Also Eifersüchtig sein geht, und Eine andere/n Beneiden nicht?
Also Eifersüchtig sein geht, und Eine andere/n Beneiden nicht?
JA können sie. Aber sowas von.
Falsch. Huhn A will auf Schoß wo schon Huhn B sitzt. Huhn A eifersüchtig weil besetzt. Huhn A braucht sich doch nicht in Huhn B reinzuversetzen, es will einfach nur bevorzugt werden. Hühner sind sehr empfänglich für positive Sonderbehandlung, ist ja auch nicht unnatürlich für sie, Hähne haben ja auch oft eine Lieblingshenne.
Man muß seine Hühner nicht zahm machen oder den ganzen Tag Verhaltensstudien an ihnen betreiben, aber wenn man an sowas nicht interessiert ist, kann man manche Sachen eben nicht beurteilen. So spezielles Verhalten kann man eben nur an Hühnern beobachten, die die entsprechende Bindung an ihren Menschen haben.
mein Schoß.jpg
Hier eine typische Situation, rechtes Huhn Frauchens Liebling, der Schoß gehört ihr. Linkes Hühnchen genauso zahm und auch ein Liebling, durch Clickertraining sehr auf Frauchen bezogen. Die Körpersprache ist ja wohl eindeutig! Da geht es auch nicht um Leckerli, da geht es einfach nur ums Bevorzugtwerden, nahe bei Frauchen sein. Sie verteidigen eine Ressource.
Mit der rechten konnte ich mal einem, der das auch nicht geglaubt hat, beweisen, daß sie sehr eifersüchtig war: sie lag auf meinem einen Bein, eine andere Henne auf dem anderen, weit genug auseinander, um friedlich zu sein. Als er die Existenz von Hühnereifersucht anzweifelte, beugte ich mich spontan demonstrativ zu dem anderen Huhn, sprach mit ihm und kuschelte es. Sofort kam von meinem Lieblingshuhn der Drohlaut und ein angedeutetes Hacken in Richtung anderes Huhn. Ich wußte ja, daß das passieren würde, und jetzt glaubte mir mein Besucher. Der Abstand zwischen den beiden Hühnern blieb gleich, beide lagen unverändert auf dem Schoß, es gab kein Leckerli o.ä., es ging nur um meine Aufmerksamkeit.
Oft wird das andere Huhn dann auch noch hinterher "bestraft".
Endlich gesteht auch die Wissenschaft Tieren Gefühle und Persönlichkeiten zu. Das hat nichts mit Vermenschlichen zu tun (außer daß man gerne die gleichen Begriffe für ihre Emotionen verwendet wie für unsere, obwohl man ja nicht wissen kann, wie genau ein Tier - oder ein anderer Mensch - fühlt), eigentlich im Gegenteil. Intelligenz und Bewußtsein der meisten Tiere reicht nicht an die Menschen heran, sie sind daher doch eher spontaner, gefühlsbetonter.
Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0
Wenn das Verhalten von Hühnern nach menschlichen Kriterien interpretiert wird, dann ist das in meinen Augen Vermenschlichung.
Die Situation, die du beschreibts, wäre richtig analysiert und man könnte dann Eifersucht dazu sagen, wenn es sich um Menschen handelte, tut es aber nicht.
Auch Tiere haben Gefühle ja, aber eigentlich müsste, um diese Gefühle zu beschreiben, es ein eigenes Vokabular geben. Wenn wir unsere Ausdrücke, mangels existierender "Gefühl-eines-Tier-Begriffes", als Äquivalent nehmen, dann passiert es eben leicht das wir den Kontext des Ausdrucks gleich mit übertragen.
Wenn ein Huhn Eifersucht im menschlichen Sinne empfinden könnte, dann könnte ich keine Hühner halten, weil ich mich dann als "Eierlegesklavenhalter" schuldig machen würde.
Gruß aus der Kalkeifel
Das Gefühl ist doch erstmal ähnlich wie bei uns Menschen. Ein spontan auftrendes Bedürfnis mit dem Impuls dieses zu stillen.
Was wir Menschen dann nebenbei noch für Gedanken oder Bewertungen mit in die Situation bringen, hat mit dem Gefühl an sich ja erstmal nichts zu tun. Deshalb denke ich schon, dass man die Begriffe 1:1 für Mensch wie auch Tier verwenden kann
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Hühner haben doch eine ausgeprägte Fixierung auf Fressen und eine strenge Rangordnung in der Gruppe.
Wer die höchste Stellung hat bekommt das beste Fressen und zumindest eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit der Befruchtung durch den Hahn und dessen Schutz. Damit ist die Vermehrung der eigenen Gene optimal.
Der Auftrag des Wachsens und Mehrens erklärt alles beobachtete Verhalten.
Ein Huhn kann Kraft seiner beschränkten Intelligenz einen gut bekannten Menschen nur in Hühnerkategorien interpretieren.
Als Hahn oder als Mithenne, was angesichts der abweichenden Gestalt schon eine bedeutende Geistesleistung ist.
Ich denke, es ist aber nur der Mensch, der Verhaltensweisen des Huhns huhngerecht bewerten kann und der nicht einfach spiegelbildlich menschliche Katagorien anwenden muss.
Unter dieser Prämisse muss man das Verhalten des Huhns also mit sich in der Hühnerrolle ansehen.
Seid mir nicht böse, besonders du Mikromeister, aber ich bin irgendwie glaube ich ein bisschen zu dumm eure Fachtexte zu verstehen (Ich habe ja auch schon diverse andere Beiträge von euch gelesen, die ich auch sehr gut verständlich formuliert finde).
