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Thema: Reaktion von Mitmenschen

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  1. #1
    Avatar von Melissa T
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    Reaktion von Mitmenschen

    Hallo liebe Leute,
    Ich wollte einfach mal Erfahrungen austauschen beim Thema schlachten von den eigenen Hühnern und die Reaktion bzw Meinung von Mitmenschen.

    Vor ca 6 Wochen habe ich mit hilfe einer Bekannten meinen allerersteb Hahn geschlachtet. Den habe ich damals beim Schlüpfen zugesehen und immer gehofft, es möge eine Henne werden... Unseren Schlachtbereich haben wir vor allen möglichen Blicken abgeschirmt. Einerseits wenn Kinder an unseren Garten vorbeikommen und anderseits wegen den Leuten, die es nicht verstehen wie man ein Tier schlachtet, das man selbst aufgezogen hat.

    Naja, so eine Person eben, eine nette Dame aus der Nachbarschaft kam gestern vorbei und brachte weichgekochtes Rindfleisch für die Hühner. Ich hab sie zu meinen Kükenstall gebracht, bei denen geplant ist, alle Hennen zu verkaufen und alle Hähne, die keiner will, zu schlachten.

    Während sie so eideidei mit einem der Küken macht, mein ich halt so "Das wird wahrscheinlich ein Hähnchen"
    Sie so "Oh schön! Dann läufst du wenn du groß bist mit all den anderen umher und wirst Papa sein"
    Die Dame ist an die 60 Jahre alt und ich sehr verwirrt über ihre Naivität. Ich so "Ne, der wird dann ja seine Mutter und so besteigen. Die ziehen um. In den Gefrierschrank" *zwinker*
    Die Dame sichtlich schockiert "Nein, das kannst du doch nicht machen. Die sind doch so süß!"

    Ja, jetzt mögen sie süß sein, aber wartet man 5 Monate, dann krähen sie und sind so gut wie ausgewachsen, greifen einen eventuell an und vögeln die Hennen. Dann will ich mal sehen, ob sie dann angst vor denen hat oder sie noch knuffig findet.

    Ich hab sie gefragt ob sie Fleisch ist. (Ich wusste das sie es eben tat, da sie ja mir das Fleisch von ihrem Eintopf gebracht hatte)
    Ja, tat sie auch, aber nur von ausgewählten Höfen. (Nur Höfe von denen sie die Leute kannten, den die führten)

    Irgendwann hab ich mir nur gefragt, wie man so lange leben konnte ohne sich jemals großartige Gedanken gemacht zu haben, was es bedeutet Fleisch zu essen. Oder was schlachten bedeutet, wie es abläuft usw.

    Ich kann es nicht verstehen, warum es so viele Menschen gibt, die Fleisch essen, aber nicht wissen wollen wie es entsteht oder sorgar das Tier sehen wollen.

    Und dann fragen sie mich, wie ich ein Tier schlachten kann, von dem ich weiß, es ist bei seiner Mutter augewachsen, im freien herangewachsen, hat die Sonne gesehen, durfte Insekten fressen und wird nicht mit 2-3 Monaten geschlachtet.

    Aber Hauptsache Billiges Fleisch und das jeden Tag auf dem Teller...

    Hier noch Bilder um euch den Appetit auf Hühnerfleisch zu verderben. *Zwinker*
    Meine armen Küken...

    Gesendet von meinem Nokia 7.2 mit Tapatalk
    Grüße von Melissa

  2. #2
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Hallo Melissa
    Geh deinen Weg und lass die Leute reden.

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...chtet-werden-o

    Vielleicht hilft dir dieser Faden.

    Es wird immer Menschen geben, die es nicht verstehen (wollen/werden).. Sie können ihr Fleisch dann ja günstig und "moralisch fragwürdig" kaufen. Beschäftige dich mit denen, die interessiert nachfragen und bereit sind, nachzudenken.

    Zieh deinen Küken mit Respekt auf, dann schnell und respektvoll schlachten. Dein Respekt vor dem Tier reicht bis zum Ende.

