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Thema: Alte Hennen und sonstige Anarchisten

  1. #1
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    Alte Hennen und sonstige Anarchisten

    Rede mir mal bitte einer intensiv zu, dass es völlig egal ist, von wem eine Henne abstammt und wieviel sie insgesamt gesehen doch legt, wenn das Jahr lang ist. Und dass man bei Hennen genau die gleichen gnadenlosen Maßstäbe anlegen kann wie bei Hähnen. Die bei mir das Ticket reserviert haben, sowie sie einmal dumm kommen. Und gebucht, wenn sie zwei- oder dreimal dumm kommen, oder bei den Hennen disfunktionieren...

    Warum macht man um Hennen immer so ein Geschiss, während man bei Hähnen knallhart aburteilt? Und ist es doch ok, altverdiente, fünfjährige Hennen dann doch mal wegzuhauen? Meine fünfjährige Riege (gestern sogar inkl. Hahn- ebenfalls fünf), beginnt soeben wieder, sich gerne mal selber ganz freien Auslauf zu gönnen, und irgendwie artet mir das ganze zusammen mit dieser wirklich an Geistesverwirrung grenzenden Gluckerei dies Jahr zu sehr in Anarchie aus...

    Ich will nicht, muss aber scheinbar echt mal den Dunkelrot- Stift ansetzen. Bitte fundierte Gründe liefern, warum man fünfjährigen Hennen nicht ebenso immer noch den Hals umdrehen können sollte ! Ich habe grad' die Faxen echt so dicke...
    Geändert von Okina75 (29.07.2020 um 22:58 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Avatar von Dylan
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    Was willste denn hören?
    Je länger man ein Tier kennt, umso enger wird die Beziehung. Und fürs Glucken wollen können sie nix, das sind die Hormone

  3. #3
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    Will hören, dass es nicht schlimm ist, sie das beste Leben hatten, dass ein Huhn haben kann, und das fünf Jahre lang. Und das man nicht am Spieß in der Hölle brät, wenn man es doch noch tut. Und das ich mal nicht so eine Weichnase sein soll, nur weil es sich um Hennen handelt, bei Hähnen kenne ich ja seltsamerweise gar kein Pardon- also bitte! Und dass es bei Nutztieren völlig in Ordnung und normal ist, wenn man subjektive Maßstäbe anlegt. Sowas in der Art- die Weibsbilder frusten mich gegenwärtig echt arg. Hühnerhalter- Midlife Crisis? Reichen zwölf Jahre Hühnerhaltung, um mal so einen Durchhänger zu kriegen ?

    Hormone, ja...
    Aber warum dies Jahr seit April mit nur drei Wochen Pause am Stück, bei insgesamt fünfen immer wieder, teils jetzt fünfmal? Es ist der blanke Irrwitz hier, drei Glucken hatte ich selbst dies Jahr noch nicht zusammen in der Entgluckungsbuchte. Erst seit heute Abend... Und wenn es nur noch die Hälfte wäre (also 10) könnte ich auch mal den Auslauf (mit Aussicht auf Erfolg) renovieren...
    Geändert von Okina75 (29.07.2020 um 23:24 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #4
    Avatar von Dylan
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Will hören, dass es nicht schlimm ist, sie das beste Leben hatten, dass ein Huhn haben kann, und das fünf Jahre lang. Und das man nicht am Spieß in der Hölle brät, wenn man es doch noch tut. Und das ich mal nicht so eine Weichnase sein soll, nur weil es sich um Hennen handelt, bei Hähnen kenne ich ja seltsamerweise gar kein Pardon- also bitte! Und dass es bei Nutztieren völlig in Ordnung und normal ist, wenn man subjektive Maßstäbe anlegt. Sowas in der Art- die Weibsbilder frusten mich gegenwärtig echt arg. Hühnerhalter- Midlife Crisis? Reichen zwölf Jahre Hühnerhaltung, um mal so einen Durchhänger zu kriegen ?
    .......
    Und wenn es nur noch die Hälfte wäre (also 10) könnte ich auch mal den Auslauf (mit Aussicht auf Erfolg) renovieren...
    Also, haste dir die Antwort doch schon selbst gegeben.
    Und wenn die Schuldgefühle trotzdem zu groß sind, dann lässt du sie halt am Leben. Bei mir laufen auch ein paar alte Damen rum, gerade meint auch eine von denen, wieder brüten zu wollen. Deswegen geht sie mir aber nicht in den Topf, weil ich sie einfach gerne leiden mag.