Da kann ich die von Bohus Dal besser verstehen, denn die sind auch für „normale“ Menschen die keinen Doktortitel haben gut verständlich (und für dumme wie mich🤓.
Das soll jetzt keinen Angreifen oder so wirken als wenn mich das garnicht interessiert und mir das Total schnuppe ist das ihr euch beteiligt.
Ich finde das ja auch super lieb von euch, das ihr Eure Zeit für meine Frage investiert( Wofür ich mich an dieser Stelle auch nochmal bedanken Möchte).
Ich möchte auch nicht das ihr euch jetzt angegriffen fühlt, aber anscheinend bin ich echt ein bisschen zu doof dafür.
Ich möchte auch ebenfalls nicht respektlos wirken, ihr müsst mich da auch verstehen.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt:
„ Häää was kapiert die dumme denn daran jetzt nicht, ich finde die ein bisschen komisch!“
Es kann aber auch sein, das ich wie jetzt gerade nach dem Sport nicht mehr zu gebrauchen bin, und es deswegen morgen verstehe.
Hmmmm... ich glaube das ist es.
Also hätte ich mir den ganzen langen Text auch sparen können. 😂😅
Lg
Die dumme Annemarie
Damit sind wir bei Descartes und den Behavioristen. Dann kann sich auch kein Hund freuen, und es gibt keine neugierigen Kühe. Es ist schwierig bis unmöglich, Gefühle anderer Tiere und Menschen zu beweisen, aber ich bin froh, daß man sie Tieren nicht mehr abspricht. Wie man eine Emotion nun genau nennt und ob sie über Artgrenzen begreifbar und vergleichbar ist, kann man ja diskutieren, ich halte das dann aber eher für eine philosophische Frage. Haben Hühner eine Sprache? Natürlich nicht in unserem Sinne, aber sie haben Laute, die bestimmt Dinge bedeuten und mit denen sie kommunizieren. Wenn man das nicht Sprache nennen möchte, kann man es von mir aus anders nennen, aber man kann nicht die Existenz dieser Kommunikation leugnen. Es war den Menschen immer wichtig, sich von den Tieren abzuheben, über ihnen zu stehen, sich nicht nur durch Gradunterschiede von ihnen zu unterscheiden, sondern etwas ganz anderes, besseres zu sein. Das funktioniert aber nicht mehr, denn Sprache, Gefühle, Schmerzempfinden, Werkzeuggebrauch hat man nach und nach alles auch im Tierreich entdeckt. Dann gab man zu "ja gut, Schimpansen können Werkzeuge benutzen, aber sie können sie nicht herstellen". Puh, Glück gehabt, wir sind immer noch einmalig. Bis man dann entdeckte, daß die Geradschnabelkrähe Werkzeug in mehreren Schritten herstellt. Es gibt auch Tiere, die planen können. Immer neue Forschungsergebnisse lassen einen über die Fähigkeiten vieler Tiere staunen. Bei Interesse kann ich da viele gute Bücher empfehlen, ist nun mal mein größtes Interesse, und ich lese alles über Verhaltensforschung, was mir in die Quere kommt. Ich bin natürlich ganz bei Dir, man soll sich vor Vermenschlichung hüten. Nur kann man offensichtlich unterschiedlicher Meinung darüber sein, was Vermenschlichung ist. Den Tieren ihre offensichtlichen Gefühle zuzustehen, gehört für mich nicht dazu.
Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0
Ich habe eine Marans Henne (Helen), die kommt umgehend her und macht jede Henne nieder die ich zu mir hole und streichle. Sie kommt ganz langsam immer näher, bleibt dann stehen, spreizt die Federn am Hals und hackt auf die arme andere Henne ein.
Ich weiß nicht was das bedeutet. Denke aber das hat was damit zu tun, dass die Gestreichelte in dem Moment einfach nicht in die unterwürfige Haltung gehen kann, so wie sie es immer tut wenn Helen (das Oberhuhn) ums Eck kommt. Denke wir interpretieren gerne viel zu viel in das Verhalten hinein. Es sind und bleiben Hühner.
Grundsätzlich ist es unwahrscheinlich dass sich all die Gefühle erst beim Menschen entwickelt haben. Besonders bei sozial lebenden Tieren machen Gefühle Sinn. Sie sind eine Art belohnungs- bestrafungssystem für verhalten. Manch einer mag Probleme damit haben Tieren Gefühle zuzusprechen, ich halte das für Unsinn. Warum sollte ich einen neuen Namen für etwas finden, das in einem Tier die gleichen chemischen Reaktionen auslöst und auch nach außen hin ein identisches Verhalten zeigt wie beim Menschen?
Ich liebe die Bücher/ paper/ Essays von Marc Bekoff (Professor für verhaltensbiologie) zb "Tugend und Leidenschaft im tierreich" oder "vom Mitgefühl der Tiere"
Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,1 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 1,8 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo
Gubbel da bin ich grundsätzlich bei dir.
Nur glaube ich eben nicht, daß ein Huhn Eifersucht empfinden kann. Ich spreche Hühnern soziales Verhalten nicht ab. Aber Eifersucht finde ich zu viel. Futterneid ja, aber Eifersucht? Ich glaube auch nicht, dass Hühner „schmusebedürftig“ sind. Sie lassen das Gestreichle eben über sich ergehen, die eine mehr die andere weniger.
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