    Das Schlachten der eigenen Tiere ist deine Entscheidung und solange es für dich " in Ordnung" ist, kann ich nur sagen "Guten Appetit"
    Kokido von den Hühnern
    mehr unter Villa Raptor

  3. #3

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    Sehr selten das alte Menschen so naiv sind. Ich habe schon als 10 Jähriger meine Hähne geschlachtet, gerupft und ausgenommen. Heute würde ich das nicht mehr machen. Vor kurzem habe ich versucht ein Küken aufzupeppeln, 3 Wochen lang. Es hat gefressen, war eigentlich kräftig, aber es hatte anscheinen keinen Gleichgewichtssinn. Letztlich ist meine Frau zum Tierarzt und hat das Küken einschläfern lassen.

    Dafür haben wir hier auf dem Dorf auch kein Verständnis geerntet. 25 Euro für derartiges auszugeben...unmöglich.

  4. #4
    Avatar von Reeni
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    Hallo Melissa,

    ich gebe dir in allen Punkten Recht. Wenn alle Fleischesser ihre Tiere für den Konsum benötigten Tiere selbst schlachten müssten, gäbe es sicher weit mehr Vegetarier (Mich ganz bestimmt eingeschlossen)

    Es ist dennoch irgendwie typisch menschlich, ohne schlechtes Gewissen das aufzuessen, dessen Gesicht man nicht kennt - auch wenn man ganz genau weiß, dass es verlogen ist!!

    Dennoch geht es mir ähnlich. Unsere Hennen kommen vertrauensvoll angelaufen, haben einen Namen und ich kann mir nicht vorstellen, sie zu essen, selbst wenn ich weiß, dass es gesünder gar nicht geht. Ich könnte es selbst dann noch nicht, wenn ich nicht mal selber schlachten müsste - es käme mir vor wie Verrat, ich bekäme keinen Bissen runter.
    Bei Nachbars Hühnern, die ein tolles Leben haben und vernünftig geschlachtet werden, habe ich keine Skrupel sie auch zu essen. Das ist der Grund, weshalb wir keine Küken haben werden, weil es dann logischerweise mit den Hähnchen schwierig wird.

    Ich finde diese Thematik interessant und wir setzen uns gerade auch damit in der Familie auseinander. Gerade auch für Kinder ist das wichtig, das sie lernen genauer hinzuschauen, denn auch das Fleisch im Supermarkt hat mal gelebt - und leider erbärmlich

    So eine richtig gute Lösung haben wir da für uns nicht gefunden. Mein Respekt haben die Selbsversorger aber ich bin auch, wie so viele einfach zu verweichlicht. Konsequenterweise müssten wir komplett auf Fleisch verzichten.
    Überhaupt über diese Thematik mal nachzudenken und lieber regional einzukaufen, ist ein Anfang. Ich wäre in jedem Fall bereit mehr Geld für gesundes Fleisch ausgeben. Wenn man selber Tiere hält, weiß man die Arbeit und die Kosten auch einzuschätzen. Ich finde es absolut in Ordnung wenn Hühner als Nutztiere vernünftig gehalten, Eier und irgendwann auch die Hühner selbst gegessen werden, auch wenn ich es selber nicht in allen Punkten umsetzen kann - so ehrlich muss ich einfach sein. Anderen diesbezüglich aber einen Vorwurf machen, ist schlichtweg dumm und albern solange man selber immer noch Fleisch konsumiert!!!
    Liebe Grüße von Reeni

    ...die mit dem Hund geht...mit den Katzen träumt...und nun auch mit den Hühnern aufsteht

  5. #5

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    Ich hatte gestern eher ein gegenteiliges Gespräch über den Gartenzaun.
    Hier gucken ja oft die Fam. oder Opa und Oma mit den Kindern die großen dicken Hühner an und suchen zur Zeit auch die Küken.
    Hier trafen sich grad 2 Fam. an unserem Zaun, die eine wollte zu der anderen , die Kinder allerdings noch im Kiwa oder max. auf dem Arm. Alle, die jungen Mütter, die eine Oma und der eine Papa, wussten um die Problematik der Legehennen und den Bruderhähnen und konnten das Thema "Schlachten müssen - wenn man Küken will - total nachvollziehen.
    Ich musste mich hier noch nie rechtfertigen.
    Allerdings räumte grad die Oma ein das sie es zwar bedauere keine wenige Hühner mehr zu haben, sagte aber auch das sie nicht wüsste ob sie das Schlachten noch könnte.
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #6
    Avatar von Miss Boogle
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    Das Thema stößt überall an.