    Entscheiden kannst nur du selbst.

  5. #5

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    Von mir kriegste nur zu hören, dass die Mädels sich nach ihrer Legerei ein schönes Rentendasein verdient haben. Meine ältesten Mädels sind auch sieben oder acht Jahre alt. Und außerdem sind sie prima fürs Gruppengeschehen, lehren das Jungvolk allerlei Nützliches. Und niemand, wirklich niemand erzieht bei mir aufmüpfige Junghähne besser als alte, selbstbewusste Hennen...
    Liebe Grüße aus dem niederrheinischen Wichtelheim!

    Sonja

  6. #6

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    Ich glaub Okina muss heute auf den Arm.

    Außer vor Dir selber musst Du doch nichts rechtfertigen. Ob Hahn oder Henne, 1 Jahr oder 5 Jahre, weiß oder schwarz....... es ist Deine Entscheidung. Die meisten lassen ihre Hennen bei weitem nicht so alt werden. Da ich weder an Himmel, noch an Hölle glaube, wäre mir die dadurch erworbene Eintrittskarte egal. Trotzdem sehe ich in Deinem Fall eher ein Problemchen bei Dir. Einerseits selektierest Du auf naturnahe und instinktsichere Hühner. Andererseits - wenn sie sich dann alle wie gewünscht verhalten - ist es nicht genehm. Auch ich trenne mich von genügend Hennen, ich verkaufe sie jedoch spätestens 1-2 jährig. Alles was älter ist, bleibt bis der Tod uns scheidet.
    Hast Du evtl. vor dem Sommer Deinen Bestand reduziert oder sind viele Tiere älter? Kann ja sein, dass Deine Gruppe der Meinung ist, dass deswegen dringend Nachwuchs produziert werden muss. Und was sprach dagegen, die besonders entgluckungsresistenten Damen brüten zu lassen?
    Wie auch immer Du entscheidest, es muss für Dich passen. Und wenn Du Dich fürs schlachten entscheidest, ist das ok. Ich würde dann aber generell das Management dahingehend ändern, dass Du Deine „Route neu berechnest“. Deine Ziele und Wünsche sollten Dir klar sein und dementspreche kannst Du zukünftig frühzeitig agieren. Nur aus einer Laune heraus die alten Falter zu köpfen, fände ich moralisch und ethisch nicht fein.
    Geändert von SalomeM (30.07.2020 um 00:16 Uhr)

  7. #7

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    Ich zitiere dazu nur dieses Wort aus deinem ersten Beitrag:
    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    (...)

    altverdiente (...)
    Was du unterm Strich machst, musst du selber wissen.


  8. #8
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    Kann es das ehrlich sein? Dass die Mädels selber meinen, die Truppe wäre insgesamt zu alterslastig, und darum klucken wie die begasten? Die exakte Hälfte meiner Truppe ist drei oder über drei Jahre alt. Wenn dem so wäre, wäre das ja ein zusätzliches Argument, bloß nicht zu viele Omas laufen zu lassen...

    Und ich habe dies Jahr nur eine Brut zugelassen wegen- nun ja, das Auslaufthema wurde ja des langen und breiten schon erörtert. 1100 m² mit maximal 25 Hühnern (inkl. Hahn), und da steht nach sechs Jahren guten gemeinsamen Gelingens und einem trockenen Übergangsjahr seit dem noch trockeneren Jahr 2019 kein Grashalm mehr drin, geschweige denn sonst ein essbares Kraut, dass noch über einen Zentimeter hinaus kommt, bevor es von den Hühnies wieder abrasiert wird. Ich baute auf zeitnahes, zahlreiches Ableben der älteren Jahrgänge, weil hier bisher nur zwei von bislang zig Hennen älter als vier/ viereinhalb wurden, aber die husten mir was (was ja für meine Pflege und Zuchtauswahl spricht, aber dennoch).
    Die sicher sechsjährige Alterpräsidentin, die legt sich nun immer öfter mal hin, ist geistig und gesundheitlich noch voll da, aber man merkt ihr die Jahre an. Sie darf auf jeden Fall von selber abtreten, aber bei den ganzen fünfjährigen... Meine beste Glucke (siebenmalige Aufzucht) gluckte dies Jahr nicht mehr, aber sonst alle fit wie die Turnschuhe- da ist wohl so schnell nicht mit zu rechnen, dass die sich von selbst empfehlen...

