe nicht korrekt. Ich entschloss mich dazu, eine OP zu beauftragen: Verdacht: Irgendein Zuwachs über der Niere.

    Die Henne wurde dann auch am Nachmittag eröffnet, auffällig war ein relativ aufgegaster Darm, ohne Inhalt. Dieser wirkte erst mal sehr groß. Weiterhin hat sich bei ihr eine Niere komplett zurückgebildet, aber sonst sah alles zwar irgendwie fehlgeordnet, aber normal aus. Also kein Schichtei (sie ist auch gar nicht im Trieb), alle sichtbaren Organe soweit okay. Nur der Nerv sah wohl gereizt aus. Der TA hatte natürlich (wie ich auch) anderes erwartet, hat dann quasi nur den Darm durchgeknetet (also die Luft weitergestrichen), hat alles "normal" angeordnet und die Henne wieder aufwachen lassen, eigentlich war ja ausgemacht, dass er sie, falls es was sein sollte, das man nicht operieren kann, einschläfern soll. Angerufen hat er mich erst nachdem die Henne wieder wach war, er wollte feststellen, ob das Problem vielleicht doch schon behoben sei. War es nicht, sie aber stürzte sich direkt aufs Futter (ist ja ne verfressene Maus und hatte nur ganz wenig am Morgen). Während des Anrufes war sie wohl ununterbrochen am Futtern, wir haben mindestens 10 Minuten telefoniert, weil der Arzt wissen wollte, ob er sie denn jetzt einschläfern sollte (was ja meine ursprüngliche Aussage war). Jetzt sagte ich aber nein, ich möchte ihr noch eine Woche Zeit geben, um zu sehen, ob sie vielleicht doch wieder laufen kann. So ohne echte Diagnose tu ich mich immer sehr schwer mit dem Einschläfern. Der Arzt meinte, er kann mir keine Prognose geben, weil er sich nicht erklären kann, was sie eigentlich hat. Die verkleinerte Niere sei zwar nicht normal, aber die kann ja nicht auf den Nerv drücken. Eine kurze Wartezeit hält er für ausdrücklich okay, gerade weil sie so viel Appetit hat.

    Nun aber meine Frage: Die aktuell Behandlung sieht AB, Schmerzmittel und hochdosiert Vitamin B 12 vor. Das werde ich auch so machen (heute ist sie noch in der Klinik). Hatte sonst noch jemand mal so eine Problematik und eine Idee, was da los sein könnte Ich hatte schon andere Hennen mit neurologischen Problemen, da betraf es aber nie nur die Beine.

    Liebe Grüße Susanne

  2. #2
    Avatar von Kükenmädchen
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    Als erstes fällt mir tatsächlich sofort Schlaganfall ein - meine Lohman Cola hatte, bis sie letzten Oktober verstorben ist, insgesamt zwei. Das erste Mal konnte ich mir keinen Reim drauf machen - sie hatte derzeitig eine schwere Erkältung gehabt, konnte vom einen auf den anderen Tag aber plötzlich nicht mehr richtig laufen, und hat auch zunächst zwei Tage lang nichts fressen wollen, bis sie von ihren beiden Schwestern ganz allmählich wieder zu beiden animiert worden ist. Ich hatte zu der Zeit wegen Mauser eh vermehrt Bierhefe im Futter gehabt und ihr auch immer ne reichhaltige Portion extra gegeben, und Schmerzmittel sowieso, weil ich zunächst auch Tretunfall vermutet hatte.

    Den zweiten hatte sie ein halbes Jahr später und da waren die Symptome eigentlich nahezu exakt wie bei deiner Bertha - aufstehen war plötzlich nicht mehr drin, aber der Appetit gut da. Da ich ihren ersten Schlaganfall in der Zwischenzeit als solchen identifiziert hatte, hab ich gleich hochdosiert mit Vitamin B angefangen, geschaut, dass sie immer aufrecht und weich sitzt, ggf öfter den Kot entfernt und leichte Krankengymnastik mit ihr gemacht, damit die Muskeln nicht verkümmern. Nach ner Woche konnte sie wieder allein aufstehen, nach zwei auch für längere Perioden und nach insgesamt vier Wochen war sie wieder komplett auf den Beinen. Das AB würde ich solange geben wie angezeigt, wegen halt auch der Operation, ich denke Schmerzmittel wirst du nach ner Weile absetzen können. Ich bin mal vorsichtig hoffnungsvoll, dass die Dame wieder wird.