    @Landleben viele verstehen nicht, warum man „mit Hühnern“ zum Tierarzt geht.
    ...Kopf ab und gut.
    Einer sagte mal „es sind doch nur Tiere...“
    Meine Antwort: für einen kleinen Mann mit Popelbrense waren es auch nur Menschen zweiter Klasse.
    Waaaas? Willst du mir Rassismus vorwerfen?
    Ja, Rassismus fängt für mich da an, wenn der Mensch sagt - es sei ja nur ein Tier!

    Und was das Billigfleisch angeht: im Supermarkt ist das Produkt abstrakt - da sehen viele ja nicht mehr, was es mal war, wie es gehalten wurde und schon gar nicht wie es geschlachtet wurde. Auch wenn sie es wissen müssten

    Ich kann mich Huhn von den Hühnern nur anschließen. Solange die Aufzucht und das Ende mit Respekt geschehen, die Tiere nicht leiden, ist das ok.

  7. #7

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    Zitat Zitat von Miss Boogle Beitrag anzeigen
    Das Thema stößt überall an.

    @Landleben viele verstehen nicht, warum man „mit Hühnern“ zum Tierarzt geht.
    ...Kopf ab und gut.
    Einer sagte mal „es sind doch nur Tiere...“
    Meine Antwort: für einen kleinen Mann mit Popelbrense waren es auch nur Menschen zweiter Klasse.
    Waaaas? Willst du mir Rassismus vorwerfen?
    Ja, Rassismus fängt für mich da an, wenn der Mensch sagt - es sei ja nur ein Tier!

    Und was das Billigfleisch angeht: im Supermarkt ist das Produkt abstrakt - da sehen viele ja nicht mehr, was es mal war, wie es gehalten wurde und schon gar nicht wie es geschlachtet wurde. Auch wenn sie es wissen müssten

    Ich kann mich Huhn von den Hühnern nur anschließen. Solange die Aufzucht und das Ende mit Respekt geschehen, die Tiere nicht leiden, ist das ok.
    Ich sehe mit dem älter werden immer mehr anders als früher. Vieles was man als " richtig " eingestuft hat, ist einfach nur adaptiert / erlernt. Heute folge ich nur noch meinem Gefühl...so fern es geht. Meine Hühner können sicher sein das ich sie nicht erschlage. Das ist erst mal ein persönliches Übereinkommen zwischen mir und meinen Hühnern. Aber ich verkaufe / verschenke auch z.B Hähne, ob die später mal geschlachtet werden, kann ich nicht beeinflussen.

    Ich verurteile auch niemanden der seine Hühner hält, selektiert, schlachtet etc. das ist ja der natürliche Weg. Der Mensch ist Räuber / Allesfresser.

    Nur ich selbst nehme mir die Freiheit so zu leben, wie ich es möchte. Von mir geht keine Gefahr für Hühner mehr aus. Ich würde meine eigenen Hühner auch nicht mit Appetit essen.

  8. #8

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    Bitte nicht abdriften, es geht hier nicht darum ob jemand seine Tiere nicht isst oder Vegetarier ist oder ob generell weniger Fleisch gegessen werden sollte usw.
    Dafür gibt es hier genug Threads.
    1.14 Gr. Wyandotten

  9. #9
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Bitte nicht abdriften, es geht hier nicht darum ob jemand seine Tiere nicht isst oder Vegetarier ist oder ob generell weniger Fleisch gegessen werden sollte usw.
    Dafür gibt es hier genug Threads.
    Naja, das gehört schon alles mehr oder weniger zusammen.


    Ich habe zu dem Thema schon vor ein paar Wochen einen längeren Text geschrieben den ich aber nochmal überarbeiten will.

