Instinkte haben leider nichts, rein gar nichts mit Intelligenz zu tun. Und diese kommen hier zum Ausdruck, nicht letztere.
Wenn sie so gerne unter Gesträuch legt, dann pflanze halt ein schönes im kleinen oder auch größeren Auslauf. Eventuell wäre da ein Gartenbambus, Fargesia murielae, ganz gut geeignet, denn der ist immergrün, dicht, wuchert nicht, und hängt schön weit über. Das sollte doch die Bedürfnisse der Eigensinnigen trefflich befriedigen, und das Problem hat sich hoffentlich erledigt.
Federn stutzen ist übrigens eine schlechte Idee. Kommt nämlich mal ein Fuchs oder dergleichen, kann sie nicht richtig fliehen und ist nahezu garantiert fällig. Man muss immer die Haltung dem Tier anpassen, und nicht das Tier der Haltung. Was leider viel zu oft ignoriert wird.
Wäre das meine Henne, wäre der Fall sehr einfach.
Hühner wissen exakt, wohin sie gehören. Meint dann eine dennoch, renitent sein zu müssen, dann lasse ich sie inzwischen nach reiflicher Erfahrung des (in der Regel vergeblichen) Kampfes gegen solche Freigeister einfach machen. Wird sie dann erwischt, weil sie sich nicht an normale Verhältnisse, die alle anderen Hennen akzeptieren, anpassen wollte, dann war sie für diese Art der Haltung nicht geeignet und hat sich das Schicksal selber ausgesucht. Ende vom Lied.
Diese Einstellung zur Sache klingt sicherlich knochentrocken, ist sie auch, aber sich diese Herangehensweise anzueignen erleichtert das Hühnerhalterleben ungeheuer. Wenn so eine Henne nicht von selbst zur Besinnung kommt, dann sollte es im Falle des Falles eben nicht sein.
Meine beiden Marans- Schwestern haben nach Legebeginn auch die Marotte entwickelt, irgendwo in der weitläufigen, verwinkelten Scheune zu legen. Wochenlang haben sie auf diese Weise den Marder gefüttert, ich habe bei Verfolgung und Suche der Nester immer nur ausgeschlabberte Schalen gefunden, und wenn es sie bei diesen Extratouren erwischt hätte, dann wäre das eben so gewesen.
Sie ließen sich nicht zum Legenest- Legen überzeugen, indem ich den Stall länger zu ließ, lieber haben sie so lange zugekniffen, dass sie beim Rauslassen dann das Futter erstmal stehen ließen und zu ihren unauffindbaren Winkeln in der Scheune sprinteten. Das ging wie gesagt über Wochen und Monate so, erst jetzt ab Juli wurde es ihnen wohl zu blöd, dass die Eier immer gefressen wurden, und von da an legen sie im Stall, wie es sich gehört.
Mitunter braucht es also einfach Geduld und so lange beständige Nesträuberei bei den selbst gesuchten Möglichkeiten. Andere Zwangsmaßnahmen wie extra lange Einsperren oder Flügel stutzen sind schlecht.
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