    Jedenfalls: Offenbar zuviele Hühner auf an und für sich gigantischem Platz, darum dies Jahr eisenhart nur eine Brut, aus der wegen am 17. Tag auf dem Nest verstorbenen Glucke zwar sieben Küken wurden, von denen aber nur drei überlebten, davon nur eine Henne. Will heißen: Ich baute auf die natürliche Reduktion, und wollte dann erst nächstes Jahr bei gefallenen Zahlen wieder zwei Bruten oder so machen. Aber die ganzen Tanten "leben einfach weiter"... Und lassen im Auslauf wirklich NICHTS grünes mehr aufkommen, was irgendwie direkt essbar ist... Man sollte es nicht glauben, dass nur 18- 25 Hühner imstande sind, 1100 m² wegen zweier Dürrejahre in die bekannte kahle Mondlandschaft zu verwandeln, wo in den guten Jahren vorher trotz bis teils 40 Hühnern bis zu 4x im Jahr gemäht werden musste, aber die schafften das. In frappierend kurzer Zeit.

    Und büxen jedenfalls darum nun aus, vorgestern wie gesagt zu fünft (alle vier buschblütigen '15er Hennen samt '15er Hahn), was man ja verstehen kann, weil unmittelbar außerhalb des Auslaufs das Gras bestens steht. Was aber wegen Gartengestaltung ungeil ist (und wir beanspruchen schon wirklich wenig für uns und die allgemeine Optik!). Und klucken sich dies Jahr wirklich um den Verstand... Ja, ich muss auf den Arm... Oder wie es in "The big Lebowski" hieß: Auch starke Männer können weinen!
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #9
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Wir können dir keinen Freibrief ausstellen.

    Die Hühner leben im jetzt und werden nicht gefragt (die Junghähne auch nicht)

    Ich stimme mit Salome und Nicolina überein. Entweder du akzeptierst die alten Hennen (mit allen Macken/glucken ) oder du schwingt das Beil.

    Dein ewiges hin und her bringt keine Ruhe in den Stall.
    Hast Du leer sitzen lassen mal probiert? Ich hatte 7 zeitgleich, glucken seit Jan., derzeit noch 4.
    Kokido von den Hühnern
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  10. #10
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    Na klar, die fünfmalige saß die ersten drei mal leer. Jeweils volle drei Wochen! Ihre synchrone Mittäterin lernte beim vierten Ansatz den Kühlschrank kennen, weil es mir ehrlich zu dumm wurde. Und die anderen auch, war denen völlig egal ob im Nest oder im Entgluckungskäfig. Drei Wochen, Punkt, war deren Devise. Erst die letzten paar gaben nach jeweils drei bis sechs Tagen auf. Deswegen habe ich ja die Backen so voll. Sechs Glucken, davon drei, die mindestens zweimal mit nichts als Luft unter dem Bauch und keinem Nest in der Nähe drei Wochen durchzogen. Das nervt irgendwann, wenn es sich über knapp vier Monate nur so hinzieht. Ich sollte das Tier verstehen vllt. lieber aufgeben und mich auf alte bäuerliche Handhabungsweisen zurück besinnen.
    Und das schlimmste: Jene nun fünfmalige Spinnerin, als ich die heute in die Entgluckungskiste verfrachtete, hatte einen scharfen Kiel/ Brustbein, dass ich mich fast erschrak. Die doofen Lorke, die brüten sich noch tot mit ihrer Verbohrtheit dies Jahr... Und was soll man denn machen, wenn die stur wie ein Stein selbst Betonboden drei Wochen ausbrüten, und das mindestens zweimal, im Fall der langsam wirklich hageren sogar drei Mal. Bin mit meinem Latein ziemlich am Ende- und da tendiere ich wirklich lieber dazu, die Sache final zu beenden, bevor die sich totklucken wie einst die Blausperberhenne im Zivi. Denn eine gesunde Henne und Klucke zwangsfüttern, damit die sich nicht selber auffrisst- die rennt hinterher schon, wenn sie einen auf 30 m sieht und macht die durch's Buschblut ohnehin eher skeptische Truppe gleich mit scheu.