    @Melissa T: Es ist doch völlig normal/natürlich das die Menschen so drauf sind wie sie sind/das die Frau so reagiert. Man muss über das "Verstehe ich nicht, sind die blöd?" (bewusst überspitzt) hinausgehen und das "Warum?" angehen.

    Tiere sind für die meisten Menschen "nur" süß und werden vielleicht mal gestreichelt, Haustiere halt, dazu oft noch sehr vermenschlicht. Für Sie wird alles was mit Blut zu tun hat unter "ganz schlimm" oder "igitt" abgespeichert. Der Tod ist sowieso ein tabu-Thema.

    Innerein z.B., wer weiß denn, außer vielleicht noch fragmentarisch aus dem Bio-Unterricht wie Innerein aussehen.

    Mit seinem Essen, darunter auch Nutztieren beschäftigt man sich nicht.

    Das man die Tiere gleichzeitig hoch schätzen und gut behandeln und essen kann wird kaum vor Augen geführt. Woher soll dann das Verständnis für "Ja, ich esse meine Tiere und schlachte sie auch selbst kommen?".

    Wobei ich denke das es immer mehr im kommen ist sich mit der Thematik zu beschäftigen.


    @Landleben: Bei einem Küken das du päppeln musst musst du von Anfang an davon ausgehen das es sterben wird. Das das Küken es schafft ist eher die Ausnahme.

    Sollte es nicht eher ein "persöhnliches Übereinkommen" sein das nur du die Hühner erschlägst und niemand anderes? Würdest du damit nicht eher die Verantwortung übernehmen? Gibtst du diese nicht ab indem die das andere machen lässt oder gar die Hähne verschenkst?

    Ich meine, ich finde es vollkommen verständlich, ich schlachte die meisten meiner Hühner auch nicht selbst, wobei ich darauf hinarbeite. Trotzdem gehe ich sicher das sie nur von Personen geschlachtet werden denen ich in dem Punkt vertraue und bin bis zum Schluss dabei.


    @Reeni: Ist es verrat an den Tieren wenn man Verantwortung für sie übernimmt?

    Ich denke nicht das die Konsequenz ist kein Fleisch mehr zu essen, nur regional von Höfen "die man kennt" Fleisch kaufen ist doch ok?

    Ich denke nicht das man selbst ein Tier töten muss um es zu essen, man muss allerdings die Verantwortung für ein gutes Leben des Tieres übernehmen und z.B. entweder eigene Tiere Tiergerecht schlachten lassen oder das Fleisch von Leuten kaufen die ihre Tiere gut halten und ohne Stress schlachten.


    @Okina: Ich denke das die Menschen in einer funktionierenden Gesellschaft so erzogen werden das sie möglichst keine körperliche Gewalt gegenüber Menschen oder Tieren ausüben, was ja auch sehr gut so ist.

    Deswegen haben sie denke ich meist große Hemmungen in dem Bereich.

    Das man Tiere auch ohne viel Leid und Gewalt töten kann bzw. das das nicht unbedingt etwas schlimmes es muss man natürlich lernen wenn man es anders mitbekommen hat.

    Der Anteil der Menschen die das von Zuhause aus lernen ist natürlich gering, und dann gibt es ja noch die Menschen die einfach nicht so recht wissen wie man richtig schlachtet oder gewalttätig gegenüber ihren Tieren sind und deswegen natürlich abschreckend wirken.


    @Giesi_mi: Ich finde Vegetarier ja ein wenig inkonsequent.

    Ich würde ihm genau deinen Standpunkt erklären und ihn dann nochmal genau erläutern lassen warum er denn nicht will das die Hähne gegessen werden. Wenn er z.B. nicht will das die Hähne leiden; Wenn sie richtig geschlachtet werden leiden sie nicht, wenn sie unter suboptimalen Bedingungen gehalten werden, darunter fällt auch eine dauerhafte Hahnengruppe(!), leiden sie deutlich mehr.
    Für die Hühner ist es nicht unbedingt besser auf Teufel komm raus am leben erhalten zu werden.


    @Dorintia: Ist das nicht schon eine ziemlich "krasse" Unterstellung?

    LG Thorben
    Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.

  10. #10

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    @Thorben - deswegen frag ich ja nach.
    1.14 Gr. Wyandotten

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