  3. #3
    Avatar von Susanne
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    Das ist ja interessant, danke für Deinen Bericht. Aber dennoch ist das mit den verschobenen Organen seltsam und mit dem aufgegasten Darm. Aber gut, jetzt muss ich halt mal sehen, wie sie sich entwickelt.

  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Mir wurde mal gesagt, Hühner bekommen keine Schlaganfälle?

    Die Organe können sich doch eigentlich nicht von alleine verschieben, war es der aufgegaste Darm, der sie zur Seite gedrückt hat?

    Marek könnte es nicht sein? Da gibt es ja die komischsten Symptome, die selten auch mal bei älteren Hühnern auftreten können, habe auch mal was von Darmtraktlähmung gelesen.
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  5. #5
    Avatar von Susanne
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    Für dieses klassische Marek (also das mit den Lähmungen) ist sie zu alt, sie ist ja von 2014. Das schließt die Vogelklinik wirklich aus. Es könnte wirklich sein, dass der aufgegaste Darm die Organe verschoben hat, aber alleine schon diese Aufgasung ist mir völlig unverständlich, da macht man doch keinen Gluckenhaufen und danach ist leer? Hühner können wohl schon Schlaganfälle bekommen, ich hatte das schon mal als Verdacht bei einem Hahn von mir. Es ist äußerst seltsam alles. Ich hole sie nachher ab, mal sehen, wie sie sich heute gibt.

  6. #6
    Avatar von Bohus-Dal
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    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hatte aber Alphonse solche Fälle und auch Nutellabrot glaube ich. Ich dachte auch immer, das gibt es nicht.
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  7. #7
    Avatar von Susanne
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    Zumindest bei Nutella (das weiß ich noch) war es immer die tumoröse Form, die kann tatsächlich spät auftreten und dann drücken Tumore ggf. auf Nerven. Da war ja meine "sauber".

  8. #8
    Avatar von Susanne
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    So, nun habe ich Bertha abgeholt. Ihr geht es insoweit besser, als dass sie zumindest mal gut sitzt, ohne dass ich sie mit Handtüchern abstützen muss. Sie wirkt weiterhin wach und klar, hat gerade wieder mit gutem Appetit gefressen und zwar normales Futter (muss also nicht gelockt werden mit Feinerle). Mein Mann hatte eben auch den Eindruck, dass die Beinchen wieder etwas mehr Kraft haben und in der Vogelklinik ist sie heute morgen wohl ausgebüchst, also sie wurde in der Annahme, dass sie nicht laufen kann, kurzfristig auf dem Boden abgesetzt vor der Behandlung, die dann kurz unterbrochen werden musste. Als man sie dann wieder holen wollte, war sie nicht mehr da, also an anderer Stelle. Allerdings hat niemand gesehen, wie sie das gemacht hat. Ich bin aber nur mäßig optimistisch, denn natürlich hat sie nun Schmerzmittel intus und aktuell scheint ja auch alles im Körper dort zu sein, wo es hinsoll. Noch wissen wir nicht, ob eine dauerhafte Besserung eingetreten ist. Kotabsatz war normal und reichlich, der Darm kann also nicht mehr leer sein.

  9. #9
    Avatar von Susanne
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    Ich will Euch nicht im Dunkeln lasse, wie es mit Bertha weitergeht: Sie kann mittlerweile wieder stehen und auch ein paar Schritte laufen. Bekam die ganze Zeit morgens und abends Schmerzmittel und B Komplex, die ersten 7 Tage zudem AB (wegen der OP). Es geht langsam, teilweise sehr langsam, aber stetig aufwärts, ich hoffe, dass wir sie nun doch leben lassen können. ich habe sie aktuell noch vom Hahn getrennt, denn der sollte halt nicht unbedingt drauf auf sie.
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  10. #10
    Avatar von nero2010
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    Das ist schön, dass ihr etwas besser geht. Hoffe es bleibt bei der Tendenz.
    Alles Gute für Bertha.

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