    Kluckt dreimal drei Wochen völlig leer, legt jedesmals sechs bis acht Alibi- Eier innerhalb derselben Anzahl Tage, und rumms, wieder. Das vierte Mal hat sie nach wieder sieben Eiern nur "Kluck kluck" gesagt, da saß sie wieder in der Kiste. Und hörte nach zwei Tagen auf. Daraufhin machte sie knapp zwei Wochen Pause, haute dann ihre gewohnten acht Eier raus, und nun will sie SCHON wieder. Ich habe nun 12 Jahre Hühner, auch jedes Jahr Glucken, aber so irre waren die noch nie. Zusätzlich zu der Altriege, die über die Barrikaden geht, damit sie zumindest halb trockenes Gras hat. Man kann dabei nicht mal was schneiden zum verfüttern, weil alles, diesmal durch den nicht versiegenden Wind, schon wieder knochentrocken ist- obwohl es dies Jahr schon sehr viel mehr geregnet hat als im Vorjahr. Und es bei weitem nicht so heiß ist.

    Und da ist die Verzweiflung sicher verständlich! Und das allmähliche Weichwerden eigentlich eherner Vorsätze.
    Ich helfe stets mehr als gerne, wo es geht, und erwarte eher nichts dafür. Hier hätte ich zur seltenen Abwechslung aber selbst mal Hilfe gebraucht, weil selbst mich eigentlich super liberalen (bezüglich der Launen der Tucken) mal eine Situation überfordern kann, und kriege Schmetterbälle oder (nett gemeinten) Spott. Egal... Man kann hierauf nicht anders antworten, ist mir klar- es ist nur immer großer Mist, wenn man völlig allein da steht. Hier zu hause kann ich nämlich keinen fragen, im Freundeskreis auch nicht, weil selber keine Hühner oder wirklich erznüchterne Nutztier- Hybridenhalter, oder welche, die zwar immer viel Meinung, aber keine Ahnung haben. Und sich grundsätzlich ohnehin denken "Was habe ich mit den Viechern zu tun". Und würden sich zwar verpflichtet fühlen, wackelige Statements abzugeben. Aber mit welchem Background und damit Wert? Da bleibt (tut mir leid) leider nur ihr Mit- HühnerkameradInnen, die vieles sicher besser nachvollziehen können.
    Ich stehe schon fast mein ganzes Leben überwiegend allein da, bin eigene Entscheidungen und Übereinkünfte sowie die Konsequenzen daraus also gewohnt, aber irgendwann ist selbst der versteinertste (unfreiwillige) Eremit die ewige Eigenbrötlerei mal müde und würde gerne aufweichen.
    Naja... Ich schaue halt, wie es mit beiden Fraktionen weiter geht, den Irrsinns- Glucken wie den freizügigen Alt- Weibsen, entscheide dann für mich selber, und muss mit dem Ergebnis dann leben- muss ich ja sowieso. Auch wenn ich damit wieder allein sein werde, weil meinem persönlichen Umfeld das (tiefere) Verständnis für die Sache fehlt bzw. es die Sache nur oberflächlich betrachtet. Wenn nicht gar nur flüchtig und gelegentlich überschweift und somit keine wirklichen Einsichten in die doch eher zehrenden Pro's und Kontra's hat und damit auch nicht wirklich fundiert zur Seite stehen kann, wie man es doch manchmal brauchen könnte ^^. Ist blöd, immer alles mit sich selber ausmachen und aushandeln zu müssen, ich werde aber nach Möglichkeit niemandem mehr zu nahe treten .
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